Höher schneller weiter....

Da hab ich letzthin einen guten Cartoon gesehen, leider finde ich ihn nicht mehr:
Steht ein Mensch vor seinem Häuschen, schaut zufrieden in die Welt und sagt:"Eigentlich habe ich alles was ich brauche, ich bin glücklich". Die Bildunterschrift: " Der Alptraum des Kapitalismus"

Letzter Mac: 7 Jahre in Gebrauch
iPod: 8 Jahre in Gebrauch
Handy: irgendein Nokia, kann Telefon und SMS
Telefon: 60er Jahre mit Wählscheibe, geerbt.
Kamera: 5 Jahre alt
Fernseher: -
Auto: -
Letzte Stereoanlage: 15 Jahre in Gebrauch
Kleider: 2x im Jahr shoppen und Notwendiges ersetzen
Essen: Vom Markt, bis auf Grundnahrungsmittel

Gutmensch? Nein. Ich mach mir einfach keinen Stress, und überlege mir ob ich was brauche. Mir fehlt nichts.

"La perfection est atteinte, non pas lorsqu'il n'y a plus rien à ajouter, mais lorsqu'il n'y a plus rien à retirer." Antoine de Saint-Exupéry
 
Da hab ich letzthin einen guten Cartoon gesehen, leider finde ich ihn nicht mehr:
Steht ein Mensch vor seinem Häuschen, schaut zufrieden in die Welt und sagt:"Eigentlich habe ich alles was ich brauche, ich bin glücklich".

Mir geht der Konsumwahn auch schon lange auf den Nerv. Gut, ich hab ein iPhone4 und ein iPad, aber ich werd den Hype ums 5er sicher nicht mitmachen. Mein iMac ist noch ein alter 24-Zöller mit Snow Leopard und privat werde ich auch nicht auf Lion/Mountain Lion updaten (hier im Büro schon, aber ich seh den Vorteil
nicht wirklich). Und ich bin inzwischen nicht einmal mehr sicher ob ich den Rechner sollte er mal nicht mehr funktionieren, ersetzen würde.

Ganz so mithalten mit dir kann ich noch nicht aber mein Fernseher ist noch eine Röhre Ende 90er Jahre, meine Kamera hab ich auch schon ein paar Jahre. Mein Telefon ist zwar schnurlos, aber da ich es schon in meiner alten Wohnung hatte hab ich es inzwischen auch schon wieder 15 Jahre. Auto hab ich keines. Fahrrad ist mir wichtig, auch der Anhänger. Aber ich hab erst wieder in den letzten Wochen jede Menge leckere Marmelade und Kompott eingekocht, alles von geschenkten oder selbstgeernteten Früchten. Mir geht es nicht darum dass ich es mir nicht leisten könnte sondern ich sage mir ich kaufe solche Dinge aus Prinzip nicht aus industrieller Fertigung. Ich versuche die Nahrungsmittelindustrie sowenig wie möglich zu fördern, also keine Fertiggerichte, möglichst wenig Convenience. Wenn ich Produkte kaufe die einen gewissen Zweck erfüllen sollen, suche ich recht lange herum bis ich etwas entsprechendes finde, was Qualitativ so hochwertig ist, dass ich mir die nächsten Jahrzehnte keine Gedanken mehr darüber machen muss. Im Moment z.B. versuche ich einen guten Wasserkocher zu finden weil mein Alter langsam den Geist aufgibt, ist aber nicht so einfach bei dem ganzen Müll den es so gibt.
 
Im Moment z.B. versuche ich einen guten Wasserkocher zu finden weil mein Alter langsam den Geist aufgibt, ist aber nicht so einfach bei dem ganzen Müll den es so gibt.

