Gender-Diskussions-Thread

Kläger Alexander B. stört sich daran, dass Audi ihm Mails mit Gender-Formen wie dem Unterstrich („Mitarbeiter_innen“) schickt.
Mein Eindruck ist, dass bei Schreibformen wie dieser das Missverständnis vorliegt, das só auch laut vorzulesen – anstelle dass es so gemeint ist, dass der Leser*) jeweils sich die für ihnsie zutreffende Lesung denkt. Übrigens »denkt«, welcher Erwachsene liest solche Schreiben denn überhaupt noch laut?

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*) Meine Ansicht in dieser Sache ist übrigens, dass nicht der Sprachgebrauch (mit dem »generischen Maskulinum«) diskriminierend ist, sondern die tradierte Terminologie ungeeignet. Schon die antiken lateinischen Grammatiker wussten bereits, das die Begriffe »Maskulinum«, »Femininum« und »Neutrum« nur unzureichende, behelfsmäßige Etiketten sind, die aus irgendeiner animistischen Vorzeit stammen.

Nicht nur ist an der Form nichts final zu erkennen (domus ist »weiblich« – so gesehen müsste es »die Kölner Dom« heißen –, tempus ist »sächlich«, dafür ist poeta »männlich«), sondern es wird auch unkritisch eine Terminologie tradiert, die eben nicht zwingend für eine germanische Sprache – hier halt Deutsch – überhaupt passt.

Man stelle sich vor, man redete nicht mehr von einem »Maskulinum« (nur weil’s fürs Lateinische so erfunden wurde), sondern der Sprachfunktion nach von einem »Utrum« (wie im Skandinavischen). Wir hätten also ein »Utrum«, das Beides-Genus, ein »Femininum«, bei dem im Falle von isb. Menschen die weiblichen besonders herausgehoben werden – und ein »Neutrum« (also Ne-Utrum »keins von beidem«).

Plötzlich wären es die »Männer«, die sich beim Utrum halt mitgemeint fühlen müssen, und »Frauen« werden durch eine eigene Genuskategorie herausgestellt, erhoben.

Terminologisch wird tradierterweise sowieso die ganz offensichlich vorhandene Zweiteilung in Genus (die »Beuge«, das »Knie« – schon im Lateinischen wird da also nicht von »Geschlecht« geredet) und einem Sexus (das natürliche »Geschlecht«) ignoriert.

Die Umgangssprache hingegen hat keine Probleme damit, weibliche Nomina im Neutrum zu verwenden (»das Mädchen«, »Rotkäppchen«; beide Diminutive und deswegen im Deutschen systematisch Neutra); bei den Pronomina dann aber erkenntnisrichtig mit der »weiblichen« Form fortzusetzen:

Rotkäppchen ging durch den Wald. Es war sehr dunkel. Sie wollte zu ihrer Großmutter, wo es bei Grimm und den vereinigten Deutschlehrern noch es und seiner lautet.

Letztlich, kaum passt man eine tradierte und überholte Terminologie den tatsächlichen Verhältnissen und mehrheitlichen Verwendungen der Sprecher (jetzt eben Utrum, nicht Maskulinum) der Sprache an, kann ohne die Sprache selbst zu ändern, über Kurz oder Lang (ein paar Jahrzehnte) auch das Denken oder Glauben an eine Unterschlagung des weiblichen beseitigt werden.
 
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I May Destroy You​


Where does liberation end and exploitation begin? Set in London, this fearless, frank and provocative series centers on Arabella (Michaela Coel), a carefree, self-assured Londoner with a group of great friends, a boyfriend in Italy, and a burgeoning writing career. But when she is spiked with a date-rape drug, Arabella must question and rebuild every element of her life.

https://www.hbo.com/i-may-destroy-you 🙋🏻‍♀️
 

I May Destroy You​


Where does liberation end and exploitation begin? Set in London, this fearless, frank and provocative series centers on Arabella (Michaela Coel), a carefree, self-assured Londoner with a group of great friends, a boyfriend in Italy, and a burgeoning writing career. But when she is spiked with a date-rape drug, Arabella must question and rebuild every element of her life.

