Mieses Arbeitszeugnis

Vielleicht solltest Du erstmal klären, ob Dein Arbeitgeber überhaupt bereit ist, Dir ein neues, selbst entworfenes Zeugnis zu unterschreiben.

Inhaltlich habe ich bereits Mitarbeitern ähnliche Zeugnisse (3-4) ausgestellt; das war so gewollt, da dies meine Bewertung ihrer Leistungen war. Und wenn ich als Unternehmer jemandem ein solches Zeugnis ausgestellt habe, dann bedeutete das in der Regel, dass der Angestellte wirklich unfähig war. Ein schlechteres Zeugnis als 3-4 habe ich noch nie vergeben, denn man will ja auch niemandem, egal wie unfähig er war, die Zukunft verbauen.

Das bei so etwas Fremd- und Eigenwahrnehmung voneinander abweichen ist völlig normal, wobei ich hier nur von meinen Erfahrungen rede und auf keinen Fall irgendeine Wertung über Dich abgeben will (wie sollte ich das auch können).
 
Arbeitszeugnisse sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind

Ah ja.

Eine Stellenausschreibung für einen IT-Consultant, ich erhalte ca. 100 Bewerbungen.

Wonach soll ich bitte urteilen, wenn nicht nach den Arbeitszeugnissen? Nach der Qualität des Briefpapiers?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fände uncodierte Zeugnisse nicht schlecht, wie sie wohl teilweise in der Schweiz üblich sind. Mit entsprechendem Zusatz, der darauf hinweist, dass das Zeugnis uncodiert ist.
 
ich hab nicht alle Beiträge gelesen, doch:

Sinnvoller weise sollte man vor man die Kündigung einreicht ein Arbeitszeugnis anfordern. Der Arbeitgeber darf ein halbes Jahr (oder war es ein Jahr!?) kein schlechteres Zeugnis ausstellen.


viele Grüße / viel Erfolg dem nächsten / der nächsten
 
wenn ich ein Arbeitszeugnis vor meiner Kündigung angefordert hätte, wäre doch auch klar gewesen das ich die Absicht habe zu kündigen, oder?!

Ok, ich kann verstehen das die Firma bis jetzt noch keinen adäquaten Nachfolger gefunden hat, mir daraus einen Strick zu ziehen, finde ich nicht nett. Denn ich habe fristgerecht gekündigt, die Firma hatte über einen Monat Zeit jemanden zu finden.

Ich werde mal abwarten wann ich mein Arbeitszeugnis bekomme, wahrscheinlich dann wohl Morgen, weil das mein letzter Arbeitstag ist. Und dann werde ich sehen ob es das Arbeitszeugnis ist. Wenn ja, dann werde ich die Dinge einfach ansprechen. Also ganz lieben Dank für eure zahlreichen Kommentare.
 
Was legt ihr eigentlich alles so wert auf ein Arbeitszeugnis?
Das man, wenn man es haben will, ein wohlwollendes Arbeitszeugnis auch bekommt (notfalls per Arbeitsgericht...), weiss jeder Personaler.
Entsprechend wird das Arbeitszeugnis auch gewichtet, nämlich so gut wie gar nicht!

Man muss auch kein Arbeitszeugnis bekommen, und somit muss man es bei einer Bewerbung auch nicht vorlegen!

Charlie
 
Was legt ihr eigentlich alles so wert auf ein Arbeitszeugnis?
Das man, wenn man es haben will, ein wohlwollendes Arbeitszeugnis auch bekommt (notfalls per Arbeitsgericht...), weiss jeder Personaler.
Entsprechend wird das Arbeitszeugnis auch gewichtet, nämlich so gut wie gar nicht!

Man muss auch kein Arbeitszeugnis bekommen, und somit muss man es bei einer Bewerbung auch nicht vorlegen!

Charlie

Wohlwollend heißt aber nicht, dass es nicht wertend ist. Wenn gewertet wird, wird nicht immer gut gewertet. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Arbeitszeugnis eben ein recht hohes Gewicht hat. (Berufs)Schule Zeugnisse sagen über praktische Fertigkeiten gar nichts aus. Zudem schwankt die Beurteilung noch immer stark - selbst im gleichen Bundesland bei nur unterschiedlichen Schulen.
Wenn man darauf besteht, muss der Arbeitgeber sehr wohl ein Arbeitszeugnis ausstellen. Und ich kenne auch niemanden, der wenn er eine Bewerbung ohne Arbeitszeugnis vor sich hat, wenn es denn trotzdem zu einem Bewerbungsgespräch kommen sollte, da nicht sehr genau nachfragt, warum denn kein Zeugnis enthalten ist.
 
Ich fände uncodierte Zeugnisse nicht schlecht, wie sie wohl teilweise in der Schweiz üblich sind. Mit entsprechendem Zusatz, der darauf hinweist, dass das Zeugnis uncodiert ist.

