Heizung nie ganz abdrehen?!

QuickSilverEX

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Hallo,

um Heizkosten zu sparen, habe ich an meiner Gasetagenheizung einen programmierbaren digitalen Raumthermostat installieren lassen.
Mit diesem Thermostat habe ich jetzt die Möglichkeit festzulegen,
wann die Heizung an, oder ausgehen soll, welche Temperatur zu bestimmten Zeiten erreicht werden sollen etc.

Da ich praktisch nur abends und morgens kurz zuhause bin, ist die Heizung augenblicklich so programmiert, dass nur abends (21:30- 23:30 Uhr) und morgens (7.30-9.00 Uhr) geheizt wird. Tagsüber und nachts ist sie aus.
Kurzgesagt; ca. 4 Std. von 24 Stunden werden geheizt.

Dadurch, dass die Räume in der Zwischenzeit natürlich ordentlich auskühlen,
laufen Sie zu den programmierten Zeiten nahezu auf Volllast.

Die Frage ist jetzt, was ist effektiver und damit günstiger.
Die Heizung durchgehend auf minimaler Stufe halten und zu den besagten 4Std erhöhen, oder alles belassen wie gehabt?


Bis dato dachte ich es wäre besser eine Minimaltemperatur zu halten.

Vielleicht sollte ich noch sagen, dass es sich um einen Altbau handelt (ca. 1900) und die Isolierung daher eher schlecht ist. Fenster sind jedoch neu.
 
Die Räume kühlen dazwischen nicht aus, du kannst eine "Standby- Temperatur" festlegen.

Bei mir z.B. geht die Heizung nicht unter 18°C, sie zündet nachts und während ich auf der Arbeit bin immer alle paar Stunden, um die Wohnung auf 18°C zu halten.

Die Räume ganz auskühlen zu lassen ist schon deshalb nicht ratsam, weil sich durch die stark schwankende Temperatur kondensierendes Wasser in der Tapete absetzt und anfängt zu schimmeln.
 
Aloha, also zu meiner Zeit als Heizungsbauer (Ausbildung liegt ca. 5 Jahre zurück) habe ich gelernt, dass es gerade bei Altbauten sinnvoller ist auf die sogenannte Nachtabsenkung zurückzugreifen.

Grund ist das, bereits von dir angesprochene, Auskühlen der Wohnung.

Deine Heizung braucht wesentlich mehr Energie um eine Kalte Wohnung aufzuheizen als die Temperatur z.B. von 15°C auf 20°C wieder zu erwärmen.

Zusätzlich übernimmt die Nachtabsenkung die, ebenfalls in Altbauten, wichtige Aufgabe des Frostschutzes in den knackigen Wintertagen.

Meine aktuelle Heizstatistik (inkl. Gasverbrauch) bestätigt diese These zusätzlich.

Ein guter Richtwert sind 18°C (nachts) zu 21°C (tagsüber), must du natürlich dann entsprechend an deine Wohnung anpassen und auch davon abhängig wie warm/kalt du es gerne in deiner Bude hast :D

gruß
Bastian
 
Aloha, also zu meiner Zeit als Heizungsbauer (Ausbildung liegt ca. 5 Jahre zurück) habe ich gelernt, dass es gerade bei Altbauten sinnvoller ist auf die sogenannte Nachtabsenkung zurückzugreifen.

Was ist denn Nachtabsenkung? Einfach ein paar Grad weniger? Oder ganz aus die Heizung? :confused:
 
Also es ist sparsamer nur dann zu heizen, wenn man da ist.

Weil das Haus so oder so auskühlt, auch wenn man heizt. Die Wärme, die rausgeht, ist proportional zum Wärmeunterschied (draußen-drinnen). Das bedeutet also, dass ein kaltes Haus, weniger Wärme verliert, als ein warmes.

Ersetzt man konstant die Energie, die verloren geht, so wird konstant viel Wärme abgestrahlt, weil der Unterschied von draußen-drinnen ja konstant groß ist.

