Holzvergaser vom Nachbar macht die Straße zum Räucherofen

delaney

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Hallo zusammen,
ich weiß, das ist hier möglicherweise nicht der erste Ort für meine Frage. Aber im Fachforum für Holzvergaser ist grad tote Hose und ich bin zu aufgebracht, um lange auf einen ersten guten Rat warten zu können. Am liebsten würde ich eine KSK Truppe engagieren und einen ordentlichen Rabatz veranstalten... :)

Es geht um Folgendes:

Mittelgroßes Dorf. Einfamiliengegend.
Mein Nachbar hat seit 2 oder 3 Jahren eine Holzvergaser-Heizung und seitdem ist jeder Winter ein Graus für uns. Denn seitdem ziehen dessen Abgase unmittelbar an unserem Haus vorbei und buchstäblich hindurch. Der Gestank ist wirklich widerlich, nicht etwa erträglich bis angenehm wie zum Beispiel in der Nähe eines Räucherofens mit ein paar leckeren Forellen darin. In diesem Fall werden wir zu Bücklingen. Soeben komme ich nach Hause und es ist so schlimm wie noch nie. Auf dem kurzen Weg vom Auto bis zur Haustür ist meine Kleidung derart mit dem stinkenden Qualm durchsogen, dass ich das Gefühl habe, eine Stunde neben einem Lagerfeuer gesessen zu haben. Einfaches Lüften ist selbst auf der windabgewandten Seite im Winter unmöglich.
Die Entfernung zum Schornstein ist Luftlinie etwa 20 bis 25 Meter. Und irgendein Teufel bringt Petrus stets und ständig dazu, den Wind exakt auf unser Haus zu richten.

Natürlich wollen wir uns mit dem Nachbar nicht verkrachen. Man kennt sich seit Jahrzehnten und hat prinzipiell ein sehr gutes Verhältnis. Dennoch wurden bisherige Hinweise und Nachfragen immer mit ungläubiger Leichtigkeit abgetan.

Meine Frage:

Gibt es Möglichkeiten, zum Beispiel indem der Schornstein nach oben hin verlängert wird, dem Problem beizukommen? Oder ist es überhaupt normal, dass ein derartiger Gestank entseht und kann da nicht die Anlage an sich besser eingestellt werden? Welche Möglichkeiten gibt es noch?

Kennt sich jemand damit aus?

Bitte um Hilfe, da das Problem wirklich akut ist.

Besten Dank.
 
Wenn der Gestank extrem ist spricht das wohl dafuer das kein abgelagertes Holz verheizt wird oder Kram der nicht in die Heizung gehoert. Ansosnten wuerde ich sagen der Schornsteifeger/Heizungsbauer sollte sich das Teil mal ansehen.
 
Hoffe, der Nachbar gewährt da mal Einblick und stellt sich nicht stur. Leider tritt das Problem häufiger auf, so dass da wohl regelmäßig ungeeignetes Holz zum Einsatz kommt oder die Anlage schon länger einen Hau weg hat.
 
In diesem Fall würde ich wirklich den Schornsteinfeger mal anrufen und mit ihm diese Problematik besprechen. Es scheint ja wirklich eine sehr große Beeinträchtigung zu sein.
 
Das Ordnungsamt ist auch immer eine gute Anlaufstelle,
das ist die obere Behörde für so Angelegenheiten.

Ahrsib
... kein Staatskundler.
 
Ist das tatsächlich eine Holzvergaser-Heizung? Hab ich noch nie gehört, klingt interessant - Holzvergaser kenne ich nur als Antrieb für Autos oder Maschinen.
 
