Moral Machine - Wen würdet ihr töten?

Ich habe den Test jetzt auch mal gemacht, und muss ganz ehrlich sagen dass die Fragestellungen auch ein wenig blöd sind..

Zunächst mal waren fast alle Fragen so gestellt dass entweder ich selbt im Auto drauf gehe oder jemand anders. Ich habe da natürlich immer für mich selbst entschieden

in der tat.
Ich habe mich immer so entschieden das ich immer gerade aus fahre (kein Spurwechsel) und es war interessant was die daraus gemacht haben. :hehehe:

Ein schönes Beispiel was die Unzulänglichkeit solcher Fragestellungen angeht.
Und wenn man noch nicht mal die Frage klar stellen/definieren kann, dann wird man kaum ein valides Ergebnis erhalten können.
 
Also das menschliche Auge samt Hirn arbeitet definitiv besser als der Fokus einer Kamera ...
Aber bei Autos seh ich das anders ... wuerden nur noch autonome Autos rumfahren dann gaebe es keine durch Unfaelle oder falsches Fahrverhalten induzierten Staus mehr, die Geschwindigkeiten koennten durchgehend hoch sein, etc. etc.

Im Grunde wird es wohl darauf hinauslaufen dass man keine Entscheidung faellt, sondern einfach das machen wuerde was auch mit einem Menschen passiert waere. Sprich einfach gerade aus weiterfahren, sollte man eben nicht mehr anhalten koennen. So kommt man auch in kein ethisches Dilemma dass man sich entscheiden muss wer den Loeffel abgibt.
 
Ich habe mich immer so entschieden das ich immer gerade aus fahre (kein Spurwechsel) und es war interessant was die daraus gemacht haben. :hehehe:
…haben sie dir eine interessante Karriere bei der U-Bahn nahe gelegt ? :teeth:
 
Die Beispiele in den Links sind teilweise falsch, meiner Meinung nach.

Denn es wird vernachlässigt, dass man bei einer Vollbremsung nicht zur Seite lenken kann.
D.h., wird die Möglichkeit der Bremse voll ausgenutzt, geht der Weg geradeaus. Wieviele
Menschen dann genau sterben, kann kein Rechner vorausberechnen. Das wissen selbst
die Ärzte anfangs oft noch nicht.
 
wuerdest keinen Unterschied machen ob es nun nen Mediziner oder Obdachlosen trifft? Einen Polizisten oder Dieb? Dann einfach Random entscheiden lassen wohin das Auto lenkt bzw. einfach nicht eingreifen und gerade aus weiterfahren?
Ja - keinen Unterschied machen.
(In einer Schrecksekunde kann man sich als Fahrer über so etwas auch keine Gedanken machen)

(Abgesehen davon, dass dies eine Software nicht unterscheiden kann. Es sei denn, sie wüsste schon im Vorfeld alles über jeden, hätte die Menschen bereits kategorisiert nach "möglichst nicht überfahren" und "kann eher überfahren werden) und könnte jemanden in Millisekunden erkennen. Aber all das wäre gruselig)
 
Ich denke keiner kann genau sagen was in Zukunft alles kommen wird. Aber so unwahrscheinlich finde ich es garnicht dass der glaeserne Mensch in bruchteilen einer Sekunde erkannt werden kann. Wenn man sich anschaut was man heute schon so ueber manchen Menschen weiss (personalisierte Werbung) und wie das zukuenftig mit Gesundheitsakten & Co verknuepft werden koennte ...
 
Man könnte alle Straßen flächendeckend von oben "filmen", zur Not mit Wärmebildkameras, die alle Bewegungen von Lebewesen trackt, ihren weiteren möglichen Lauf vorausberechnet, es allen selbstfahrenden Autos in Echtzeit übermittelt und diese so vorab wissen läßt, ob Gefahr von der Seite droht.

(Aber wehe das Netz fällt aus oder wird gehackt)
 
Ich denke keiner kann genau sagen was in Zukunft alles kommen wird. Aber so unwahrscheinlich finde ich es garnicht dass der glaeserne Mensch in bruchteilen einer Sekunde erkannt werden kann. Wenn man sich anschaut was man heute schon so ueber manchen Menschen weiss (personalisierte Werbung) und wie das zukuenftig mit Gesundheitsakten & Co verknuepft werden koennte ...
Das wären unheimliche Aussichten - alle persönliche Freiheiten wären dahin. Es ist aber leider gut möglich, dass es so kommen wird - zumindest eine Zeit lang.
 
ich würde noch weiter gehen, und behaupten, dass en selbstfahrendes Auto so fahren muss, dass es in solche Situationen gar nicht erst kommt
Das hieße nach heutigem Stand der Technik: Schrittempo bei jedem Sichthindernis am Rand.
 