Dafür werden hier bei gewissen Stellen, vorallem Kader, Schriftproben verlangt und diese tatsächlich einem Graphologen vorgelegt :mad:
 
mal nebenbei bemerkt:
ich bin seit zwanzig jahren im job (grafik/werbung). und nicht einmal hat sich jemand für meine zeugnisse interessiert, sondern ausschließlich dafür, was ich in meiner referenzmappe hatte, wie ich als typ rüberkomme und ob ich ’ne ehrliche und verlässliche haut bin. noch nicht mal gestandene personaler, warum auch immer.
dennoch habe ich mir immer eins ausstellen lassen, wenn ich irgendwo gegangen bin. :D
 
Das stimmt schon, aber man muss es bei einer Bewerbung nicht vorlegen.

Grüße
Charlie

Du musst auch keine Bewerbung vorlegen. Ob man den Job dann bekommt?

Aber wie Al Terego im Prinzip schreibt, kann man wohl davon ausgehen, dass es auch Branchenabhängig ist. Es gibt halt Bereiche, da kann man keine Arbeitsproben vorlegen. :cake:
 
Es gibt halt Bereiche, da kann man keine Arbeitsproben vorlegen.
Ja, freiberuflicher Hirnchirurg zum Beispiel :D




wenn ich ein Arbeitszeugnis vor meiner Kündigung angefordert hätte, wäre doch auch klar gewesen das ich die Absicht habe zu kündigen, oder?!
Soweit ich mitbekommen habe, nennt man so etwas ein Zwischenzeugnis. Man kann es auch als Auffhänger nehmen, mal seine Marktwert zu prüfen. Was man dem aktuellen Chef ruhig mitteilen kann. Wonach er sich, je nachdem wie das Verhältnis ist, ja auch ruhig mal Gedanken machen kann, warum man das vorhat. Und so kann auch ein Stein mal den Berg rauf ins Rollen gebracht werden, indem ein Gespräch mit dem Chef zustande kommt, das ansonsten eher unterdrückt worden wäre. Also: Nur Mut.
 
So, heute habe ich mein Arbeitszeugnis bekommen. Und ich bin damit sehr sehr zu Frieden. Sorry nochmals für die Diskussion. Aber ich denke ihr habt mir trotzdem sehr geholfen.

Hier ist also mein Arbeitszeugnis was ich bekommen habe, ist doch ok, oder?

Herr ..... , geboren am ..... in ..... , war zwischen dem ..... und dem ..... in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis in
unserer Werbeagentur tätig. Wir erstellen, gestalten und produzieren ganzheitliche Kommunikationskonzepte für die Breiche Print und Internet.

In der Zeit seiner Anstellung arbeitete Herr ..... in der Abteilung Internet und Druckvorstufe. Seine Aufgaben waren:
- Programmieren von Internetseiten mittels HTML, CSS, PHP, MySQL, Flash, Action Script CMS (WebEdition, Joomla).
- Erstellen von Druckvorlagen mit den Programmen Photoshop CS2 und Adobe Indesign CS2.
- Wartung und Administration unserer Computerssysteme.

Herr ..... verfügte stets über eine sehr gute Leistungsbereitschaft und eine vorbildliche Pflichtauffassung. Er fand sich in neuen Situationen stets sicher und sehr gut zurecht. Wegen seines umfangreichen und fundierten Fach- und Spezialwissen konnte Herr ..... oft sehr schwierige Aufgaben übernehmen und erfolgreich lösen.

Herr ..... war allseits beliebt und sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets vorbildlich. Er hat Freude am Umgang mit Kunden. Aufgrund seiner freundlichen Art war er bei ihnen stets sehr beliebt und geschätzt.


Herr ..... scheidet auf eigenen Wunsch aus unserem Unternehmen aus.
Wir bedauern es, Herrn ..... zu verlieren, danken für die wertvolle Arbeit und wünschen ihm sowohl für sein berufliche als auch private Zukunft weiterhin Erfolg und alles Gute.


Also dann kann ich glücklich ins Wochenende starten und mich nächste Woche mental auf meinen neuen Arbeitgeber einstellen. Drückt mir die Daumen Jungs und Mädels! ;-)
 
Rein aus Interesse hab ich den Thread mal verfolgt und fand das alles sehr interessant.

Das neue Zeugnis ist um Klassen besser formuliert, kann aber ebenfalls zu ner Ente mutieren. Einige Sätze kann man so oder so auffassen.

Langsam tendiere ich dazu, dass schriftliche Zeugnisse verboten werden sollten. Dann lieber Referenzen nennen, alten und neuen Arbeitgeber telefonieren lassen. Da kommt sicherlich mehr rüber als bei einem Wisch, der aus Unkenntnis oder sonstigen unausgesprochenen Differenzen zweideutig formuliert wurde und den Arbeitnehmer ein Leben lang begleitet.

