Gesellschaft Geringverdiener bei 30.000 € brutto?

München ist schon seit längerer Zeit nicht mehr allein was teuere Mietpreise angeht. Berlin, Hamburg und Stuttgart ziehen auch mächtig an.
Wir wohnen ca. 25 bis 30 km von Stuttgart entfernt und zahlen natürlich auch weniger Miete als in der Stadt, allerdings fahren wir beide auch jeden Tag ca 75-80 km zur Arbeit (Hin- und Rückweg). Zum Glück können wir oft zusammen fahren, aber 2 Autos und die Unterhaltskosten sind nicht unerheblich. Wenn man das gegenrechnet würde sich eine 300 Euro teurere Wohnung in der Nähe zur Arbeitsstätte lohnen. Nur gefällts uns dort nicht und meine Familie ist auch im selben Ort. Wenn man vielleicht mal Nachwuchs haben möchte, ist auch das ein nicht zu vernachlässigender Punkt.
Wenn ich die Zahlen so lese fühle ich mich komisch, denn dann müsste ich ein Topverdiener sein, sehe mich aber nicht als solcher.

Gruß Malte
 
... naja wer "wenig bestrebt ist eine Karriere zu machen", hat in der Regel auch keinen Job bei dem die Unternehmen bei den Bewerbern schlange stehen oder? ;)

Ich hab ja nicht gesagt warum Frauen weniger verdienen und/oder ob das gerechtfertigt ist, sondern lediglich das das was ossok (Wettbewerb um Mitarbeiter) auf meinen Post schrieb beantwortet! :cool:

Zu den Mietpreisen in Hamburg: wir wohnen in guter Lage in einer schönen Altbauwohnung, entfernung zur Alster (Fussweg zum westlichem Ufer) etwa 1500m und zahlen unter 1000€ warm für 75m2!
Klar hatten wir Glück (wir haben eine der günstigeren Wohnungen erwischt!) aber in MUC findet man so eine Whg. zu diesem Preis wohl kaum oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Punkt 2 (geringer qualifiziert) glaube ich in Kenntnis der Abschlussraten (z.B. mehr weibliche Universitätsabsolventen als männliche) nicht.

Punkt 1 (Teilzeit) wird ja hoffentlich auf die Stunde für die Statistik rückgerechnet und nicht Monatsweise gesehen ...

Punkt 3 und 4 sind für mich nachvollziehbar.

Für die Statistik zählen aber nicht die zukünftigen weiblichen Werktätigen, die nach dem Studium *irgendwann* mal arbeiten gehen werden, sondern die heutigen Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt und dazu gehören neben den Berufseinsteigern natürlich die Millionen Frauen im Alter von 30-70 die eben oft als Fabrikarbeiter, Verkäufer, Arzthelfer, Pflegekräfte, einfache Büroangestellte etc pp arbeiten.

Frauen planen auch selten ihre Karriere, hör dich mal in Abschlussklassen um, da kommt dann sowas wie "ich will was mit Tieren machen... oder im Reisebüro". Männer verschaffen sich allgemein eher einen Überblick wo Fachkräfte benötigt werden, welche Branche gut aufgestellt ist, und gehen weniger nach romantischen Vorlieben.

Frauen haben im allgemeinen weniger Durchsetzungsvermögen in Gehaltsverhandlungen bzw trauen sich erst garnicht offensich um ne Lohnerhöhung zu fragen, das ist Fakt. Dementsprechend ist es nur natürlich dass bei gleicher Arbeit Frauen oft weniger verdienen, aber das ist auch innerhalb einer Gruppe von männlichen Angestellten eher die Regel, dass es nunmal Gehaltsunterschiede gibt. Man muss sich halt auch verkaufen können, und Alter / Berufserfahrung / Sympathie des Chefs spielen auch rein, so ist es normal dass 2 Menschen die exakt das gleiche tun, vielleicht 500 Eur brutto entfernt voneinander sind.
 
ooops - sorry, ich hatte meine Brillen nicht auf. Aja, da steht Region *gg* Stimmt, die ist auch ausschlaggebend. Wobei hierzulande z.B. Bahnbeamte allesamt gleich viel verdienen, auch wenn einer in Vorarlberg oder Tirol wohnt, wo die Lebenshaltungskosten ungleichmäßig höher sind als z.B. im Osten.

Für Beamte trifft das so nicht zu. Beamte erhalten neben dem Grundgehalt (welches immer gleich ist) einen Ortszuschlag. Und der ist regional gestaffelt. Daher hat ein Beamter (bei gleicher Dienststellung, Dienstzeit und Alter) in München ein anderes Gehalt, wie ein Beamter in Coburg.
Hinzu kommt, daß Beamte günstiger versichert werden und teilweise auch vergünstigt einkaufen können. Werden Beamte dann noch im Ausland stationiert, geht es erst richtig zur Sache. Da kommt dann noch der Währungsausgleich dazu.
 
Für Beamte trifft das so nicht zu. Beamte erhalten neben dem Grundgehalt (welches immer gleich ist) einen Ortszuschlag. Und der ist regional gestaffelt.
Mein Lieber, Deutschland ist nicht die Welt und die Welt ist nicht Deutschland ;-) In Österreich gibt's ja auch Beamte und vermutlich anteilsmäßig viel mehr als in Deuschland zumal hier eben auch noch Eisenbahner, Postler, Krankenhaus-/kassenpersonal, Polizisten, Richter, Beschäftigte in Ministerien, Gemeindeämtern etc zu großen Teilen noch beamtet sind (und somit ihre Jobs nicht verlieren können). Ein Lokführer bekommt z.B. in Innsbruck (dort ist nun mal alles teurer) genausoviel als arbeitete er in Wien (viel billiger) oder Niederösterreich (noch viel viel billiger).
 
