Grüne Steuerpläne - was haltet ihr davon?

Was hältst du von den neuen Steuerplänen der Grünen?

  • Finde ich klasse, weil das sozial ist

    Stimmen: 36 20,3%
  • Haben die hetzt einen an der Klatsche? Das ist modernes Raubrittertum!

    Stimmen: 120 67,8%
  • Bin noch unentschlossen bzw. finde ich teils-teils gut

    Stimmen: 17 9,6%
  • Mir egal, wähle eh immer Grün aus Prinzip

    Stimmen: 4 2,3%

  • Umfrageteilnehmer
    177
  • Umfrage geschlossen .
Ein Beleg für Deine Behauptung:
Ich habe zwei Quellen verlinkt, es ist keine Schwierigkeit, noch hundert andere zu finden. Such doch selbst.

Ich denke genau das Gegenteil ist der Fall: Die Reallöhne in Deutschland sind zwischen den Jahren 2000 und 2008 um 0,8 Prozent zurückgegangen.
Der "Reallohn" ist wieder eine andere Grösse als das Durchschnittseinkommen. Ich finde das jetzt ein bißchen spitzfindig, aber gut: Hier ist eine Grafik über die Entwicklung der Bruttolöhne, Preise und Reallöhne der letzten Jahre. Offenbar gibt es da auch verschiedene Berechnungsmethoden, hier wieder eine andere Aussage:
In keinem anderen EU-Staat sind die Verdienste im zurückliegenden Jahrzehnt so langsam gestiegen wie in Deutschland. Die Bruttolöhne und -gehälter in der privaten Wirtschaft erhöhten sich von Anfang 2000 bis zum ersten Quartal 2010 im Schnitt um 21,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. EU-weit legten sie um 35,5 Prozent zu, in den Euro-Ländern im Schnitt um 29,5 Prozent.(Quelle)

Dann gibt es da noch die Lohnquote: Diese Zahl soll Auskunft darüber geben, wie hoch der Anteil der Löhne, also aus nicht-selbstständiger Arbeit, am Volkseinkommen ist. Der liegt in Deutschland bei etwa zwei Dritteln des Gesamteinkommens. (Grafik) Das andere Drittel sind Einkommen aus Zinsgewinnen, und andere.

So stützt dein Einwand eigentlich die grünen Steuerpläne, weil es grade diese Löhne sind, die in den letzten 10 Jahren vom Wachstum am wenigsten abbekommen haben. Und genau die wollen die Grünen ja entlasten.

Ich bin kein Volkswirtschaftler, aber mir wird immer rätselhafter, worin genau eure Kritik eigentlich besteht.


1. wurde das schon mehrfach gesagt: die Ausgaben einschränken
2. muss ich nicht sagen was ich will. Ich erstelle kein Wahlprogramm
Du willst einen anderen Staatshaushalt, willst aber nicht sagen, was du ändern möchtest? Das zu sagen ist dein gutes Recht als Wähler, reicht aber für eine Partei nicht. Die trägt Verantwortung für einen Masterplan, und der soll möglichst funktionieren.

Der grüne Plan gefällt dir nicht, welcher deinen Vorstellungen näher kommt, weiß ich nicht. Aber ohne konkretere Vorschläge kann man schlecht diskutieren. Darin, dass niemand gern Steuern zahlt, und schon gar nicht mehr, sind wir uns ja alle einig.
 
Das zu sagen ist dein gutes Recht als Wähler, reicht aber für eine Partei nicht. Die trägt Verantwortung für einen Masterplan, und der soll möglichst funktionieren.
und wie soll dieser Grüne Plan funktionieren (wenn Du von mir schon einen funktionierenden Masterplan möchtest)?
und wie soll das gehen? Die Besserverdiener Mehrbelastung soll ca. 5 Milliarden bringen. Das von ihnen geplante Sozialprogramm soll ca. 60 Milliarden kosten. Dazu noch mal 5 Milliarden für die geplante Garantierente, 7,4 Milliarden für die Hartz IV Erhöhung und ca. 14,3 Milliarden für die geplante Kindergrundsicherung.
Wo kommt jetzt noch mal das Geld für KiTas und andere Versorgungseinrichtungen her?
 