Da habe ich vor ein paar Monaten auch Stunden mit verbracht. Letztendlich ist es halt irgendein Plasteteil geworden (ich glaub Philips) und ich hoffe dass es ein Weilchen hält. Die teuren sind ja nicht besser, sondern haben nur mehr unnötigen Schnickschnack (LEDs in verschiedenen Farben, Temperaturwahl, Kalkfilter). Das ist auch etwas, was an dieser Konsumgesellschaft so nervt: Die simpelsten Geräte werden mit sinnlosen Zusatzfeatures ausgestattet! :motz:
 
Man findet schon noch einfache gut gemachte Geraete, man muss nur laenger suchen. Ich wollte mir zb. vor einziger Zeit eine Bortmaschine zulegen, bin dann am Ende bei Waschbaer (Umweltversand) gelandet hab relativ viel fuer das Ding bezahlt, aber: Die Maschine ist aus Metall und Holz (der Unterbau) kein Plastik weit und breit. Fuer die Ewigkeit hergestellt sozusagen...
Bei der Elektronik wirds mitlerweile schwierig nicht Foxcon zu bekommen genau wie bei den Klamotten, dass sie nicht aus Bangladesh sind...
Mein NAS (proliant Microserver) hat auch Foxconn Teile...
 
Hi,

Noble Einstellung.
Unglaubwürdig, aber Nobel.

Himmerhin.

Atti
 
Warum sollte ich meinen iMac24 Early 2008 gegen einen neuen eintauschen wenn er noch das tut, wofür er hier angeschafft wurde? Mir sind die Geräte zu schade zum ausrangieren, solange sie noch meinen Bedürfnissen entsprechen. Gehen sie kaputt und die Kosten für die Instandsetzungen sind nicht vor mir selbst zu rechtfertigen, kauf ich ein neues Gerät. Aber auch nur dann.

Aber was ich schon unendlich lange suche und leider nirgends finde ist eine Doppelsteckdose für die Küche aus hitzebeständiger Keramik oder ähnliches. Dummerweise ist eine Kochplatte direkt unter der bisherigen Dose und die Kunststoffdinger halten der Hitze nicht stand. Wenn jemand diesbezüglich eine Empfehlung aussprechen kann, gerne her damit.
 
Ich find derartige Kritik etwas kurz gedacht.
Ohne Weiterentwicklungen, ohne Innovationen, ohne Werbung und emotionalem Zusatznutzen, wäre "die Wirtschaft" wohl nicht in der Lage uns alle zu ernähren.
Dass Nachhaltigkeit, das Besinnen auf Produkteigenschaften wie "Langlebigkeit" oder das gewollte Weglassen von modernen Features längst nachgefragt und somit auch angeboten werden, zeigen Händler wie Manufactum sehr gut.

Aber Hand aufs Herz, wir alle kaufen zu einem Großteil Produkte auf Grund eines wie auch immer geartetem Zusatznutzen.
Den 100€ Wasserkocher aus Edelstahl mit 2cm WolframWicklung und Duroplast-Stecker ist eben auch nicht wirklich eine Form der Rückbesinnung auf Altbewährtes, sondern maximal die Illusion davon, passend zum Trend eben.
 
Ich find derartige Kritik etwas kurz gedacht.
Ohne Weiterentwicklungen, ohne Innovationen, ohne Werbung und emotionalem Zusatznutzen, wäre "die Wirtschaft" wohl nicht in der Lage uns alle zu ernähren.
Dass Nachhaltigkeit, das Besinnen auf Produkteigenschaften wie "Langlebigkeit" oder das gewollte Weglassen von modernen Features längst nachgefragt und somit auch angeboten werden, zeigen Händler wie Manufactum sehr gut.

Weiterentwicklung und Innovation sind sicher Motoren der Zivilisation. Die Frage ist nur ob sie dazu benutzt werden den gleichen Scheixx billiger und in grösserer Menge herzustellen, oder ob es darum geht unser Leben "angenehmer" zu gestalten. Da fliesst sicher auch die emotionale Ebene mit ein. Aber welches Produkt, dasin der Werbung als der nächste Schritt ins Paradies angepriesen wurde, hat dich denn länger als ein paar Tage zufrieden /glücklich gemacht?

Aber Hand aufs Herz, wir alle kaufen zu einem Großteil Produkte auf Grund eines wie auch immer geartetem Zusatznutzen.
Den 100€ Wasserkocher aus Edelstahl mit 2cm WolframWicklung und Duroplast-Stecker ist eben auch nicht wirklich eine Form der Rückbesinnung auf Altbewährtes, sondern maximal die Illusion davon, passend zum Trend eben.

