Ist die Billag bez. GEZ überhaupt Rechtsstaatlich ?

nicolas-eric schrieb:
GEZ ist in meinen augen wegelagerei.
sollen sich die ender doch selber finanzieren. und sei es durchwerbung. .
Das ist ja die Krönung - die ÖR machen ja auch noch Werbung
 
Scheint es logisch, für etwas zu bezahlen, das man nutzen könnte, wenn man denn wollte, aber nicht tut und die Möglichkeit auch nicht haben will?
 
Manchmal frage ich mich wirklich, ob ich es mit erwachsenen Menschen und einen entsprechenden (geistigen) Hintergrund zu tun habe.
Es wurde ansatzweise schon bemerkt: Bitte Die Öffentlich-Rechtlichen und GEZ erst mal auseinander halten. Dass es bei der GEZ unverantwortbare Praktiken gibt, wird keiner beschreiten wollen. Ebenso, dass es auch bei den Öffentlich-Rechtlichen fragwürdige Geschäftsgebaren gibt.
Auch dass (aus Eigeninteresse) diverse Sender den GEZ-Mitarbeitern nahezu unumschränktes Vertrauen geben. Aber die Notwendigkeit einer GEZ um die Öffentlich-Rechtlichen zu finanzieren, halte ich für akzeptabel (wobei ich eine Kopfpauschale für sinnvoller halten würde – unabhängig von der Zahl der Geräte, da ich sinnvoll immer nur eines sehen/hören kann). Ohne staatliche Zuschüsse (GEZ) wäre unsere Demokratie und Medienlandschaft eine andere — die ich nicht will.
 
ich schaue ard und zdf NIE. nur mal hin und wieder nen spielfilm bei den privaten.
aber selbst wenn man einen fernseher hätte der NICHT in der lage ist öffentlich rechtliche programme zu empfangen muss man dafür zahlen.
 
bömpfmactobi schrieb:
Aber die Notwendigkeit einer GEZ um die Öffentlich-Rechtlichen zu finanzieren, halte ich für akzeptabel (wobei ich eine Kopfpauschale für sinnvoller halten würde – unabhängig von der Zahl der Geräte, da ich sinnvoll immer nur eines sehen/hören kann). Ohne staatliche Zuschüsse (GEZ) wäre unsere Demokratie und Medienlandschaft eine andere — die ich nicht will.

1. Wie bereits genannt, gibt es andere Methoden der Finanzierung: PayTV, Werbung. Es ist nicht nachzuvollziehen, wieso Zwangsgelder notwendig sein sollen.
2. Wenn du diese Medienlandschaft mit den ÖRs willst, steht es dir frei, dafür aufzukommen. Aber wieso sollten andere Leute für etwas bezahlen, daß nur du haben willst? Genau das ist doch "undemokratisch".
 
Es gibt nicht nur http://www.gez-abschaffen.de sondern ganz neu auch eine ganz kleine Schweizer Partei, die sich dafür einsetzt.
(Die sind so neu, die paar Leute haben die Partei noch nicht offiziell gegründet, sind sogar noch nicht mal in Google zu finden...)
--> http://www.blaue.ch genauer: Abschaffung der Billag.

Schaut rein, wir können Unterstützung gebrauchen.
 
Incoming1983 schrieb:
2. Wenn du diese Medienlandschaft mit den ÖRs willst, steht es dir frei, dafür aufzukommen. Aber wieso sollten andere Leute für etwas bezahlen, daß nur du haben willst? Genau das ist doch "undemokratisch".

Ähäm und bei wirklich allem Respekt, aber hier scheint sich eine kleine Drehung in der Argumentation eingeschlichen zu haben:

Die Idee in der (sehr modernen) deutschen Verfassung geht von der Freiheit der Presse aus. Dies tut sie m.E. aus verschiedenen Erwägungen, insbesondere auch aus einem Selbstschutzgedanken heraus. Die vom Staat selbst initierte Kontrolle seiner selbst durch eine unabhängige Presse schützt im letzten auch diesen Staat selbst - nämlich in seiner Substanz. Also eine Kontrollfunktion.
Zudem soll dies ein möglichst breites Meinungsspektrum in der öffentlichen Wahrnehmung garantieren. Dieses abzurufen oder nicht, obliegt dem einzelnen Bürger in einer Demokratie. Eine Informationsfunktion.
Nun ist dies bei weitem nicht alles, jedoch stellen diese beiden Funktionen erst einmal eine ganz brauchbare Grundlage dar.

Diese findet tatsächlich in verschiedenen Formen von Medien ihren Nierderschlag. In freier Presse, welche am Markt um Kunden konkuriert und (auch) Nachfrageorientiert, Inhalte anbietet. Aber eben ist es genau dieser Punkt, der den Bogen ermögllicht: Die Grundlage wird durch öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten abgesichert. Wenn ich auch keinen ZUgang zu einer unabhängigen Zeitung (zum Beispiel) habe, ist gewährleistet, daß ich Information(en) auf einem abgesichertem Niveau und vertraubarer Seriösität erhalten kann - wenn ich es denn brauche oder will.