Bauamt hat die Anlage genehmigt, danach werden die sicher nicht mehr aktiv. Da ist dann der Bezirkskaminkehrermeister zuständig, aber wenn es tatsächlich ein Problem mit zu nassem Holz ist, lässt sich der mit seinen Messungen natürlich austricksen, da er sein kommen ankündigt.
Ob er unangemeldet kommen darf, weiß ich nicht.
Ich denke, wenn der Verursacher tatsächlich uneinsichtig ist, bleibt nur der harte Weg.
Vorausgesetzt, es ist wirklich ein objektive Belästigung und nicht nur eine fürchterlich empfindsame Nase. Ich will da nichts unterstellen, aber ich kenne normale Holzheizungen zur Genüge und deren geringen Geruch. Kenne aber auch schlechte Lagerfeuer und deren in allen Klamotten hängenden Gestank.
 
Wenn der Nachbar das nicht wahrhaben will, dann wird es letztendlich auf einen Krach heraus laufen.

Schornsteinfeger anrufen - der kommt auf jeden Fall.

Ansonsten Hinweis ans Ordnungsamt. Wir hatten hier auch nen Nachbarn, der hatte schlichtweg einen "Werkstattofen", so einen Kachelofen. Und je nachdem, was der verfeuert hat roch es von Parfüm bis Krematorium. Manchmal möchte ich gar nicht so genau wissen, was alles in dem Ofen gelandet ist. Auf jeden Fall gab es Tage, da war Sonnenschein, man konnte das Haus gegenüber jedoch nicht sehen, da man selber von Nebel eingehüllt war. Von Oktober bis April keine Wäsche aufhängen können ist auch doof. Alle Hinweise haben nicht geholfen, auch nicht das Angebot, er könne sich aus dem Forst hinterm Haus gern Holz schlagen und für den Einsatz im Ofen trocknen. Man blieb lieber bei alten Paletten und Holz aus Abrissen, machte weniger Arbeit.

Letztendlich hat das Ordnungsamt für Ruhe gesorgt. Als der zum gucken kam, dachte er zuerst, nebenan wäre der Schuppen in Brand in dem der Ofen stand.
 
Das gleiche Problem hatten zwei Nachbarn bei uns gegenüber, die sich allmählich darüber verkrachten. Bis der Leidtragende zum Amt ging, daraufhin musste der Schornstein verlängert werden. Das ist natürlich nicht ganz billig, aber seitdem ist Ruhe. Ab einer bestimmten Höhe hängt der Rauch nicht mehr zwischen den Häusern.

Allerdings sollte bei einem fachgerecht bedienten Holzvergaserkessel Rauchentwicklung höchstens beim Anfeuern auftreten. Was du beschreibst, deutet tatsächlich auf feuchtes Holz und /oder häufigem Teillastbetrieb hin, bei dem das Zeug mehr schwelt als brennt. Wenns draussen nicht mehr richtig kalt ist, und nicht genug Wärme abgerufen wird – oder der Nachbar einfach faul ist…
 
Danke für die Antworten. Ich werde heute mal versuchen, mit dem Nachbarn zu reden und vorsichtig darauf hindeuten, dass die Anlage offensichtlich nicht ganz korrekt betrieben wird.
 
Und je nachdem, was der verfeuert hat roch es von Parfüm bis Krematorium.
Jaaaa, das kenn ich vom Nachbarhaus zu meinem Büro.
Als dann aufm Autodach und aufm Hof so rußige Flocken lagen, die sich beim verschmieren so komisch ölig anfühlten, war bei mir dann der Spass auch vorbei, und ich rief unseren Kaminkehrer an.
Der meinte dann sofort, das da irgendwelche Plastik oder Gummiteile (...es waren dann tatsächlich Autoreifen...) verfeuert werden, und 2 Stunden später hatte sich das Thema dann erledigt.

Bei so a bisserl Qualm oder wenns hin und wieder mal a bisserl köchelt muss man nicht gleich päpstlicher als der Papst sein, aber irgendwo hört der Spass dann auf!

Charlie
 
Danke für die Antworten. Ich werde heute mal versuchen, mit dem Nachbarn zu reden und vorsichtig darauf hindeuten, dass die Anlage offensichtlich nicht ganz korrekt betrieben wird.