Der "Reallohn" ist wieder eine andere Grösse als das Durchschnittseinkommen. Ich finde das jetzt ein bißchen spitzfindig, aber gut: Hier ist eine Grafik über die Entwicklung der Bruttolöhne, Preise und Reallöhne der letzten Jahre. Offenbar gibt es da auch verschiedene Berechnungsmethoden, hier wieder eine andere Aussage:
Vom nominalen Durchschnittseinkommen hat keiner gesprochen, sondern Du hast behauptet, dass die inflationsbereinigte Einkommenssteigerung (Reallohnsteigerung) im etwa gleichen Ausmaß stattgefunden hat wie die inflationsbereinigte Steuerbelastung pro Kopf.

Deine Quelle sagt zwar, dass es zu einem Anstieg in dem relevanten Zeitraum gekommen ist, aber es ist definitiv nicht im gleichen Ausmaß. Hast Du noch eine andere Quelle, oder können wir davon ausgehen, dass diese Behauptung falsch ist.

Da ich Deinen Diskussionsstil kenne, kommst Du jetzt wahrscheinlich wieder mit einem ganz anderen Thema, oder schreibst bezüglich Quellen für wilde Behauptungen

es ist keine Schwierigkeit, noch hundert andere zu finden. Such doch selbst
 
Das Ziel jeder Partei ist, die Wähler mit möglichst trickreichen Versprechungen zu ködern um hinterher 1.000 Widrigkeiten aufzuzeigen warum man die "Verschprechungen" nicht einlösen kann - da haben die Grünen inzwischen viel gelernt von den Alt-Parteien, allen voran unsere Frömmlerin und ex FDJ Funktionärin Katrin Dagmar Göring-Eckardt ...
 
Hast Du noch eine andere Quelle, oder können wir davon ausgehen, dass diese Behauptung falsch ist.
Da ich Deinen Diskussionsstil kenne, kommst Du jetzt wahrscheinlich wieder mit einem ganz anderen Thema, oder schreibst bezüglich Quellen für wilde Behauptungen
Mir gefällt dein Ton zwar nicht, aber ich bemühe mich trotzdem, mich dir verständlich zu machen.

1. In der Diskussion ging es um die Frage, ob das verfügbaren Durchschnitsseinkommen im Verhältnis zu den Steuern und Abgaben gesunken ist.

Hier die Einkommensentwicklung 1995 - 2012. Die Bruttolöhne sind auf 136% des Standes von 1995 gestiegen, die Unternehmens- und Vermögenseinkommen sogar auf 157%.

Hier das verfügbare Einkommen eines Arbeitnehmers mit Durchschnittsverdienst zwischen 1991 und 2011, der Anteil der Steuern und Sozialabgaben ist darin ausgewiesen. Um dieses verfügbare Einkommen ging es ja: Ist der Anteil der Abgaben im Verhältnis immer grösser geworden, hat der Staat also dem Durchschnittsverdiener immer weniger verfügbares Einkommen übrig gelassen? 2011 lag der Anteil der Steuern+Abgaben bei 21%, 1991 lag er bei 23%.

Wenn man von den Durchschnittszahlen ausgeht, ist also das verfügbare Einkommen, das der Staat dem Durchschnittsverdiener gelassen hat, über die Jahre hinweg immer auf dem gleichen Level geblieben, er pendelte zwischen etwas weniger als 76% und etwas mehr als 77%.
Das war meine Behauptung, und dazu habe ich mehrmals die Zahlen vorgelegt.


2. Du hast jetzt den Reallohn in die Diskussion eingeführt, der tatsächlich gesunken ist. Der Reallohn trifft eine Aussage darüber, welche Menge an Gütern sich der Durchschnittsverdiener tatsächlich davon kaufen kann. Im Grunde bezeichnet sie den Lebensstandard des Durchschnittsverdieners. Damit führst du aber auch die Preisentwicklung für diese Güter mit ein, zum Beispiel die immens gestiegenen Energiepreise, die einen immer grösseren Teil des verfügbaren Einkommens verzehren. Aber darum geht es hier nicht. Wie soll die Steuergesetzgebung an die schwankenden Preisentwicklungen angepasst werden? Das geht nicht, und wäre auch nicht sinnvoll, weil alle Steuerzahler/innen einigermassen verlässliche Planungsgrundlagen brauchen.


