Heirat, Kinder und die Steuern...

wegus schrieb:
die Auffassung das für die Erziehung der Kindergarten zuständig sei ( und häufig auch schon bei den Kleinsten Therapeuten), finde ich erschreckend! Erziehung ist immer noch Elternsache und sollte es auch bleiben. Der Kindergarten ist ein geschütztes Heim auf Zeit und keine staatlicher Erziehungsstelle!
Wie sollen Kinder, deren Eltern selbst nicht oder nicht richtig deutsch können, denn die Sprache lernen, wenn sie nicht frühzeitig damit in Berührung kommen? Wer mit 6 sprachlich deutlich zurückhängt, der wird das kaum mehr aufholen und meistens sehr große Schwierigkeiten haben, mal einen Job zu finden.

Ich persönlich bin daher sogar für eine Kindergartenpflicht. Nicht den ganzen Tag, aber zumindest einige Stunden.
 
Warum gibt es eigentlich nur noch Diskussionen in der Politik und Gesellschaft, wann und weshalb man Leuten etwas wegnehmen sollte?

Es gab mal eine Zeit, da hat man sich darüber Gedanken gemacht, dass man eventuell demnächst dies oder das machen könnte, weil ja eine Gehaltserhöhung oder Steuerentlastung kommt.

Was ist aus diesen Momenten geworden?

Ich habe einen guten Lebensstandard, zugegeben. Aber ich lebe nicht im Luxus, obwohl ich überdurchnschnittlich gut verdiene.

Ich bin Alleinverdiener, meine Frau nimmt sich den Luxus, nicht zu arbeiten.

Meine Tochter ist nicht biologisch meine, aber ich sorge (selbstverständlich) komplett für sie, weil ich mich ja für beide entschieden habe damals (Eine Adoption verweigert der biol. Vater).

Also leben 3 Menschen komplett von meinem Gehalt. Warum soll ich dann so versteuert werden wie jemand, der sein gesamtes Gehalt für sich alleine hat?

Als Single mit dem gleichen Gehalt könnte ich Netto locker mit 1500 - 2000 Euro weniger klarkommen - und meinen individuellen Lebenstandard halten...
 
ynos schrieb:
Warum gibt es eigentlich nur noch Diskussionen in der Politik und Gesellschaft, wann und weshalb man Leuten etwas wegnehmen sollte?
Das finde ich auch einen sehr interessanten Aspekt, immer wird alles negativ betrachtete, angegangen.
Bestes Beispiel ist die Rentendiskussion
Als hier die Idee mit den Kindern aufkam, wurde direkt davon gesprochen, dass Kinderlose als Strafe einen Aufschlag bezahlen sollen.
Warum geht man nicht her und sagt, diejenigen, die Kinder haben, bekommen für ihre Kinder, quasi als Dankeschön, einen Nachlass.
Finanziell kommt die Sache zwar auf dass selbe raus aber psychologisch ist die zweite Variante doch wesentlich positiver.

Beispiel:
Zeugungsunfähige fühlen sich nach der ersten Variante für etwas bestraft, wofür sie nichts können, bei der zweiten Variante können sie jedoch sagen: Danke, wenn ich schon nicht unsere Renten sichere, dann machst wenigsten du dass.
 
ynos schrieb:
Ich bin Alleinverdiener, meine Frau nimmt sich den Luxus, nicht zu arbeiten.
Das ist ein Luxus, der gesellschaftspolitisch unerwünscht ist ;). Er widerspricht auch der Politik, mit der eine Angleichung der Lebensverhältnisse angestrebt wird. Und zu guter Letzt ist es volkswirtschaftlicher Unsinn, Frauen erst gut auszubilden und ihnen ein teures Studium zu finanzieren, um sie nachher am Herd versauern zu lassen.
ynos schrieb:
Also leben 3 Menschen komplett von meinem Gehalt. Warum soll ich dann so versteuert werden wie jemand, der sein gesamtes Gehalt für sich alleine hat?
Naja, da gibt's ja auch noch Kindergeld, oder? Im Übrigen stehen die Grundfreibeträge auch nicht zur Debatte, weil das verfassungsrechtlich unmöglich wäre.
ynos schrieb:
Als Single mit dem gleichen Gehalt könnte ich Netto locker mit 1500 - 2000 Euro weniger klarkommen - und meinen individuellen Lebenstandard halten...
Wie gesagt, der Grundfreibetrag Deiner Frau würde Dir immer bleiben. Das finde ich auch in Ordnung, genauso mit Kinderfreibeträgen. Allerdings sollten diese eben auch für andere Familien übertragbar sein. Aber das Splitting begünstigt Einzelverdienerfamilien, und das finde ich schlecht.