Die Idee, dies mit einer Kopfpauschale, statt dem GEZ-Modell zu finanzieren ist letztlich konsequenter, so denke ich auch. Der Begriff ist etwas "verbrannt" - zeigt in diesem Fall jedoch ganz gut, daß es sich um eine Aufgabe handelt, an der sich jeder zu beteiliegen hat, weil es sich hier letztlich um eines der Kriterien handelt, welches ein Land wie Deutschland derart stabil und (seit schon einigen Jahren international) vertrauenswürdig macht. Und auch nicht ganz unbeteiligt daran ist, daß es sich bei diesem Land um eines der wirtschaftstärksten Standorte der Welt handelt.

Ich könnte ja mal aus Spaß zu meiner Bank gehen und sagen: Paßt mal auf, ich hab in der letzten Zeit herausgefunden, daß ich das eine Zimmer meiner Wohnung gar nicht so sehr nutze. Ich möchte den Kaufpreis um 30 Euro pro Quadratmeter reduzieren und zahl auch schonmal etwas weniger vom Kredit ab... - Ich kann mir vorstellen, wie in Deutschland der Bankkollege irritiert das Gesicht verzieht und der hiesige sich vor Lachen den Bauch hält.
Langes Geschreibsel, einfache Botschaft: Demokratiekosten. Macht keinen großen Sinn darüber an sich zu diskutieren, über die Ausgestaltung und Nutzung um so mehr!
 
Gibt es Statistiken, wieviel Prozent der Bürger Gebühren bezahlen bzw. nicht zahlen? Es wäre insofern interessant, ob eine Kopfpauschale nicht die Mehrheit entlasten würde. Erstens könnte man die GEZ mit ihren Geztapomethoden abschaffen - was einiges an den jetzigen Kosten verringern würde (nämlich deren "Administration" und Gehälter), zweitens hört eh fast jeder irgendwann mal Radio bzw. guckt Tagesschau oder heute.

Ich könnte mir vorstellen dass so eine Kopfpauschale wesentlich biliger wäre als die jetzige Gebühr.
 
crab schrieb:
Erstens könnte man die GEZ mit ihren Geztapomethoden abschaffen - was einiges an den jetzigen Kosten verringern würde (nämlich deren "Administration" und Gehälter)

hast du lust auf nen haufen arbeitslose ex ss-soldaten und stasi-spitzel? die haben dann alle langeweile und können nicht mehr die armen fernseh-gucker belästigen. wer weiss was die dann für einen mist anstellen...
 
Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass jede Demokratie unabhängige und öffentlich finanzierte Medien braucht. Die freien Medien gehören zu unserem System wie zum Beispiel auch die Gewaltentrennung. Deshalb bin ich der Meinung, dass jeder für diese Institution bezahlen muss, ganz unabhängig ob er sie öffentliches TV schaut oder nicht (indirekt profitiert ja jeder davon, wenn eine Konsumentensendung die Schweinereien irgend einer Firma aufdeckt, so als Beispiel).

Die individuelle Besteuerung, wie heute mit der GEZ/Billag, macht deshalb für mich keinen Sinn. Eine Kopfpauschale mag zwar auf den ersten Blick nicht unbedingt gerechter erscheinen, doch man könnte so einen grossen Verwaltungsaparat sparen. Am einfachsten wäre es wohl, die TV Gelder über die Steuern einzukassieren. Es besteht jedoch die Gefahr, dass dann das Budget für die Radio und TV Sender dem Willen der Politiker unterliegt. Kürzlich wurde in der Schweiz einer Kulturorganisation vom Parlament Gelder gestrichen, weil ein Künstler einen Bundesrat verulkt hatte. So etwas dürfte natürlich nicht passieren, weil es sonst plötzlich keine Regierungskritischen Berichte mehr gibt.


Flupp schrieb:
Es gibt nicht nur http://www.gez-abschaffen.de sondern ganz neu auch eine ganz kleine Schweizer Partei, die sich dafür einsetzt.
(Die sind so neu, die paar Leute haben die Partei noch nicht offiziell gegründet, sind sogar noch nicht mal in Google zu finden...)
--> http://www.blaue.ch genauer: Abschaffung der Billag.