Lässt man das Haus abkühlen, kommt zwar anfangs gleich viel Wärme raus, aber danach immer weniger, wenn das Haus kälter wird. Wenn man dann wieder heizt, muss zwar letztlich mehr geheizt werden, jedoch hat man nichts verschenkt, da die Wärme ja eh rausgegangen wäre, wenn man es konstant gehalten hätte.

Jedoch sollte man den Schimmel auch im Hinterkopf halten, das kann auch ungut sein.
 
@martinibook

das war auch genau der Gedanke den ich hatte. Siehe meinen gepostetn Link.
Welche Theorie letztendlich wirklich stimmt, weiß ich aber immer noch nicht.
Der eine sagt so, der andere so. Vermutlich muss ich eine Statistik führen, mit beiden Varianten.

das Thema "Schimmel" wird wahrscheinlich den Ausschlag geben. Es bringt ja nix an der Heizung zu sparen, um sich anschließend mit Schimmel rumzuschlagen.
 
Hört auf mit eurem realitätsfremden Theoretikermist und hört auf Heizungsbauer und die, die genau eine solche Gastherme zu Hause haben. Bitte.


EDIT: Upps, das klingt jetzt etwas aggressiver als es sein sollte. Nichts für ungut.
 
Wenn man dann wieder heizt, muss zwar letztlich mehr geheizt werden, jedoch hat man nichts verschenkt, da die Wärme ja eh rausgegangen wäre, wenn man es konstant gehalten hätte.

Hört sich logisch an, muss aber nicht so sein, da die Innenwände und die Einrichtung Wärme speichern. Musst Du diese erst wieder aufwärmen, ist das erstens ausserordentlich unkomfortabel, bis es soweit ist, und zweitens möglicherweise energieintensiver, da Luft ein schlechter Wärmeträger ist.

Belegen kann ich diese Vermutung aber nicht.
 
Da hast du sicher nicht unrecht. Wenn du ein Haus unter "idealen Bedingungen" hast, dann wäre es besser, die Heizung auszuschalten. Aber sobald es etwas komplexer wird, hast du Recht, hört man besser auf die Leute, die das schon was länger machen. :)

@mex: Noch nicht drüber nachgedacht, jedoch würde ich spontan sagen, dass die ganzen Sachen ja eine bessere Wärmekapazität als Luft haben, und somit noch länger strahlen und den Raum wärmen. Ich könnte mir vorstellen, dass es letztlich egal ist. Aber unterm Strich fragt man besser einen, der sich damit auskennt.
 
Achso, was man bei Gasthermen noch bedenken sollte ist, dass die Temperatur nur in einem Raum gemessen wird. Wenn du jetzt einen Wert von maximal 21 grad eingibst und dieser Raum 21 grad warm ist, dann geht die Gastherme aus, bis der wert wieder fällt. Bedenke, dass die Heizung in den anderen Räumen dann auch kalt wird, selbst wenn es dort nicht 21 Grad warm ist.

Deswegen habe ich hier 24 grad Raumtemperatur eingestellt, damit das Ding weiter heizt, wenn es hier über 21 Grad warm wird. Dann drehe ich in diesem Raum einfach die Heizkörper zu.
 
Was ist denn Nachtabsenkung? Einfach ein paar Grad weniger? Oder ganz aus die Heizung? :confused:
Nachtabsenkung heißt, dass, unabhängig von der Thermostateinstellung, erst dann geheizt wird, wenn die Temperatur unter 15 Grad (bei meiner Heizung) abfällt.

MfG
Nick
 
Oder die Sarrazin-Alternative: Pullover hilft gegen hohe Heizkosten.
 
Weil das Haus so oder so auskühlt, auch wenn man heizt. Die Wärme, die rausgeht, ist proportional zum Wärmeunterschied (draußen-drinnen). Das bedeutet also, dass ein kaltes Haus, weniger Wärme verliert, als ein warmes.

Ersetzt man konstant die Energie, die verloren geht, so wird konstant viel Wärme abgestrahlt, weil der Unterschied von draußen-drinnen ja konstant groß ist.

