Hat jemand nen Plan für sich im Notfall - Thema Sterbehilfe für sich selbst ?

Jedenfalls kannst du mit einer Patientenverfügung zumindest schon mal für den Fall vorbeugen, solltest du von Maschinen abhängig sein. Das kann man damit klar ausschließen.
Ja, aber darum gehts doch nicht, wie man eine Patientenverfügung ausstellt und da zB. Maschinen ausschliesst.
Das ist ja bekannt, hiesse dann doch als Konsequenz wieder - verhungern oder ersticken im Krankenbett je nach Diagnose, oder nicht?

Oder halt im Koma liegen bis der Kreislauf nicht mehr kann und sich eine Lungenentzündung wie so oft da ziuletzt einstellt.
Als einzige Wahl eigentlich, so möge man doch bitteschön vergehen und vielleicht noch palliative Spritzchen gegen Schmerzen, das wars.

So will man doch eigentlich nicht vergehen.
 
So will man doch eigentlich nicht vergehen.
…legitim wäre jedenfalls, sich Kopfhörer aufzusetzen und am Smartphone od. MP3 Player die Songs der letzten ESCs in voller Lautstärke abzuspielen…für mich wäre das innerhalb kurzer Zeit der sichere Tod. :reise:
 
So will man doch eigentlich nicht vergehen.
Was heisst da schon wollen? Natürlich möchte vermutlich jeder einen schnellen Tod ohne langes Siechtum. Aber solche Fälle gibt es nun mal. Und da finde ich die Variante mit dem Betäuben durch Schmerzmittel, die quasi das Bewusstein ausschalten und man dann eben verhungert respektive verdurstet angenehmer, als jahrelang am Beatmungsgerät und künstlich ernährt zu hängen.

Bei einer schlimmen Diagnose Suizid zu begehen ist ja auch so eine Sache. Da hängt immens viel dran - nicht nur den „Mut“ dafür aufzubringen, sondern auch Sachen wir - was passiert mit den Angehörigen? Gilt der ggf. vorhandene Versicherungsschutz noch (mag lachhaft klingen, aber das wäre für manche ebenfalls ein Schlag ins Kontor), reiße ich je nach gewählter Art noch andere mit ins Unglück etc. pp.

Ist vielleicht auch eine Frage des Alters, wann man damit konfrontiert wird. Meine Schwiegermutter war 86 als sie die mehr oder weniger tödliche Diagnose bekommen hat. Die hat das Thema relativ relaxed gesehen, weil sie ihr Lehen gelebt hat. Bei meinem Kollegen, der mit Mitte 30 einen Hirntumor diagnostiziert bekam und bis dahin mitten im Leben stand, sah das ganz anders aus. Der hat bewundernswert sprichwörtlich bis zum letzten Atemzug gekämpft und hat sich an alles geklammert, was möglich war.

Ich für meinen Teil hab Vorsorge für die Familie getroffen. Wie ich aber mental mit einer solchen Situation umgehen soll? Woher soll ich das wissen? Ich wills auch gar nicht wissen. Das entscheide ich dann eben, wenn es soweit ist.
 
und man dann eben verhungert respektive verdurstet angenehmer, als jahrelang am Beatmungsgerät und künstlich ernährt zu hängen.
Ja, so ist das wohl. Was ist aber da dran noch würdiges sterben, wo man sich doch ziemlich bemüht hat einige Jahrzehnte vorher würdig zu leben.

Das entscheide ich dann eben, wenn es soweit ist.
Das ist aber doch die Frage. Ob du da noch was entscheiden kannst, oder überhaupt noch was zu entscheiden hast, ausser einem Papier, das wo auch immer liegen mag. Meinst du wirklich, bei Wiederbelebungen schaut einer nur in irgendeiner Tasche nach, ob du das überhaupt noch willst. Man hat schon genug Leute "zurück geholt" die dann in einem eher jahrelangen vollpflege Dämmerzustand verblieben sind um dann um das dann halt auch noch mitgemacht zu haben, ungefragt oft sowieso.
 