Durchaus denkbar. In manchen Staedten waere durchgehendes Schritttempo immer noch schneller als Stop&Go Verkehr wie bisher :D
 
In der Stadt wird "Autonom" nicht gehen, weil es zu viele Unwägbarkeiten gibt.
Auf dem Land/ Fahrstraßen dagegen ist der äußere Einfluss deutlich "geringer"
Das Menschliche Hirn ist momentan deutlich Leistungsfähiger als ein System.
Und selbst der Mensch ist oft überfordert,selbst wenn man die Emotionale
Ebene total ausblendet.
 
er hat das rhetorisch anders dargestellt, aber ja, ich stimme ihm in Teilen zu.
Ich entschuldige mich dafür meine Ironie, vielleicht besser sogar den Sarkasmus nicht ausdrücklich gekennzeichnet zu haben… aber ich hatte das in einem thread wo die "Krone der Schöpfung" diskutiert einfach vorausgesetzt ;)

Im Ernst: Die Entscheidung ist längst gefallen! Es geht letztlich nur noch um Marginalien nicht um das “Große Ganze", wer ein wenig kritisch zurückschaut erkennt, dass wir ähnliche Diskussionen bei der Einführung von Sicherheitsgurten, bei den ersten ABS-Bremsen hatten… Ich sehe noch einen Schritt weiter, die autonome Steuerung von Fahrzeugen wird zu einer deutlichen Verminderung von Unfällen führen, es wird weniger Staus geben, das Tempo wird DEFENSIV angepasst - langweilig aber sicher. Noch einen Schritt weiter wird es der "alte Fahrer" (also die, die immer noch selbst fahren wollen!) immer weiter in Erklärungsnot geraten, wer ist im Zweifelsfall an einem Unfall schuld, da werden es auch gewiefte Juristen schwer haben, das autonome Auto der Zukunft wird und kann über jede seiner Bewegungen, jede seiner Entscheidungen, jede seiner Sicherheitseinschätzungen Auskunft geben - da hat ein Mensch es dann schwer!

Werden wir keine Unfälle mehr haben? Ganz sicher nicht, aber die Probleme werden andere sein - nicht Geschwindigkeitsüberschreitung sondern nicht kalkulierbare Probleme wie gehackte Netzverbindungen, gezielte oder unbeabsichtigte Fehlerursachen (wenn das Auto einen weißen LKW Auflieger für eine Werbetafel hält…), Störungen oder Maßnahmen, mit denen Einzelne die Software ihres Fahrzeugs manipulieren (bei uns hat sich ein E-Biker mit 50km/h auf die Fr…e gelegt und schwer verletzt, eigentlich hätte es ab 25 km/h keine Unterstützung mehr geben dürfen, die Hardware zur Manipulation der Geschwindigkeitsberechnung kostet im Netz nur wenige Euro…)

Das autonome Auto kommt in naher Zukunft, es wird Probleme lösen und andere schaffen. Einige werden es für ein Problem halten, dass sie mit Lichthupe und Blinker die Überholspur nicht mehr "frei machen" können, die Elektronik ist emotionslos und lässt sich weder nötigen noch bedrängen sondern umgehend Anzeige erstatten, Beweise beiliegend. Autofahrer werden nahezu lückenlos zu überwachen sein, wir verspüren jetzt schon ein Unbehagen, wird uns das daran hindern diese Technik trotzdem zu nutzen? Allerdings hätte ich vor zwei Wochen ein wesentlich besseres Gefühl gehabt, wenn der LKW hinter mir nicht mit Tempo 90 herangerauscht gekommen wäre (stockender Verkehr auf 3 Spuren…), sondern die Software ihn vorher gebremst hätte ;)
 
In der Stadt wird "Autonom" nicht gehen, weil es zu viele Unwägbarkeiten gibt.
Auf dem Land/ Fahrstraßen dagegen ist der äußere Einfluss deutlich "geringer"
Das Menschliche Hirn ist momentan deutlich Leistungsfähiger als ein System.
Und selbst der Mensch ist oft überfordert,selbst wenn man die Emotionale
Ebene total ausblendet.
Das halte ich für einen Denkfehler, gerade in der Stadt ist die Zahl der Aufmerksamkeit erfordernden Faktoren um ein Vielfaches höher, ausreichend ausgereifte Sensoren und das "Auto" nimmt auch Gefahren wahr, die ein Mensch gar nicht mehr erkennt (weil er ja “das Benzin umrühren muss"). Die Sensorik könnte das abrupte Bremsen des Vordermannes, gleichzeitig zum zu dichten Auffahren des Hintermannes, so wie das dem Ball hinterherstürmende Kind von rechts erkennen - wir würden mindestens eins nicht erkennen…

