Frage zur Fürbitte bei einer Hochzeit

Das sind ja eine Menge an verschiedenen Meinungen. Ich habe bei der Annahme sofort gesagt, dass ich nicht gläubig bin und es mit schwer fallen würde Gott in die Rede einzubeziehen. Als mir versichert wurde, dass dieses aus Sicht des Brautpaares kein Problem sein würde, habe ich angenommen.
Da das Brautpaar auch nicht allwissend ist, wollte ich nur ein paar Meinungen einholen, damit ich große Fettnäpfchen vermeide.

Wenn ich ehrlich bin, so würde mir ein Gottesbezug schon ein wenig schwer fallen und vor allen Dingen nicht mir entsprechen bzw. authentisch sein.

Momentan tendiere ich in die Richtung: Ich wünsche dem Paar......
 
Öhm, der TE ist (mutmaßlich von einem Freund/in) gebeten worden, auf dessen Hochzeit eine der Trauungs-Fürbitten zu halten –*nicht die Predigt.
Da wählt man in der Regel nach dem Grad der Freundschaft und nicht nach der Reinheit des Sündenregisters in der gerade gefragten Konfession der Kandidaten.
Es ist IMHO durchaus ok, das ohne konkreten Gottesbezug zu machen ("Ich bitte darum…", "Ich wünsche X und Y…").
Hochzeitsfürbitten haben auch wenig mit der strengen Wikipedia-Definition aus dem Link oben zu tun.

P.S. Und meiner Meinung ist Wellness-Zeugs das Maximum an Bedeutung, das Religionen 2011 haben sollten. :jaja:

Danke, ich habe sehr über den Satz mit dem Sündenregister gelacht. Momentan schließe ich mich deiner Meinung an. Wollte nur sichergehen, dass es heutzutage ok ist eine Fürbitte ohne Gottesbezug zu halten.
 
Och jetzt fängt das Respekt vor Religionen Geheule wieder an. Wenn ich verkünde, dass ich pinke Trolle mit glitzernden Hüten anbete, dann werd ich höchstens ausgelacht. Aber wenn ich ein stümperhaft zusammenkopiertes Märchenbuch präsentiere und sage der Troll ist 2000 Jahre alt, dann ist das ok und alle haben Ehrfurcht und wagen ist nicht das in Frage zu stellen oder was? Lächerlich sowas.

Zur Hochzeit: Ich würde es nicht machen. Beim besten Willen nicht. Habe mich vor kurzem überreden lassen an einer katholischen kirchlichen Hochzeit teilzunehmen und es war einfach nur lächerlich was der Kasper da vorne erzählt hat. Und die Fürbitte war irgendein grottenschlecht vorgelesener lateinischer Text aus der Bibel. Hätte man sich definitiv sparen können. Ein ehemaliger Arbeitskollege hat im Städtischen Lehrgarten geheiratet. Das war deutlich cooler.
 
@Ricky2000: Flapsige Sprüche über das zu machen, was anderen heilig ist, setzt die Verachtung dieser anderen und ihrer Gefühle voraus. q. e. d.

Mit Aufklärung hat das übrigens nichts zu tun, zu der gehört in erster Linie Toleranz. Lies mal nach, welchen weisen Rat Lessings Nathan den Vertretern der drei Religionen gibt. Da hast Du Aufklärung. Man kann den dreien ohne Probleme den Atheisten hinzufügen und auch ihm sagen: wenn Du die bessere Lehre hast, dann zeige es durch die Ergebnisse ihrer Anwendung, aber beschimpfe die nicht, die anders denken. (Und vor allem, würde ich hinzufügen, ziehe die Aufklärung nicht in den Dreck, indem Du sie mit Gedanken und Taten in Verbindung bringst, die ihrem Wesen diametral widersprechen.)
 
Danke, ich habe sehr über den Satz mit dem Sündenregister gelacht. Momentan schließe ich mich deiner Meinung an. Wollte nur sichergehen, dass es heutzutage ok ist eine Fürbitte ohne Gottesbezug zu halten.

