Neun Kinder - warum?

Ob die Kinder tatsächlich ein ganz jämmerliches Leben geführt hätten, weiß doch kein Mensch. Natürlich hätten sie keine optimale Kindheit gehabt, mit einer psychisch- und alkoholkranken Mutter. Aber manchmal entstehen große Dinge gerade eben aus schwierigen Situationen heraus. Und nicht selten haben Leute die wirklich grandiose Persönlichkeiten sind, ihre Stärke durch eine schwere Vergangenheit.

Es ist anmaßend zu behaupten, dass der Tod eine bessere Alternative als ein Leben bei so einer Mutter gewesen wäre :eek:


Dass Kinder in der Dritten Welt am laufenden Band sterben, ist sicherlich tragisch, aber noch kein Grund, diese Situation hier auf die leichte Schulter zu nehmen oder sogar damit zu legitimieren. Denn was in der "Dritten Welt" vielleicht unvermeidbar ist, wäre hier nicht nötig gewesen: Für die Frau hätte es genügend Möglichkeiten gegeben ihre Kinder - auch anonym - wegzugeben, ohne sie töten und in Blumentöpfen begraben zu müssen.
 
blacksy schrieb:
Ob die Kinder tatsächlich ein ganz jämmerliches Leben geführt hätten, weiß doch kein Mensch. Natürlich hätten sie keine optimale Kindheit gehabt, mit einer psychisch- und alkoholkranken Mutter. Aber manchmal entstehen große Dinge gerade eben aus schwierigen Situationen heraus. Und nicht selten haben Leute die wirklich grandiose Persönlichkeiten sind, ihre Stärke durch eine schwere Vergangenheit.

Dann würdest du also auch so ein Leben in Kauf nehmen, damit aus dir (in deinem nächsten Leben vielleicht) eventuell eine starke Persönlichkeit wird.

Es ist anmaßend zu behaupten, dass der Tod eine bessere Alternative als ein Leben bei so einer Mutter gewesen wäre :eek:

Also für mich wäre es das. Aber du gehst wohl lieber den harten Weg.

Dass Kinder in der Dritten Welt am laufenden Band sterben, ist sicherlich tragisch, aber noch kein Grund, diese Situation hier auf die leichte Schulter zu nehmen oder sogar damit zu legitimieren. Denn was in der "Dritten Welt" vielleicht unvermeidbar ist, wäre hier nicht nötig gewesen: Für die Frau hätte es genügend Möglichkeiten gegeben ihre Kinder - auch anonym - wegzugeben, ohne sie töten und in Blumentöpfen begraben zu müssen.

Selbstverständlich wäre eine Adoption besser gewesen. Aber darum geht es überhaupt nicht. Ein Neugeborenes hat für mich etwas mehr Wert als ein Embryo, aber viel viel weniger als ein Dreijähriger. Nur weil es jetzt 9 Babys weniger gibt, heule ich hier nicht rum. Wer das macht, sollte konsequenter Weise auch regelmäßig vor Abtreibungskliniken protestieren.
 
Danyji schrieb:
Dann würdest du also auch so ein Leben in Kauf nehmen, damit aus dir (in deinem nächsten Leben vielleicht) eventuell eine starke Persönlichkeit wird.

Also für mich wäre [der Tod eine bessere Alternative]. Aber du gehst wohl lieber den harten Weg.
Ja genau. Und mit mir die millionen Schicksale, die deiner Meinung nach "ohne Geburt besser dran gewesen wären".

Es stimmt schon: Es gibt mit Sicherheit genug Leute, die unter Umständen leben die krasser sind als alles was wir uns vorstellen können. Viele von denen haben sicher sogar noch Glück, wenn in der Nähe eine Mülldeponie ist, auf der sie nach Nahrung suchen können.

Aber wer von denen bringt sich schon um? Wieso leben die alle noch, obwohl sie ihrer Existenz doch jederzeit ein Ende setzen können? Vielleicht bin ich in der Hinsicht ja naiv, aber ich denke, dass selbst diese Menschen an ihrer Existenz hängen und wirklich darum kämpfen, weiterleben zu können. Und ich bezweifle stark, dass diese Menschen wie Tiere nur durch ihren Überlebensinstinkt gesteuert am Leben erhalten werden:

Selbst in deren Situationen gibt es, und da habe ich keinen Zweifel dran, begrenztes Glück. Sicher, sie werden sich nie über Dinge wie ein neues Notebook freuen können. Es werden kleinere Dinge sein: Dass es endlich mal wieder regnet, dass sie etwas zu essen gefunden haben oder einen alten Fussball.

