Ja, aber auch nur, weil man eh so weit weg sitzt, dass man Ringing und Farbtreppen nicht sieht. Die Bildelektronik kann auch nicht so viel retten. Die (unbedingt nötigen) Rauschreduzierer filtern jede Schärfe schon im Ansatz weg. Klar wollen die Hersteller gerne suggerieren, dass mit einem halben Dutzend Algorithmen aus dem unruhigen Bildbrei ein brillantes Bild wird.
Um das mal auf die Röhre umzulegen.. Das macht die Röhre schon von Haus aus. Was beim LCD der ausreichende Abstand ist, ist bei der Röhre die Analogtechnik. Was beim LCD die Bildelektronik ist, ist bei der Röhre die "tolerante" Bildverarbeitung in Bezug auf die Genauigkeit.
Was die Bildelektronik angeht behaupte ich aber, dass es da erhebliche Unterschiede gibt. Aus Schrott wird nicht brilliant, das ist mal klar. Aber wenn es um's Fernsehvergnügen geht, macht mein Toshiba 32P3000 ne sehr gute Figur. Dank mattem Panel und Faroudja Deinterlacer holt der einiges raus, was z.B. der Sony eines Bekannten (doppelt so teuer) nicht schafft.
Aber die Leute unterschätzen oft, wie kacke die konventionellen Signale aussehen.
Das ist wohl wahr. Vor allem weil einem ja weisgemacht wird, dass DVB-T als digitaler Standard das ultimative Bild liefert. So wie DVB-S. Ist ja ein DVB davor.
Klar, aber das gilt eben nur dann wirklich, wenn man auch hochauflösendes Material zuspielt.
Naja, hochauflösend muss es nicht sein. Premiere und die öffentlich rechtlichen haben ein ordentliches Bild weil entsprechend viel Datenrate verwendet wird. Klar muss man bei Kabel 1, Vox und Konsorten wegen der niedrigeren Datenrate Abstriche machen. Aber das gilt bei denen ja auch für's Programm.
Es muss ja auch nicht immer gleich Full-HD sein. Einen Full-HD 42 Zöller mit DVB-T oder Analogmaterial zu befeuern ist Schwachsinn. Aber einen Röhrenfernseher zu kaufen ist genauso ein Kompromiss bei der Bildqualität.
Und darauf läuft es doch hinaus. Einen Kompromiss. Solange wir im PAL-Zeitalter feststecken und eine Neuanschaffung ansteht, sehe ich nicht, warum man warten sollte. Es gibt viele HD-ready Geräte, die (für 150-200 Euro mehr als für eine gute Röhre) anständige Leistung abliefern.
Mich regt einfach immer nur auf, wie hier mit Halbwahrheiten rumposaunt wird. Dass 1366 x 768 eine krumme Auflösung ist, z.B.
Bei PAL gibt es keine Spalten. Die 1366 fallen also überhaupt nicht ins Gewicht. PAL hat 576 Zeilen. Die verdopple ich zweimal und komme auf 2304 Zeilen. Dann teile ich die durch drei und komme auf 768. Das Ganze macht ein guter Deinterlacer mit einer halbwegs intelligenten Überblendung. Kann man in Photoshop leicht selbst nachvollziehen. Das Ergebnis ist durchaus überzeugend.
Bei 720p -> 1080i (was Cakedrummer ja für wesentlich einfacher hält) hab ich das gleiche Problem. Aus zwei Zeilen werden 3 gemacht. Das bedeutet, dass die mittlere überblendet wird. Ich sehe da also keinen Unterschied. Pixelgenau ist beides nicht. Wenn ich schon Ameisenf*ckerei betreibe brauche ich für 720p ein Panel mit 1280x720 und keinen Full-HD Fernseher.
Ich insistiere mal, dass die meisten, die HD-ready für krumm halten und gleich zum Full-HD raten, ein auf 1920x1080 skaliertes 720p Bild auch noch nicht live gesehen haben. Da mischen sich vermutlich eher halb gelesene Stiftung-Warentest Artikel mit der eigenen Meinung und Versprechungen des Fachhändlers um die Ecke.
Wenn also noch nicht klar ist, wohin die Reise mit HDTV geht, lebe ich lieber mit nem schicken flachen Kompromiss für <600 Euro im Wohnzimmer der ein durchaus gutes Bild macht, als heute 2000 Euro in eine mögliche Fehlinvestion zu stecken oder unter Zuhilfenahme einer Flimmerkiste (die auch noch Platz braucht und auch viel Geld kostet wenn sie gut sein soll) noch ein Jahr zu warten, bis sich
vielleicht mal zeigen wird, ob ein 720er Panel besser ist als ein 1080er. Und bei beiden bin ich angesch... wenn ich meine PAL DVDs gucken will.
Es gibt in dem Bereich einfach keine ultimative Empfehlung, die jegliche Möglichkeit abdeckt. Irgendwo bleibt immer ein Kompromiss übrig weil die 3 Formate nunmal nicht pixelkompatibel sind und auch nie sein werden.