Freelancer-Webseiten _ Dos and Don’ts

Al Terego

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Hallo zusammen.

Ihr seid Freelancer im Bereich Grafik, Design, Konzept.
Ihr habt eine eigene Webseite, damit Interessierte sich über Euch und Euer Leistungsspektrum informieren können. Und eventuell stellt Ihr noch mehr als das online.

Gibt es Sachen, die Ihr auf jeden Fall online stellen würdet?
Mal abgesehen von Impressum und Co.
Gibt es Sachen, die Ihr auf keinen Fall online stellen würdet?

Beispiele:
Ein Porträt von Euch, haltet Ihr es für sinnvoll?
Firmenlistungen, (natürlich genehmigte) Referenzen, detaillierte Abbildungen Eurer grafischen Arbeiten, wie sieht es damit aus?

Ich bin gespannt auf Eure für mich und alle Mitleser fruchtbaren Meinungen.
Besten Gruß, Al
 
Beispiele:
Ein Porträt von Euch, haltet Ihr es für sinnvoll?
Firmenlistungen, (natürlich genehmigte) Referenzen, detaillierte Abbildungen Eurer grafischen Arbeiten, wie sieht es damit aus?

referenzen halte ich für sehr wichtig. foto nur, wenn du meinst, dass deiner
kundschaft das hilft dich zu kontakten.

auf keinen fall deine preise... :hehehe:
 
Gliederung: Startseite, Leistungen, Arbeitsproben, Profil, Kontakt, Weblog/Aktuelles

Leistungen mit wenig BlaBla wie z. B. "das Internet ist als Medium nicht mehr wegzudenken".

Arbeitsproben mit Screenshots und grafischer Übersicht/Thumbnails und evtl. Kundenmeinung zu dem Projekt/Zusammenarbeit

Profil mit kurzem Lebenslauf/Philospohie, auch als PDF zum runterladen

Kontakt mit Impressum, Formular, evtl. Google Maps Anfahrt

Für die SuMas: Die Startseite mit vielen internen Links, der Bereich Aktuelles, damit die Spider gerne wiederkommen.

Alles schön verpackt in optisch attraktivem Layout, strukturiertem Markup/CSS.

Don'ts sind: Preise, unrelevante Gimmicks (Wetter z. B.), Weblogfunktionalität wie Kommentarfunktion oder RSS, GoLive- oder Dreamweaver-Tabellen Seiten...


Warum so? Das sind meine Erfahrungen der letzten 3 Jahre mit vielen Kunden- und eigenen Projekten.

2nd
 
Zuletzt bearbeitet:
Kundenmeinung einholen und online stellen:
Gute Idee. Es liegt natürlich immer im Auge des Betrachters, ob das als Möglichkeit zur Selbstbeweihräucherung rüberkommt oder als ganz normale Stellungnahme. Dementsprechend „normal“ sollte ein solcher Kurztext dann auch verfasst sein, also nicht zu überschwenglich. Wir reden hier natürlich von positiven Kundenkommentaren, nehme ich an. :D

Bereich Aktuelles:
Das kann natürlich auch nach hinten losgehen, wenn dort nicht turnusmäßig etwas aktualisiert wird. So mancher arbeitet einfach seine Jobs ab und kann dort gar nichts an Themen einstellen. Aber klar, auch eine sinnvolle Rubrik meiner Ansicht nach.
 
Generell:
Startseite, Philosophie/CV, (evtl. verknuepft mit) Faehigkeiten/Leistungen, Referenzprojekte, Impressum sollte drauf sein.

Foto: Eher nicht.
Preise: Wuerde ich davon absehen, vor allem in "edleren" Kreisen.
Kundenkommentare: Vielleicht integriert mit Referenzen, ein (positiver, dankender) Satz des Kunden. Alles andere wuerde ich tunlichst lassen, die Referenzen sollten fuer sich sprechen, Kundenzufriedenheit wird vorausgesetzt.
Aktuelles: Naja, wirkt ein wenig doof wenn man da nicht auch wirklich viel aktuelles hat - oftmals wuenschen Kunden da auch "Zurueckhaltung" (erst recht bei Referenzen).

sD.
 
Jo, positive Kundenmeinungen natürlich und schön kurz und knackig. Da reicht ja ein Satz.

Der Bereich Aktuelles ist ein kleiner Kunstgriff, um aktuellen Content zu generieren. Lässt sich aber auch ohne Tricksereien und faden Beigeschmack realisieren.