Lässt man das Haus abkühlen, kommt zwar anfangs gleich viel Wärme raus, aber danach immer weniger, wenn das Haus kälter wird. Wenn man dann wieder heizt, muss zwar letztlich mehr geheizt werden, jedoch hat man nichts verschenkt, da die Wärme ja eh rausgegangen wäre, wenn man es konstant gehalten hätte.

Jedoch sollte man den Schimmel auch im Hinterkopf halten, das kann auch ungut sein.

Moin, deine Theorie stimmt nur bedingt. In der Tat kühlt ein warmes Haus schneller ab, als eines das bereits kalt ist. Deswegen kommt auch schnee runter, wenn du bei -20°C ein warmes Glas wasser in die Lüft schüttest, wiel die Wärmeentzugsenergie sehr viel größer ist als bei kaltem Wasser.
Jedoch vergisst du die Energie die aufgebracht werden muss um ein kaltes Haus/Wohnung wieder zu heizen.

Wenn die Heizung eine komplett kalte Bude aufwärmen muss, läuft der Brenner viel länger auf Vollast und verbraucht damit sehr viel Gas.
Wenn die Wohnung jedoch bereits eine gewisse Grundtemperatur hat, muss die Heizung nur alle paar Stunden zünden und das auch nur für kurze Zeit.

Einen enormen unterschied merkt man, wenn die Heizung mit Brennwerttechnik arbeitet, denn diese Gasbrenner modulieren i.d.R. entsprechend des Wärmebedarfs.

Eine gewöhnliche Gasetagenheizung zeigt jedoch das selbe Verhalten nur nicht ganz so stark.

@QuickSilverEX: das beste wird sein, wenn du deine Regelung so einstellst, dass sie während deiner Abwesenheit die Wohnung auf 15°-18°C hält (so bekommst du auch keine Probleme mit dem bereits angesprochenen Kondenzwasser und Schimmelbildung) und die Hauptheizzeiten so, dass die Heizung ca. eine halbe Stunde bis Stunde bevor du nach hause kommst anspringt, so kommst du dann immer eine bereits Warme Wohnung.

Die Nachtabsenkung ist eine Automatische Funktion, die die Heizung zwischen haupt und nebenzeiten Regelt.

gruß
Bastian
 
Aus den Erfahrungen eines Praktikers:
Pauschal lässt sich gar nichts sagen!

Eine Wohnung, oder ein Haus kühlt in 5-7 Stunden nicht komplett aus. Falls doch sollte man endlich mal Fenster und Türen einbauen.

Die Entscheidung ist abhängig vom Alter des Hausen, Vom Alter der Fenster, dem Grad der Isolierung, wieviel Aussenwände und Fensterfläche die Wohnung hat, in welcher Etage die Wohnung ist und ob die umliegenden Nachbar anwesend sind und Heizen.
Nun es gibt noch mehr Faktoren, aber das soll erstmal reichen.
z.B.
Fenster:
nimm ein Blatt Papier, leg es zwischen die Dichtung und verschließe das Fenster.
Wenn du jetzt das Blatt Papier herausziehen kannst, dann sind die Dichtungen im Eimer.

sind die Fenster undicht hilft auch keine Gardine. btw. Gardine... wenn die bodenlange Gardine über die Heizkörper hängt heizt man das fenster und nicht den Raum.

Ist gar kein Gardine vorhanden und hat die Wohnung große Fensterflächen kühlt sie auch schneller aus.


Was bleibt, ist eine einfache Begehung der Wohnung und die Betrachtung eines Thermometers ( Innen wie aussen)

Ich wohne in einem Attbau. mit Isolierung der Rückseite ( die Front unterliegt dem Denkmalschutz)

Bis ca. -5°C sinkt die Temperatur in der Wohnung nicht unter 14°C wenn die Heizung von 22:00 bis 6:00 abgeschaltet wird.
Da wäre es Blödsinn die Heizung weiterlaufen zu lassen.
Diese Maßnahme spart ca. 100.- Euro im Jahr. Sinkt die Aussentemperatur nur in einer Nacht unter diesen Wert ist es meistens auch nicht notwendig die Heizung einzuschalten.
Erst bei dauerhaftem Frost unter -6°C wird die Heizung nicht abgeschaltet, sondern die Wassertemperatur abgesenkt.

