Gesellschaft Geduzt oder gesiezt?

Lieber geduzt oder gesiezt?


  • Umfrageteilnehmer
    86
mir ist das so egal ob ich gesiezt oder geduzt werde. Respekt merkt man an anderer Stelle.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Opa_Bommel, mdiehl, dg2rbf und 3 andere
Es hat sich bei den Deutschsprechern m.E. ohnehin ein Asymmetrie bei der Anrede Einzelner und einer Gruppe entwickelt:
Einzeln du oder Sie, je nach Beziehungsstatus; einer Gruppe gegenüber aber, in der die Mehrzahl der Einzelnen geduzt würde, hingegen im Plural die 2.Person ihr, anstelle die 3.Person Sie. Hier scheint modern zu sein, über die Mehrheitsverhältnisse zu gewichten, statt nach dem »höheren« Status einer in der Gruppe vorhandenen Minderheit. Vielleicht (Spekulation) schwingt bei ihr noch die antiquierte Anrede in der 2.Pers.Plural Ihr mit.
Kenn ich auch so, mehr oder weniger.
Mehr oder weniger nette Gruppe spreche ich oft mit "ihr" an, den Einzelnen natürlich, weil nicht bekannt, natürlich mit "Sie".
Passiert mit umgekehrt aber auch oft, scheint also normal zu sein.
 
Originalauszug Apple aus der letzten bzw. dieser Woche:

Vielen Dank für deine Bestellung.

Wir geben dir Bescheid, wenn deine Artikel unterwegs sind.

Früher hat man das "Du" wenigstens noch groß geschrieben. :p

... die antiquierte Anrede in der 2.Pers.Plural Ihr mit.

Im Bayrischen kenne ich auch das "Griaß eahna" für "Ich grüße Sie", aber "habt Ihr euch verkühlt" an eine Person gerichtet eher nicht mehr...

Übriges wird bei uns auf dem Land jeder von Haus aus geduzt. Aber das ist ja auch in gewisser Beziehung eine Gemeinschaft. Da merkt man den Respekt tatsächlich an anderer Stelle und wenn ich vom Handwerker aus dem Dorf eine Rechnung bekomme, siezt er mich darin. Fühlt sich die Firma XY also in einer Gemeinschaft mit mir, nur weil ich dort was bestelle? Oder weil mir deren Werbung vor die Nase gehalten wird? Und warum fühle ich mich im Gegenzug nicht mit ihr so verbunden, wie sie sich scheinbar erstmal mit mir? Also bis zur Reklamation, weil bekanntlich ja die Freundschaft beim Geld endet, oder wie?
 
Zuletzt bearbeitet:
Is mir scheißegal wie ich angesprochen werde, gibt für mich wichtigere Themen im Leben.

Dabei ist es mir auch egal ob ich Kunde bin, Fremder, Altbekannter, Vorgesetzter oder was auch immer. Hier gehts drum wir man einen Menschen anspricht. Ansprechen! Hauptsache man weiß das man gemeint ist. Ist doch nur ein Name. Ob das jetzt Vor - oder Nachname ist ... völlig egal. Auf Titel oder Grade bild ich mir auch nix ein.

Respekt bring ich anders entgegen. Und das geschieht bei mir auch so.
 
Schreibt mich ein Unbekannter plump duzend an, ignoriere ich das.
Im privaten Bereich entscheide ich, ob ich mich duzen möchte oder nicht.

Im Job muss man sich das "Du" verdienen.
Leider hat mein Boss das noch nicht begriffen und wundert sich immer wieder über mangelnden Respekt.......
 
Wenn ich merke der Gesprächspartner ist geistig beim Thema dabei, je nach Situation sogar vorbereitet etc, dann ist mir die Ansprache total egal. Ist der aber geistig abwesend, unvorbereitet etc, dann kann auch ein förmliches "Sie" die Situation nicht mehr retten.
 
Wenn ich merke der Gesprächspartner ist geistig beim Thema dabei, je nach Situation sogar vorbereitet etc, dann ist mir die Ansprache total egal. Ist der aber geistig abwesend, unvorbereitet etc, dann kann auch ein förmliches "Sie" die Situation nicht mehr retten.
Schreibt mich ein Unbekannter plump duzend an, ignoriere ich das.
Im privaten Bereich entscheide ich, ob ich mich duzen möchte oder nicht.