Schaut rein, wir können Unterstützung gebrauchen.
"Aus aktuellem Anlass, also der Rechnungszustellung, habe ich mich gefragt WAS ich damit eigentlich bezahle. Nach langer Überlegung und Recherche bin ich zum Schluss gekommen: GAR NICHTS !"
Selten so ein Schwachsinn gelesen! War der Autor dieses Textes vielleicht BLAU, als er diesen Unsinn geschrieben hat? :rolleyes:
 
Barcelona schrieb:
Die Idee in der (sehr modernen) deutschen Verfassung geht von der Freiheit der Presse aus. Dies tut sie m.E. aus verschiedenen Erwägungen, insbesondere auch aus einem Selbstschutzgedanken heraus. Die vom Staat selbst initierte Kontrolle seiner selbst durch eine unabhängige Presse schützt im letzten auch diesen Staat selbst - nämlich in seiner Substanz. Also eine Kontrollfunktion.

Das paßt schon nicht. Es werden nämlich nur staatliche Medien gefördert, und auch nur Rundfunk und Fernsehen. Die Kontrolle ist also ein Witz.

Zudem soll dies ein möglichst breites Meinungsspektrum in der öffentlichen Wahrnehmung garantieren. Dieses abzurufen oder nicht, obliegt dem einzelnen Bürger in einer Demokratie.

Richtig, nur muß er aber dafür bezahlen, wenn er diese abrufen will. Das geht auch mit PayTV, sogar ganz ohne Zwang.
BTW: Warum muß in Deutschland immer alles mit Zwang und Unterdrückung funktionieren? Nur weils "schon immer" so war?


Die Grundlage wird durch öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten abgesichert. Wenn ich auch keinen ZUgang zu einer unabhängigen Zeitung (zum Beispiel) habe, ist gewährleistet, daß ich Information(en) auf einem abgesichertem Niveau und vertraubarer Seriösität erhalten kann - wenn ich es denn brauche oder will.

Zum einen ist durch das staatlich verordnete Sponsoring die Unabhängigkeit keineswegs gewährleistet (dies wäre eher der Fall, wenn die Sendeanstalten ihr Geld selber unabhängig vom Staat besorgen müßten), zum anderen ist der Zugang zu Informationen nur minimal, da die ÖR ja nichtmal Internetzugang anbieten, sondern lediglich Fernsehen und Radio.

Ich könnte ja mal aus Spaß zu meiner Bank gehen und sagen: Paßt mal auf, ich hab in der letzten Zeit herausgefunden, daß ich das eine Zimmer meiner Wohnung gar nicht so sehr nutze. Ich möchte den Kaufpreis um 30 Euro pro Quadratmeter reduzieren und zahl auch schonmal etwas weniger vom Kredit ab... - Ich kann mir vorstellen, wie in Deutschland der Bankkollege irritiert das Gesicht verzieht und der hiesige sich vor Lachen den Bauch hält.

Der Vergleich hinkt. Das wäre eher so, als daß du bei jeder Wohnung, die du mietest, eine Garage mitbezahlen müßtest, egal ob du ein Auto hast, oder nicht. Du wärst staatlich dazu verpflichtet.
 
floeru schrieb:
Deshalb bin ich der Meinung, dass jeder für diese Institution bezahlen muss, ganz unabhängig ob er sie öffentliches TV schaut oder nicht (indirekt profitiert ja jeder davon, wenn eine Konsumentensendung die Schweinereien irgend einer Firma aufdeckt, so als Beispiel).

Letzteres wird genauso im Internet oder bei den Privaten bekanntgegeben. Die ÖRs bringen eigentlich gar keine Informationen.

Und nochmal: Warum willst du, daß andere für etwas bezahlen, was letztendlich dein Privatvergnügen ist? Nur damit du etwas weniger zahlen mußt? Sehe ich nicht ein.

Wieso deshalb mafiöse Methoden angewendet werden müssen, ist mir auch ein Rätsel. Mit Demokratie hat das nichts zu tun.

Demokratie kommt auch ohne Zwang aus, auch wenn es in die Köpfe unserer Politiker nicht reingeht.
 
Ich warte ja drauf, dass man kostenlos Drucksachen von der ARD anfordern kann. Dann darf ich GEZ zahlen für meine Postkasten!

Grundversorgung okay, aber keine Kohle für den ganzen Fussballscheiß etc.
 
Barcelona schrieb:
Das abgedrehte (Rechtssystematisch betrachtet) ist gerade dies: Gegenüber dem Staat sind Grundrechte unveräußerbar. Im Privatwirtschaftlichen Verhältnis jedoch nicht. Insofern ein klares Jein :D
Aber ganz so ist es doch auch nicht, während dem Wehrdienst sind die Grundrechte doch teilweise auch außer Kraft gesetzt, oder?
 
floeru schrieb:
Kürzlich wurde in der Schweiz einer Kulturorganisation vom Parlament Gelder gestrichen, weil ein Künstler einen Bundesrat verulkt hatte. So etwas dürfte natürlich nicht passieren, weil es sonst plötzlich keine Regierungskritischen Berichte mehr gibt.

Ähm, dass ein Schauspieler so tut, als würde er auf das Bild eines Politikers pissen, findest du also gut ?
 
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