edit: Dazu mal 'ne kleine Beispielrechnung. Wenn eine Frau bei Splitting arbeiten geht, dann wird jeder Euro, den sie verdient, mindestens mit dem Grenzsteuersatz, der beim anderen Partner auftritt, versteuert (verglichen mit dem Fall das nur einer verdient). Bei einem Einkommen von 3000€/Monat das Partners sind das im Splittingtarif 27,9%. Dazu müssen dann auch noch ca. 20% Sozialabgaben abgeführt werden, so das die Abgabenbelastung bei rund 50% liegt. Die Lohnsteuer nach Splittingtarif für 36.000€ Jahreseinkommen beträgt rund 4900€. Bei einem zusätzlichen Einkommen der Frau von 1000€/Monat steigen die Steuern auf rund 8400€ an, die Steuerbelastung liegt also bei 3500€. Ohne Splitting wäre die Steuerbelastung für die Frau nur bei 2900€ (Grundfreibetrag rausgerechnet, mit Freibetrag natürlich viel weniger). Die Arbeit der Frau wird also durch das Splitting um 600€ "entwertet". Bei besserem Einkommen des besserverdienenden Teils verstärkt sich dieser Effekt noch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja und nochmal eine Anmerkung! Das Verwahrlosung häufig mit geringem Familieneinkommen (Sozialhilfe/HartzIV) zu tun haben mag, will ich gar nicht bestreiten - aber es gibt auch viele Menschen (auch sog. Sozialhilfeempfänger) die ihren Kindern sehr wohl eine soziale Erziehung vermitteln! Man mag staunen, aber Jugendkriminalität findet sich auch bei Kindern aus den sog. guten Elternhäusern. Verwahrloste Kinder habe ich auch schon bei Sprößlingen aus Top-(Doppel)Verdiener-Haushalten gesehen. Also meine Mahnung: Vorsicht mit den Vorurteilen - Trinker gibt es in jeder Einkommensklasse ...

PS: Wäre mal interessant zu erfahren, wie viel Asozialität aus nicht verarbeiteter Perspektivlosigkeit/Langeweile resultiert. Und im übrigen - glaubt einer, dass 4 oder 8 Stunden Kindergarten/Kinderkrippe/Schule Kinder zu besseren Menschen macht, wenn sie danach in evtl. horrende Lebensumstände zurückfallen? hilfe wäre da in den Familien viel angebrachter als nur zu versuchen den Kindern Stundenweise einen besseren Ausdruck beizubringen ... - der ist nach den nächsten Prügeln/Erniedrigungen eh' verloren!
 
zwischensinn schrieb:
@safari
Ich finde es vor dem Hintergrund deines Post auch sehr erschreckend, dass eine Kollegin von mir Angst davor hat, dass ihre älteste Tochter im Sommer in die Schule kommt.
Grund dafür ist keinesfalls die Schule, sondern die Versorgung des Kindes.
Bisher war ihre Tochter in einer KiTa, in der sie auch den ganzen Tag bleiben konnte, wenn es sein sollte. Jetzt in der Schule, welche sich als verlässliche bezeichnet, wird ihr nur noch eine garantierte Betreuung bis 12 Uhr, bei mindestens 4 Schulstunden zugesichert.
Unter diesen Voraussetzungen ist es nahezu unmöglich, das beide Elternteile arbeiten.
In meinen Augen ein absolutes Versagen der Gesellschaft.

jaja, ich finde es traurig, dass es kaum möglich ist ne Wohnung, Auto, Urlaub und Kind zu finanzieren, wenn nur einer verdient... also quasi ein MUSS hinter dem "beide gehen arbeiten" steht. DAS ist traurig. :(

Der Floschi
(dessen Mama früher immer da war :hug: [für alle 3 Kinder]...und daher der Sommerurlaub etwas magerer (Camping in Frankreich und Holland) und Markenklamotten nicht machbar waren und Hänseleien in der Schule deshalb Standard waren...)
 
snoop69 schrieb:
...Aber das Splitting begünstigt Einzelverdienerfamilien, und das finde ich schlecht.
Warum eigentlich?