Das ist aber doch die Frage. Ob du da noch was entscheiden kannst, oder überhaupt noch was zu entscheiden hast, ausser einem Papier, das wo auch immer liegen mag. Meinst du wirklich, bei Wiederbelebungen schaut einer nur in irgendeiner Tasche nach, ob du das überhaupt noch willst. Man hat schon genug Leute "zurück geholt" die dann in einem eher jahrelangen vollpflege Dämmerzustand verblieben sind um dann um das dann halt auch noch mitgemacht zu haben, ungefragt oft sowieso.

Das ist dann eben tatsächlich Schicksal bei einem Unfall. Ansonsten liegt die Vollmacht eben griffbereit im Haus, so dass Frau und Kind drauf zugriff haben. Man könnte noch den Geschwistern was geben. Das wird sicher keine Reanimation nach einem Verkehrsunfall verhindern, aber das zähle ich zum allgemeinen Lebensrisiko. Wenn ich darüber jetzt dauernd hadern müsste… ach ne, lass mal. Lieber den Augenblick und das Leben genießen.
 
Was heisst da schon wollen? Natürlich möchte vermutlich jeder einen schnellen Tod ohne langes Siechtum. Aber solche Fälle gibt es nun mal. Und da finde ich die Variante mit dem Betäuben durch Schmerzmittel, die quasi das Bewusstein ausschalten und man dann eben verhungert respektive verdurstet angenehmer, als jahrelang am Beatmungsgerät und künstlich ernährt zu hängen.
Ok, es ist schwierig das sicher zu stellen dass es tatsächlich der Wille des Betroffenen ist und nicht von anderen Personen aufoktruiert. Aber wäre die humanste Lösung nicht die wie sie auch bei schwer kranken Haustieren angewandt wird? Einschläfern anstatt unter Drogen stehend zu verhungern?

Leider lassen die deutschen Gesetze das nicht zu dies in Form einer Patientenverfügung zu klären, so dass man im Falle eines Falles elendig leiden muss.
 
Nein, ich meine eher direkter, und auch lebensnaher.

Was nützen Dir derartige Papiere, wenn Du mit Schlaganfall nur noch die Zunge raushängst (plakativ als Beispiel überspitzt) und lieber dem ein Ende machen willst mangels Perspektive, aber noch Jahre womöglich so dahängst und nur noch als Schatten deiner selbst zum vergehen auf die Art gezwungen ist, bis halt endlich der Kreislauf versagt.
Bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstehe.



Vor einigen Jahren ist meine angeheiratete Oma verstorben. Sie ist recht alt geworden und hatte zum Schluss doch einige altersbedingte Beschwerden (vor allem Schmerzen).

Meine Frau hat die Wohnung mit ausgeräumt und kam dann irgendwann mit mehreren Einkaufstüten voll mit Medikamenten nach Hause, die Oma an allen möglichen und unmöglichen Stellen gehortet hatte. Unter anderem waren auch viele Opioide dabei - wie gesagt: wirklich viel davon. Das Zeug stand noch eine ganze Weile hier rum und ich hab hin und wieder drüber nachgedacht, was man damit machen sollte - und von Aufbewahren für den "Notfall" bis zum Verticken im Internet war die ein oder andere Idee dabei. Im Fernsehen sieht man ja immer nur "ein Whiskey und eine handvoll Tabletten" - aber wie kommt man als normaler Mensch denn eigentlich an geeigneten "Stoff" ran?


Letztlich hab ich den Kram dann bei einer Apotheke abgeben wollen. Interessanterweise wollten die das gar nicht annehmen und meinten, ich solle das einfach in den Hausmüll schmeißen. Als ich aufgrund der verschreibungspflichtigen Betäubungsmittel wohl etwas sparsam aus der Wäsche geguckt habe, haben sie mir das Zeug dann widerwillig abgenommen.
 
Im Fernsehen sieht man ja immer nur "ein Whiskey und eine handvoll Tabletten" - aber wie kommt man als normaler Mensch denn eigentlich an geeigneten "Stoff" ran?
Das sind halt so Fragen, über die man im allgemeinen nicht spricht. Oder auch selbst nicht so richtig drüber nachdenken will, logisch.

Ich meine aber zumindest mit meinen 60 Lenzen, dass ich schon dem der einen oder anderen ins Auge blicken durfte wo eben die Nummer mit dem mal gedachten versterben gar nicht so ausging wie zuvor erhofft. Quälereien zum Teil. Auch mit keiner Familie oder abwesender solcher, wo nix zu verfügen war zugunsten des/der zum Tode geweihten.