Nur ganz am Rande:
Nach 15 Jahren Abstinenz bin ich gerade auf dem Weg, mir nen Job als Mediengestalterin / Werbegrafikerin zu ergattern. Noch als Praktikum, und es wird wohl erstmal auch nur ein Nebenjob draus.
Aber nach Zeugnissen hat er nie gefragt. Lebenslauf, Gespräch und meine Aussage, dass ich Lust auf das Geschäft habe, hat gereicht.
 
...Nach 15 Jahren Abstinenz bin ich gerade auf dem Weg, mir nen Job als Mediengestalterin / Werbegrafikerin zu ergattern. Noch als Praktikum, und es wird wohl erstmal auch nur ein Nebenjob draus...

:suspect:

Ist das ein Praktikum im Sinne von:
a.) Ich hab diesen Beruf noch nie ausgeübt und möchte durch das Praktikum erste Erfahrungen im Job sammeln oder
b.) Es ist mein Beruf und ich komme nicht anders an eine Stelle ran als über ein (unbezahltes?) Praktikum?

Sorry für die Nachfrage, Du musst auch nicht drauf antworten, aber bei solchen "Konstrukten" werde ich immer hellhörig...
 
Hihi.

Da es hier ja eigentlich um Arbeitszeugnisse geht, gibbet es hier keine Antwort. Aber per PN gebe ich gerne Auskunft.

Grundsätzlich wollte ich nur ausdrücken, das es tatsächlich noch AG gibt, die Zeugnisse kaum höher bewerten als Klopapier und bereit sind, sich ihr eigenes Bild zu machen.
 
wow, so eins will ich auch ..

hab ja gehört das man dem chef ja sowas unter die nase reiben kann ,
ich kopier mir mal die sache und änder noch ein bisschen was :D

vielen dank , jetzt hast du nicht nur dir selbst geholfen :dance:
 
Herr ..... , geboren am ..... in ..... , war zwischen dem ..... und dem ..... in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis in
unserer Werbeagentur tätig. Wir erstellen, gestalten und produzieren ganzheitliche Kommunikationskonzepte für die Breiche Print und Internet.

In der Zeit seiner Anstellung arbeitete Herr ..... in der Abteilung Internet und Druckvorstufe. Seine Aufgaben waren:
- Programmieren von Internetseiten mittels HTML, CSS, PHP, MySQL, Flash, Action Script CMS (WebEdition, Joomla).
- Erstellen von Druckvorlagen mit den Programmen Photoshop CS2 und Adobe Indesign CS2.
- Wartung und Administration unserer Computerssysteme.

Herr ..... verfügte stets über eine sehr gute Leistungsbereitschaft und eine vorbildliche Pflichtauffassung. Er fand sich in neuen Situationen stets sicher und sehr gut zurecht. Wegen seines umfangreichen und fundierten Fach- und Spezialwissen konnte Herr ..... oft sehr schwierige Aufgaben übernehmen und erfolgreich lösen.

Herr ..... war allseits beliebt und sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war stets vorbildlich. Er hat Freude am Umgang mit Kunden. Aufgrund seiner freundlichen Art war er bei ihnen stets sehr beliebt und geschätzt.


Herr ..... scheidet auf eigenen Wunsch aus unserem Unternehmen aus.
Wir bedauern es, Herrn ..... zu verlieren, danken für die wertvolle Arbeit und wünschen ihm sowohl für sein berufliche als auch private Zukunft weiterhin Erfolg und alles Gute.

Ok das war nun deins...

Und wen hat man hier beurteilt? :D

Herr …, geboren am …. in ....., war zwischen dem
.... und dem ..... in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis in
unserer ..... tätig. Wir erstellen, gestalten und produzieren
ganzheitliche Kommunikationskonzepte für die Breiche Print und Internet.

In der Zeit seiner Anstellung arbeitete Herr ..... in der Abteilung
Internet und Druckvorstufe. Seine Aufgaben waren:


Programmieren von Internetseiten mittels php, mySQL, html, Java, css, Flash, CMS
(...., ...), sowie Erstellen von Druckvorlagen mit den Programmen
Photoshop CS2 und Adobe Indesign CS2.

Herr ..... hat alle übertragenen Aufgaben stets zu unserer Zufriedenheit
ausgeführt. Er arbeitete sich in kürzester Zeit in alle relevanten Themenbereiche ein
und zeigte Einsatz bei der Erledigung seiner Aufgaben.

Darüber hinaus zeichnen ihn Zuverlässigkeit und Freundlichkeit gegenüber Vorgesetzten
und Mitarbeitern aus.

Wir danken Herrn .... für seine vorzügliche Arbeit und wünschen ihn das
Beste für seine berufliches Weiterkommen.

Was für ein Fazit kann man nun ziehen?

[ ] Es lohnt sich für ein (gutes) Zeugnis zu kämpfen
[ ] Es ist eh egal was im Zeugnis steht, wie man sieht ist es ja veränderbar
 
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