Ich bin allein verdienender Familienvater mit zwei Kindern (2 und 3 1/2 Jahre). Wir haben beschlossen, daß meine Frau so lange es geht zuhause bei den Kindern bleibt, weil wir der Auffassung sind, daß es nicht die Sache des Staates oder sonst jemandem ist, unsere Kinder zu erziehen. Wir versuchen, die Entwicklung unserer Kinder zu fördern und ihnen Werte mit ins Leben zu geben, die sie nur zuhause in der Familie erhalten können. Und bisher haben wir damit großen Erfolg zu Kosten unseres Lebensstandards, der bestimmt um einiges besser wäre, wenn mein Frau arbeiten ginge. Wird die steuerliche Vergünstigung, die wir haben, gestrichen, muß meine Frau arbeiten gehen. Und was haben wir dann?

Warum eigentlich sollen die Mütter arbeiten gehen, wenn wir eh keine Jobs mehr haben? Was bitte soll das bringen, daß Eltern kaum noch Zeit für die Erziehung ihrer Kinder haben? Welche Vorbilder haben Kinder aus "guten Familien", die ihre Eltern kaum zu Gesicht bekommen? Es ist ja wohl kaum der Fall, daß in den Kindergärten und Schulen auf jedes einzelne Kind nach dessen Bedürfnissen eingegangen wird. Das Ergebnis sind perspektivelose Jugendliche, die aus einer zwar finanziell stabilen aber lieblosen Umgebung ins Arbeitleben gehen sollen. Ausgestattet mit ein paar Schulweisheiten ohne soziale Intelligenz.

Ich für meinen Teil verzichte lieber auf Urlaub und Neuwagen und sorge dafür, daß meine Kinder wissen, worauf es im Leben ankommt.

Es sollte dem Staat doch wichtiger sein, daß die Familien intakt sind und vernünftige Bürger erzogen werden. Dies gilt es zu unterstützen!

Meine Meinung.
 
Gassman schrieb:
Warum eigentlich?

...Wir haben beschlossen, daß meine Frau so lange es geht zuhause bei den Kindern bleibt, weil wir der Auffassung sind, daß es nicht die Sache des Staates oder sonst jemandem ist, unsere Kinder zu erziehen. ...

Meine Meinung.

:jaja: :jaja: :jaja: :jaja:
 
Gassman schrieb:
Was bitte soll das bringen, daß Eltern kaum noch Zeit für die Erziehung ihrer Kinder haben? Welche Vorbilder haben Kinder aus "guten Familien", die ihre Eltern kaum zu Gesicht bekommen? Es ist ja wohl kaum der Fall, daß in den Kindergärten und Schulen auf jedes einzelne Kind nach dessen Bedürfnissen eingegangen wird. Das Ergebnis sind perspektivelose Jugendliche, die aus einer zwar finanziell stabilen aber lieblosen Umgebung ins Arbeitleben gehen sollen. Ausgestattet mit ein paar Schulweisheiten ohne soziale Intelligenz.
naja, ganz so ist das auch nicht, sonst müsste Frankreich und die ganzen skandinavischen Ländern voll mit asozialen Psychopathen sein ;)

minilux (der beide Kinder mit ca. 15 Monaten von ca. 9:00 - 15:00 in einer Krippe hatte (nur beste Erfahrungen damit gemacht), danach von ca. 8:30-14:00 im Kindergarten. Trotzdem bleibt noch seeehr viel Zeit den Kindern den Erziehungsstempel der Eltern aufzudrücken. Ausserdem war unsere erste Tochter fast 6 Jahre ein Einzelkind, so dass sie in Krippe und Kindergarten wunderbar soziale Interaktion in der Gruppe erleben konnte :) )

btw: wir haben nicht beide gearbeitet um Auto oder Urlaub zu finanzieren, aber wenn beide Elternteile in sozialen Dienstleistungsberufen tätig sind, reicht in München leider ein Gehalt zur Existenzsicherung nicht wirklich aus
 
Ich rede auch nicht von Psyschopaten. Aber von desorientierten Jugendlichen, die ihre PSP2 und XBox und Boss und Addidas Klamotten gewohnt sind und dann im Arbeitleben voll abschmieren, weil sie zwar Wurzeln ziehen können aber keine soziale Intelligenz entwickelt haben. Und abends mal eben zwei Stunden mit den Kindern ist meiner Meinung zu wenig dafür.