Es gibt auch die Empfehlung, Pakete zu schnüren (ohne Preise). Mit dem Begriff Kommunikationsdesign oder Editorial Design kann kaum jemand was anfangen. Ein Paket aus Logo, Briefpapier und Webseite/Flyer ist da schon griffiger. Das konsequent umgesetzt erhöht die Benutzbarkeit der Seite für unsere Kunden, die ja Laien sind.

Warum kein Foto? Ich finde diese unpersönlichen Internetseiten, wo im Bereich "Über uns" nur Gefasel steht, zum brechen. Ein persönlicher Text mit einem netten Portraitfoto schafft wesentlich mehr Sympathie. Wieso müssen Internetseiten so steril und unpersönlich sein? Schliesslich verkauft man als Freiberufler/Selbständiger keine seelenlose Stangenware als Templatebude sondern individuelle Designs/schöpferische Leistungen (bitte nicht an den Begrifflichkeiten stören, das Werbung keine Kunst sondern Dienstleistung ist, ist mir klar ;)).

2nd
 
Nun, ich kann nur sagen, dass mich die 'Geschäftsphilosphie' nie interessiert. Hier finden sich stets Allgemeinplätze und Selbstverständlichkeiten, die nicht die Pixel wert sind in denen sie strahlen.

Meine liebst Grafikerseite: Uwe Loesch - der wohl bekannteste deutsche Plakatgestalter, ein echtes Genie. Seine Seite startet mit dem ominösen und lustigen Film (er trägt im Leben tatsächlich stets einen schwarzen und einen weissen Schuh), der zeigt wie sich Loesch beim denkendenkendenken die Füsse platt läuft.

Der Rest der Seite stellt seine Plakate, Kataloge und sonstiges vor, allesamt sauber beschriftet, d.h. mit Erscheinungsjahr und Kundenangabe, mehr braucht es gar nicht um zu wissen wie der Mann arbeitet.

Unter 'facts' gibt es den Zweig 'self' - ein pfiffiges Portrait. Er ist eben witzig. Sehr witzig und sehr talentiert. Das macht die Seite zum Hingucker, zum echten Charakterbild. Daran würde ich mich orientieren, wäre ich ein 'Freelancer'.

Napoleon.
 
Napoleon schrieb:
Nun, ich kann nur sagen, dass mich die 'Geschäftsphilosphie' nie interessiert. Hier finden sich stets Allgemeinplätze und Selbstverständlichkeiten, die nicht die Pixel wert sind in denen sie strahlen.

Und ich kann sagen, dass "Über uns" auf einer Webseite einer der Bereiche ist, der am meisten von den Nutzern spontan ausgewählt wird. Das habe nicht ich mir ausgedacht, sondern ist in zahlreichen Eyetracking und Klickstudien herausgefunden wurden. Aber ich sagte ja schon, dass Geschwafel fehl am Platze ist.

Das macht die Seite zum Hingucker, zum echten Charakterbild. Daran würde ich mich orientieren, wäre ich ein 'Freelancer'.

Ich würde mich auf keinen Fall an dieser Seite orientieren. Die Inhalte gehen leider in einer dermassen schlechten technischen, optischen und unbenutzbaren Präsentation unter, dass es ein Jammer ist:

• Intro mit Video
• per JS erzwungene Browsergrösse und Position
• keine Navigationsmarkierungen
• nicht vorhandenes Design/Typo
• Usuability grauenhaft
• ...
• ...
• ...


2nd
 
Meine liebst Grafikerseite: Uwe Loesch -

Sollte der Link eine Geschäftsseite sein, ist sie gerade zweimal durchgefallen. Das erste mal, als sich mein Fire-Fox-Fenster verkleinerte, nachdem ich den Link geklickt habe, das zweite mal, als ich eine Schwarze Seite mit weißem Kasten sah. Im weißem Kasten stand "Klicken sie hier, um das Plugin zu laden"...
Bei seinem Auftritt, mit dem man sich präsentiert sollte man immer bedenken, dass auch große Firmen Auftraggeber sein können, und dass diese Firmen auch Leute für IT-Sicherheit haben, welche Flash oder Javainhalte KOMPLETT sperren, ohne eine Möglichkeit, diese anzuzeigen. (Zumindest für jene, die in der Abteilung sitzen, die euch Anspricht, bzw. ansprechen möchte)
Auch die URL sollte frei von bestimmten Codewörtern sein (so könnte ein "heisex.de" der Firma "Heise X" dazu führen, dass die Seite wegen dem "Sex" gesperrt wird (bei uns ist es nicht der Sex, sondern der MP3-Player, der nicht in der URL stehen darf).

Nur mal so am Rande erwähnt :augen:
 
2ndreality schrieb:
(...)