3. Bei der Diskussion um die Steuerpläne der Grünen geht es um das, was die Grünen an den bisherigen Steuern verändern wollen. Und da ist eben auch die Beobachtung, ich wiederhole mich nun schon wieder, dass die Entwicklung bei den unteren Einkommen gering sind, bei den oberen, und speziell bei den Zinseinkünften und Unternehmensgewinnen, relativ groß. (Siehe Quelle oben). Zitat:
Verdiente ein Singlehaushalt der unteren Einkommensgruppe 2000 im Schnitt noch 680 Euro, waren es 2008 nur noch 645 Euro. Gleichzeitig ist auch der mittlere Verdienst höherer Einkommensgruppen gestiegen, von 2.400 auf 2.700 Euro – der Abstand zwischen Arm und Reich vergrößerte sich also erheblich.

Mein Fazit: Die Steuern- und Abgabenbelastung ist seit 20 Jahren auf dem gleichen Niveau. Das verfügbare Einkommen jedoch unterscheidet sich stark, die unteren Einkommen haben kaum Zuwächse, die oberen dafür um so mehr.
Dazu kommt, dass die unteren Einkommen für Energie und andere Preistreiber relativ immer mehr ausgeben müssen. Für die unteren Einkommen sinkt also der Reallohn – und damit der Lebensstandard. Für die oberen Einkommen ist er gestiegen.

Das ist sozial ungerecht. Also ist es sinnvoll, die Steuerprogression entsprechend zu verändern. Ich finde die Grenze, ab der die Grünen mehr Steuern verlangen wollen, im Prinzip richtig. Ich finde es auch richtig, den unteren Einkommen weniger abzunehmen.

Ich hoffe mich verständlich ausgedrückt zu haben, eng beim Thema geblieben zu sein und mittlerweile genug Quellen angeben zu haben. Dafür ist dieser Beitrag jetzt sehr lang, aber das lässt sich nicht ändern. Deine Diskussion über den gesunkenen Lebensstandard bei den Lohnempfängern – den ich ja nicht bestreite – ist eine andere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wusste es....

Mir gefällt dein Ton zwar nicht, aber ich bemühe mich trotzdem, mich dir verständlich zu machen.

1. In der Diskussion ging es um die Frage, ob das verfügbaren Durchschnitsseinkommen im Verhältnis zu den Steuern und Abgaben gesunken ist.

Nein, das ist falsch und Du willst jetzt wieder ablenken. Du hast das inflationsbereinigte Einkommen ja selber ins Spiel gebracht und behauptet:
Fakt ist auch, dass die Einkommen pro Kopf inflationsbereinigt in etwa dem gleichen Ausmass zugenommen haben.
Da warte ich immer noch auf eine Quelle die das belegt. Aber Du weichst nur aus, oder gibst eine Quelle an, die das eben gerade nicht belegt.


2. Du hast jetzt den Reallohn in die Diskussion eingeführt, der tatsächlich gesunken ist. Der Reallohn trifft eine Aussage darüber, welche Menge an Gütern sich der Durchschnittsverdiener tatsächlich davon kaufen kann. Im Grunde bezeichnet sie den Lebensstandard des Durchschnittsverdieners. Damit führst du aber auch die Preisentwicklung für diese Güter mit ein, zum Beispiel die immens gestiegenen Energiepreise, die einen immer grösseren Teil des verfügbaren Einkommens verzehren. Aber darum geht es hier doch gar nicht.

Nein, Du hast den Reallohn ins Spiel gebracht um mein belegtes Argument zu entkräften, dass die Steuerbelastung pro Kopf inflationsbereinigt gestiegen ist.
Fakt ist auch, dass die Einkommen pro Kopf inflationsbereinigt in etwa dem gleichen Ausmass zugenommen haben.
Dein Argument konntest Du nicht belegen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass hier außer Ablenkungsversuche auch nichts mehr kommt.

Natürlich muss man auch bei der Einkommensentwicklung auch die Preisentwicklung mit beachten, wenn man das Einkommen mit der inflationsbereinigten Steuerbelastung je Kopf vergleicht. Jeder andere Vergleich wäre sinnlos.

Wenn man von den Durchschnittszahlen ausgeht, ist also das verfügbare Einkommen, das der Staat dem Durchschnittsverdiener gelassen hat, über die Jahre hinweg immer auf dem gleichen Level geblieben, er pendelte zwischen etwas weniger als 76% und etwas mehr als 77%.
Das war meine Behauptung, und dazu habe ich mehrmals die Zahlen vorgelegt.