Woran, glaubt ihr, zebrechen immer mehr Familien? Weil es ihnen zu gut geht? Wir haben keine Zeit mehr für einander. Verantwortungen werden abgeschoben. Probleme, die nicht meine sind, interessieren nicht.

Leider ist es ,wie schon erwähnt, ein Luxus, daß ein Partner zuhause bleiben kann. Und genau das gilt es zu ändern.
 
neben der sozialen Intelligenz gebricht es übrigens häufig an der schlichten Fähigkeit Sachverhalte zu beschreiben und zu interpretieren. Was nutz mir ein Admin, der als Fehlerbeschreibung nur "funzt nicht" beherrscht? Erschreckend viele deutsche können nicht mehr richtig schreiben/beschreiben obwohl sie der Schriftsprache theortisch mächtig sind. Ausländischen Kollegen sehe ich das gerne nach, aber deutschen? No way!
 
Gassman schrieb:
Warum eigentlich?
Beispielrechnung siehe oben. Die Arbeit des geringer verdienenden Teils wird "entwertet" und ist dadurch weniger lohnend.
Gassman schrieb:
Ich bin allein verdienender Familienvater mit zwei Kindern (2 und 3 1/2 Jahre). Wir haben beschlossen, daß meine Frau so lange es geht zuhause bei den Kindern bleibt, weil wir der Auffassung sind, daß es nicht die Sache des Staates oder sonst jemandem ist, unsere Kinder zu erziehen. Wir versuchen, die Entwicklung unserer Kinder zu fördern und ihnen Werte mit ins Leben zu geben, die sie nur zuhause in der Familie erhalten können.
Die da wären? Und inwiefern wäre deren Vermittlung gefährdet, wenn die Kinder den halben oder dreiviertel-Tag im KiGa verbringen würden?
Gassman schrieb:
Und bisher haben wir damit großen Erfolg zu Kosten unseres Lebensstandards, der bestimmt um einiges besser wäre, wenn mein Frau arbeiten ginge. Wird die steuerliche Vergünstigung, die wir haben, gestrichen, muß meine Frau arbeiten gehen. Und was haben wir dann?
Bei einem zvE von 36000€ macht das Splitting (ohne Grundfreibetrag) ca. 600€/Jahr aus. 50€/Monat. Kinderfreibeträge noch nicht eingerechnet.
Gassman schrieb:
Warum eigentlich sollen die Mütter arbeiten gehen, wenn wir eh keine Jobs mehr haben? Was bitte soll das bringen, daß Eltern kaum noch Zeit für die Erziehung ihrer Kinder haben? Welche Vorbilder haben Kinder aus "guten Familien", die ihre Eltern kaum zu Gesicht bekommen? Es ist ja wohl kaum der Fall, daß in den Kindergärten und Schulen auf jedes einzelne Kind nach dessen Bedürfnissen eingegangen wird. Das Ergebnis sind perspektivelose Jugendliche, die aus einer zwar finanziell stabilen aber lieblosen Umgebung ins Arbeitleben gehen sollen. Ausgestattet mit ein paar Schulweisheiten ohne soziale Intelligenz.
"perspektivlose Jugendliche" aus Doppelverdienerfamilien sind genauso eine (sorry) dämliche Verallgemeinerung wie die Unterstellung, das aus "traditionellen" Familien nur gut erzogene, lebens- und sozialfähige Kinder kommen. Eine gute Erziehung hängt nicht von einer Rundumversorgung durch die Eltern ab. Genausowenig wie KiTa/KiGa/Schule Defizite bei der elterlichen Erziehung ausbügeln können. Aber sie können viel wertvolle Anregungen und Erweiterung bieten.
Gassman schrieb:
Ich für meinen Teil verzichte lieber auf Urlaub und Neuwagen und sorge dafür, daß meine Kinder wissen, worauf es im Leben ankommt.