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Wo endet die Befreiung und wo beginnt die Ausbeutung? Im Mittelpunkt dieser furchtlosen, freimütigen und provokanten Serie, die in London spielt, steht Arabella (Michaela Coel), eine sorglose, selbstbewusste Londonerin mit einer Gruppe toller Freunde, einem Freund in Italien und einer aufkeimenden Schriftstellerkarriere. Doch als ihr eine Vergewaltigungsdroge verabreicht wird, muss Arabella jedes Element ihres Lebens hinterfragen und neu aufbauen.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)


PS: checke echt nicht, was es mit diesem Thema zu tun haben könnte.
:noplan:
 
PS: checke echt nicht, was es mit diesem Thema zu tun haben könnte.
Die Serie thematisiert sexualisierte oder geschlechterspezifische Gewalt. Es zeigt die Vergewaltigung von einer Frau wie die Vergewaltigung von einem homosexuellen Mann.
Es sagt hier Zitat
Sexualisierte und geschlechterspezifische Gewalt basiert auf diskriminierenden Geschlechterstereotypen und ihren vielfältigen, komplexen und miteinander verwobenen Auswirkungen. Zu diesen zählen unter anderem:
  • gewaltfördernde Männlichkeitsbilder
  • auf Sexualität bzw. Ehefrau- und Mutterrolle reduzierte Weiblichkeitsvorstellungen
  • wirtschaftliche Abhängigkeiten von Frauen
  • traditionelle Rollenbilder
  • gesellschaftliche Akzeptanz von geschlechtsspezifischer Gewalt
  • keine oder wenige Möglichkeiten der juristischen Verfolgung dieser Taten sowie diskriminierende Vorurteile gegenüber Menschen mit diverser sexueller Orientierung und nicht-binären Geschlechteridentitäten.
Zitat Ende

Der letzte Punkt wird in der Serie aufgegriffen. Die vergewaltigte Frau sie wird ernst genommen sie bekommt Hilfe, die Polizei ist mit dem vergewaltigten Mann überfordert er wird nicht ernst genommen er bekommt keine Hilfe.

Wenn ich mit meinem Freund deutsch rede es fühlt sich unterschiedlich an zu wenn ich mit ihm englisch rede. Ich würde schon sagen Sprache ist entscheidend wie wir miteinander umgehen es hat Auswirkungen und die Macht patriarchalische Strukturen zu unterstützen oder zu dekonstruieren. Das ist wie ich denke😊😌
 
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Die Serie thematisiert sexualisierte oder geschlechterspezifische Gewalt. Es zeigt die Vergewaltigung von einer Frau wie die Vergewaltigung von einem homosexuellen Mann.
Es sagt hier Zitat
Sexualisierte und geschlechterspezifische Gewalt basiert auf diskriminierenden Geschlechterstereotypen und ihren vielfältigen, komplexen und miteinander verwobenen Auswirkungen. Zu diesen zählen unter anderem:
  • gewaltfördernde Männlichkeitsbilder
  • auf Sexualität bzw. Ehefrau- und Mutterrolle reduzierte Weiblichkeitsvorstellungen
  • wirtschaftliche Abhängigkeiten von Frauen
  • traditionelle Rollenbilder
  • gesellschaftliche Akzeptanz von geschlechtsspezifischer Gewalt
  • keine oder wenige Möglichkeiten der juristischen Verfolgung dieser Taten sowie diskriminierende Vorurteile gegenüber Menschen mit diverser sexueller Orientierung und nicht-binären Geschlechteridentitäten.
Zitat Ende

ein kleiner Teilaspekt zum Thema-

ok, ist auch wichtig, hat aber nichts mit gendern zu tuen.

Ich denke du befindest dich gerade auf einem Kriegszug. Du meinst du bist ein Hammer. Und für einen Hammer sieht alles so aus als ob alles andere ein Nagel ist.
 
https://www.watson.ch/sport/leichtathletik/783972022-fina-so-sehen-regeln-fuer-trans-sportlerinnen-in-diversen-sportarten-aus

Der Schwimm-Weltverband FINA hat gestern Abend diesbezüglich neue Regeln festgelegt: Nach diesen Regeln dürfen trans Frauen nur an Frauen-Wettbewerben teilnehmen, wenn sie ihre Geschlechtsangleichung bis zum Alter von zwölf Jahren abgeschlossen haben.

Gut ist, dass die umoperierten Kerle den Frauensport nicht mehr kaputt machen.

Auf der anderen Seite ... Was für ein krankes Hirn kommt auf die Idee, unter 12 jährige umzubauen?

Das wäre selbst dem Mengele zu heftig gewesen!
 
