Layout / Grafiker selber zu erlernen?

Gestaltung an sich wird meines Erachtens viel zu sehr gehyped. Mindestens genausowichtig und oft vernachlässigt werden astreine Daten und Workflows.

Verkaufstalent hast du noch vergessen.
Mit guter Gestaltung und Talent sich zu verkaufen kann man reich werden.

Mit Reinzeichnung und passenden Daten nicht. Auch nicht im Accord.
 
Als ca. 1987 mein Macintosh Plus mit Pagemaker und Laserdrucker "Desktop Publishing" fähig wurde, entdeckte ich meine Liebe zur Print-Gestaltung.

Groß Literatur gab es dazu nicht, aber ich kannte jemand, der eine Zeitung besaß und einen der Schriftsetzer war. Also lernte ich von denen, was ich eben lernen konnte.

Als ich 1996 meinen Beruf aufgeben musste, nutzte ich die Zeit um Praktika in Graphikstudios zu machen, arbeitete 1 Jahr im Buchverlag. Da gab es viel zu lernen, direkt von den Fachleuten.

Aber ich würde mich nie Mediengestalter nennen. Dazu weiß ich zu genau, was mir alles fehlt im Vergleich mit den Profis. Aber es schadet nie, einiges über Gestaltung zu wissen, sie ist ein wichtiger Teil unserer Kultur.

Und Programme? Tja, wenn man ganz vorne mitspielen will, dann ist das Beste gerade gut genug. Für mich zu Hause tut es auch eine Nummer kleiner, z.B. PSE 6, Intaglio und iCalamus.

In dem Büroservice meiner Firma muss ich mit MS-Publisher, Corel Paint & Corel Draw auskommen. Ist grauslich, aber es geht ;)
 
Solche wirst Du von Volkswagen nicht bekommen, zumindest nicht aus den offiziellen Quellen.

Gruss
i-lancer

doch: händler bestellt bei volkswagen anzeigenmater mit seinem logo drin, anzeige wird automatisch erstellt und geht an mich - 390% farbdeckung.
ich hab sogar mit wolfsburg telefoniert: da war dann eine arme kleine grafikdesignerin dran, die mir gesagt hat, sie könne nichts dafür, sie würden die bilder so von ihrer agentur kriegen, ggf ein logo reinklatschen, text drumrum, aber bildbearbeitung fehlanzeige, keine profile, kein heller machen, nix! und wir reden hier von ganzen seiten mit 5-stelligen beträgen...
 
Man sollte die Autodidakten nicht unterschätzen.........
Da gibt es gewiss Menschen, die haben eher ein Händchen für die Anforderungen als es mach Studierter fertigbringt.

Nur gibt es auch in Sachen Layout ein über lange Zeit ausgearbeitetes Regelwerk, das man beherrschen sollte. Wie war das noch mit den Schusterjungs und Hurenkindern, mit Durchschüssen, mit Farbräumen, mit......?

Die Problematik liegt nicht im Erlernen der Software und oberflächlich schönem Basteln, sondern in den Feinheiten und vor allem der Übergabe an die Druckerei. Da passiert es gerne mal, dass aus einer Zeichnung, 8 Kilobyte groß, also Briefmarke, ein 8-Meter-Banner gemacht werden soll. Ich erinner mich taghell, wie Chef ins Kopfkissen biss, als genau so ein Fall auftrat.........
 
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Die Problematik liegt nicht im Erlernen der Software und oberflächlich schönem Basteln, sondern in den Feinheiten und vor allem der Übergabe an die Druckerei.

Es ist schon manchmal erschreckend, wie weit die Schmerzgrenze bei einem Kunden sinken kann, der ein, mit welchem Prog auch immer, selbst gestaltetes Dok bei uns (bin Verantwortlicher für die Druckvorstufe in einer Druckerei) abliefert. Dass der Kostendruck groß ist, ist klar. Bei internen Sachen, wie Mitarbeiterinfos, habe ich das in letzter Zeit vermehrt beobachtet. Es ist aber nicht zu verteufeln. So sind die Zeiten heute.