Es sollte dem Staat doch wichtiger sein, daß die Familien intakt sind und vernünftige Bürger erzogen werden. Dies gilt es zu unterstützen!
Das wird durch eine "traditionelle" Familie genausowenig garantiert.

Mal provokant gefragt: Warum soll eigentlich die Gesellschaft Frauen ein Studium finanzieren, wenn die dann doch nur die Kinder erziehen? Wäre nicht ein "Erzieherinnenkurs" und eine "Koch-/Waschlehre" sinnvoller? Oder wäre es vielleicht doch besser, die Resourcen, die in vielen Familien verkümmern (so wie bein meinen Eltern) für Gesellschaft und Wirtschaft zu nutzen?

Meine Mutter ist auch "zuhause" geblieben. Allerdings hat sie zunächst noch ihr (wegen mir) unterbrochenes Studium beendet. Damals hatten wir (ich und mein Bruder) dann eben Betreuung und/oder Kindergarten. Später hat meine Mutter dann noch unterrichtet, bis die Nummer 3 kam. Ohne das wir große Einschränkungen hinnehmen mussten, was ein liebevolles Elternhaus angeht..
 
zwischensinn schrieb:
Das finde ich auch einen sehr interessanten Aspekt, immer wird alles negativ betrachtete, angegangen.
Bestes Beispiel ist die Rentendiskussion
Als hier die Idee mit den Kindern aufkam, wurde direkt davon gesprochen, dass Kinderlose als Strafe einen Aufschlag bezahlen sollen.
Warum geht man nicht her und sagt, diejenigen, die Kinder haben, bekommen für ihre Kinder, quasi als Dankeschön, einen Nachlass.
Finanziell kommt die Sache zwar auf dass selbe raus aber psychologisch ist die zweite Variante doch wesentlich positiver.

Beispiel:
Zeugungsunfähige fühlen sich nach der ersten Variante für etwas bestraft, wofür sie nichts können, bei der zweiten Variante können sie jedoch sagen: Danke, wenn ich schon nicht unsere Renten sichere, dann machst wenigsten du dass.
Hier mal einklink:
Meine Frau sagte mir, sie bekommt seid einiger Zeit weniger Rente (ist Frührentnerin). Warum frage ich => weil wir keine Kinder haben... aber unter dem Aspekt, dass wir keine bekommen können ist das sehr schwer zu schlucken, insbesondere, wenn man etwas gekürzt bekommt.
Insofern finde ich den psychlogischen Apekt von zwischensinn sehr gut.

Was aber nervt: Dass nur von "Steruern" gesprochen wird... mal ehrlich: Die Steuerbelastung, sprich Lohnsteuer ist bei Verheirateten mit Kindern eh sehr gering. Was weh tut sind sind die Sozialabgaben.
Diese wiederum relativieren sich durch due kostenfrei Mitversicherung der Kinder UND die ebenfalls kostenfreie eigene Versorgung im Rentenalter.
Das sind gewaltige Aspekte, die gerne vergessen werden, wenn es um die "besser" Verdiener geht. Fragt mal einen Privatversicherten mit zwei Kindern, was der monatlich bezahlen muss... und er muss bis an sein Lebensende bezahlen, wobei sich die Zahlungen im Alter steigern!

Was 2. meganervt:
Die als Schlagzeile missbtrauchten Kinder, die unsere Zukunft sichern...
Wie bitte? Es wird ev. das Aussterben der Deutschen verhindert, aber sonst nix. Wenn man momentan von 5 Mio Abreitslosen ausgeht und diese proportional aufteilt auf die Altersgruppen, so kann man getrost davon ausgehen, dass von denen in 20 jahren immer noch 3 Mio auf dem Arbeitsmarkt sind.
Was ist in 20 Jahren? Glaubt etwa irgendeiner von Euch, da gibt es MEHR Abreitsplätze als heute? Niemals, die Rationaliesierung greift rapide um sich, es wird immer weniger Arbeitskraft benötigt werden.
Und genau dann sind alle heute geborenen Kids auf der Suche nach einem Job... Nein, das ist Augenwischerei, ein hohe Bevölkerungsrate sichert beileibe keinen Wohlstand oder die Rente, im Gegenteil, es stärkt die Position der Arbeitgeber, weil die sich nie drum kümmern müssen, ob einer den Job macht.