Ich kann Manufaktum auf den Tod nicht ausstehen. Dieses penetrannte "früher war alles noch besser und wertig" für Produkte, welche zu 90% genau so kein Mensch brauchen kann. Das ist doch alles nur für Menschen, welche sich die heile Welt der Maggi Werbung aus den 60er Jahren zurück wünschen, schon alleine die Texte zu den Produkten triefen vor oberlehrerhaftem Kleinbürgertum.
 
Vor allem, warum soll ich einen 100 EUR Wasserkocher kaufen, der ggf. (siehe Userkommentare) auch nach 2 Jahren kaputt geht? Gäbe es da 20 Jahre Garantie, ok!

Aber lass das Teil 10 Jahre halten. Wenn ich jetzt einen Wasserkocher für 20 EUR kaufe, der exakt den gleichen Nutzen bringt, aber nur 5 Jahre hält, dann ist das allemal (für mich) sinnvoller. Auch bei den Macs ist es doch ähnlich. Klar, ich kann ein Macbook im Normalfall 5 Jahre nutzen, nehmen wir an, es kam 1000 EUR, nach 5 Jahren bekomme ich noch 300 EUR. Hat mich also 700 EUR gekostet oder 12 EUR im Monat. Nutze ich ein Macbook hingegen -sagen wir mal- 2 Jahre, bekomme ich noch 750 EUR dafür, hat also 250 EUR gekostet, macht also rund 11 EUR im Monat.

Egal, ob es jetzt bei den Zahlen 100 EUR mehr oder weniger sind, im Endeffekt ist es wirtschaftlich egal, ob ich das Macbook 2 oder 5 Jahre nutze. Ich bevorzuge 2 Jahre eher, da ich dann ein aktuelles Gerät habe und im Endeffekt auch nicht mehr zahle. Vorausgesetzt, die Preise für gebrauchte Apple Hardware bleiben so wie sie sind.
 
Weiterentwicklung und Innovation sind sicher Motoren der Zivilisation. Die Frage ist nur ob sie dazu benutzt werden den gleichen Scheixx billiger und in grösserer Menge herzustellen, oder ob es darum geht unser Leben "angenehmer" zu gestalten. Da fliesst sicher auch die emotionale Ebene mit ein. Aber welches Produkt, dasin der Werbung als der nächste Schritt ins Paradies angepriesen wurde, hat dich denn länger als ein paar Tage zufrieden /glücklich gemacht?

Derartige Innovationen fùhren aber nunmal auch dazu, dass auf dem afrikanischen Kontinent Handys zunehmend verbreitet sind, bei Produktionszahlen und Kosten anno 1989 wäre das wohl nicht drin. Dass dies vielen Afrikanern das Leben angenehmer macht,steht wohl außer Frage.
Ajo, darf ich dich fragen, welches Waschmittel du warum benutzt? Welches Deo? Welche Jeans du warum trägst? Welche Hemden?
Ich kann Manufaktum auf den Tod nicht ausstehen. Dieses penetrannte "früher war alles noch besser und wertig" für Produkte, welche zu 90% genau so kein Mensch brauchen kann. Das ist doch alles nur für Menschen, welche sich die heile Welt der Maggi Werbung aus den 60er Jahren zurück wünschen, schon alleine die Texte zu den Produkten triefen vor oberlehrerhaftem Kleinbürgertum.

Manufactum bedient eben auch nur ne Zielgruppe und sei dir gewiss, auch für dich wird es bald ein eigenes Sinus-Millieu geben...;)

Worauf ich hinaus will, verabschiede dich von der Illusion des Vernunftkaufs, auch du wirst in den wenigstens Fällen rein rational handeln. Und je teurer das Produkt, desto mehr wirst auch du dich von irgendeinem emotionalem Zusatznutzen leiten lassen. Zur Not kommt dieser eben unter dem Deckmäntelchen des Konsumverzichts. ;)
 
Wäre mir neu wenn manufaktum nun für nachhaltigkeit stehen würde, ja die verkaufen recht gut verarbeitete dinge, im Grunde handelt es sich bei dem meisten aber nur um gut verarbeitetes designer spielzeug welches auf Alt gemacht ist. Da nun zu kaufen mit dem glauben das es besonders lange hält empfinde ich nun als sehr naiv.