Und warum sollten Docs, die mit Office-Programmen erstellt wurden, nicht druckbar sein? Eine entsprechende Ausstattung der Vorstufe und die Bereitschaft mit den Kunden partnerschaftlich umzugehen vorausgesetzt, ist das alles kein Problem. Es zeichnete sich ja schon vor Jahren ab, dass vollstufige Druckereien es lernen müssen, sich als Problemlöser zu begreifen.
 
natürlich kann man alles selbst erlernen, wird aber niemals den tiefgang einer ausbildung erreichen.

Naja... bei uns wird ja vornherein schon verlangt, dass du dich mit den Programmen und OS X auskennen MUSST. Berufsschule an sich ist ein Witz.
 
Wo fang ich an?

@ Veritas:

Was mir allein während meiner Praktikumszeit bei einem Druckdienstleister von so genannten Profis in die Hände fiel, spottete jeder Beschreibung. Entweder war die Ausbildung schlecht, oder die Leute waren merkbefreit. Das Beispiel mit dem 8 KB zu Banner stammt nämlich aus der Zeit. Da wurden Pixel-Bilder angeliefert, die hoch aufgeplustert werden sollten. Oder gleich WORD-Dokumente...... Oder eine hochbezahlte Grafikerin erstellt ein Logo als Bitmap. Ja geht es noch? Was lernen die Mediengestalter denn?

@ macclub:

Klar kannst Du ein Office-Dokument drucken. Aber doch nicht aufblasen? Oder hab ich jetzt was verpasst?

Mich beschleicht das Gefühl. dass manche Menschen meinen, alles ist möglich. Ist es auch, aber dann müssen sie auch den Preis für eine Nachbearbeitung zahlen. Und genau das wollen sie nicht.
 
Klar kannst Du ein Office-Dokument drucken. Aber doch nicht aufblasen? Oder hab ich jetzt was verpasst?

Was heißt aufblasen? Ist ja nicht so, dass in einem PDF z.B. aus Word erzeugt immer nur 72 dpi Bilder oder so sein müssen. Ne, klappt hervorragend mit höher aufgelösten Daten. PitStop für diese PDF liefert dann auch gute Ergebnisse für den Druck. Nichts mit viel Nachbearbeitung. :)
 
Übrigens: Grafiker ist kein Lehrberuf. Grafiker muss man/frau studieren! Somit ist das nix mit selber erlernen. Vielleicht als Fernstudium. Selbst Mediengestalter (früher Schriftsetzer) sind Lehrberufe.

Ich höre das immer wieder: »Das hat unser Grafiker gemacht« oder »das hat mein Sohn designed«. Der Grafiker ist Bürokaufmann mit CorelDraw oder »demo-verlängertem« InDesign. Der Begriff Grafiker wird viel zu oft falsch eingesetzt. Nur weil jemand einen Computer und ein Layoutprogramm hat, ist er noch längst kein Grafiker.

Ich bekomme teilweise Bewerbungen als Mediengestalter, wo die Bewerber schon Praktikum als Grafiker gemacht haben. Manche haben auch schon als Grafiker »gejobt«. Schlimm! Ich habe noch nie gehört, das jemand ein Praktikum als Chirurg gemacht hat. (Hoffentlich gibt es das nicht schon)

Das man durch viel lernen, lesen und probieren sehr viel selbst aneignen kann, ersetzt aber keine gute Ausbildung.
Deshalb immer erst eine gute Ausbildung machen, dann den Rest selber erlernen ...