Nur mal so...
 
Gassman schrieb:
Ich rede auch nicht von Psyschopaten. Aber von desorientierten Jugendlichen, die ihre PSP2 und XBox und Boss und Addidas Klamotten gewohnt sind und dann im Arbeitleben voll abschmieren, weil sie zwar Wurzeln ziehen können aber keine soziale Intelligenz entwickelt haben. Und abends mal eben zwei Stunden mit den Kindern ist meiner Meinung zu wenig dafür.
"Soziale Intelligenz" wird am besten im Umgang mit anderen entwickelt. Und den haben Kinder nunmal am meisten in KiGa und Schule.
Gassman schrieb:
Woran, glaubt ihr, zebrechen immer mehr Familien? Weil es ihnen zu gut geht? Wir haben keine Zeit mehr für einander. Verantwortungen werden abgeschoben. Probleme, die nicht meine sind, interessieren nicht.
Das sehe ich vollkommen anders. Zeit ist nicht der kritische Punkt, sondern ob und wie sie genutzt wird. In so vielen Familien werden die Kinder vor Fernseher oder Playstation abgeschoben, und oft genug ist da eine Mutter zuhause...
Gassman schrieb:
Leider ist es ,wie schon erwähnt, ein Luxus, daß ein Partner zuhause bleiben kann. Und genau das gilt es zu ändern.
Frankreich und Skandinavien beweisen, dass das nicht unbedingt der Königsweg ist.
 
Jabba schrieb:
Was 2. meganervt:
Die als Schlagzeile missbtrauchten Kinder, die unsere Zukunft sichern...
Genau. Da werden 2 Probleme vermischt, die nicht wirklich was miteinander zu tun haben. Die Rentenversicherung braucht Einzahler. Wo die geboren sind, ist dabei irrelevant (im Gegenteil sind Ausländer, die nur ein paar Jahre da sind, höchst lukrativ, da man erst nach 5 Jahren eine Rentenanwartschaft erwirbt. Wer 3 Jahre hier arbeitet und einzahlt, bekommt nix wieder raus).

Sollten uns in 30 Jahren tatsächlich die Arbeitskräfte ausgehen, werden sich sicherlich Menschen finden, die eine ordentlich bezahlte Arbeit auch ausüben wollen....
 
Es kommt auf den gesunden Mix an. Die Kinder von 8.00 bis 16.00 in Betreuung geben und dann um 19.00 schnell ins Bett, weil man ja von der Arbeit gestresst ist, kann nicht gut sein.

O.K. ich hab Frau gesagt.:rolleyes: Ich hätte besser Partner sagen sollen. Ich hätte kein Problem damit, zuhause zu bleiben, wenn meine Frau den besseren Job hätte.

Aber sind wir doch mal ehrlich. Ob sozial schwach, Mittel- oder Oberschicht, aus allen Verhältnissen kommen assoziale Kinder. Assozial ist nicht gleich arm und Sozialhilfeempfänger.

*voschauanschau*

Oh Mann, snoop. Du zerplückst mich ja in der Luft. Ich kann zu meinem Bedauern aus Zeitmangel jetzt nicht auf alles antworten. Aber ich bin mit einer Aussage von Dir absolut einverstanden. Sie reduziert glaube ich das Problem auf seinen Kern:
snoop69 schrieb:
Das sehe ich vollkommen anders. Zeit ist nicht der kritische Punkt, sondern ob und wie sie genutzt wird. In so vielen Familien werden die Kinder vor Fernseher oder Playstation abgeschoben, und oft genug ist da eine Mutter zuhause...
 
@Jabba

voll zustimm

Wir leben in einer 'arbeitsteiligen Welt'; was heisst das?

Der Mensch hat irgendwann angefangen die Arbeit unter den Gruppenmitgliedern auf zu teilen, damit jeder einzige als Ziel weniger arbeiten muss. Genau dieser Mechanismus gilt nach wie vor und ich sehe auch nicht, dass dieser Prozess einem Ende zu geht.
Daher ist - gesamtgesellschaftlich betrachtet - die derzeitige Bewegung zu längeren Arbeitszeiten auch völliger Blödsinn.

