Freundschaftspreise - wie haltet ihr es damit?

Also wenn ich eine Dienstleistung brauche - egal ob Friseur, Grafiker oder Mechaniker - dann gehe ich zu einem Freund, falls in der Branche vorhanden, weil ich will dass er das GESCHÄFT macht ... und nicht irgendein Fremder.

Auch wenn ich das gleiche bezahle wie alle anderen! Wenn der selbständige Freund dann einen guten Preis macht bin ich dafür dankbar, aber erwarten oder fordern würde ich das nicht.

Vielleicht denken deine Freunde eh auch so und du grübelst vollkommen unnötig über ungelegte Eier. Sie werden ja wohl verstehen, dass du von der Arbeit leben musst ...

Ich selbst arbeite nur dann Gratis, wenn es die allerengsten Freunde, oder die nahen Familienmitglieder sind. Und selbst die zeigen sich dann meistens erkenntlich, auch wenn man das gar nicht will oder erwarten würde. Durch solche Freundschaftsdienste habe ich unterm Strich (und mit unerwarteten Umwegen) schon einen vierstelligen Betrag erwirtschaftet ... also kommt eh alles irgendwann wieder zurück. Wenn man gern gibt, bekommt man früher oder später auch was zurück.

Also um die Verwirrung auf die Spitze zu treiben: arbeite nicht umsonst ! Außer die Vorstellung Geld von demjenigen zu verlangen kommt dir absurd vor ... dann mach es einfach. Früher oder später "rechnet" sich auch das.
 
Ich habe ähnliche "Probleme" mit meinem DJ-Job. Ich weiß, wieviel ich im Jahr ungefähr einnehmen muss, um zumindest die schwarze Null zu bekommen. Habe ich die Summe schon drin oder kann ich mir relativ sicher sein, dass ich diese Summe erreiche (ich weiß, man soll nicht mit Geld rechnen, das man noch nicht hat!), dann sind Freundschaftspreise kein Thema für mich. :)

Hierbei achte ich jedoch auch noch auf gewisse Relationen. Sprich: Für 'n Fuffi am Abend und kostenlos Essen und Trinken is nich :no:
 
Ich berechne allen Standardtarif.. ggf. gibt's dann am Ende eben mal statt 8 Tagen 2% schon mal 5 oder 10 % Skonto, mehr aber nicht...
 
Bislang unbeantwortet: Was ist denn ein „Freundschaftspreis“?

· Bei Fragen nach einem „Freundschaftspreis“ von einem Kunden, gibt es bei mir die Antwort:
„Da sich Freunde ja gerne etwas geben: Wieviel möchten Sie denn mehr bezahlen?“
In der Regel kommt so eine Frage nur von jemandem, der zwar viel Leistung/Wirkung möchte, dafür jedoch weniger bezahlen will.
Also ein Schmarotzer, der auf Deine Kosten profitieren will. Bei dieser Frage nie wieder.
Und wenn dabei der Auftrag nicht zu Stande kommt, dann ist das auch nicht schlimm.
Denn wer zu Beginn respektlos/fies feilscht, der wird auch (meistens) später beim Bezahlen „Zicken“ machen.

· Bei Anfragen von Freunden bin ich es, der von vorn herein die Gegenleistung definiert.
Wenn ich weder Geld noch Gegenleistungen haben will, dann gibt es die Bitte, im Gegenzug bei Gelegenheit jemand anderem einen Gefallen/Hilfestellung zu leisten.
Wenn ich Gegenleistung erwarte, dann lege ich die gleich fest.
Denn: --> Nichts verliert so schnell an Wert (oder wird schnell vergessen), wie eine Leistung, die bereits erbracht ist.
 
Ich halte mich kurz:

- Freunden leistet man gerne unentgeltlich einen Gefallen
- geht es über einen Gefallen hinaus, so zahlen richtige Freunde den korrekten Preis, da sie wissen wie schwierig die Selbstständigkeit ist
- "Freunde", die nach einem Spezialpreis aka "kannst Du mir das billig machen?" drängen, sind keine Freunde, sondern nur Bekannte, die aus Dir nur einen billigen Nutzen ziehen möchten

Viele Grüße

Klare Ansage.

Stimmt eigentlich.
 
Bislang unbeantwortet: Was ist denn ein „Freundschaftspreis“?