MacMan
 
doch: händler bestellt bei volkswagen anzeigenmater mit seinem logo drin, anzeige wird automatisch erstellt und geht an mich - 390% farbdeckung.
ich hab sogar mit wolfsburg telefoniert: da war dann eine arme kleine grafikdesignerin dran, die mir gesagt hat, sie könne nichts dafür, sie würden die bilder so von ihrer agentur kriegen, ggf ein logo reinklatschen, text drumrum, aber bildbearbeitung fehlanzeige, keine profile, kein heller machen, nix! und wir reden hier von ganzen seiten mit 5-stelligen beträgen...

:upten:
So siehts aus.

Verkaufstalent hast du noch vergessen.
Mit guter Gestaltung und Talent sich zu verkaufen kann man reich werden.

Mit Reinzeichnung und passenden Daten nicht. Auch nicht im Accord.

Ich hab ja nicht gesagt, dass Design gar nicht wichtig ist. Aber wenn man außer Gestaltung vom Drumherum keine Ahnung hat kommt sowas raus wie von don.raphael und weiter oben von chrischiwitt beschrieben. Und reich weden ist ja mal übertreiben. Jeder, der Ahnung von der Materie hat wird zustimmen, dass das tollste und geilste Design gleich von der Druckmaschine in die Tonne wandern kann, wenn man keine korrekte Bildbearbeitung, Colormanagent etc. hat, es sei denn man hat keinen Anspruch an Qualität hinsichtlich Farbgebung und steht auf zugesuppten Text auf Zeitungspapier, verpixelte Bilder in Hochglanzmagazinen etc.
 
Zuletzt bearbeitet:
Übrigens: Grafiker ist kein Lehrberuf. Grafiker muss man/frau studieren!

Sehe ich anders. "Grafiker" ist kein geschützter Begriff – und das zu Recht.

Natürlich muss man es "studieren", aber nicht unbedingt an einer Schule.
Man kann es auch autodidaktisch "studieren".


Und ein Autodidakt muss nicht schlechter sein als ein Dipl.-Designer.


Obwohl wir an unserer Hochschule alle eine besondere Begabung mit-
bringen mussten (das Auswahlverfahren war hart), gab es doch enorme
Unterschiede... und täglich traten wir den direkten Vergleich an. Das war
eine interessante Erfahrung. Ein paar hielten dem Druck nicht stand, die
waren bis dahin immer von allen Seiten gelobt worden, nun wurden einzelne
Arbeiten von Ihnen verrissen.

Trotzdem: Die richtig guten waren schon im ersten Semester besser als
andere am Ende ihres Studiums. Die technischen Kenntnisse hätten die
sich auch in kurzer Zeit auch woanders aneignen können.
Teilweise hatten die dann auch schon nebenher ihre Agenturen am laufen,
und die Arbeiten waren ebenso professionell wie später "mit Diplom".

Sie hatten eben Eigenschaften, die man auch im Studium nicht lernen kann:
Ehrgeiz, schräge Ideen, über den Tellerrand rausschauen, Selbstbewußtsein,
Mut, Überzeugungskraft, kaufmännisches Gespür, Menschenkenntnis oder
Bauernschläue. Oder im Hintergrund die Unterstützung durch die Familie,
durch familiären kreativen Background.

Da sind so manche studierte Grafiker, mit Diplom, echte Mauerblümchen
dagegen.

Fazit: Das Studium ist für alle nützlich und eine solide Grundlage, aber
keine Garantie für besondere Leistungen, die es andersrum auch genauso
ohne Diplom geben kann.
 
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Ich hab ja nicht gesagt, dass Design gar nicht wichtig ist. Aber wenn man außer Gestaltung vom Drumherum keine Ahnung hat kommt sowas raus wie von don.raphael und weiter oben von chrischiwitt beschrieben. Und reich weden ist ja mal übertreiben. Jeder, der Ahnung von der Materie hat wird zustimmen, dass das tollste und geilste Design gleich von der Druckmaschine in die Tonne wandern kann, wenn man keine korrekte Bildbearbeitung, Colormanagent etc. hat, (...)