Allein von 1950 bis 1990 ist die pro Jahr geleistete Zahl der Arbeitsstunden in Deutschland (nicht pro Person, sondern die Gesamtzahl im Land) um über 25% zurückgegangen. Wenn man bedenkt, dass die Zeit des Wirtschaftswunders und Zuzugs der sog. Gastarbeiter erst in den 60er seinen Höhepunkt hatte, kann man sich ungefähr ein Bild davon machen, wie viel Arbeitskraft einfach nicht mehr gebraucht wird.
 
Gassman schrieb:
Es kommt auf den gesunden Mix an. Die Kinder von 8.00 bis 16.00 in Betreuung geben und dann um 19.00 schnell ins Bett, weil man ja von der Arbeit gestresst ist, kann nicht gut sein.
wenn die Zeit zwischen 16 und 19 Uhr gut genutzt wird kann ich nicht mal das unterschreiben (wenn man natürlich so gestresst ist dass man sich die 3 Stunden auch nicht mehr um die Kinder kümmert bezweifle ich dass man das tun würde wenn man die Kinder den ganzen Tag um sich hat)

Gassman schrieb:
O.K. ich hab Frau gesagt.:rolleyes: Ich hätte besser Partner sagen sollen. Ich hätte kein Problem damit, zuhause zu bleiben, wenn meine Frau den besseren Job hätte.
ein Relikt aus altem Rollenverhalten -- bei den meisten ist der Mann der besser verdienende (häufig sogar im gleichen Job :eek: )

Gassman schrieb:
Aber sind wir doch mal ehrlich. Ob sozial schwach, Mittel- oder Oberschicht, aus allen Verhältnissen kommen assoziale Kinder. Assozial ist nicht gleich arm und Sozialhilfeempfänger.
richtig, die Wohlstandsverwahrlosung ist auch nicht zu unterschätzen
 
mdinse schrieb:
Da wird garnichts zusammengezählt. Jeder Steuerpflichtige versteuert sein eigenes Einkommen. Die Ehepartner können beim Splittig, das nebenbei kein Automatismus ist, sondern angemeldet werden muss, festlegen, wer die hohe und wer die niedrigere Steuerklasse hat. Ausserdem will ich nicht vergessen, dass es auch noch Kinderfreibeträge gibt, die einer der Eltern zusätzlich noch auf die Steuerkarte eintragen lassen kann.

Also wenn schon verbessern, dann bitte richtig!

Das Splittingverfahren nach $32a Abs.5 EStG wird im Falle der Zusammenveranlagung von Eheleuten angewendet:
Das zu versteuernde Einkommen des Ehepaares wird halbiert, die Steuer durch Anwendung des Tarifs auf diesen halbierten Betrags ermittelt und alsdann verdoppelt.
Die Steuer beträgt "das Zweifache des Steuerbetrages, der sich auf die Hälfte ihres gemeinsamen zur versteuernden Einkommens ... ergibt."

Günstige Effekte treten vor allem auf - wie richtig gesagt wurde - bei unterschiedlich hohen Einkommen. Durch den progressiven Tarifverlauf ergibt sich trotz der Verdoppeltung der Steuer eine prinzipielle "Längung" der Belastungskurve; die unteren Progressionszonen werden erweitert, der alleinverdienende Partner kann z.B. den Grundfreibetrag des nicht-erwerbstätigen Partners mitnutzen und zahlt auf diesen Betrag auch erstmal keine Steuern.

Die Lohnsteuer ist eine Vorauszahlung auf die Einkommensteuer. Die Lohnsteuerklassen dienen der Approximation dieser Vorauszahlungen (unter Berücksichtigung der Tarifeffekte der Veranlagungsformen) und sind für die definitive Steuerlast unerheblich. Definitiv abgerechnet wird am Jahresende bei der Einkommensteuererklärung.

Man kann die Steuerklassen auch so gestalten, dass die Steuerzahlungen monatlich höher sind und am Jahresende erhält man eine Erstattung.
Andersherum kann man sich durch monatlich geringere Vorauszahlungen auf die Einkommensteuerschuld einen kleinen Zins- und Liquiditätsvorteil verschaffen, der am Jahresende durch eine Nachzahlung aber wieder ausgeglichen wird.
 
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