Und da frag ich mich halt schon, inwieweit gibt man das doch ziemlich aus der Hand im vertrauen auf irgendwas oder jemand, ausgang ungewiss.
 
Oftmals, wenn ich so etwas sehe, höre oder daran denke, fällt mir Gunter Sachs ein, die Älteren werden sich erinnern. Bei ihm wurde Demenz diagnostiziert, erste Anzeichen merkte er schon selbst.

Hat seine Schusswaffe genommen und sich erschossen. Ein selbstbestimmter Abgang.

Vor acht Jahren fühlte ich mich in einer ähnlichen Situation, nur andere Diagnose. Ist inzwischen komplett geheilt. Hab mein Testament gemacht, meine Trauerrede geschrieben und diese vor der Kamera gesprochen.

Auch ein selbstbestimmter Abgang kam mir in den Sinn, bevor ich voll von Opium das Zeitliche segne. Welche Art des Abgangs käme in Frage?

Erschießen? Wenn meine Frau mich finden würde, wäre sie auch gleich hin.
Vor einen Zug werfen? Es gibt Lokführer, die sind ihr Leben lang traumatisiert.
Gegen einen Baum fahren? Die Feuerwehrleute, die dich aus dem Auto rausschneiden, bekommen teils vor Ort seelsorgerische Hilfe.
Vom Hochhaus springen? Nur Schweinkram da unten.

Etwas verantwortungsvoller sollte es schon sein. Das Einzige, was mir eingefallen ist, ist das Wasser. Vom Schiff springen. Ertrinken geht schnell.

Ich habe einige Zeit überlegt, ob ich meine Gedanken hier mitteile, es ist das erste Mal, dass ich mich darüber äußere.

Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen, wenn er sieht, er ist nicht allein.
 
Etwas verantwortungsvoller sollte es schon sein. Das Einzige, was mir eingefallen ist, ist das Wasser. Vom Schiff springen. Ertrinken geht schnell.
In Skandinavien, erzählte mein Onkel mal, nennt sich das dann: „Bitte ein Fähr-Ticket. Nur Hinfahrt.“
 
Vor acht Jahren fühlte ich mich in einer ähnlichen Situation, nur andere Diagnose. Ist inzwischen komplett geheilt. Hab mein Testament gemacht, meine Trauerrede geschrieben und diese vor der Kamera gesprochen.

Auch ein selbstbestimmter Abgang kam mir in den Sinn, bevor ich voll von Opium das Zeitliche segne. Welche Art des Abgangs käme in Frage?
Das ist das Schwierige in der Situation.

Zum einen: Wann ist der richtige Zeitpunkt? Bei dir ist die Diagnose deinen Worten nach inzwischen komplett verheilt, hättest du da direkt den selbstbestimmten Abgang gewählt wäre das falsch gewesen, denn wie du ja selbst sagst ist es komplett verheilt, dir geht es Stand heute wieder gut .Wartet man zu lange in der Hoffnung dass es wieder besser wird und das tritt nicht ein, kann man es unter Umständen nicht mehr umsetzen.

Der zweite Punkt ist, wenn man diesen Weg geht auf welche Weise. Welche Mittel stehen einem zur Verfügung, wie sicher ist der "Erfolg", wie schmerzhaft wird es (für einen selbst oder die Angehörigen) Im Optimalfall geht es schnell und schmerzlos, funktioniert am Ende zuverlässig und traumatisiert Angehörige und Unbeteiligte nicht über Gebühr.

Da wäre es schon hilfreich wenn es da humane Möglichkeiten gäbe, ähnlich wie beim Tierarzt wo man seinen Hund, seine Katze erlösen lassen kann. Verbunden mit einer obligatorischen Beratung die einem erklärt welche Lösungsmöglichkeiten außerhalb des "Einschläferns" noch gibt und auch sonstige Kontrollmechanismen damit dann Betroffene nicht zu leichtfertig ihre Existenz beenden, und auch nicht von potentiellen Erben dazu gedrängt werden. Aber da wäre dann auch die Frage, in welchen Situationen gesteht man dem Betroffenen eine solche Entscheidung zu, und wo unterbindet man das?
 
