Soweit teile ich das was
@VeritasModerne Desktop Distributionen sind eben so komfortabel wie der OS X!
Ich kann diese Aussage überhaupt nicht nachvollziehen. Der Desktop wird nach wie vor genau so vernachlässigt wie vor 10 Jahren, es gab praktisch null Weiterentwicklung in Richtung Benutzerfreundlichkeit. Noch schlimmer: mit jedem Gnome-Release verschwinden Features oder es kommt Blödsinn hinzu. Und das ist immerhin das Standard-DE der beliebtesten Desktop-Distribution Ubuntu. Mein Lieblingsbeispiel:
> Auf dem Desktop lassen sich keine Dateien mehr bearbeiten, weil die Entwickler der Meinung waren, dass diese Funktionalität in Nautilus nichts zu suchen hat; anstatt sie zu extrahieren und in ein eigenes Modul auszulagern wurde sie jedoch einfach gelöscht; daraufhin hastig gebaute Plugins von großen Distributoren, die ihre Anwender nicht verärgern wollen, bilden nur eine rudimentäre Funktionalität ab, z.B. das Anzeigen von Dateien/Ordnern auf dem Desktop, aber es gibt kein Kontextmenü um mit ihnen zu arbeiten.
Meiner Ansicht waren Gnome2 und KDE3 damals durchaus gute Oberflächen. Man erinnere sich: die Konkurrenz waren Win2000, WinXP und die ersten Versionen von OS X. Seitdem werden Gnome2/KDE3-Desktops immer weiter gepflegt und haben eine treue (kleine) Nutzerbasis, neue Konzepte (Gnome3) finden zwar auch neue Nutzer, aber mit jedem neuen Konzept zersplittert die Linux-Welt ein weiteres mal in kleinere Gruppen. Egal um welches Thema es geht - bei der Einführung von neuen Dingen sieht es doch immer so aus, dass 30% (oder mehr) der Nutzer meckern...
> Oh nein, ich finde mich nicht mehr zurecht, wieso sieht das Menü nicht so aus wie die letzten 10 Jahre, ich will meinen gewohnten Desktop zurück!
Die gibt es unter Linux natürlich auch, nur schnappen sich dort 1 oder 2 Entwickler dieser Gruppe den alten Desktop und pflegen ihn weiter. Daher gibt's unter Linux so viele alte und/oder wenig verbreitete Desktop-Environments:
- Trinity für die, die KDE3 toll fanden
- Mate für die, die Gnome2 toll fanden
- Cinnamon für die, die Gnome2 toll fanden, aber es moderner aussehen soll
- WindowMaker für diejenigen, die NeXT toll fanden
- LXQt für die, denen KDE zu viel ist, aber ein reiner WindowManager zu wenig
- XFCE für die, denen Gnome zu viel ist, aber ein reiner WindowManager zu wenig
- Enlightenment für diejenigen, die mal was neues ausprobieren wollen
- CDE für diejenigen, die mal was altes ausprobieren wollen
Kein Wunder, dass es sich nicht lohnt, eine Desktop-Anwendung für Linux zu entwickeln - man hat ja gar keine Chance, diese in den Desktop zu integrieren, weil es nicht DEN Desktop gibt, sondern jeder Linux-Nutzer seine eigene Interpretation eines Desktops bei sich installieren kann. Und deshalb tritt Linux in der Desktop-Welt auf der Stelle.
In der Windows- und Apple-Welt hingegen wurden die Oberflächen stetig weiter entwickelt, alte Zöpfe abgeschnitten und den Usern auf's Auge gedrückt. Ja, das tut manchmal weh und zu Zeiten von Windows 8 dachte ich auch nicht, dass Microsoft auf dem richtigen Weg ist, aber heute muss man offen gestehen: ja, mit Windows 10 haben sie die Kurve gekriegt. Es gibt mittlerweile so viele Beiträge hier im Forum, in denen steht, dass macOS nicht mehr benutzerfreundlicher ist als Windows. Vor 7 Jahren undenkbar!
Ich wünsche mir so sehr die macOS Oberfläche mit einem Linux-Kernel und GNU/systemd drunter. Man kann ja viel über systemd meckern, aber besser als launchd mit den beknackten plist-Dateien im XML-Format ist es allemal.