Im Job muss man sich das "Du" verdienen.
Leider hat mein Boss das noch nicht begriffen und wundert sich immer wieder über mangelnden Respekt.......

Und bei Firmen, wenn ihr E-Mails, Werbung oder Bestellbestätigungen bekommt?
 
Bei werbung kommt es darauf an ob mich das Produkt interessiert. Ist die Werbung zu penetrant wird sie gefiltert.
Bei Bestellbestatigungen registriere ich den ganzen blabla drumherum gar nicht. Da ist nur die Bestätigung an sich wichtig.
Bei allen anderen E-Mails ist es wie schon beschrieben. Plumpe Anmache kann auch eine förmliche Anrede nicht retten, merke ich aber dass der Schreiber sich etwas bei der E-Mail gedacht hat, sich mit dem Thema, mir, der Firma oder so wirklich beschäftigt hat, dann achte ich eher auf den Inhalt.
 
[QUOTE="macracer, post: 10106571,
Wie denkt ihr darüber? Lieber geduzt oder gesiezt?[/QUOTE]

Das IKEA-artige Duzen finde ich ein bisschen plump - stört mich aber nicht weiter. Im richtigen Leben ergibt sich das oft aus der Situation heraus und abhängig vom Gegenüber.
Mit einem Kunden habe ich mich bis zu seinem Tod gesiezt. Aber wir kannten uns durch 20 Jahre Zusammenarbeit und gemeinsame Unternehmungen (auch in der Freizeit) so gut, dass das eigentlich ein Du war.
In einigen Kreisen ist das Du so üblich und verwurzelt, dass es ein Zeichen von Distanz und fast schon Missachtung ist, wenn man gesiezt wird. Andeswo ist es genau umgekehrt.
In so fern: Ich finde, es darf gerne den Gegebenheiten entsprechend sein.
 
Respekt bring ich anders entgegen. Und das geschieht bei mir auch so.

Das ist die eine Seite der Medaille. Wenn aber jemand möchte, dass ich ihn mit Sie und Titel ansprechen, dann ist es auch eine Form von Respekt, dies zu tun.
 
Eine Form. Eher Manieren oder besser: gute Erziehung.

Wenn das jemand von mir haben will hab ich nicht automatisch Respekt vor ihm. Eher das Gegenteil, bisher hab ich nur eine Art von Menschen kennengelernt die das haben wollten.
 
Du sollst auch nicht unbedingt Respekt vor der Person als solches haben, sondern vor ihrem Wunsch, entsprechend angesprochen zu werden.
 
Ich werde am liebsten geihrzt, aber dazu lassen sich die wenigsten Menschen in meinem Umfeld bewegen, was ich etwas bedauerlich finde. Grundsätzlich habe ich - sofern die lokale Netiquette nichts anderes vorsieht - selbst im Internet keinerlei Bedürfnis nach plumper Duzerei. Vor ein paar (vielen) Jahren, als ich noch eher jugendlich war, habe ich das anders gesehen, in meinem Blog bleibe ich daher noch heute beim Duzen ("ihr Leser", nicht "Sie Leser"), weil alles andere inkonsequent wäre.

Andernorts schallt mir häufiger der Satz entgegen, ich sei "so dumm", denn "im Internet" werde gefälligst geduzt. Ich halte es da mit einem inzwischen leider inaktiv gewordenen Twitternutzer: Geduzt wird erst nach dem gemeinsamen Duschen.
 
Eine Form. Eher Manieren oder besser: gute Erziehung.

Wenn das jemand von mir haben will hab ich nicht automatisch Respekt vor ihm. Eher das Gegenteil, bisher hab ich nur eine Art von Menschen kennengelernt die das haben wollten.
Ich sieze erstmal grundsätzlich Jeden. Und kann es mir in meinem Berufsalltag auch kaum noch abgewöhnen. Bietet mir dort jemand das "Du" an, kriege ich das kaum hin. Umgekehrt ist es mir egal, wie mich die Menschen ansprechen. Ich verschaffe mir im Zweifelsfall die nötige Distanz. In der Werbung ist mir das egal, lese ich bestenfalls als Header im Spamordner.
 
Es gibt aber auch Situationen und Gelegenheiten, da ist das "Sie" vollkommen fehl am Platz. Ich habe z.B. noch nie erlebt, dass man sich auf einer Hütte in den Bergen siezt. Und auch auf See sagt man eher "du" zueinander.
 
Zurück
Oben Unten