Ob das OK ist dürfte auch stark vom Pfarrer abhängen. Ist der locker und damit die ganze Veranstaltung auch, dann ist es sicher OK, aber es kann eben auch anders sein. Auf der ersten Seite hat ja jemand ein selbst erlebtes Beispiel gebracht.
Ich würde von daher das Gespräch mit dem Pfarrer suchen, wenn dir die Sache ernst ist. Mit dem werdet ihr euch vermutlich sowieso vor der Hochzeit mal treffen, bzw. das Brautpaar, dann sollen die eben fragen. Besser als nachher einen missmutigen Pfarrer zu haben.

Was ich nicht ganz verstehe ist, warum das so ein Problem für dich ist.
An sich ist das doch einfach eine Formsache. Es gibt genug Leute, die keine Krawatten mögen, je nach Arbeitsplatz muß man aber halt eine tragen.
Hier ist es eben eine kirchliche Veranstaltung und da steht Gott im Vordergrund, auch wenn du dich dabei nicht 100% wohl fühlst.
Es geht um die Hochzeit von Freunden. Das ist ihr Tag, also sei ein Mann und spring über deinen Schatten. Ist doch ein schöner Beweis deiner Freundschaft.
 
Klar, kann man sich auch sagen Augen zu und durch. Dann würde ich Gott erwähnen. Dagegen sprechen aber auch einige Gründe:

1) Sollte man an den ganzen Gotteskram glauben, dann frage ich mich wie viel eine Bitte von einem Ungläubigen wert ist.
2) Weshalb muss man bitten? Nur dann erfüllt Gott einem Wünsche? Das macht irgendwie keinen Sinn.
3) Ich glaube absolut nicht an Gott, respektiere aber Menschen, die gläubig sind. Wenn sie daraus Kraft ziehen können, dann ist es ok. Ich persönlich fühle mich schon ein wenig unwohl Gott mit einzubeziehen.
 
@Ricky2000: Flapsige Sprüche über das zu machen, was anderen heilig ist, setzt die Verachtung dieser anderen und ihrer Gefühle voraus. q. e. d.

was bedeutet denn heilig? darf ich das für mich ganz persönlich selbst festlegen und mir, daraus ableitend, jedwede flapsigen sprüche dazu verbieten und gefälligst toleranz und respekt einfordern?
 
@Ricky2000: Flapsige Sprüche über das zu machen, was anderen heilig ist, setzt die Verachtung dieser anderen und ihrer Gefühle voraus. q. e. d.

Interessante Beweisführung. Hast du die von einem Gläubigen? Man stelle eine These auf, behaupte sie ist wahr, Ende der Diskussion. Sehr überzeugend. Wer braucht schon sowas lästiges wie Beweise.

Man kann und sollte sich über Religion lustig machen und sie in Frage stellen, da es einfach völlig irrational ist und von mangelnder Fähigkeit zur Selbstreflektion zeugt, wenn man die Indoktrination der Eltern (sonst wird man ja nicht gläubig) niemals in Frage stellt und sich stattdessen ein absurdes Weltbild zusammenlügt, um das ganze irgendwie zu rechtfertigen.
 
was bedeutet denn heilig? darf ich das für mich ganz persönlich selbst festlegen und mir, daraus ableitend, jedwede flapsigen sprüche dazu verbieten und gefälligst toleranz und respekt einfordern?

Wenn Du Dich ein wenig umschaust, wirst Du sehen, dass das nicht jeder Christ nach seinem Gutdünken definiert, damit ist Dein Argument also keins.

Im übrigen ging es nicht um Verbote, aondern um Respekt vor anderen Menschen.

Nebenbei: es ist immer nützlich, einen Beitrag zu lesen, ehe man auf ihn reagiert. Und zwar ganz. Der Vorzug ist, dass dann die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass man Blödsinn zum Besten gibt.
 
