Ich finde es sehr bedenklich, dass hier nur über die Hardware geschrieben wird. Viel wichtiger ist doch, das ein Kind in dem Alter weiß, was es mit dem Handy machen kann, darf und was es lieber sein lassen sollte.
Anscheinend haben viele die AGBs der Apps wie Whatsapp etc. zwar durchgeklickt aber nicht gelesen, denn dann würde man zu dem Schluss kommen, dass Kinder viele der hier beschriebenen Apps in dem Alter laut AGBs gar nicht nutzen dürften.
Natürlich bin ich nicht blauäugig und bin mir dessen bewusst, dass viele Kiddies in dem Alter das bedenkenlos nutzen, aber sie machen es, weil wir Eltern ihnen das ermöglichen.
Wenn das Kind aber in den Brunnen gefallen ist, (Alterstypisch z.B. in der Grundschule Einschlafprobleme aufgrund von Kettenbriefen, welche den Tod von Familienmitgliedern bei Geheimnisverrat vorhersagen; Erstellen und Weiterschicken von Nacktfotos in der Pubertät oder Persönlichkeitsrechtsverletzungen - §201a StGB) wird dann der Schrei nach dem Staat, der Polizei oder der Schule laut, obwohl man es selber als Elternteil verbockt hat.
Mein Tip, ein Handy kaufen (egal ob 3s oder 6s oder doch lieber auf das 7er warten?) ist völlig nebensächlich und abhängig vom eigenen Gusto, Geldbeutel etc.. Aber viel wichtiger, dem Kind eine ausführliche Einführung und danach eine längere Begleitung durch die Klippen des neuen Devices anbieten.
Dann werdet ihr sicherlich mehr Vergnügen haben, als wenn ihr in drei oder auch fünf Jahren die Zeit zurückdrehen wollt (es dann aber nicht mehr könnt), weil ihr nicht mehr an das eigene Kind herankommt, da es euch beim gemeinsamen Abendbrot nicht mehr zuhört, sondern als mediensüchtiger Zonk in seinen digitalen Welten lebt.
36 Posts, bis sich mal jemand über sinnvolle und kontrollierte Nutzung von Handys bei Kindern äußert. Danke für diesen Beitrag!
Haltet mich für altmodisch, aber wir versuchen tatsächlich, kein weiteres verhaltensgestörtes Kind zu erzeugen, das mit einem Handy in der Hand vor die nächste Laterne läuft. Als Softwareentwickler gehe ich beruflich und privat sehr viel mit Computern aller Art um und bin in mancherlei Hinsicht durchaus das, was man gemeinhin einen Nerd nennt, sehe aber vielleicht gerade deshalb dieses Thema sehr kritisch...
Wir haben sie zwar sehr früh dazu gebracht, möglichst kreativ und natürlich mit moderner Technologie umzugehen, aber dabei sehr stark auf Reglementierung und Aufklärung geachtet. Hört sich jetzt an, als wäre ich ein grüner Körnerfresser auf einem Hollandrad - ich weiß - aber ich kann nur jedem dazu raten, sich hierzu echte Gedanken zu machen. All diese Inhalte ungefiltert an Kinder heranzulassen, macht diese viel zu schnell zu scheinbar "jungen Erwachsenen", die das Kindsein bereits verlernt haben, bevor es richtig beginnt.
Natürlich unterstelle ich niemandem hier Nachlässigkeit oder gar "schlechtes", aber wie mein Vorredner finde ich es bedenklich, das dies alles schon so "normal" geworden ist, das gar nicht mehr darüber gesprochen wird. Einem 12jährigen ein Handy mit vollem Zugriff auf alles zu geben, wäre das gleiche, als hätte mir mein Vater mit 12 Pornofilme vorgeführt, in denen meine ältere Schwester mitspielt...
Reglementieren ist hier zwar leichter gesagt als getan, aber in unserem Fall war es glücklicherweise so, das all die netten Gerätschaften zwar auch faszinierten, aber eben nicht zum alles bestimmenden Teil des Lebens wurden. Vielleicht kam das daher, das bereits sehr früh kontrollierter Zugriff auf alles möglich war und es eben keinen Reiz des verbotenen gab. Vielleicht hatten wir auch einfach nur Glück.
Wie auch immer - ich will hier wirklich nicht den Onkel mit dem erhobenen Zeigefinger geben oder gar eine Diskussion lostreten, sondern wollte nur kurz meine Meinung zu diesem Thema sagen