Autonomes Fahren in der Stadt bietet aber auch andere Vorteile > den des schnelleren Vorankommens bei langsamerer Fahrweise, weil weniger gebremst werden muss. Der Verkehr kommt vor der Ampel gar nicht richtig zum Stehen (was zu enorm verzögertem Verkehrfluss führt), da die Software mit der Ampel kommuniziert und das Tempo optimal anpasst - für die ganze Fahrzeugschlange. (Uni Bochum, der Lehrstuhl für Verkehrswesen hat dazu seit über 10 Jahren Untersuchungen am laufen…). In der Stadt wäre auch das Risiko geringer, weil die Geschwindigkeit deutlich geringer ist - heute z.B. in einer Großstadt zur Hauptverkehrszeit (angeblich dem anstrengendsten Teil) oft nur noch zwischen 23 und 31 km/h liegt.
 
Allerdings hätte ich vor zwei Wochen ein wesentlich besseres Gefühl gehabt, wenn der LKW hinter mir nicht mit Tempo 90 herangerauscht gekommen wäre (stockender Verkehr auf 3 Spuren…), sondern die Software ihn vorher gebremst hätte ;)

Das ist die Frage. Hatte er ein Abstands-System oder nicht? Das gibt es ja bereits seit Jahren
für alle Mittel- und Oberklasse Autos. Aber so richtig drauf verlassen würde ich mich nicht.

Ich bin mir auch sicher, dass diese Selbstfahr-Dinger nicht in absehbarer Zeit bei uns
in großer Zahl fahren. Nicht die nächsten 50 Jahre.
 
@mace, (Nachtrag)
Dieser LKW hatte definitv kein Abstandsystem, er sah aus als wenn er gebaut wurde bevor dieses erfunden wurde ;) (Litauisches Kennzeichen) Ja, eine Frage ist natürlich was eine intelligente autonome Steuerung macht, wenn die Bremsen mangels Pflege und Kontrolle versagen. Ich bin dafür, dass sie die Zündung VOR dem Start deaktiviert…

Die selbstfahrenden Fahrzeuge werden in weniger als 10 Jahren Realität. Wetten? Allein das Transportwesen ist mehr als nur interessiert - hierzulande pennt man länger, aber in Ländern mit sehr langen Überlandfahrten (USA, Kanada, Russland etc.) werden sie sich schnell rentieren. PKWs werden nachziehen, von der großen Ablehnung (ich lass mich doch nicht kastrieren) ist es winziger Schritt, bis die Nobelfahrzeuge vorpreschen und diese Einrichtung zum Statussymbol machen - ich jammere den "Möchtegern-Schumis" nicht hinterher, wenn die Technik ihnen ihr gefährliches Spielzeug wegnimmt ;)
 
@mace
Die selbstfahrenden Fahrzeuge werden in weniger als 10 Jahren Realität. Wetten?

Einzelne Fahrzeuge, ja, aber nicht ohne Lenkrad. LKWs bei Langstrecken.
PKW mit Selbstfahr-Systemen (die heute schon viele haben), Spur- und Abstandshalter
gibt es ja schon länger in Serie.

Aber allgemein, nein. In 50 Jahren vielleicht, eher nicht.

Wenn du wettest, dass in 10 Jahren in Deutschland die Hälfte der PKWs autonom fahren,
ohne Lenkrad, dann wette ich alles was du willst dagegen.
 
…Wenn du wettest, dass in 10 Jahren in Deutschland die Hälfte der PKWs…

Genau da sprichst Du ja ein Kernproblem an: technisch ginge es sogar früher, politisch (inklusive Lobbyarbeit - und kann das jemand besser als die deutsche Autolobby…) wird es solange blockiert werden wie der ökonomische Druck es zulässt. Die deutsche Autoindustrie WILL nicht (außer Alibi-Fahrzeuge bauen, die MArgen ihrer Spitzenprodukte sind zu groß), die deutsche Politik will nicht (da sind wohl einige Verbindungen zu eng und finanziell zu lohnend…).