Nein, das war eben gerade nicht Deine Behauptung:
Fakt ist auch, dass die Einkommen pro Kopf inflationsbereinigt in etwa dem gleichen Ausmass zugenommen haben.
Durchschnittseinkommen und das inflationsbereinigte Einkommen sind zwei total verschiedene Sachen.
Das dürfte sogar selbst Trittin wissen...


Ich hoffe mich verständlich ausgedrückt zu haben, eng beim Thema geblieben zu sein und mittlerweile genug Quellen angeben zu haben.

Nein, Du hast immer noch keinen Beleg für Deine Behauptungen gebracht, sondern versuchst nur abzulenken und behauptest, dass du du nicht das inflationsbereinigte Einkommen, nicht die Abgabenquote, nicht die Steuerquote ins Spiel gebracht hast. Obwohl Du genau das gemacht hast.

Das meine ich mit seltsamen und extrem anstrengenden Diskussionsstil....
 
Mittlerweile geht es hier im Thread mehr um die Fragen "Wer hat was behauptet", "kommentieren von Kommentaren" oder "Welche Quelle hat Recht"... und dann kommt noch "das Thema soziale Gerechtigkeit"...
Es entsteht bei mir der Eindruck, dass hier einige keine eigene Meinung haben, sonder sich von Teilen der Presse, Pseudo-Spezialisten und dubiosen, zum Teil nicht nachvollziehbaren Statistiken leiten lassen. (Ich kann Euch gerne ein paar "amtliche" Statistiken auseinandernehmen und aufzeigen was man alles daraus machen kann)

Grundsätzlich sollte m.E. doch erst einmal geklärt werden:

Warum braucht der Staat mehr Einnahmen?
- reichen die Rekordsteuereinnahmen nicht aus?
- Was ist mit der Ausgabendiziplin / Verschwendung?
- Kann der Staat mit unserem Geld besser umgehen als der Bürger?

Was genau passiert mit den zusätzlichen Einnahmen?
- Werden die zusätzlichen Mittel sinnvoll eingesetzt?

Will ich dem Staat noch mehr Einfluss geben?
- und vor allem: Will ich den handelnden Personen (Grüne) mein Geld anvertrauen?

Das sind m.E. grundsätzliche Fragen, erst dann zeigt sich, ob eine Steuererhöhung (wen es auch immer mit wie viel Prozent trifft) gerechtfertigt sind.
 
... welche Menge an Gütern sich der Durchschnittsverdiener tatsächlich davon kaufen kann. Im Grunde bezeichnet sie den Lebensstandard des Durchschnittsverdieners. Damit führst du aber auch die Preisentwicklung für diese Güter mit ein, zum Beispiel die immens gestiegenen Energiepreise, die einen immer grösseren Teil des verfügbaren Einkommens verzehren. Aber darum geht es hier nicht. Wie soll die Steuergesetzgebung an die schwankenden Preisentwicklungen angepasst werden? Das geht nicht, und wäre auch nicht sinnvoll, weil alle Steuerzahler/innen einigermassen verlässliche Planungsgrundlagen brauchen.
....

Naja, wenn man alle indirekte Steuern bewußt (?) ausblendet.
Im Jahr 2012 beliefen sich allein die "umweltbezogenen" Steuereinnahmen auf rund 57,3 Milliarden Euro.
Davon entfielen 39,3 Milliarden Euro auf die Energiesteuer (die frühere Mineralölsteuer), 8,4 Milliarden Euro auf die Kraftfahrzeugsteuer und 7,0 Milliarden Euro auf die Stromsteuer.

... Mein Fazit: Die Steuern- und Abgabenbelastung ist seit 20 Jahren auf dem gleichen Niveau.
...
Dein Fazit lasse ich Dir gern ...
 
Das sind m.E. grundsätzliche Fragen, erst dann zeigt sich, ob eine Steuererhöhung (wen es auch immer mit wie viel Prozent trifft) gerechtfertigt sind.

In Zeiten von Rekordsteuereinnahmen und immer steigender Steuerbelastung pro Kopf dürfte wohl jedem klar sein, dass Deutschland kein Einnahmenproblem hat, sondern ein Problem bei der Ausgabendisziplin.
 