Vielleicht wenns ordentlich qualmt Ihn mal mit rausbitten, dass er das Problem von Deiner Seite aus kennenlernt.

Klar kann es je nach Wetterlage Rauch etwas runterdrücken, das dürfte bei richtiger Befeuerung/Material sich aber nicht so unangenehm auswirken.
Hier heizen fast alle mit Holz, da gibts die Probleme nicht..
 
Der Witz bei diesem System ist eigentlich, dass das Holz in einer Vorkammer vorgeheizt
und getrocknet ist und dann bei hohen Temperaturen praktisch rückstandsfrei (!) verbrennt.

Vergleichbar mit einer Holzpellet-Heizung.

Also heizt der komplett falsch ein. Da darf nur minimaler Rauch entstehen.
 
Und wie hat die Gang drauf reagiert als der Schornsteinfeger bei Ihnen vor der Tür stand? Haben sie ihn erschossen oder nur die Pitbulls auf ihn gehetzt? :hehehe:
Wois ned - seit dem qualmts jedenfalls nimmer und der Schnee ist im Winter auch wieder weiss... :D

Aber Du hast recht, ich hab ihn seitdem nimmer gesehen... :eek:
Oh mein Gott!! Sie haben Kenny getötet!!
IHR SCHWEINE!!!
:hehehe:

Charlie
 
Haben hier momentan auch so ein Problem. 2 Nachbarn haben sich Kamine ins Haus gestellt und natürlich den Schornstein auf dem Dach. Der ein lagert sein Holz im Garten und unter dem Carport, aber das wird halt je nach Regeneinfall feucht.

Letztens ließ meine Frau mir Badewasser ein und offnete das Fenster unterm Dach da ich gerne auch frische Luft beim baden habe, ich bin rein und ich dachte ich sitze im Kamin, das hat derartig gestunken dass mir wirklich regelrecht schlecht wurde. Ich rief den Schornsteinfeger an und er meinte einfach mal höflich nachfragen was er für ein Holz nutzt und dass es halt wirklich übel richt.

Meine Frage ist auch wenn das nicht so riecht bzw. kaum wahrnehmbar dann kann es dennoch nicht gesund sein dass wir genau in der Schneise liegen wo der "Abfall" immer durchweht. Ehrlich gesagt möchte ich das so oder so nicht einatmen. Letztens kam ich aus der Sauna, frisch geduscht, fahre nur mein Auto in die Garage, gehe raus und dann rund 15 Meter zur Türe. Als ich drin war stank ich komplett nach Kaminqualm, das kann es nicht sein.
 
So denke ich auch. Hab vorhin nur eine kleine Runde ums Haus gemacht, um zu sehen, ob der Nachbar auch schon wieder da ist. War er noch nicht, doch der Qualm aus dem Schornstein hatte mich mal wieder schön unangenehm benetzt. :rolleyes:
 
Normal lagerst du Kaminholz so, das es rundum trocken (also regengeschützt ist), aber trotzdem Luft durchziehen kann. Ferner sollte man, wenn man selber fällt, bei Minusgraden fällen (und zwar dann, wenns schon 10 Tage tüchtig gefroren hat), die Bäume haben zu dieser Zeit am wenigsten Wasser. Birke, Erle, Weide (alles schnellwüchsige im Prinzip) kannst du so, entsprechend gleich gespalten und gelagert, schon nach einem Jahr verbrennen, alles weitere braucht mindestens 2 Jahre Liegezeit.

Viele kaufen ja das Palettenholz aus dem Baumarkt. Da muss man auch nur mal mit dem Feuchtigkeitsmessgerät bei gehen, dann weiß man auch, das das eben nicht "ofenfertig" ist.

Und wer Nadelholz in den Kamin schiebt, dem ist eh nicht zu helfen..
 
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