Grundlegende Fragen zu LaTeX

man0l0

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Meine letzte wissenschaftliche Arbeit habe ich mit Pages durchgeprügelt – nie wieder!
Demnach bin ich jetzt auf der Suche nach der besten Alternative. Und Word gehört da schon mal nicht dazu.

Wohl zwangsläufig bin ich auf LaTeX gestoßen.

Ein paar grundlegende Fragen hätte ich da noch – bevor ich mich mit dem Programm auseinandersetze – an euch:

  • Verstehe ich das richtig, dass ich den Fließtext in einem Texteditor meiner Wahl schreibe? Also dafür zum Bsp den iA Writer verwenden kann?
    .
  • Schreibe ich da wirklich nur den reinen Text, ohne Code? Ich stelle es mir ein wenig mühsam vor, beispielsweise alle Überschriften erst hinterher zu definieren.
    .
  • Gelayoutet wird dann der reine Text später in LaTeX?
.
Ich habe keine mathematischen Arbeiten zu verfassen, demnach sind Formeln für mich auch kein Thema.
Das Einzige, was rein muss, sind Fußnoten, Quellen, Literaturverzeichnis und Bilder.

Alles in allem dürfte das doch von eine Umfang sein, den man recht schnell intus hat, oder?

Sollte jemand noch einen grundlegenden Tipp für mich haben, um Anfängerfehler zu vermeiden, nur raus damit!

PS: Bin gerade dabei, mir MacTeX runterzuladen – hat ja ne ganz ordentliche Größe...
 
Schau dir mal Lyx an, das ist eine graphische Oberfläche für LaTeX.

Überschriften und sonstiges kannst du auch direkt definieren, nicht erst am Schluss. Dazu gibt es für reines LaTeX ohne Lyx auch spezielle Editoren.

Viele Grüße
henchen2410
 
Du schreibst Deinen Text mit einigen Tags (z.B. das ist Überschrift Ebene1, Ebene2..., Schriftgröße und Typ) mit einem beliebigen Texteditor als reiner ASCII-Text, übergibst ihn dann dem LaTeX compiler und dieser setzt dir ein wirklich einwandfreies Dokument.

Lyx bietet eine "WYSIWIG" Schnittstelle, die annähernd das spätere Original wiederspiegelt. Ähnlich wie beim einem HTML Editor. Es versteckt erst mal alle ziemlichen kryprischen LaTeX Formatanweisungen.

LaTeX ist ein Textsatzsystem, dass sich weitgehend (wenn man es läßt) um das nach allgemein gültigen Regeln um das aussehen des Dokuementes kümmert.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten wirst Du schlicht begeistert sein.
 
Hey man0|0,

ich kann dir dieses PDF (direkter Link) von der Uni-Erlangen empfehlen, falls du es noch nicht kennst.
 
Hey man0|0,

ich kann dir dieses PDF (direkter Link) von der Uni-Erlangen empfehlen, falls du es noch nicht kennst.

und so sieht dann ein fertig gesetztes Dokument aus. Einfach unverwechselbar. Das schafft keine andere Software (ist aber nur meine Meinung ;-) )
 
Du schreibst Deinen Text mit einigen Tags (z.B. das ist Überschrift Ebene1, Ebene2..., Schriftgröße und Typ) mit einem beliebigen Texteditor als reiner ASCII-Text, übergibst ihn dann dem LaTeX compiler und dieser setzt dir ein wirklich einwandfreies Dokument.
Ok, so hatte ich es mir vorgestellt. Dann spricht ja nichts dagegen, iA Writer zu nutzen.

Lyx bietet eine "WYSIWIG" Schnittstelle, die annähernd das spätere Original wiederspiegelt. Ähnlich wie beim einem HTML Editor. Es versteckt erst mal alle ziemlichen kryprischen LaTeX Formatanweisungen.
Ich bin kein Freund von html WYSIWYG-Editoren.
Dann denke ich, werde ich es in dem Fall eher auch nicht.