· Bei Fragen nach einem „Freundschaftspreis“ von einem Kunden, gibt es bei mir die Antwort:
„Da sich Freunde ja gerne etwas geben: Wieviel möchten Sie denn mehr bezahlen?“
In der Regel kommt so eine Frage nur von jemandem, der zwar viel Leistung/Wirkung möchte, dafür jedoch weniger bezahlen will.
Also ein Schmarotzer, der auf Deine Kosten profitieren will. Bei dieser Frage nie wieder.
Und wenn dabei der Auftrag nicht zu Stande kommt, dann ist das auch nicht schlimm.
Denn wer zu Beginn respektlos/fies feilscht, der wird auch (meistens) später beim Bezahlen „Zicken“ machen.

· Bei Anfragen von Freunden bin ich es, der von vorn herein die Gegenleistung definiert.
Wenn ich weder Geld noch Gegenleistungen haben will, dann gibt es die Bitte, im Gegenzug bei Gelegenheit jemand anderem einen Gefallen/Hilfestellung zu leisten.
Wenn ich Gegenleistung erwarte, dann lege ich die gleich fest.
Denn: --> Nichts verliert so schnell an Wert (oder wird schnell vergessen), wie eine Leistung, die bereits erbracht ist.

Das ist wohl war!
 
Ich halte mich kurz:

- Freunden leistet man gerne unentgeltlich einen Gefallen
- geht es über einen Gefallen hinaus, so zahlen richtige Freunde den korrekten Preis, da sie wissen wie schwierig die Selbstständigkeit ist
- "Freunde", die nach einem Spezialpreis aka "kannst Du mir das billig machen?" drängen, sind keine Freunde, sondern nur Bekannte, die aus Dir nur einen billigen Nutzen ziehen möchten

Viele Grüße

Ich wollte auch dazu etwas schreiben. Aber besser bekomme ich das diesmal auch nicht hin.
Genau so ist es.

Natürlich erwarte ich von einem Freund, dass er die Arbeit "besonders" gut macht und auch nicht mehr abknöpft als üblich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kommt bei mir immer drauf an! Bin selbstständiger Veranstaltungstechniker, wenn mich dann ein Freund/Kollege anhaut und sagt "ich brauch für den job mal wen, aber das budget ist knapp" bin ich meistens dabei! 1. weil ich weiss, dass ich dann mit nettem personal zusammenarbeite und der job entsprechend spaß macht! 2. Weil ich einem Kumpel damit einen gefallen tue. sollte da aber nie was zurückkommen, werd ich mir das für diesen kollegen das nächste mal doppelt überlegen!
 
sollte da aber nie was zurückkommen, werd ich mir das für diesen kollegen das nächste mal doppelt überlegen!
Die Erfahrung zeigt mir, dass es zu einem zweiten Mal so gut wie nie kommt. Nicht, weil ich Mist abgeliefert habe (könnte natürlich auch sein), sondern weil diese GL-Jobs* meist, nennen wir es mal semi-privater Natur sind. Da kommt so gut wie nie etwas Lukrativeres nach. Ein paarmal so abgeledert verfahre ich mittlerweile vorsichtiger, nämlich wesentlich selektiver mit Anfragen solcher Art.

Gruß, Al

* GL = GottesLohn :crack:
 
* GL = GottesLohn :crack:

Für lau mach ich da auch nix... nur halt... weniger :D

Ich meinte in dem Falle aber auch nicht lukrative folgeaufträge, sondern dass derjenige mir dann hilft, wenn ich mal was brauche... egal ob im job, privat oder von mir aus auch ne flasche rotwein als "aufmerksamkeit" - darüber freue ich mich und mache das dann auch entsprechend gerne
 
Freundschaftspreise, da wundert man sich hinterher mit wem man eigentlich befreundet ist. Da wird der Freund ganz schnell zum "Feind" und der "Preis" zum Geschenk. Nein Danke! Nie wieder.
 
Freundschaftspreise? Never ever, nicht in den 32 Jahren meiner freiberuflichen Tätigkeit. Allein schon der Begriff hört sich irgendwie billigst und nicht ganz koscher an. Prinzip: Leistung verlangt Gegenleistung. Einzige Ausnahme: Wirklich engste Familie. Und wenn ich mal was ohne Bezahlung machte, ging die Initiative immer von mir aus, z. B. bei Ausstellungskatalogen/Plakaten/Buchgestaltungen etc. für befreundete Künstler, oder es war von Anfang an eine ProBono-Tätigkeit für eine gemeinnützige Organisation, selbst hier aber gab es Spendenquittungen.
 