Wenn Du Dich ein wenig umschaust, wirst Du sehen, dass das nicht jeder Christ nach seinem Gutdünken definiert, damit ist Dein Argument also keins.

na und? ich werde sicherlich auch gute gründe für meine definition haben. warum ist da ein bestimmtes buch besser dazu geeignet als irgend etwas anderes auch :noplan:


Im übrigen ging es nicht um Verbote, aondern um Respekt vor anderen Menschen.

ich respektiere doch den menschen... nur hat das rein gar nichts mit irgend einem "glauben" zu tun. wenn mir einer erzählt das der osterhase ihm im traum erschienen ist und ihm befohlen hat sich ab jetzt nur noch hoppelnt fortzubewegen, dann respektiere ich ihn als menschen doch trotzdem... auch wenn ich ihm sage das das totaler mumpitz ist. welches alleinstellungsmerkmal besitzt religion oder glaube, das man sich darüber nicht genauso lustig machen darf wie über andere dinge auch?


Nebenbei: es ist immer nützlich, einen Beitrag zu lesen, ehe man auf ihn reagiert. Und zwar ganz. Der Vorzug ist, dass dann die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass man Blödsinn zum Besten gibt.

hat bei der bibel doch auch schon nichts genütz ;) :noplan:
 
Interessante Beweisführung. Hast du die von einem Gläubigen?
Ich habe ja eine Quelle genannt. Lessing dürfte wohl in gewisser Weise gläubig gewesen sein. Wenn dies das einzige Argument ist, dass Dir gegen seine Position einfällt, ist die Deine allerdings außergewöhnlich schwach.

Man kann und sollte sich über Religion lustig machen und sie in Frage stellen, da es einfach völlig irrational ist und von mangelnder Fähigkeit zur Selbstreflektion zeugt, wenn man die Indoktrination der Eltern (sonst wird man ja nicht gläubig) niemals in Frage stellt und sich stattdessen ein absurdes Weltbild zusammenlügt, um das ganze irgendwie zu rechtfertigen.
Nun musst Du aber noch erklären, wie sich dieser betonharte Dogmatismus von dem des orthodoxesten Christentums unterscheidet. Ich sehe lediglich den einen Unterschied: Die Theologie hat sich immer um eine nachvollziehbare Argumentation bemüht, wahrend Du Dir diese Mühe gleich ganz ersparst, indem Du dem umfassenden Wahrheitsanspruch der Religion einfach Deinen ebenso umfassenden entgegensetzt. Du bleibst lediglich die Auskunft schuldig, warum man Dir mehr glauben soll als dem Papst oder irgend einem reaktionären Dorfpfarrer des 19. Jahrhunderts.
 
Nun musst Du aber noch erklären, wie sich dieser betonharte Dogmatismus von dem des orthodoxesten Christentums unterscheidet. Ich sehe lediglich den einen Unterschied: Die Theologie hat sich immer um eine nachvollziehbare Argumentation bemüht, wahrend Du Dir diese Mühe gleich ganz ersparst, indem Du dem umfassenden Wahrheitsanspruch der Religion einfach Deinen ebenso umfassenden entgegensetzt. Du bleibst lediglich die Auskunft schuldig, warum man Dir mehr glauben soll als dem Papst oder irgend einem reaktionären Dorfpfarrer des 19. Jahrhunderts.

nenn mir einen rationalen grund für glauben. ohne diesen müsste man an alles glauben was man nicht gänzlich ausschließen kann, egal wie abstrus es ist, was ja dann wirklich sehr... naja... zumindest zeitraubend, um nicht zu sagen geisteskrank, wäre.
 
hat bei der bibel doch auch schon nichts genütz ;) :noplan:
OK. Ich dachte, ich sollte höflicherweise davon ausgehen, dass Du in der Lage bist, einen Text zu lesen, zu verstehen und darauf zu reagieren. Wenn Du aber selbst sagst, dass ich mich da irre, wird es wohl stimmen.
 
OK. Ich dachte, ich sollte hoflicherweise davon ausgehen, dass Du in derLage bist, einen Text zu lesen, zu verstehen und darauf zu reagieren. Wenn Du aber selbst sagst, dass ich mich da irre, wird es wohl stimmen.

ich bin diesen "respektiere glauben als wenn es etwas anderes als die vorliebe für currywurst wäre" quatsch einfach inzwischen leid... das ist alles. nenn mir ein alleinstellungsmerkmal von religion und glauben woraus ich ableiten kann das man sich darüber, im gegensatz zu anderen dingen, nicht lustig machen sollte. eigentlich ganz einfach.
 