LaTeX ist ein Textsatzsystem, dass sich weitgehend (wenn man es läßt) um das nach allgemein gültigen Regeln um das aussehen des Dokuementes kümmert.
Ja, da hab ich auch bei Vergleichen gestaunt: Die typografische Leistung von LaTeX ist irre.

Hey man0|0,

ich kann dir dieses PDF (direkter Link) von der Uni-Erlangen empfehlen, falls du es noch nicht kennst.

Nein, das kannte ich noch nicht. Werde ich mir gleich mal zu Gemüte führen!
 
Du solltest dir auch eine Literaturverwaltungssoftware suchen. Ich benutze JabRef: http://jabref.sourceforge.net/

Weiterhin solltest du dich gleich mit der Syntax des Dokuments vertraut m,achen, da diese erstens nicht schwer und zweitens erfolgskritisch ist. Ein WYSIWYG Editor wird dir schnell nicht mehr reichen. Ich benutze LaTeX jetzt schon seit 5 Jahren und lerne noch immer dazu. Selbst einfache Briefe setze ich nicht mehr in Word.
 
Danke für den Tipp mit der Literaturverwaltungssoftware!

Was ist sind denn praktische Funktionen, die ein Texteditor, den ich für LaTeX verwenden möchte, mitbringen sollte?
Oder ist einzige Vorraussetzung, dass er eine ASCII-Datensatz ausspuckt?

Ich nutze sonst wie gesagt gerne den iA Writer und würde mich freuen, wenn ich den dann auch zu dem Zweck verwenden kann.
 
weiss von euch jemand, wie ich von Word nach LaTeX komme. Ich meine mich erinnern zu können, das es mal einen Konverter/Filter gab. finde aber auf anhieb nichts.
 
Also ich hab jetzt mal angefangen, mich in die Materie einzulesen.
Im Groben, denke ich, dass ich das Prinzip verstanden habe und sehe die großen Vorteile, die LaTeX bietet.

Einzelne Punkte jedoch erschließen sich mir noch nicht.
So als Beispiel etwa das Thema "Ligaturen":

Um jetzt im Fließtext etwa das Wort "Auflage" zu schreiben, muss ich "Auf\/lage" schreiben? Versteh‘ ich das richtig? Finde ich jetzt ein wenig – ähm – befremdlich…

.
Oder zum Thema Umlaute, heißt es in dem einen, hier empfohlenen PDF:
Mit dem Paket german ko ̈nnen Umlaute auch durch einfaches Voranstellen eines Doublequotes geschrieben werden, also z. B. "o fu ̈r ”o ̈“; fu ̈r scharfes s darf man "s schreiben (ohne Probleme mit nachfolgenden Leerstellen):

Gibt es denn nicht auch ein "Paket", dass automatisch alle Umlaute in die passende Form bringt?
Also dass ich im Fließtext "Höhle" schreibe, in LaTeX dann aber automatisch "H"ohle" verwendet wird?
 
Einzelne Punkte jedoch erschließen sich mir noch nicht.
So als Beispiel etwa das Thema "Ligaturen":

Um jetzt im Fließtext etwa das Wort "Auflage" zu schreiben, muss ich "Auf\/lage" schreiben? Versteh‘ ich das richtig? Finde ich jetzt ein wenig – ähm – befremdlich…

.
Oder zum Thema Umlaute, heißt es in dem einen, hier empfohlenen PDF:


Gibt es denn nicht auch ein "Paket", dass automatisch alle Umlaute in die passende Form bringt?
Also dass ich im Fließtext "Höhle" schreibe, in LaTeX dann aber automatisch "H"ohle" verwendet wird?