Mich stört es aber das, selbst wenn man mehr ausgeben will, man in den meisten Fällen kein Angebot findet wo man entsprechende Qualität bekommt.

klar kann ich nun 3k für ein Notebook von Apple ausgeben, nur besteht die gefahr das es nach 2 jahren genau so übern Jordan geht wie das 500€ dinge von Asus. Ganz einfach weil die gleichen Komponenten genutzt werden. Gleiches bei Loewe TVs oder Hightech von T&A & CO. Welches ich selber schon erfahren durfte.

Gut verarbeitung ist noch lange kein Garant für nachhaltigkeit, gerade im Bereich der Elektronik die aus Prinzip schon eine begrenzte Lebensdauer hat. viel mehr ist es so dass man bei diesen selbsternannten Premiummarken im falle eines defekts da steht weil die es schlichtweg nicht interessiert wenn ein Kunde von 100 mal motzt, 90% der restlichen Kunden bekommen das nämlich garnicht mit.

Man sollte es wohl auf den Nutzen ankommen lassen, wenn ich den Wasserkocher nun 10x täglich nutze bin ich mit einem teurem Gastro Produkt wohl eher bedient als mit einem 20€ teil ausm Discounter. Ob das Teure dinge dann auf Lange Sicht länger hält als der günstige sei mal dahingestellt. (auf die Zeit bezogen nicht auf die eigentliche Nutzung)


Damalige Dinge haben einfach länger gehalten weil sie schlichtweg mechanischer aufgebaut waren und die Elektronik sich in grenzen hält, Ein röhren TV oder ein Radio ist im verhältnis zu einem Flachbild TV oder AVR verdammt simpel, noch dazu wurden die Bauteile nicht so extrem beansprucht wie heutige Leistungselektronik.
 
Derartige Innovationen fùhren aber nunmal auch dazu, dass auf dem afrikanischen Kontinent Handys zunehmend verbreitet sind, bei Produktionszahlen und Kosten anno 1989 wäre das wohl nicht drin. Dass dies vielen Afrikanern das Leben angenehmer macht,steht wohl außer Frage.
Ajo, darf ich dich fragen, welches Waschmittel du warum benutzt? Welches Deo? Welche Jeans du warum trägst? Welche Hemden?

Der Nutzen für Afrikaner ist aber ohne Absicht der Handyhersteller entstanden. Daher kann er ihnen auch nicht angerechnet werden.

Waschmittel: Was gerade im Angebot ist. Deo: Drogeriemarkt Eigenmarke Kristalldeo (soll nach nichts riechen). Jeans: Ich gehe ab und zu in einen Jeansladen mit großer Auswahl und bringe Jeans mit die mir passen -> ähnlicher Schnitt wird gekauft. Leider gibt es ja die meisten Jeans nicht länger als 1-2 Saisons. Hemden: Muss schmal geschnitten sein, daher meist Boss. Was sagt uns das?

...Worauf ich hinaus will, verabschiede dich von der Illusion des Vernunftkaufs, auch du wirst in den wenigstens Fällen rein rational handeln. Und je teurer das Produkt, desto mehr wirst auch du dich von irgendeinem emotionalem Zusatznutzen leiten lassen. Zur Not kommt dieser eben unter dem Deckmäntelchen des Konsumverzichts. ;)

Oh, kein Problem, bei Radsport hast du mich sofort am Wickel! Ich hab auch ein superteures Rennrad, das nicht wirklich meiner Fahrleistung entspricht. Ich habe nichts gegen emotionale Käufe, allerdings empfinde ich den Konsum und die Bewertung anhand von Besitz als viel zu dominant. Ich fahr auch gerne mit jemandem Rad, dessen Ausrüstung 1/3 von meiner kostet. Mir ist wurscht welches Auto mein Nachbar fährt, und ob er sich Karibikurlaub, ein iPhone 5 oder einen großen Flatscreen leisten kann.
Wenn ich wirklich Geräte lange einsetze und nicht immer dem neuesten Trend hinterher hechle, dann ist mein emotionaler Zusatznutzen eben nicht in einem anderen Konsumgut versteckt, sondern Freiheit von Konsum.