Ich verstehe nicht, welche Behauptungen du meinst. Das Realeinkommen hast du in die Diskussion eingeführt, nicht ich.
Wir waren bei dieser Frage:
Fakt ist, dass die Steuern pro Kopf inflationsbereinigt zugenommen haben.
Fakt ist auch, dass die Einkommen pro Kopf inflationsbereinigt in etwa dem gleichen Ausmass zugenommen haben. Deswegen ja die Vergleichsgröße Steuerquote. Danach zahlen wir nicht mehr Steuern als beispielsweise 1965 oder 2009.
Und wenn du dann noch die Abgaben dazunimmst, als die "Abgabenquote" für einen Vergleich hernimmst, kommt das gleiche raus.
Wir zahlen seit vielen Jahren in etwa die gleichen Steuern und Abgaben, sie schwanken zwar von Jahr zu Jahr, aber grundsätzlich hat sich kaum etwas geändert. Die angebliche "immense Steigerung" ist m.E. gefühlt, nicht belegt.
Dieses "inflationsbereinigt" kam deshalb in die Diskussion, weil minilux schrieb, "dass die Steuereinnahmen des deutschen Staates noch nie so hoch waren wie heute." In absoluten Zahlen ja, aber ein Euro hatte ja 1995 auch einen anderen Wert als heute.

Es ging doch um die Frage, ob für den Durchschnittsbürger der Anteil der Steuern und Abgaben immer grösser wird, das verfügbare Einkommen also immer kleiner. Das haben du, minilux und andere behauptet.

Du hast dafür das Realeinkommen als Maßstab benutzt, das müsstest du dann allerdings auch mit den "Realeinkommen" des Staates vergleichen. Was sich der Steuerzahler mit seinem verfügbaren Einkommen kaufen kann, hängt von den Preisentwicklungen ab – dasselbe gilt natürlich auch für den Staat. Die Preissteigerungen für das Heizöl gelten für das Privathaus ebenso wie für eine Schule. Deshalb halte ich den Reallohn als Bezugsgrösse, um es nochmal zu wiederholen, in einer Steuerdiskussion für unsinnig.

Ich halte es für sinnvoller, einfach die Anteile über die Jahre zu vergleichen: Steuern, Abgaben und verfügbares Einkommen, das übrig bleibt. Diese Anteile sind über die letzten 20 Jahre im wesentlichen unverändert. Dazu habe ich entsprechende Quellen geliefert.

Wenn du trotzdem auf der Kaufkraft-Ebene diskutieren möchtest, müsstest du auch für das staatliche Einkommen entsprechende Korrekturen für die Preisentwicklungen ansetzen. Die herauszufinden halte ich für sehr schwierig – ich bin gespannt.

Aber vielleicht können wir bei diesem Stand der Diskussion festhalten: Der Staat hat seinen Anteil der Steuern und Abgaben am Einkommen nicht erhöht, er pendelt zwischen 23% 1991 und 21 % 2012. Das verfügbare Einkommen des Durchschnittsbürgers ist in diesem Zeitraum relativ gleich geblieben. Seine Kaufkraft allerdings ist leicht gesunken, damit sein Lebensstandard. Was aber auch für den Staat gilt.

Um es nochmal zu wiederholen: Relevant für die Diskussion über die Steuerpläne der Grünen ist ja das, was sie nach den Wahlen verändern wollen. Wir diskutieren eigentlich nicht über die Steuergesetzgebung generell. Und diese grünen Veränderungen zielen auf eine Entlastung der unteren Einkommensgruppen und eine Belastung der höheren. Mit deiner Bewertung der gesunkenen Reallöhne müsstest du eigentlich dafür sein.
 
Warum braucht der Staat mehr Einnahmen?
- reichen die Rekordsteuereinnahmen nicht aus?
- Was ist mit der Ausgabendiziplin / Verschwendung?
- Kann der Staat mit unserem Geld besser umgehen als der Bürger?

Was genau passiert mit den zusätzlichen Einnahmen?
- Werden die zusätzlichen Mittel sinnvoll eingesetzt?

Will ich dem Staat noch mehr Einfluss geben?
- und vor allem: Will ich den handelnden Personen (Grüne) mein Geld anvertrauen?

Das sind m.E. grundsätzliche Fragen, erst dann zeigt sich, ob eine Steuererhöhung (wen es auch immer mit wie viel Prozent trifft) gerechtfertigt sind.
Auf diese Fragen dürftest du nur Einzelfallbeispiele, subjektive Einschätzungen und Emotionen bekommen. Und damit genau bei den Quellen landen, die du eigentlich nicht willst: Teile der Presse und "Pseudo-Spezialisten". Wer in diesem Forum kann denn die Haushalte von Kommunen, Ländern und Bund ernsthaft daraufhin überprüfen?