@MacQandalf
wie schon in #16 und #26 erwähnt: wo ein wille ist, ist auch ein weg. man muss sich halt kümmern (und auch etwas über den tellerand schauen).
 
Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen, wenn er sieht, er ist nicht allein.
Ich glaube, diese Gedanken hat jeder irgendwann mal. Meine "Leidensgeschichte" ist im Corona Thread hinterlegt, zumindest in Teilen und was ich öffentlich verantworten konnte, denn ein zwei Personen aus dem Forum kennen mich auch privat. Ich stand phasenweise ebenfalls mit dem ganzen Leben auf Kriegsfuß und hatte suizidale Phasen. Wurde sogar konkreter, als die zweite OP wieder nichts brachte und die Reha einen nur zum Nachdenken zwang. Absurderweise nahm sich in dieser Zeit eine sehr gute Freundin meiner beiden Töchter das Leben. Depressiv, in Behandlung, auch Klinisch und engmaschig. Als ich sah, wie schlecht meine Kinder damit umgehen konnten, wäre ich nie in der Lage gewesen, immer noch meinem eigenen Leben ein Ende zu bereiten.
Also ertrage ich halt und gut. Vorbereitet bin ich tatsächlich nicht. Organspendeausweis und AppleHealth/AppleWatch mit allen relevanten Daten. Alles andere liegt nicht als Schriftstück bereit, existiert als Wissen bei meiner Familie, ist bzw wäre also nicht "sicher genug".
Der Thread hilft mir gerade, alles mal zu reflektieren und sich dann doch entsprechend vorzubereiten. Man weiß ja nie.
 
Alles andere liegt nicht als Schriftstück bereit, existiert als Wissen bei meiner Familie, ist bzw wäre also nicht "sicher genug".
Der Thread hilft mir gerade, alles mal zu reflektieren und sich dann doch entsprechend vorzubereiten. Man weiß ja nie.
Ist zwar nicht das eigentlich gedachte Thema, greife es aber dennoch gern kurz auf.

"Wäre nicht sicher genug" trifft es nicht so ganz. So ist kaum was oder gar nichts sicher. Allenfalls Pflichtanteile nach Gesetz im Falle des Ablebens. Was viele nicht wissen, eine Ehefrau oder Kinder haben erstmal gar nichts zu melden im Krankheitsnotfall. Noch nichtmal ein wirkliches Auskunftsrecht.

- Es gibt dafür Vordrucke im Netz, Sorgevollmacht für Gesundheitsanliegen. Und da kann man erstmal jemanden bestimmen, der überhaupt mit einbezogen wird und was zu sagen hat.

- Ein einfaches Testament für erbliche Dinge - handgeschrieben, kurz gefasst reicht völlig. (Hier muss man halt bei nicht-notariell gemahct drauf vertrauen, dass es nicht verschwindet..dass es gefunden wird mit bedenken.)

- Bankvollmacht auf Konten, Etc. und zwar über den Tod hinaus. Auch einfach aufgesetzt und hinterlegt, wichtig.

Das wars auch schon fürs Grobe, so meine ich zumindest.
 
- Ein einfaches Testament für erbliche Dinge - handgeschrieben, kurz gefasst reicht völlig. (Hier muss man halt bei nicht-notariell gemahct drauf vertrauen, dass es nicht verschwindet..dass es gefunden wird mit bedenken.)
dazu sich selbst ein *Einschreiben* schicken, und geschlossen lassen also *Kopie* sozusagen
und aufkleber drauf: Im Sterbefall öffnen
oder so
 
dazu sich selbst ein *Einschreiben* schicken, und geschlossen lassen also *Kopie* sozusagen
und aufkleber drauf: Im Sterbefall öffnen
oder so
..das brennt aber alles auch spurlos weg mit nur einem Streichhölzchen :noplan:
(falls halt die familiären Verhältnisse sehr schlecht sein sollten, gibts ja auch)
 
oder bei der bank hinterlegen
 
Dann wäre ja Problem B gelöst, wenn ich dann mal hinüber bin (und im besten Falle ein Engel eine Türe aufgemacht hat :suspect: )

Besteht ja immer noch Problem A, wie ichs denn schaffe da möglichst selbstbestimmt und schmerzfrei überhaupt dahin zu kommen.
 
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