P.S.: Im Marketing tätig, oder warum so zynisch?
 
Nachhaltigkeit: Ich habe einen Toaster von Dualit, der ist mittlerweile 25 Jahre alt, ich bekomme jede Schraube immmer noch als Ersatzteil, habe aber bisher nur einmal ein Heizelement gebraucht. Klar ist das Teil teuer, aber es gibt auch 15 Jahre Garantie. Der Wasserkessel aus hochwertigen Materialien hat neben der Haltbarkeit (meinen hab ich nun seit 18 Jahren) auch den Vorteil von Energieeffizienz (schnelles Aufheizen des hochwertigen Bodens, geringe Wärmeverluste über den oberen Teil) sowie der Nicht-Tropf-Garantie, weil jeder Ausgießer mit der Hand nachgearbeitet wird. Das funktioniert auch nach vielen Jahren noch! Moderne Plastikkessel suppen nach spätestens einem halben Jahr (abhängig von der Wasserhärte). Dazu kommt noch, dass die hochwertigen Produkte sehr oft noch in europäischen Manufakturen hergestellt werden! Ich für meine Teil bin bereit für Qualität zu zahlen, muss allerdings auch zugeben, dass ich den Cent nicht drei mal umdrehen muss.

Das ist übrigens auch der Grund weswegen ich meine Macs gekauft habe, keiner war jünger als 6 Jahre bevor er ersetzt wurde. Alle liefen noch, aber sie waren den Aufgaben nicht mehr gewachsen - Kessel und Toaster schon ;).
 
nun ein Kessel und ein Toaster sind auch nicht vergleichbar mit einem PC.

Das deine Macs 6 Jahre halten freut mich, kann ich leider nicht behaupten... Desweiteren würde ich mich, sofern ich einen PC für eine längere Nutzungszeit kaufen müse, auf die Business Serien der Hersteller IBM/Lenovo oder HP konzentrieren.

wie schon erwähnt, der haken an den meisten Dingen ist die moderne Leistungselektronik, diese ließe sich auch relativ haltbar machen aber würde kosten und baugrößen ziemlich nach oben treiben. Mal davon abgesehen das der Entwicklungssprung früher nicht so drastisch war wie heute.

einfach aufgebaute Dinge nachhaltig herzustellen klappt immernoch, Siehe Hilti, Bosch, Metabo etc allein im Werkzeug segment. Miele bei waschmaschinen usw. Nur zieht auch hier die Elektronik nach und nicht selten ist sie der Grund der eine reperatur wirtschaftlich betrachtet überflüssig macht. leider...
 
Gut verarbeitung ist noch lange kein Garant für nachhaltigkeit, gerade im Bereich der Elektronik die aus Prinzip schon eine begrenzte Lebensdauer hat. viel mehr ist es so dass man bei diesen selbsternannten Premiummarken im falle eines defekts da steht weil die es schlichtweg nicht interessiert wenn ein Kunde von 100 mal motzt, 90% der restlichen Kunden bekommen das nämlich garnicht mit.

Das Elektronik aus Prinzip eine kurze Lebensdauer hat ist sicher nicht richtig. Ich arbeite fuer einen Halbleiterhersteller der ueberwiegend fuer die Automoblilbranche fertigt. Da herrschen andere Qualitaetsmassstaebe als bei Consumerelektronik. Nahezu alle von uns gelieferten Bauteile fuer die Automobilindustrie werden einem burn-in oder heat soaking unterzogen. Das heisst der Chip wird durch Hitze oder durch überhöhte Spannungen kuenstlich gealtert und nur Bauteile die diese Stress Prozedur ueberstehen werden an den Kunden geliefert :)

Ganz einfach weil die gleichen Komponenten genutzt werden.

auch das ist so nicht ganz richtig. Wie bei Obst gibt es bei Halbleitern so etwas wie Güteklassen. Die ergibt sich aus Qualitaetsschwankungen in der Produktion (Stichwort: yield). Wenn ein Waver beim testen bestimmte Spezifikationen nicht besteht, dann qualifieziert man ihn eben nur fuer ein Bauteil, dass z.B. mit niedrigere Taktfrequenz angesteuert wird. Was ein OEM dann genau verbaut, ist fuer den Endkunden der eine Festplatte oder einen RAM Riegel kauft nicht zwangslauefig transparent.

