Ich kenne mich damit ein klein wenig aus und geb mal meinen Senf dazu ab.
Die Superzooms haben allesamt das selbe Problem, sie sind extrem Lichtschwach.
f/5.6 ist Standard bei diesen Objektiven. Fremdherstellerlinsen haben Blende 6.3.
Bei Canon Kameras (Ausgenommen die 1D und die 1Ds Serie) Funktioniert der Autofokus nur bis Blende 5.6. Die Kamera sind da zur "sicherheit" abgeriegelt damit es nicht zu Fehlfokussierungen kommt.
Die Fremdherstellerobjektive geben der Kamera vor ein 5.6 Objektiv zu sein obwohl die Anfangsblende 1/3 Stufe geringer ist. Somit hat man das Problem das die meisten Canon Kameras nicht mehr 100% sicher Fokussieren.
Viele Kameras haben auch soganannte "Kreuzsensoren" verbaut. Ein Kreuzsensor misst den Kontrast horizontal und vertikal und stellt danach scharf. Der Kreuzsensor funktioniert bei den meisten Canon Kameras (Mit ausnahme von 1D und 1Ds) nur mit einer Anfangsblende von 2.8 oder grösser.
Bei einer Blende von 5.6 kann man auch noch nicht mit der Vollen Leistungsfähigkeit der AF Felder rechnen.
Ein weiteres allgemeines Problem der 18-200mm Objektive ist die Bildqualität. Die Objektive können alles aber nichts richtig. Im Weitwinkel verzerren sie und im Telebereich sind sie eher unscharf.
Klar etwas besseres gibt es immer aber als Faustregel kann man sagen das grosse Zoombereiche eher schlecht sind für die Bildqualität.
Das beste beispiel dafür sind Festbrennweiten. Meist sind diese Brennweiten sehr Lichtstark und darum Funktioniert der Autofokus auch bei Kontrastarmen Flächen noch sehr gut. Die Bildqualität ist auserdem deutlich besser als bei anderen Objektiven da sie auf eine Brennweite spezialisiert sind. Nachteil man kann nicht Zoomen.
Lichtstarke Linsen haben dazu den Vorteil, dass man den typischen "DSLR Effekt" in den Bildern hat. Alles auserhalb vom Fokusbereich wird unscharf. Das sieht meist sehr gut aus und lässt Bilder professioneller wirken. (Vorallem Portraits)
Gut dafür ist nicht alleine die Lichtstärke verantwortlich sondern auch die Brennweite und der Abbildungsmaßstab.
Jeder der eine DSLR hat sollte sich mindestens eine Festbrennweite zulegen. Man merkt sehr schnell wie viel Spass es eigentlich macht mit so einem Objektiv zu Fotografieren. So praktisch wie Zooms auch sind, Festbrennweiten haben das gewisse etwas.
Die kleinen nicht L Festbrennweiten sind meist auch nicht all zu teuer.
50mm 1.4
85mm 1.8
100mm 2
sind sehr empfehlenswert und kosten zwischen 300 und 400 Euro.
Die extrem Lichtstarken und teuren Festbrennweiten zahlen sich meist eh nicht wirklich aus. Hier ein Beispiel.
Ich habe mir vor 3 Monaten ein Canon EF 200mm 2 IS USM gekauft weil ich es mir eingebildet habe. Schlappe 5100 Euro. 3 Kilo schwer und auf die Straße gehen kann man damit nicht mehr ohne das die Leute mit dem Finger auf einen Zeigen.
Die Objektive in der Preisklasse sind schon geil aber ehrlich gesagt habe ich mich stark verschätzt. 200mm bei Blende 2 stellen derart extrem Frei das es schon bald in arbeit ausartet dern Fokus zu setzen. Nebenbei hat man einfach alles Scharf das auch nur einen Millimeter aus dem Schärfebereich wandert.
Hier ein kleines Beispiel:
http://www.mhirtreiter.at/bilder/freistellung.jpg
Nebenbei passen diese Geräte in keine Handtasche mehr:
http://www.mhirtreiter.at/bilder/maggikam2.jpg
Mein Fazit:
Ich hatte "fast" jedes Canon Objektiv in der Hand aber so was wie das 200mm 2 IS ist mir noch nie untergekommen.
Meine Empfehlung an alle die sich was tolles leisten wollen, haltet eure Ausrüstung klein. Ein 200mm 2.8 tut den selben Dienst, ist unauffällig und man bekommt keine Rückenschmerzen. Es ist sogar einfacher damit zu arbeiten da es oft gar nicht mal mehr schön ist wenn man überhaupt keinen Hintergrund mehr mit am Bild hat.
Hergeben tu ich es dennoch nicht.
Achja wer Hilfe bei der Objektiventscheidung braucht kann sich gerne an mich wenden vorallem bei Canon hatte ich schon so ziemlich jede Kamera/Objektiv in der Hand.
Hoffe ich konnte helfen.