• Intro mit Video
• per JS erzwungene Browsergrösse und Position
• keine Navigationsmarkierungen
• nicht vorhandenes Design/Typo
• Usuability grauenhaft
(...)

Sie dürfen sich den Langeweile-Pokal in tristgrau für die nächsten vierhundert Jahre auf Ihr billiges Ikea-Regal stellen und weiter 'Über uns'-Buttons anklicken und begeistert lesen.

Sämtliche Punkte die sie oben abgearbeitet sehen wollen, schlagen in Richtung stinkend-gewöhnlich. Das mag auch auf die Fähigkeiten der meisten 'Freelancer' hier zutreffen, wenn es aber darum geht, etwas weiter zu sehen als bis zum eigenen Teller- und Talentrand, dann sollte man sich lieber an Menschen orientieren, deren Arbeit weit über den eigenen Fähigkeiten schwebt.

Napoleon.
 
Dürfte ich dahingehend (und als Nicht-Gestalter relativ objektiv) moderieren, als daß der genannte Graphiker sich in diesem Falle selbst darstellt, also nicht für einen Kunden arbeitet und in diesem Falle schlicht und einfach darzustellen versucht, was er beherrscht, was seinen Stil kennzeichnet und wie weit seine Kreativität reicht?

Ob das nun gebilligt oder gar vom Kunden gewünscht wird, sei dahingestellt…
 
Wenn Du meinst Napoleon. Viel Spass weiter im letzten Jahrhundert des Webdesigns.

Dürfte ich dahingehend (und als Nicht-Gestalter relativ objektiv) moderieren, als daß der genannte Graphiker sich in diesem Falle selbst darstellt, also nicht für einen Kunden arbeitet und in diesem Falle schlicht und einfach darzustellen versucht, was er beherrscht, was seinen Stil kennzeichnet und wie weit seine Kreativität reicht?

Ob das nun gebilligt oder gar vom Kunden gewünscht wird, sei dahingestellt…

Geht es hier im Thread um Dienstleisterpräsentation via Internet oder Inspiration/Bewerten von Fähigkeiten anderer :kopfkratz:

2nd

P.S.: Wenn ich unterhalten werden möchte oder auf der Suche nach schöngeistigen Attrraktionen bin, suche ich sicher nicht im Netz auf irgendwelchen Dienstleisterseiten herum, genausowenig mein potenzieller Aufftraggeber...
 
Zuletzt bearbeitet:
Sie dürfen sich den Langeweile-Pokal in tristgrau für die nächsten vierhundert Jahre auf Ihr billiges Ikea-Regal stellen und weiter 'Über uns'-Buttons anklicken und begeistert lesen.

Noch einer, der glaubt, die Attraktivität einer Webseite habe was mit Schnörkeln und technischen Spielereien zu tun … :) Ist es so schlimm, die fundierten Erfahrungen von Fachleuten einfach mal zu akzeptieren? Oder kommt es dann zur spontanen Genitalschrumpfung? Abgefahren ...

Weiter on-topic:
Meine (ehemalige) Freelancerseite ist ja auch noch im Netz. Sie ist sehr geschwätzig, ganz schön leer, nennt natürlich keine Preise, spart nicht an Meinung und versucht trotzdem, moderat zu sein. Stets ein Thema waren diese Punkte:

- Müssen Arbeitsproben ausführlich erläutert werden oder nicht?
Ich habe Rückmeldungen für beide Optionen erhalten. Ich kenne Kollegen, die nur das Werk an sich zeigen und ich würde ihnen nie was anderes raten. Wenn man aber zwar kompetent ist, aber eher weniger prestigeträchtige Jobs gemacht hat, braucht es manchmal schon 'ne Erklärung. Abwägen ...

- Wieviel Selbstbeweihräucherung darf/muß sein?
Ewiges Bauchschmerzthema ... Du weißt nie, wie dein nächster Kunde gestrickt ist. Glücklicherweise interessieren sich die meisten nur für Preise und meßbare Resultate. Wer das Glück hat, Rückmeldung vom Kunden zu bekommen, sollte die in kurzen Zitaten neben die Arbeiten stellen. Eine separate Rubrik mit Lobgesang finde ich zu affig.