Ich bin der Überzeugung, dass elektronische Geraete eher durch mechanische Beanspruchung und auessere Einfluesse kaputt gehen als durch Ueberalterung fehlerhaft gewordener Elektronik. Der Punkt ist doch, dass die Entwicklungszyklen immer kuerzer werden (Moore's Law) und wir im Bereich Elektronik nach 2 Jahren mit hoffnungslos veraltetem Equipment rumrennen. Ich habe hier einen SE/30 von 1990 der nach 22 Jahren noch wunderbar läuft und ein 11 Jahre altes 12" Book, dass ich hin und wieder immer noch auf Reisen mitnehme. Aber diese Stücke haben technologisch doch nur noch musealen Charakter. Technologische Entwicklung wird nicht eingestellt weil man mit dem Erreichten zufrieden ist. Das waere wieder unserer Natur :)
 
Ich meinte nicht kurz, sorry sondern begrenzt durch die Halbleiter. Mechanik ist, sofern sie richtig genutzt, gewartet und berechnet ist, eigentlich ewig haltbar.

mit "gleichen" komponenten meinte ich den Bereich der Consumer Elektronik, das hier aldi in seinen Medion produkten andere chips verbaut als Apple in seinen Top Notebooks ist auch klar. Aber ein Macbook pro ist nicht ausgelegt auf lange lebensdauer, das wollte ich damit sagen. HP hätte wohl starke probleme bei größeren Firmen wenn die Notebooks nach 2 jahren anfangen am laufenden Band ihren Dienst zu quittieren. auf der anderen seite müssen die dinger da in den seltensten Fällen highend CPUs und GPUs besitzen sondern sie sollen funktionieren - immer und halten.

ich hoffe das war verständlicher


lässt sich übrigens gerne bei hochpreisigen Werkzeugmaschinen betrachten. nicht selten sind diese aus mechanischer Sicht absolut intakt jedoch versagt die steuerung, auch wenn es nur kleinigkeiten sind und es dazu noch einfache steuerungen die noch nicht wirklich über einen PC laufen. Das reicht vielen firmen oder unternehmen aber weil sie damit Jahrelang teile herstellen können und auch die Steuerung dafür reicht. Da rechnet es sich nicht für einen 6 stelligen Betrag ein neues Bearbeitunszentrum hinzustellen und die Mitarbeiter erstmal auf einen 14 Tage Lehrgang zu schicken. Klar kann man in den meiten Fällen die Steuerung reparieren, aber auch sowas wird von Jahr zu Jahr teuerer weil selbst Unternehmen wie Siemens oder Haidenhain nicht ewig alles vorhalten bzw die Leute haben die sich damit noch befassen (verständlich)
 
Moin,

Ich kann Manufaktum auf den Tod nicht ausstehen. Dieses penetrannte "früher war alles noch besser und wertig" für Produkte, welche zu 90% genau so kein Mensch brauchen kann. Das ist doch alles nur für Menschen, welche sich die heile Welt der Maggi Werbung aus den 60er Jahren zurück wünschen, schon alleine die Texte zu den Produkten triefen vor oberlehrerhaftem Kleinbürgertum.

Ganz so sehe ich das nicht, aber schon kritisch. Ich kaufe seit vielen Jahren gelegentlich dort. Vieles ist sicherlich reichlich teuer und der Kult, den sich um sich machen, ist auch etwas merkwürdig, aber ich habe dort auch schon Dinge gekauft, die überraschend günstig und ungeheuer haltbar sind (Eisenpfannen z.B.). Diese würde ich jetzt allerdings nur noch beim Großküchenausrüster kaufen.

Übrigens, ich fahre ein Rennrad, dessen Rahmen (531-Reynolds-Rohr, double butted) ich 1982 gebraucht gekauft habe. Ich kriege das Ding einfach nicht klein, trotz zeitweisem Einsatz eines Kindersitzes und Gepäckfahrten in MeckPomm kurz nach der Wende...
 
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