Das wird dann eine Wahlkampfdiskussion, speziell bei deiner letzte Frage: "Will ich den handelnden Personen (Grüne) mein Geld anvertrauen?"

Na denn viel Spaß.
 
Auf diese Fragen dürftest du nur subjektive Einschätzungen und Einzelfallbeispiele bekommen. Wer in diesem Forum kann denn die Haushalte von Kommunen, Ländern und Bund ernsthaft daraufhin überprüfen?

Niemand, denke ich. (jedenfalls nicht im Detail und in der notwendigen Tiefe)
Deshalb habe ich auch keine Lust auf Deine "Pseudo-Wissenschaftlichen Aussagen" auf Grundlage von "tendenziös" gestalteten Quellen und Statistiken von sogenannten Experten. Zu jeder Experten Meinung gibt es Experten Gegenmeinungen, zu jeder Statistik gibt es eine Gegenstatistik. Das kannst Du hier auf 139 Seiten eindrucksvoll nachvollziehen.

Zu den von mir aufgeworfenen Fragen sollte man eine Meinung haben und sich nicht immer auf die Meinungen anderer beziehen.
 
... Das wird dann eine Wahlkampfdiskussion, speziell bei deiner letzte Frage: "Will ich den handelnden Personen (Grüne) mein Geld anvertrauen?"

....

Wieso wird?
Das ist doch von der 1. Seite Wahlkrampf.
Niemand wird Politikern (egal welcher Partei) gern Geld anvertrauen und schon gar nicht - noch mehr ...
 
Um es nochmal zu wiederholen: Relevant für die Diskussion über die Steuerpläne der Grünen ist ja das, was sie nach den Wahlen verändern wollen.
und (da habe ich schon mehrfach gefragt) anscheinend eine Milchmädchenrechnung:
und wie soll das gehen? Die Besserverdiener Mehrbelastung soll ca. 5 Milliarden bringen. Das von ihnen geplante Sozialprogramm soll ca. 60 Milliarden kosten. Dazu noch mal 5 Milliarden für die geplante Garantierente, 7,4 Milliarden für die Hartz IV Erhöhung und ca. 14,3 Milliarden für die geplante Kindergrundsicherung.
Wo kommt jetzt noch mal das Geld für KiTas und andere Versorgungseinrichtungen her?
 
Ich verstehe nicht, welche Behauptungen du meinst. Das Realeinkommen hast du in die Diskussion eingeführt, nicht ich.
Wir waren bei dieser Frage:
Dieses "inflationsbereinigt" kam deshalb in die Diskussion, weil minilux schrieb, "dass die Steuereinnahmen des deutschen Staates noch nie so hoch waren wie heute." In absoluten Zahlen ja, aber ein Euro hatte ja 1995 auch einen anderen Wert als heute.

Es ging doch um die Frage, ob für den Durchschnittsbürger der Anteil der Steuern und Abgaben immer grösser wird, das verfügbare Einkommen also immer kleiner. Das haben du, minilux und andere behauptet.

Du hast dafür das Realeinkommen als Maßstab benutzt, das müsstest du dann allerdings auch mit den "Realeinkommen" des Staates vergleichen. Was sich der Steuerzahler mit seinem verfügbaren Einkommen kaufen kann, hängt von den Preisentwicklungen ab – dasselbe gilt natürlich auch für den Staat. Die Preissteigerungen für das Heizöl gelten für das Privathaus ebenso wie für eine Schule. Deshalb halte ich den Reallohn als Bezugsgrösse, um es nochmal zu wiederholen, in einer Steuerdiskussion für unsinnig.

Ich halte es für sinnvoller, einfach die Anteile über die Jahre zu vergleichen: Steuern, Abgaben und verfügbares Einkommen, das übrig bleibt. Diese Anteile sind über die letzten 20 Jahre im wesentlichen unverändert. Dazu habe ich entsprechende Quellen geliefert.

Wenn du trotzdem auf der Reallohn-Ebene diskutieren möchtest, müsstest du auch für das staatliche Einkommen entsprechende Korrekturen für die Preisentwicklungen ansetzen. Die herauszufinden halte ich für sehr schwierig – ich bin gespannt.

