mj
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Diese "Feindbilder" sind mir durchaus bekannt, ich sag nur "Harley"ricky2000 schrieb:Naja, das ist alles relativ.
Du wirst sehen, auch in einer scheinbar eingeschworenen Gemeinschaft gibt es viele Grüppchen und Feindbilder.
Ich bin jedenfalls nicht der Meinung, dass man als vorsichtiger Fahrer sicher unterwegs ist. Wenn dich ein Auto übersieht, sieht es schlecht aus, egal ob du gerade heizt oder gemütlich bummelst.
Es werden ja auch genügend Rollerfahrer über den Haufen gefahren und bei denen liegts bestimmt nicht am atemberaubenden Speed.
Sicherlich ist die Gefahr bei zügiger Fahrweise größer, aber ich halte es für eine Art Selbstschutz, dass immer auf die gezeigt wird, die schneller als man selbst fahren und damit die eigene Gefährdung kleingeredet wird.
Und wenn du schon nach den sportlichen Maschinen guckst: bei 5s von 100 auf 200 dürfte es auch dem Vernünftigsten schwerfallen, sich immer an die Regeln zu halten und kein Risiko einzugehen .
Es gibt viele Möglichkeiten, sich auf einem Zweirad zu entfalten: entspannt Cruisen, Reisen, die Kurvenhatz… und jede Gruppe hat kein Verständnis für die andere. Jeder empfindet seine Herangehensweise als die richtige und jeder wird dir genau sein Motorrad empfehlen…
Motorradfahren ist jedenfalls eine großartige Angelegenheit, mit faszinierend komplexer Fahrphysik, wo es sehr auf Körperbeherrschung ankommt.
Gefährlich ist es immer. Ich fahre nur mit kompletter Montur und wenn ich mental fit bin (wegen der Konzentration).
Hab erst heute erzählt bekommen, dass ein Kumpel eines flüchtigen Bekannten dabei ums Leben gekommen ist.
Aber was du sagtest meinte ich mit Vernuft und mit dem "für ALLE mitdenken" Satz. Man lebt länger mit dem Bewußtsein, dass man mit 180PS am Hinterrad nicht Gott ist sondern immer noch das schwächste Glied in einer komplexen Kette ist. Klar fällt das nicht immer leicht aber man muss da meiner Meinung nach hineinwachsen. Aber dennoch ist Vernunft und gesunder Menschenverstand der Schlüssel, ich behaupte, dass ein Motorradfahrer, der im Verkehr immer für alle anderen mitdenkt sicherer lebt als jemand, der sich rücksichtlos auf sein Glück, den starken Motor und die Schutzmontur verlässt. Dazu gehört natürlich auch ein defensiver Fahrstil und eben entsprechende Konzentration. Klar hilft das nicht alle gefährlichen Situationen zu vermeiden aber es verhindert sehr häufig, dass man sich überhaupt erst in eine solche Situation begibt. Wie gesagt, der Schlüssel ist Konzentration und Vernunft wie du ja auch selber sagst und dabei spielt es überhaupt keinen Unterschied ob man mit einem 50ccm Roller oder einem 1000ccm Superbike unterwegs ist.
Und noch zwei Dinge: Die Tatsache, dass viele Rollerfahrer in Unfälle verwickelt werden liegt teilweise auch an der äußerst rücksichtslosen Fahrweise derselbigen. Wenn ich manchmal sehe wie diese sich durch den Verkehr quetschen dann wundert es mich ehrlich gesagt nicht. Hinzu kommt noch das übliche Stadtbild, die Sekretärin im Minirock mit Stöckelschuhen und Jethelm auf einem Roller - das da bei einem Unfall etwas passiert ist doch klar. Und zweitens: Die Sache mit der Schutzmontur hab ich noch überhaupt nicht erwähnt, du hast natürlich völlig recht. Ich fahre auch immer nur in voller Montur, in der Stadt manchmal auch nur mit Jeans aber immer Handschuhen, gutem Helm und guter Jacke mit Rückenprotektor. An den Threadersteller: Denk bei deinen Anschaffungskosten an die Ausrüstung, eine gute Ausrüstung kann auch mal mit gut 1000€ zu Buche schlagen - und jeden hier gesparte Euro wirst du früher oder später bitter bereuen. Ich sag nur eines: Wem sein Hirn nur 50€ wert ist der möge seinen Kopf auch in einen 50€ Helm stecken.
PS zum Thema Schutzmontur: Montag bei 32°C am Riedbergpass
Wir haben da gar keinen Regen gebraucht, am Abend waren wir beide komplett durchnässt. An solchen Tagen wünscht man sich manchmal weniger Montur aber die Vernunft setzt sich da eben doch durch - wenigstens verschwitzt und total fertig ankommen als überhaupt nicht.