Übrigens ist es anders herum doch sehr gut vorstellbar, dass es auf der Welt auch Leute gibt, die in einem solchen Wohlstand leben, dass ein "einfaches Leben" wie bei dir und mir für die so dermaßen schrecklich wäre, dass die ebenfalls der Meinung sind, wir wären mit einem frühen Tod deutlich besser bedient gewesen ;) Auch unser Glück ist im Vergleich zu deren Reichtümern verschwindend klein, aber keiner von uns wird sich umbringen, nur weil andere Leute es besser haben, denn das gibt es prinzipiell immer.

Von daher ist es glaube ich schon ganz gut, wenn Menschen selber entscheiden können ob sie leben wollen, oder nicht. Das, denke ich, ist das mindeste, und eben das wurde diesen neun Kindern vorenthalten.

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Zuletzt bearbeitet:
Danyji schrieb:
. . . Ein Neugeborenes hat für mich etwas mehr Wert als ein Embryo, aber viel viel weniger als ein Dreijähriger.
. . .

Das ist nicht wirklich Dein ernst, oder?!

Bei Embryonen mag man ja noch darüber
diskutieren können, ab wann sie menschlich
werden. Aber ein Neugeborenes ist ja wohl
genau so Mensch, wie ein 90 jähriger!

Den Wert eines Menschen kann man
doch nicht festlegen.
Mit so einer Aussage rückst Du Dich in eine
sehr zweifelhafte Ecke... :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Danyji schrieb:
Selbstverständlich wäre eine Adoption besser gewesen. Aber darum geht es überhaupt nicht. Ein Neugeborenes hat für mich etwas mehr Wert als ein Embryo, aber viel viel weniger als ein Dreijähriger. Nur weil es jetzt 9 Babys weniger gibt, heule ich hier nicht rum. Wer das macht, sollte konsequenter Weise auch regelmäßig vor Abtreibungskliniken protestieren.

mir wird gerade schlecht.
 
Ich kanns echt nicht fassen was Leute wie danyji hier schreiben und schliesse mich Pamela an.
 
Also, den Wert eines Lebens zu bestimmen ist schon harter Tobak. Das ganze am Alter festzumachen nochmehr. Mein Sohn ist 6 Jahre alt, also mehr Wert wie sein Bruder, der ist nur 3 ?!?!?

Die Wertung zu dieser Aussage verkneife ich mir besser, ich bin bestimmt nicht zart besaitet, aber irgendwo hörts einfach auf!

Zum Topic aber ansich: Ich kann mir da ehrlichgesagt auch kein Urteil bilden. Ich denke mal, dass ist für die meisten (auch für mich) eine so unvorstellbare Tat, dass man dazu irgendwie nur neutral stehen kann.
Ein solcher Vorgang ist für mich so weit weg, so schockierend, dass ich den irgendwie gar nicht richtig erfassen kann.

Charlie
*der selbst Kinder hat*
 
also irgendwie kann ich nicht verstehen, was sich hier für pathologische Gestalten rumtreiben. Offensichtlich krankhafte Gutmenschen, Leute, die ihr Geld wohl gerne als Volkszähler unter Herodes verdient hätten, mann-o-mann.

Nun mal zur Sache, die Privilegierung der Kindsmutter, die ihr Kind tötet, folgt aus dem Umstand (mal abgesehen von der Unehelichkeit), dass man der Mutter die engste Bindung zu ihrem Kind nachsagt (das meine ich jetzt wertfrei, es gibt mit Sicherheit Mütter, die eben gar nicht zu einer Bindung fähig sind). Daraus folgt, dass der Umstand, ein eigenes Kind zu töten, dass man ca. 38 Wochen ausgetragen hat, für den Gesetzgeber nur mit unglaublichen Zweifeln und Ängsten zusammen geht.
Im hier diskutierten Fall ist das alles noch viel schlimmer. Alkohol, psychische Probleme, angebliche Betäubung, so dass man sich erst wieder an das tote Kind erinnern kann, aber nicht mehr weiss, was zwischen Geburt und Tod passiert ist.