Aber vielleicht können wir bei diesem Stand der Diskussion festhalten: Der Staat hat seinen Anteil der Steuern und Abgaben am Einkommen nicht erhöht, er pendelt zwischen 23% 1991 und 21 % 2012. Das verfügbare Einkommen des Durchschnittsbürgers ist in diesem Zeitraum relativ gleich geblieben. Seine Kaufkraft allerdings ist leicht gesunken, damit sein Lebensstandard. Was aber auch für den Staat gilt.

Um es nochmal zu wiederholen: Relevant für die Diskussion über die Steuerpläne der Grünen ist ja das, was sie nach den Wahlen verändern wollen. Wir diskutieren eigentlich nicht über die Steuergesetzgebung generell. Und diese grünen Veränderungen zielen auf eine Entlastung der unteren Einkommensgruppen und eine Belastung der höheren. Mit deiner Bewertung der gesunkenen Reallöhne müsstest du eigentlich dafür sein.

Typisch, anstatt eine Quelle für deine Behauptungen zu nennen, willst Du wieder nur ablenken.

Also nochmals Deine (!) Behauptung:
Fakt ist auch, dass die Einkommen pro Kopf inflationsbereinigt in etwa dem gleichen Ausmass zugenommen haben.

Deine Quellen beschreiben die Entwicklung des Nominaleinkommens, was natürlich Schwachsinn ist wenn man die Preisentwicklung nicht beachtet.

Also wo ist Deine Quelle nun?

Und jetzt willst Du wieder mit der Steuer- und Abgabenquote kommen? Ich dachte, Du hättest es verstanden. Diese Quoten beziehen sich auf das BIP und nicht auf das Einkommen. Sagt also realtiv wenig über die durchschnittliche Steuerbelastung eines deutschen Bürgers aus.

Fakt ist, dass die Steuerbelastung, entgegen Deiner unbelegten Behauptung, inflationsbereinigt (!, so wie Du es verlangt hast) gestiegen ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Steueraufkommen_(Deutschland)#Steueraufkommen_insgesamt_in_Deutschland
 
Deshalb habe ich auch keine Lust auf Deine "Pseudo-Wissenschaftlichen Aussagen" auf Grundlage von "tendenziös" gestalteten Quellen und Statistiken von sogenannten Experten. Zu jeder Experten Meinung gibt es Experten Gegenmeinungen, zu jeder Statistik gibt es eine Gegenstatistik. Das kannst Du hier auf 139 Seiten eindrucksvoll nachvollziehen.
Das Argument kenne ich aus anderen Forumsdiskussionen: Traue keiner Statistik, die Experten sind nur selbst ernannt, was an Zahlen und Fakten kommt, hat alles keinen Wert. Meine Meinung dazu: Es lohnt sich durchaus, Statistiken und unterschiedliche Aussagen miteinander zu vergleichen. Deshalb möchte ich weiterhin auf dieser Ebene diskutieren, auch wenn wir alle keine Fachleute sind.

Zu den von mir aufgeworfenen Fragen sollte man eine Meinung haben und sich nicht immer auf die Meinungen anderer beziehen.
Ich habe meine Meinung genannt, damit kann ich mich dann ja aus der Diskussion zurückziehen und sie profunden Fragen wie "kann ich den Grünen trauen?" und ebenso differenzierten Antworten wie "Niemand wird Politikern (egal welcher Partei) gern Geld anvertrauen" überlassen.

:cool:
 
... Ich habe meine Meinung genannt, damit kann ich mich dann ja aus der Diskussion zurückziehen und sie profunden Fragen wie "kann ich den Grünen trauen?" und ebenso differenzierten Antworten wie "Niemand wird Politikern (egal welcher Partei) gern Geld anvertrauen" überlassen.

...

Denn was qualifiziert Politiker dazu besser mit Geld umzugehen als den Bürger ...?
 
Fakt ist, dass die Steuerbelastung, entgegen Deiner unbelegten Behauptung, inflationsbereinigt (!, so wie Du es verlangt hast) gestiegen ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Steueraufkommen_(Deutschland)#Steueraufkommen_insgesamt_in_Deutschland
Okay, dann nehme ich den Ausdruck "inflationsbereinigt" raus, sonst hängst du dich noch tagelang daran auf.

Und formuliere meine Behauptung so: Der Staat hat 1991 keinen kleineren Anteil des Durchschnittseinkommens an Steuern eingezogen als 2011. Über die Jahre dazwischen bleib dem Durchschnittsbürger in etwa immer der gleichen Anteil seines Einkommens zu seiner Verfügung.

Ist das so okay für dich?
 
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