3) Ich glaube absolut nicht an Gott, respektiere aber Menschen, die gläubig sind. Wenn sie daraus Kraft ziehen können, dann ist es ok. Ich persönlich fühle mich schon ein wenig unwohl Gott mit einzubeziehen.
Wenn du absolut nicht an Gott glaubst, wieso ist dir dann unwohl, in einzubeziehen?



... und es mit schwer fallen würde Gott in die Rede einzubeziehen. Als mir versichert wurde, dass dieses aus Sicht des Brautpaares kein Problem sein würde, habe ich angenommen.
Teste mal ihre Lockerheit, und präsentiere eine muslimische Fürbitte, :crack:
 
Ich habe ja eine Quelle genannt. Lessing dürfte wohl in gewisser Weise gläubig gewesen sein. Wenn dies das einzige Argument ist, dass Dir gegen seine Position einfällt, ist die Deine allerdings außergewöhnlich schwach.

Was irgendein Philosoph mal von Toleranz erzählt hat interessiert mich nicht im geringsten. Mich interessieren nur Fakten und Beweise. Und die gibt es für keine der Religionen. Und solange es die nicht gibt ist Religion Mumpitz, den es aus der Welt zu schaffen gilt, weil er nichts als Schaden anrichtet.

Nun musst Du aber noch erklären, wie sich dieser betonharte Dogmatismus von dem des orthodoxesten Christentums unterscheidet. Ich sehe lediglich den einen Unterschied: Die Theologie hat sich immer um eine nachvollziehbare Argumentation bemüht, wahrend Du Dir diese Mühe gleich ganz ersparst, indem Du dem umfassenden Wahrheitsanspruch der Religion einfach Deinen ebenso umfassenden entgegensetzt. Du bleibst lediglich die Auskunft schuldig, warum man Dir mehr glauben soll als dem Papst oder irgend einem reaktionären Dorfpfarrer des 19. Jahrhunderts.

:sleep: Das übliche bla bla man hätte ja auch keine Argumente gegen die Existenz.

Ich bin Wissenschaftler, du offensichtlich nicht. Daher mal das Science 101:

1. Man stelle eine These auf.
2. Man liefere Beweise für diese These.
3. Hat man Beweise gefunden, dann kann die These als brauchbar akzeptiert werden bis sie widerlegt wird.

Hat man keine Beweise oder zumindest Indizien, ist die These wertlos. Zudem liegt die Beweislast immer bei dem, der die These aufstellt, nicht bei dem, der sie in Frage stellt, denn es ist nicht möglich die Nichtexistenz von etwas zu beweisen.

Da es nicht den geringsten Beweis für irgendeine Art von Gott gibt, sondern im Gegenteil die meisten Thesen der Religionen bereits widerlegt wurden (Evolution und co), ist die These, dass es einen Gott gäbe wertlos.

Wer von anderen Beweise für die Nichtexistenz verlangt hat nichts verstanden. Ich kann ja sonst auch von dir verlangen zu beweisen, dass es irgendwo zwischen Erde und Mars KEINE Teekanne gibt. Wenn du das nicht kannst, dann hast du die gefälligst anzubeten.
 
@Daniel3477: Da Du ja erklärt hast, dass das nichts bringt, versuche ich es gar nicht erst. Wenn Du Dich in Deiner Ignoranz wohlfühlst, will ich Dich nicht weiter stören.
 
@Daniel3477: Da Du ja erklärt hast, dass das nichts bringt, versuche ich es gar nicht erst. Wenn Du Dich in Deiner Ignoranz wohlfühlst, will ich Dich nicht weiter stören.

lass mich nicht dumm sterben! bitte erklärs mir. ich versteh es tatsächlich nicht. welches alleinstellungsmerkmal? ...nur eins! bitte! ich bin gespannt!
 
@mdtrinker: Wenn dieser Ablenkungsversuch bewusst ist, ist das eine sehr schwache Kür. Wenn nicht, empfehle ich, nachzulesen, worum es geht. Im übrigen ist Lessing nicht "irgend ein Philosoph". Wenn es um die Aufklärung geht, sind seine Schriften einige der wichtigsten Quellen, wobei der "Nathan" kein philosophischer Text ist.
 
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