Was ist denn überhaupt der Durchschnittsverdienst? sollte doch eigentlich die erste Frage sein.
Bei dieser Berechnungsmethode werden doch alle Gehälter, aller Beschäftigten in einen Topf geworfen und durch die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse geteilt.
Allein durch die verwendete Berechnungsmethode ergeben sich schon drei Verzerrungen.
1. Es wird gar nicht erfasst, wie sich diese Einkommen auf die Beschäftigten verteilen, respektive wie viele Beschäftigte sich hinter den Beschäftigungsverhältnissen verbergen ist gar nicht ersichtlich.
2. Jedes Beschäftigungsverhältnis bzw. jeder Beschäftigte wird gleichwertig behandelt. Es macht jedoch einen gewaltigen Unterschied, ob eine Person mit dem Einkommen eine Familie ernähren muss oder ob beispielsweise eine Mutter, um während der Erziehungszeit nicht völlig aus dem Arbeitsprozess zu fallen, fünf Stunden die Woche arbeitet. Ihr Einkommen von 400,- Euro zieht das Durchschnittseinkommen deutlich nach unten.
3. Der Broker einer Frankfurter Bank mit Jahresverdienst von 2 mrd. Euro Jahreseinkommen (inkl. Boni) geht mit der gleichen Wertigkeit in die Statistik ein, wie die Friseurin mit 1200,- Brutto.
Kleines Rechenexempel: Bei einer momentanen Zahl von round about 32 mio. sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse in der BRD erhöht ein Broker das Durchschnittseinkommen aller Beschäftigten um 6,25 Euro.

Vor diesem Hintergrund ist es viel aufschlussreicher sich den Median anzuschauen
 
Mein Lieber, Deutschland ist nicht die Welt und die Welt ist nicht Deutschland ;-) In Österreich gibt's ja auch Beamte und vermutlich anteilsmäßig viel mehr als in Deuschland zumal hier eben auch noch Eisenbahner, Postler, Krankenhaus-/kassenpersonal, Polizisten, Richter, Beschäftigte in Ministerien zu großen Teilen noch beamtet sind (und somit ihre Jobs nicht verlieren können). Ein Lokführer bekommt z.B. in Innsbruck (dort ist nun mal alles teurer) genausoviel als arbeitete er in Wien (viel billiger) oder Niederösterreich (noch viel viel billiger).

Sorry, Das mit Österreich habe ich überlesen. In Deutschland ist das mit Beamten aber so.
 
Hm, ich bin auch Facharbeiter (mit 2er Abschluss) im Dienstleistungssektor und als Festangestellter könnte ich von 1,5k BRUTTO (!) nur träumen. Okay, ich bin jung, dafür auch belastbar und trotzdem ist das ein ganz ganz ganz ganz schlechter Witz, was ich mit meiner scheiß Ausbildung als Veranstaltungskaufmann verdienen könnte. :rolleyes: Wenn ich mir überlege, dass der durchschnittliche Single 3.100 € brutto verdienen soll, frag ich mich, WO man sowas, ohne Studium, verdienen soll...

Naja, dafür mach ich jetzt Abi nach, will danach vielleicht Medizin studieren und denn gehts auch los mit Geld verdienen... Dauert zwar dann noch so 12, 13 Jahre aber hey, was hab ich schon zu verlieren? :noplan:
 
Das einzige, was du als Arzt können musst: Fette Kohle einstreichen und dabei den ganzen Tag rumheulen, dass du nichts verdienst. :jaja:
 
Ach ja? Die würde ich aber gerne mal sehen. Die Statistik sagt, dass Frauen durchschnittlich weniger verdienen, weil sie:

- weniger arbeiten (viel Teilzeit)
- geringer qualifiziert sind
- in Gehaltsverhandlungen sehr defensiv sind
- wenig bestrebt sind, "Karriere" zu machen (folgt aus Punkt 1 und 2), und deshalb eher niedrigbezahlte Arbeiten ausüben


Frauen in Deutschland verdienen fuer die gleiche Taetitgkeit im Schnitt 25-30% weniger als ein Mann. Dafuer gibt es Erklaerungsversuche, aber sicher nicht den der geringeren Qualifizierung. Das mag in den 70er Jahren noch gestimmt haben. Heute sind die Jungen unter den Hauptschülern in der Mehrheit. Genau wie unter den Sonderschülern, den Schulabbrechern und den Sitzenbleibern. Die Mädchen haben sie überholt. Sie schaffen es häufiger als Jungen zum Abitur, sie studieren schneller, gehen öfter ins Ausland und verfügen gemäß zahlreicher Studien über eine höhere soziale Kompetenz.
 
@Wille: Warum bist Du dann kein Arzt geworden? ;)
 
Wille is Informatiker, das sollte erklären warum er nicht Arzt geworden ist :crack:
 
Das einzige, was du als Arzt können musst: Fette Kohle einstreichen und dabei den ganzen Tag rumheulen, dass du nichts verdienst. :jaja:

Das erzaehl mal einem klassischen Hausarzt in der strukturschwachen Provinz. So undifferenziert kenne ich dich ja gar nicht :)
 
Naja, dafür mach ich jetzt Abi nach, will danach vielleicht Medizin studieren und denn gehts auch los mit Geld verdienen...
Nix mit den Patienten reden, lieber Rezepte schreiben; das spart Zeit und bringt bezahlte Kongressreisen! :p
 
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