Ligaturen sind eine Frage des Anspruchs. Es werden automatisch Ligaturen verwendet, wenn man keine will, muss man das explizit sagen. Wenn die trotzdem verwendet werden, merkt das aber kein Word-Nutzer :)

Die Umlaut-Umschreibungen sind aus der guten alten 7-Bit-ASCII-Zeit. Heutzutage verwendet man die passende Eingabe-Kodierung, z.B. utf-8, und schreibt einfach los.

Insgesamt Vorsicht vor zu alten Handbüchern, Vorlagen etc., da steht genau so ein Zeug drin, das damals in Ordnung war, mit einer modernen Distribution aber besser bzw. einfacher zu lösen ist.
 
Zuerst einmal: Von Lyx würde ich eher abraten. Denn bei Feineinstellungen kommt man um das Schreiben und Verstehen von Code/LaTeX-Befehlen nicht herum. Und wenn du diese sowieso beherrschst, kann man sie auch gleich selbst in eine Text-Datei schreiben. Am Ende ist diese WYSIWYG-Eingabeoberfläche sogar eher hinderlich.

Zum Thema Ligaturen: Das ist eine Frage der Herangehensweise. LaTeX setzt standardmäßig automatisch Ligaturen, aber natürlich ist es unvermeidbar, dass diese Automatik manchmal Fehler produziert. Diese kann man dann korrigieren, indem man explizit Ligaturen unterdrückt. Die andere Herangehensweise wäre, dass die Ligaturen alle manuelle deklariert werden müssten, was mMn ein viel größerer Aufwand wäre, als die paar Fehler manuell zu korrigieren. Ähnlich ist es auch mit Worttrennungen. Die wird automatisch vorgenommen, aber auch hier kann man explizit angeben, ob an einer bestimmten Stelle im Wort eine Trennung möglich ist oder nicht. Auch wenn die Automatik in vielen Fällen sehr gute Ergebnisse liefert, ist es manchmal nötig manuell etwas nachzubessern.
 
Die Umlaut-Umschreibungen sind aus der guten alten 7-Bit-ASCII-Zeit. Heutzutage verwendet man die passende Eingabe-Kodierung, z.B. utf-8, und schreibt einfach los.

Also ich weiß nicht, was ich falsch mache.
Muss ich noch ein extra Paket installieren?
Umlaute kann ich nicht direkt ausgeben. Ich muss immer "u für ü schreiben.

Die MacTex Version ist 2011.

Insgesamt Vorsicht vor zu alten Handbüchern, Vorlagen etc., da steht genau so ein Zeug drin, das damals in Ordnung war, mit einer modernen Distribution aber besser bzw. einfacher zu lösen ist.

Ja, das stimmt wohl.
Auf der Suche nach einer guten Vorlage bin ich auf den Link in #15 gestoßen.
Das ist einerseits eine aktuelle Anleitung (sowohl zur Diplomarbeit selbst, wie LaTeX im Besonderen), aber auch eine Vorlage für selbige. Ich denk, mit der kann man arbeiten.
 
Verwendest du UTF-8 als inputenc und den richtigen fontenc?

Code:
\usepackage[t1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}

Hm ne, kann ich nicht finden.
Der header sieht auch anders aus, als ich es den Anleitungen nach erwartet hätte:

Code:
\documentclass[diplom,german]{hgbthesis}
%\documentclass[diplom,german]{report}
% Zul‰ssige Class Options: 
%   Typ der Arbeit: diplom (default), master, bachelor, praktikum 
%   Hauptsprache: german (default), english

%%------------------------------------------------------------

\graphicspath{{images/}}    % wo liegen die Bilder?
\AddBibFile{literatur.bib}  % Angabe der BibTeX-Datei

%%%----------------------------------------------------------
\begin{document}
%%%----------------------------------------------------------


%% Diplomarbeit, Bachelorarbeit, oder Praktikumsbericht?
%% Achtung: auch im FH-MASTER-Studium ist eine "Diplomarbeit" vorgesehen!

%% Entsprechende Blˆcke auskommentieren:
 
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