- Mehrwert ...
2ndreality findet Gimmicks doof. Hm, prinzipiell gebe ich dir recht, aber ich kann mir Fälle vorstellen, in denen ein wohldosiertes Gimmick gut ankommt. Wenn man z.B. Links anbietet, die nichts mit dem Job zu tun haben, könnten es welche sein, die illustrieren, wie breit gefächert deine Interessen und damit deine Kompetenz ist - oft fehlt den Kunden die Information, wo sich der Freelancer überhaupt reindenken kann. Kann man die Link thematisch zusammenfassen, könnte so 'ne Zusammenfassung ein guter Ort für ein Gimmick sein, z.B. wenn du viel in Sachen Politik machst und Nachrichtenlinks drin hast, könnte ein Newsticker unaufdringlich Mehrwert schaffen.
Flash-basierte Anzeigenbaukästen, die den Kunden zum selbständigen Nachdenken anregen, sind auch so ein Ding.
Und was spricht gegen einen kommentierten Blog? Moderiert ist das Ding sowieso und es dürfte Kunden interessieren, wie man sich in einer Diskussion verhält. Wäre mir zuviel Aufwand, aber es gibt ja Leute, die machen derlei täglich ...

- Technik
Klar, je weniger die Seite moderne Techniken benutzt, desto breiter ist sie erreichbar. Die Webdesigner unter uns müssen natürlich alles zeigen, was sie drauf haben, deshalb sind die mit einer technisch anspruchslosen Startseite und Links auf Beispielseiten mit ausgefeilten Technikbeispielen gut bedient.
Die Printdesigner fahren meiner Meinung nach am besten mit einer möglichst wenig dynamischen Seite. Aber ich laß mich gern vom Gegenteil überzeugen.

- Recht
Am allerallerwichtigsten ist natürlich der Disclaimer. Wenn ihr als Freiberufler und Kleingewerbetreibende im Netz öffentlich werdet, sind die Abmahnhaie potentiell jederzeit hinter euch her. Macht das Impressum wasserdicht! Wenn ihr Meinungen veröffentlicht: checkt, ob ihr Persönlichkeitsrechte verletzt! Das kann teuer werden. Man kann ein toller Designer sein und liebe Kunden haben, aber danach ist man ein armer Designer, der im Gericht sitzt anstatt mit dem Kunden auf den gelungenen Job anzustoßen!

Manfred
 
Also ich sehe es wie 2ndreality:

Auch wenn dieser "Uwe Loesch" noch so toll und kreativ ist (einige Preise hat er ja schon gewonnen):

Die Seite ist nicht wirlich dolle.

Auch wenn das Web nicht sein Schwerpunkt ist, so könnte die Seite ja um einiges professioneller rüberkommen.

Nur weil manche "ach so kreativ" sind, ist nicht gleich alles visionär und super, was sie machen.
 
2ndreality findet Gimmicks doof.

Das kann man so nicht sagen. Videos, Spielereien, lustige Texte - gerne. Aber diese Extras müssen ins Konzept passen. Und ein Konzept einer Seite besteht nunmal nicht nur aus superduper Inhalten, diese sollten auch einer breiten Masse leicht zugänglich sein.

muellermanfred schrieb:
Klar, je weniger die Seite moderne Techniken benutzt, desto breiter ist sie erreichbar.

Die meisten Benutzer erreicht man gerade mit modernen Techniken. Ich meine damit nicht Flash oder Quicktime, sondern simples XHTML/CSS. In den letzten Jahren ist einiges passiert, so dass man mit wenig Aufwand moderne und kreative Webseiten erstellen kann.

2nd
 
Die Crux ist, aus meiner Sicht, unsere Betriebsblindheit durch den täglichen Umgang mit der Online-Darstellung.
Wir haben alle Möglichkeiten, uns Inhalte anzusehen (DSL, aktuelle Browser, Plug-Ins ...) und bedenken oft nicht, mit welchen älteren und bescheideneren Mitteln unsere potentiellen Kunden agieren (müssen?).
Daher ist der Ansatz, so modern wie möglich mit so wenig Technikaufwand wie möglich sich zu präsentieren, wohl der gelungenste Kompromiß ?!?
 
wie wäre es mal, wenn alle die hier mit schreiben (ich nehm an ihr habt eine seite) ihr portfolio zeigen... wer traut sich ? ;)
 
Warum kein Foto? Ich finde diese unpersönlichen Internetseiten, wo im Bereich "Über uns" nur Gefasel steht, zum brechen. Ein persönlicher Text mit einem netten Portraitfoto schafft wesentlich mehr Sympathie. Wieso müssen Internetseiten so steril und unpersönlich sein?

Kann ich nur doppelt unterstreichen, je persönlicher und unverwechselbarer die Seite ist, desto besser. Deshalb finde ich ein Foto sehr wichtig, aber bitte nur ein professionelles Foto und ohne irgendwelche Scherze (wobei ich damit nicht sagen will, dass es immer das langweilige Portrait oder Hochformat-Bild sein muss)!
 
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