Auf der anderen Seite ... Was für ein krankes Hirn kommt auf die Idee, unter 12 jährige umzubauen?
Wenn ich nicht falsch informiert bin, dürfen hierzulande die entscheidenden, irreversiblen Operationen eh erst volljährig durchgeführt werden. – Oder vertu ich mich da? So aber würde sich für deutsche Transfrausportlerinnen gar nichts verbessern können.

Und Wettbewerbe in mehr als zwei Geschlechterkategorien zu organisieren, dürfte je nach Perspektive auch wieder diskriminierend sein:

Postoperative Trans-Männer wie -Frauen würden sich (vermutlich) eben als Frau oder Mann sehen, sie neben Mann und Frau noch in separate M-zu-F- und F-zu-M-Wettbewerbe zu verfrachten, könnte also unangemessen sein. Reine Diversen-Wettbewerbe (als gewissermaßen ein drittes Geschlecht) könnten aber auch nicht helfen, weil ich unterstelle, dass sich Transmenschen gerade nicht als Diverse sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich nicht falsch informiert bin, dürfen hierzulande die entscheidenden, irreversiblen Operationen eh erst volljährig durchgeführt werden. – Oder vertu ich mich da? …
Die Politik möchte das Alter dafür auf 14 herabsetzen - und ohne Einverständnis der Eltern.

Es ist fatal:
Die Kinder werden in einer sensiblen Entwicklungsphase schon ab dem Kindergarten von allen Seiten indoktrinirt und nicht einmal die eigenen Eltern können sie später noch vor der an Selbstvernichtung grenzenden Selbstverstümmelung beschützen.
 
Die Politik möchte das Alter dafür auf 14 herabsetzen - und ohne Einverständnis der Eltern.

Es ist fatal:
Die Kinder werden in einer sensiblen Entwicklungsphase schon ab dem Kindergarten von allen Seiten indoktrinirt und nicht einmal die eigenen Eltern können sie später noch vor der an Selbstvernichtung grenzenden Selbstverstümmelung beschützen.
Christliche Fundamentalisten indoktrinieren nicht?
 
Schon, aber seine Meinung, Glauben etc. kann man ja jederzeit wieder ändern. Bei körperlich massiven Eingriffen wirds dagegen schwer.
Dazu, was hat man schon mit 14 viel "im Schädel" in Sachen Konsequenz oder Tragweite. Nicht so viel wenn ich zurückschaue oder auf meine Kids.
Dazu gehts ja da mit der Pubertät erst überhaupt mal los und vielen ist da per se die Veränderung des Körpers nicht ganz koscher bis befremdend, sozusagen.Ich hielts auch für eher gefährlich, eben wegen der schwierigen Umkehrbarkeit, rede also von Eingriffen, Hormonen etc.
 
Vermutlich nicht mehr als einige Personen mit 40+🤔 Die Pubertät kann mit 8 Jahren beginnen biologisch gesehen😊Nicht jede Eltern wollen das wahr haben😗
Pubertät ist, wenn die Eltern schwierig werden.
 
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Es ist fatal … in einer sensiblen Entwicklungsphase … von allen Seiten indoktrinirt
Fatal, ja.
Sensible Entwicklungsphase, ja.

Aber »indoktriniert«?
Wenn du damit meinst, dass auch das klassische bipolare Geschlechterbild – oder genauer, dessen jeweilige kulturspezifische Ausprägung – eine Indoktrination ist, dann: Ja.

Falls du damit aber die Auffassung hofierst, alle Welt wolle Kinder bereits im Kindergartenalter umpolen, dann: Nein, oder: Was für ein Quatsch.

Mindestens aber die vom Phänotyp abweichenden medizinisch oder genetisch fassbaren Gründe, dass ein Mensch eben etwas anderes als männlich oder weiblich sein kann, sind nicht wegdiskutierbar.

Und ja, beim Vorliegen rein psychischer Gründe möchte ich nicht der Psychologe, Psychiater oder Mediziner sein, der die Gewichtigkeit des Sich-Anders-Fühlen der Patienten bewerten soll.
 
Postoperative Trans-Männer wie -Frauen würden sich (vermutlich) eben als Frau oder Mann sehen, [...]

Wobei es komplett wumpe ist, als was sich irgendjemand sieht. Nur weil ich mich mit meinen 100 Kilo Lebendgewicht als Leichtgewicht sehe, darf ich noch lange nicht (im Wettkampf) 50 Kilo Hämpflinge umhauen. :noplan:
 
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