Ist ganz einfach:

Käufer: Was kostet?
Ich: Hundert!
Käufer: Komm, machst du Freundschaftspreis!
Ich: Klar, Hundertzwanzig!
Käufer: Was, warum Freunschaftspreis teurer wie normale Preis?!?
Ich: Wärst du mein Kumpel, würdest du wollen das mir gutgeht - bist du nicht Kumpel, zahlst du normale Preis :).

Sorry, war nicht so ernst gemeint ;).
 
Ist ganz einfach:

Käufer: Was kostet?
Ich: Hundert!
Käufer: Komm, machst du Freundschaftspreis!
Ich: Klar, Hundertzwanzig!
Käufer: Was, warum Freunschaftspreis teurer wie normale Preis?!?
Ich: Wärst du mein Kumpel, würdest du wollen das mir gutgeht - bist du nicht Kumpel, zahlst du normale Preis :).

Sorry, war nicht so ernst gemeint ;).


:)
Das ist eine gute Geschichte, die es auf den Punkt bringt.

Vielen Dank an alle für die Kommentare. Aus allen konnte ich was für mich mitnehmen.
Hab auf das Thema jetzt eine neue Sicht bekommen.

Gruß
Franke
 
Einzige Ausnahme: Wirklich engste Familie. Und wenn ich mal was ohne Bezahlung machte, ging die Initiative immer von mir aus, z. B. bei Ausstellungskatalogen/Plakaten/Buchgestaltungen etc. für befreundete Künstler

Aber selbst dann muss man wirklich Grenzen setzen. Wie ich ja oben schon schrieb, selbst bei so etwas kommen dann Nachforderungen oder eben gerade von Laien Ratschläge oder Bitten ob man das denn nicht bitte anders machen könnte. Reichst Du den kleinen Finger ... Und da denke ich mir dann schon "hätte ich bloß nichts gesagt". Ich bin ja nicht ignorant, aber Projekte in fremde Hände geben oder in das Know How des anderen Vertrauen können nicht besonders viele.

Gerade kleine Kunden oder eben Freunde meinen dann dem Web Designer erklären zu können, wie das Internet funktioniert. Das ist wahrscheinlich besonders oft in kreativen Berufen zu finden. Ich käme nicht auf die Idee meinem Elektriker oder Maurer zu sagen, wie er es denn meiner Meinung nach "besser" machen kann.
 
Freundschaftspreis = geschenkte Arbeitskraft oder Tausch gegen Essen etc.
Meine Freunde zahlen also alle Materialkosten und Aufwendungen die Arbeit als solche mache ich als Geschenk.
Alle Aufwendungen werden per Rechnung nachgewiesen.
 
Dieses Thema zieht sich wie ein Roter Faden durch mein Leben.
Kannst Du mal dies, kannst Du mal das, Oui, ist aber teuer.

Geschichte von letzter Woche:
Ey Brutto, meine Geige ist kaputt, könntest Du sie mal schnell kleben.
Mal schauen, was hat sie denn. Nah ja, 2 Deckenrisse.
Tja, nicht so einfach. Decke ab, zuleimenden, Decke wieder drauf, Stimme setzten, usw. das braucht Zeit und macht Arbeit.
Besser ist, Du gehst zum Geigenbauer, der bekommt das schneller hin und hat die zudem die richtigen Tools.
Da war ich schon, aber der will doch glatt 350,-€ dafür!
Naja, das wäre auch mein Preis, wieso?
..............................

So, oder ähnlich verhält sich das immer, sei's im Instrumentenbau, bei der Mucke, bei Compi Problemen, usw.
Für mich sind Freundschaftsdienste, die in Arbeit ausarten, Arbeit. Punkt.
Die müssen bezahlt werden und im Gegenzug bezahle ich, meine in Auftrag gegebene Arbeit auch ordentlich.
Alles andere ist "Nachbarschaftshilfe" die unentgeltlich ist (sein sollte)
 
Wie schon gesagt: Wenn's richtige Freunde sind, dann werden die sicher nicht versuchen, Dich möglichst runterzuhandeln, sondern wollen, dass Du für Deine Arbeit eine gerechte Entschädigung bekommst. Ich halte nichts von "Freundschaftspreisen", man kann höchstens am Ende einen kleinen Service (Extrawunsch etc.) drauflegen.
 
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