In China sind im Vergangenen Jahr 250 000 Elektrofahrzeuge (zu fast 80% Eigenproduktion) zugelassen worden, in Japan und den USA wird verstärkt an autonomen Fahrzeugen geforscht und experimentiert (nicht zuletzt auch forciert durch die Gelder von DARPA…), einige Großstädte der Welt (u.a. Singapur) setzen planungsgemäß zunehmend auf intelligentes Fahren (= autonomes Fahren). Deutsche Auto der Nobelmarken haben NOCH einen guten Ruf, aber auch andere Nationen setzen auf Lobbyarbeit für die nationale Industrie, insbesondere China (bedingt auch Indien) als die großen Absatzmärkte werden den Deutschen Autobauern schnell wegbrechen - der Verkehrskollaps der meisten Großstädte (Peking im Winter…) verlangt nach intelligenten Lösungen (Tokio strebt eine Quote des autonomen Fahrens von 10% in 10 Jahren an - auf freiwilliger Basis) der Fahrer hat in den letzten hundert Jahren zur Genüge bewiesen, dass er die Lösung nicht ist…

Die von Dir genannten 50% lassen sich aus ökonomischen Gründen, aus Verfügbarkeitsgründen und aus Gründen der Machbarkeit nicht in 10 Jahren erreichen - "wir" müssten 22 Millionen PKW ersetzen und was technisch möglich wäre (naja, ob das erforderliche Lithium so schnell verfügbar wird? Bolivien hat genug, will aber alles selbst machen…) ist wirtschaftlich und politisch HIER nicht zu stemmen, da tut man sich in China doch leichter (ahem… ich hoffe DAS wird richtig verstanden und mich nicht zum China-Fan abstempeln ;)).

Die selbstfahrenden Fahrzeuge werden kommen, die Technik braucht bei weitem keine 10 Jahre, die anderen Faktoren (Politik, Wirtschaft, Umwelt > Elektrofahzeuge sind konstruktionsbedingt, einfacher aufgebaut, auf autonom umzustellen) sind schwer abzuschätzen. In 10 Jahren wird hierzulande garantiert nicht die Hälfte der Fahrzeuge autonom fahren - da gebe ich Dir recht, aber es werden Fahrzeuge fahren und den Beweis der Machbarkeit antreten.

Es bedarf noch reichlich Überzeugungsarbeit für den Fortschritt - wie dieser thread eindringlich beweist ;)
 
Das ist die Frage. Hatte er ein Abstands-System oder nicht? Das gibt es ja bereits seit Jahren
für alle Mittel- und Oberklasse Autos. Aber so richtig drauf verlassen würde ich mich nicht.

Ich bin mir auch sicher, dass diese Selbstfahr-Dinger nicht in absehbarer Zeit bei uns
in großer Zahl fahren. Nicht die nächsten 50 Jahre.
Aktuelle Zugmaschinen der führenden Hersteller haben Diverse Sicherheits und Assistenzsysteme, wenn Mercedes die nicht sogar vor der S-Klasse in sowas einbaut. Die Jungs haben den größten Vorteil solcher Systeme weil sie sie tagtäglich brauchen.

Das bringt leider nix wenn so eine Zugmaschine fast 20 Jahre genutzt wird und noch dementsprechend altes Zeug unterwegs ist :)
 
Die selbstfahrenden Fahrzeuge werden kommen, die Technik braucht bei weitem keine 10 Jahre, die anderen Faktoren (Politik, Wirtschaft, Umwelt > Elektrofahzeuge sind konstruktionsbedingt, einfacher aufgebaut, auf autonom umzustellen) sind schwer abzuschätzen. In 10 Jahren wird hierzulande garantiert nicht die Hälfte der Fahrzeuge autonom fahren - da gebe ich Dir recht, aber es werden Fahrzeuge fahren und den Beweis der Machbarkeit antreten.

Also Fahrzeuge ohne Lenkrad, die von zuhause aus den kompletten Weg fahren, auch in
Tiefgaragen usw? In Deutschland, innerhalb der nächsten 10 Jahre?
Da bin ich doch sehr skeptisch.

Allgemein wird das ganze nicht kommen, auch in 50 Jahren nicht. Die Technik ist da noch
weit weg davon. Woher weiß die Technik, dass ein Bauarbeiter ein Schild etwas verdreht aufstellt
und das trotzdem gilt? Dass ein Absperrband gerissen ist? Dass die Tiere bei Treibjagd besonders
aufgeregt sind? Dass jetzt gleich Dreck fliegt, weil Konrad sein Feld beackert? Die Technik müsste
Tausende an solchen speziellen lokalen Infos wissen und speichern und könnte dennoch nicht
flexibel reagieren.
 
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