Wie das bei dir ist kann ich nicht sagen. Allerdings hilft eine Tabelle, ein Thermometer und der Wille sich damit auseinander zu setzen.
 
Ich würde es nicht empfehlen die Heizung so lange auszuschalten...

durch die geringe Zeit in der geheizt wird, kühlen die Bauteiloberflächen
und auch die Möbel ab -> Behaglichkeit ade ... es macht nicht wirklich
Freude sich aufs Sofa zu legen wenn das Kälte "ausstrahlt" ;)

Ich wohne in einem Attbau. mit Isolierung der Rückseite ( die Front unterliegt dem Denkmalschutz)

ich nehme an mit Rückseite meinst du eine innenliegende Wärmedämmung?
da sind die Effekte nämlich ganz andere wie mit aussenliegender, oder eben
keiner Dämmung sondern "nur" 45cm Ziegelwand
 
Die Frage die auch noch bleibt, ist, wie sieht es mit dem Wirkungsgrad deiner Heizanlage aus, wenn sie unter Teil- oder Volllast arbeitet.
Wenn deine Heizungsanlage unter Volllast einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad hat, als unter Teillast wird es sehr wohl sinnvoller sein die Räume nicht auskülen zu lassen.
 
ulala... ne ganze Menge Infos.
Ich denke, die optimale Einstellung werde ich nur finden, wenn ich - wie im Thread empfohlen- eine Statistik führe. Ergebnisse werde ich hier posten.
 
Da ich praktisch nur abends und morgens kurz zuhause bin, ist die Heizung augenblicklich so programmiert, dass nur abends (21:30- 23:30 Uhr) und morgens (7.30-9.00 Uhr) geheizt wird.

Wird es dann sofort warm in der Bude?

Bei mir müsste ich jeweils mind. 3 Std. VOR dem Betreten heizen, wenn
es dann warm sein soll.


(ich hab sowieso keine Wahl – geheizt wird mit Nachtstrom, also
nur Nachts, und ab Mittags wird es langsam wieder ziemlich kalt, weil
dann das Heizungswasser wieder abgekühlt ist)
 
Also ich kann auch aus einem Altbau nur berichten, dass die Bude rasant auskühlt, wenn die Heizung mal nicht läuft. Klar, es werden keine 3° erreicht, aber es geht spürbar bergab. Man friert auf jeden Fall richtig.
Ich fahre mit der Methode am besten, die Heizung nicht groß zu variieren, da bei uns die Zentralgasheizung auch zentral das Wasser heizt, sprich, wenn Menschen im Haus sind und warmes Wasser brauchen, springt der Brenner sowieso wieder an und das passiert z.B. deutlich häufiger als zum einfachen Heizen.

Bei mir ist aber auch wenigstens die Nachtabsenkung aktiv, so dass gegen 23 Uhr die Heizung abgesenkt wird und dann am frühen Morgen wieder hochheizt :)
Da ich auch noch Holzrahmenfenster ohne Dichtung und hohe Decken und nicht isolierte Wände habe ist mir zu wenig Heizen wegen der Schimmelgefahr zu riskant.
 
Da ich auch noch Holzrahmenfenster ohne Dichtung und hohe Decken und nicht isolierte Wände habe ist mir zu wenig Heizen wegen der Schimmelgefahr zu riskant.
In dem Fall gibts doch überhaupt keine Schimmelgefahr. Alles spricht gegen
Schimmel ... undichte Fenster, viel Luft, keine Isolation... da brauchst du
wegen Schimmel gar nicht heizen.

Unsere Wände sind (innen) isoliert, Fenster sind dicht, trotzdem Null Schimmel-
gefahr, weil genug Luft zum Dach rauszieht.

Schimmel hatten wir in einem modernen Haus. Dichte Fenster, hohe Isolation ...
 
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