Sicher, für so Haus und Hof Grafiker wie mich, der alles selber macht,
trifft das zu.

Leute, die es echt drauf haben, kümmern sich nicht um so Kleinkram,
sondern lassen das andere erledigen.
Die dicke Kohle verdienen aber nicht die Reinzeichner. Sondern die
Kreativen, die sich verkaufen können und in den Agenturen eine Etage
höher sitzen.
 
Sicher, für so Haus und Hof Grafiker wie mich, der alles selber macht,
trifft das zu.

Leute, die es echt drauf haben, kümmern sich nicht um so Kleinkram,
sondern lassen das andere erledigen.
Die dicke Kohle verdienen aber nicht die Reinzeichner. Sondern die
Kreativen, die sich verkaufen können und in den Agenturen eine Etage
höher sitzen.

Was haben denn diese Leute "echt drauf" oder anders gefragt, was ist an deren Designs besser? Mal unter uns, ist doch eigentlich ungerecht oder, dass so "Haus und Hof Grafiker" wie wir deren Scheiße ausbaden, die sich aber für die Größten halten und denken "schau an, tolles Produkt hab ich wieder gestaltet, sieht doch gut aus, hab alles richtig angelegt, weiß gar nicht was diese kleinen Handlanger in der Vorstufe immer haben" :hehehe: Die heimsen dann das Lob ein. Über Design lässt sich bekanntlich streiten, über astreine Daten nicht.
 
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1. Ich bin beruflich gut versorgt. Erstmal will ich mir das für private sachen aneignen.

2. Mein Arbeitgeber bringt öfter Flyer oder kleine Infoblätter mit 2 Blätter (4 Seiten bedruckt) aus und die laufen über meinem Tisch ich erteile die Freigabe für die vorgefertigten PDF Datein und mich juckt es einfach zu wissen ob nicht ich auch das machen könnte was der Sätzer macht, teilweise könnte man das fast mit iWork erstellen. Also das ist der Hintergedanke.

dann ist der Grafiker / Layouter (nicht: Setzer) gut: denn darin besteht die eigentliche Kunst – so zu arbeiten, daß es total einfach aussieht, für jeden nachmachbar. ;)

Natürlich kann man mit ein paar Kenntnissen was zusammenbasteln. Wenn man im Hinterkopf hat, daß das mit "Grafik" nichts zu tun hat.
Ansonsten würde ein Grafikstudium nicht ein Vollstudium sein.

Übrigens ist, neben dem Lernen selbst, vor allem die Schulung des Sehens wichtig.
 
Das stimmt nicht so ganz. Der Begriff »Designer« ist nicht geschützt. Da gibt es ja auch eine Menge von: Webdesigner, Layoutdesigner, Logodesigner, Branddesigner ... – Nur Grafiker sind studierte ...
(sagt auch Wikipedia)

nein. ;) Jeder kann sich Grafiker nennen - auch wenn er nur einen WIFI-Kurs besucht hat. Leider! :rolleyes:
 
Nur Grafiker sind studierte ... (sagt auch Wikipedia)

Grafiker sind Menschen, die ihr Geld mit Grafik verdienen, das kann
Gebrauchsgrafik, Grafik im Kunstgewerbe, Computergrafik, Comic-
zeichner, Tapetengestalter oder sonstwas sein.

Ein bekannter Grafiker hat z.B. Lehramt (u.a. mit Kunst) studiert.
Nebenher ist er auch noch Grafik-Designer. Je nachdem, ob er
für Werbung arbeitet (in einer Agentur) oder zuhause freie künst-
lerische Arbeiten zeichnet für Ausstellungen.

(Grafik-Design hat er nicht studiert)
 
Na super :clap:
Dann bin ich ja auch Grafiker ...
(Da werde ich erstmal meinen Stundenlohn erhöhen) :hehehe:

MacMan
 
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