Das Problem der aktuellen Mac Pros ist, dass für jeden offensichtlich ist, wie veraltet die Kisten sind.
1.
Thunderbolt
Dieser Punkt ist offensichtlich. Bisher gibt es noch keine Hinweise, ob sich Thunderbolt einfach so nachrüsten lässt. Es könnte durchaus sein, dass mittels Add-On Karten nur der PCI Express Anteil auf der TB-Schnittstelle liegen wird und der Display Port Anteil fehlt. Oder es kommt niemals …
2.
CPUs
Die jetzigen Xeons in den Mac Pro basieren noch auf der Vorgängerversion von Sandy Bridge. Diese Xeons sind nicht total langsam, allerdings steckt ein schneller neuer Sandy Bridge i7 iMac den 2,8 GHz und auch den 3,2 GHz Mac Pro in die Tasche. Ich vermute mal, in der Praxis wird selbst der 3,33 GHz Sechskerner nicht mehr signifikant schneller sein, als der schnellste iMac (abgesehen vom reinen CPU-Benchmark mit perfekter MultiCore Skalierung, wie z.B. Cinebench).
Darüber hinaus fehlen den Nehalem Xeons die Unterstützung für AES und AVX. Das Fehlen von AES wird sich bei der Nutzung von Full Disk Encryption unter Mac OS X 10.7 deutlich bemerkbar machen. Kein AVX ist ebenfalls ein Nachteil … wobei noch nicht klar ist, wann diese Erweiterung von Mac OS X und den Anwendungen genutzt wird.
Apple könnte natürlich auf die bereits verfügbaren Xeon E3 ausweichen. Diese basieren auf Sandy Bridge und sind erstaunlich
schnell. Allerdings mit der Einschränkung, dass diese nur für 1 Sockel Systeme zur Verfügung stehen - nämlich Socket 1155. Für Systeme mit mehr als einem Sockel ist dann Socket 2011 vorgesehen. Diese stehen erst in der zweiten Jahrehälfte zur Verfügung - es wird in diesem Zusammenhang gerne von Q4 gesprochen.
Insofern kann ein Update der jetzigen Mac Pro nur die kleinen Modelle betreffen. Für die großen Dual CPU Varianten fehlt Apple eine passende CPU.
3.
SATA300
Die jetzigen SATA Controller im System sind im Hinblick auf die neusten SSD veraltet. Ohne einen eigenen SATA600 Controller verhungern die schnellen SSD. Sicherlich kann ein Controller nachgerüstet werden, aber zeitgemäß wäre es, wenn Apple dem Mac Pro z.B. zwei Einbauschächte für 2,5" SSD mitgeben würde, die direkt an jeweils eigene SATA600 Controller angebunden sind.
4.
USB3
Da kann man nun drüber streiten - gerade im Zusammenhang mit Thunderbolt ist eine gewisse Redundanz vorhanden. Andererseits gibt es genug USB3 Hardware auf dem Markt. Natürlich lässt sich das wieder nachrüsten, aber es wäre schön, wenn für so ein triviales Feature nicht einer der wenigen PCI Steckplätze "verschwendet" werden müsste.
Meiner Meinung nach haben die jetzigen Mac Pros einen Punkt in ihrem Lebenszyklus erreicht, wo sehr offensichtlich ist, welche Features fehlen - teil nachrüstbar, teils für immer fehlend. Gerade der letzte Punkt hält mich momentan von einem Kauf ab. Die jetzigen Mac Pros sind veraltet. Da warte ich lieber noch ein wenig, bis die bereits auf dem Markt verfügbaren Features endlich von Apple in den Mac Pro integriert werden.