Wer diese Frau, so schrecklich ihre Tat auch ist, voreilig verurteilt, sollte seinem eigenen Kind (soweit vorhanden) mal "eine schallern". Die Gewissenbisse werden ihn 3 Tage nicht schlafen lassen, was also muss in einer Person vorgehen, die zu solchen Taten fähig ist.

Ren

P.S.: http://de.wikipedia.org/wiki/Postpartale_Stimmungskrisen
 
Ren Hoek, natürlich ist der Fall dieser Frau tragisch - auch für sie. Dennoch gibt es da für mich KEINE Entschuldigung, schließlich gibt es Verhütungsmittel und auch noch die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs.
Und wenn ein Mensch so krank ist, dass er zu keiner der genannten Möglichkeiten in der Lage ist, MUSS das Umfeld dies mitbekommen. Hier kommen wir dann auch zur großen Mitschuld der ihr nahestehenden Menschen.

Sorry, Ren, aber möchtest du den gemeinen Massenmörder auch als armes Opfer darstellen? JEDER, der so etwas tut ist psychisch irgendwo krank - entschuldigen tut es die Tat aber nicht. Das hat nichts mit Gutmensch zu tun, ich bin durchaus selbstkritisch
 
Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm hat versucht, die Tragödie um die neun getöteten Neugeborenen von Brieskow-Finkenheerd mit der "erzwungenen Proletarisierung" in der DDR zu erklären. Parteifreunde und politische Gegner sind entsetzt.

Steht hier geschrieben.

:rolleyes:
 
Friedemann schrieb:
Ren Hoek, natürlich ist der Fall dieser Frau tragisch - auch für sie. Dennoch gibt es da für mich KEINE Entschuldigung, schließlich gibt es Verhütungsmittel und auch noch die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs.
Und wenn ein Mensch so krank ist, dass er zu keiner der genannten Möglichkeiten in der Lage ist, MUSS das Umfeld dies mitbekommen. Hier kommen wir dann auch zur großen Mitschuld der ihr nahestehenden Menschen.

Sorry, Ren, aber möchtest du den gemeinen Massenmörder auch als armes Opfer darstellen? JEDER, der so etwas tut ist psychisch irgendwo krank - entschuldigen tut es die Tat aber nicht. Das hat nichts mit Gutmensch zu tun, ich bin durchaus selbstkritisch

Aber Schick, dass du dich angesprochen fühlst ;).

Auf den Massenmörder-Polemisier-Schnickschnack von dir werde ich nicht reagieren. Diese Art der Diskussion funktioniert mit Kleinkindern.

Lass bitte unsere (meine) Antipathie hier nicht den Thread (noch weiter) versauen.

Ren
 
Charlie_D schrieb:
Also, den Wert eines Lebens zu bestimmen ist schon harter Tobak. Das ganze am Alter festzumachen nochmehr.

Da hast du völlig Recht, das ist harter Tobak, der aber geraucht werden muss in einer Gesellschaft. Schließlich bewertet man ja auch, bis wann eine Frau ihr Kind abtreiben darf. Im dritten Monat hat ein Embryo ja auch schon vieles, was ein Neugeborenes hat, nur noch nicht das Recht auf Leben. Da hat doch wahrscheinlich ein Hund mehr Rechte. Hab ich mir nicht ausgedacht.
Ein Neugeborenes einer alkoholkranken Mutter hat sicherlich weniger Chancen im Leben als ein Embryo, der vielleicht abgetrieben wird, weil Mama noch ein paar Jahre sich in Karierre üben will. Getötet sollte keiner werden, aber vielleicht beides verhindert. Man darf ja schließlich auch nicht besoffen Auto fahren, aber Kinder kriegen kein Problem. Da braucht man keinen Führerschein, nicht mal einen **** Intelligenz. Bezahlen ja die Gesundheits- und Sozialsysteme schlimmstenfalls. Fragt sich nur wie lange es die noch gibt und wenn das mal zusammenbrechen sollte, weht hier ein von ganz alleine ein brutaler und radikaler Wind. Spätestens dann wird Mitleid zu einem Luxus, den sich kaum jemand leisten kann.
 
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