Festpreis gegen Stundenabrechnung

Ich glaube, das Wort „Festpreis“ ist nicht gemeint.

Ich rechne auch nie nach Stunden ab, sondern nach Arbeiten / Projekten.

Und habe die letzten – bald – 20 Jahre kein Problem damit.

Wenn du eine kleine Geschäftsausstattung machst, einfach gesagt:


Corporate Design
- Logo
- Visitenkarte
- Briefpapier
- Flyer

Steht dann hinter Corporate Design eine große Zahl, oder hat jeder Unterpunkt einen eigenen Wert?


Ich wollte auch viele historische Bilder kaufen und muss diese Bilder ja auch erst finden. Das kann ich auch nur schwer abrechnen.
 
Wenn du eine kleine Geschäftsausstattung machst, einfach gesagt:


Corporate Design
- Logo
- Visitenkarte
- Briefpapier
- Flyer

Steht dann hinter Corporate Design eine große Zahl, oder hat jeder Unterpunkt einen eigenen Wert?

Ich rechne das einzeln ab. Das gehört zum Service, dass der Kunde weiß, wie die
einzelnen Punkte gewichtet sind, was mehr Arbeit verursacht usw., dann kann er
das besser nachvollziehen, vergleichen und planen.

Offenheit ist ganz wichtig und schafft Vertrauen. Ich halte das für wichtiger als
irgendwelche Rechtschutzversicherungen oder sowas.

Ich wollte auch viele historische Bilder kaufen und muss diese Bilder ja auch erst finden. Das kann ich auch nur schwer abrechnen.

Musst du abrechnen. Heißt bei mir sowas wie „Bildrecherche im Internet, Auswahl, Bild-Organisation“ oder so,
das kann aber auch in einer Layout-Pauschale z.B. „Buchtitel“ enthalten sein, dann schreibe ich
„incl. Bild-Recherchen“ usw. ... wird dann entsprechend teurer.
 
Ich rechne das einzeln ab. Das gehört zum Service, dass der Kunde weiß, wie die
einzelnen Punkte gewichtet sind, was mehr Arbeit verursacht usw., dann kann er
das besser nachvollziehen, vergleichen und planen.

Offenheit ist ganz wichtig und schafft Vertrauen. Ich halte das für wichtiger als
irgendwelche Rechtschutzversicherungen oder sowas.

Musst du abrechnen. Heißt bei mir sowas wie „Bildrecherche im Internet, Auswahl, Bild-Organisation“ oder so,
das kann aber auch in einer Layout-Pauschale z.B. „Buchtitel“ enthalten sein, dann schreibe ich
„incl. Bild-Recherchen“ usw. ... wird dann entsprechend teurer.


Man merkt doch gleich, wer Profi ist!
 
Das kommt doch aber auch immer auf den Kunden an:
Agentur ABC bekommt das anders aufgeschlüsselt als Kieswerk DEF :noplan:
 
Das kommt doch aber auch immer auf den Kunden an:
Agentur ABC bekommt das anders aufgeschlüsselt als Kieswerk DEF :noplan:


Richtig. Je höher das Honorar, desto genauer fällt auch mein Angebot / Rechnung aus.

Kleine Dienste werden auch mal mit einem Pauschalpreis angeboten und abgerechnet,
da steht dann einfach drunter „komplett laut Angebot“ oder „pauschal“ und der Preis.

Bei langjährigen Kunden kehren bestimmte Arbeiten immer wieder, z.B. jährliche
Firmenbroschüren. Da steht dann auch mal ganz knapp: pauschal 5.000 EUR
Obwohl viel dahintersteckt. Ist aber eh jedes Jahr das selbe.
 
Also bei allen lffentlichen Projekten mit denen ich zu tun hatte, war immer zum Schluss mehr Geld drin als angeboten wurde (...) Sobald man das weiß, bekommt man eignetlich fast jeden öffentlichen Auftrag.

Das mag bei euch so sein, ist aber nicht die Regel.
Ich wäre auch nicht stolz drauf, bei diesem Klüngel mitzumischen.
 
Das mag bei euch so sein, ist aber nicht die Regel.
Ich wäre auch nicht stolz drauf, bei diesem Klüngel mitzumischen.

Eben, es ist doch zum kotzen, dass nur derjenige der am wenigsten bietet, den Zuschlag bekommt.
Da wird nicht mehr nachgeschaut unter welchen Bedingungen das Angebot zustande kommt und die Arbeiten später ausgeführt werden.
Aber die staatlichen Auftraggeber sind ja alle klamm, die können und dürfen gar nicht anders reagieren, obwohl jedem klar sein muss, das man Aufträge zu bestimmten Preisen einfach nicht ausführen kann.

Bei Ford hat man, so habe ich es mal gehört, die jeweils höchsten und die jeweils niedrigsten Angebote ignoriert und sich um die mittelpreisigen Angebote gekümmert, da diese am nächsten nah an der Wahrheit dran waren.
 
Bei Ford hat man, so habe ich es mal gehört, die jeweils höchsten und die jeweils niedrigsten Angebote ignoriert und sich um die mittelpreisigen Angebote gekümmert, da diese am nächsten nah an der Wahrheit dran waren.

In meinem Bereich (Standortmarketing, Tourismus) ist das heute noch gängig. Eine Verwaltung kann mit guten Gründen auch einem anderen Anbieter als dem billigsten den Zuschlag geben und tut das auch meistens. Voraussetzung ist immer ein erfahrener Mitarbeiter in der Verwaltung, der leider nicht in allen Ämtern zu finden ist.
 
Wenn ich mich nicht sehr irre, dann ist das mit dem Ignorieren des Teuersten und des Billigsten in den USA immer noch der Normalfall. Sollte man hier wirklich auch mal einführen...


Zum Thema des TE: für Festpreise muss man genug Erfahrung im präzisen Schätzen haben, sonst legt man drauf oder kommt gar nicht erst zum Zug. :)
 
für Festpreise muss man genug Erfahrung im präzisen Schätzen haben, sonst legt man drauf oder kommt gar nicht erst zum Zug. :)

Gutes Einschätzungsvermögen ist eh das A & O beim Angebote schreiben, damit man sich nicht selbst ausbeutet,
und dann die Abende und Wochenenden am Mac verbringen muss (macuser.de blättern mal ausgenommen).
Da lag ich auch schon daneben und hab geflucht.
 
Ich habe jetzt nicht alles gelesen, darum vorab sorry, wenn es schon mal erwähnt wurde.

Im Grafikbereich habe ich die Erfahrung gemacht, dass Entwurf und Reinzeichnung
ich sehr gut abschätzen kann und ich daher für diese Sachen Festpreise anbiete.
Wichtig dabei ist auch klar zu machen wie viele Entwürfe ich präsentiere.
I. d. R. nicht mehr als zwei. Alles andere verwirrt.

Der Knackpunkt sind die Korrekturen vom Kunden.
Da können dann schnell mal die Stunden nur so purzeln.
"Bitte das Bild noch etwas größer, die Farbe noch etwas heller.
Oh, jetzt hat sich noch etwas am Text geändert … …"

Und da mache ich ganz klar, dass Autorenkorrekturen extra kosten
und nach Stunden abgerechnet werden und die aber dann mind.
in viertel Stunden Takt - manche machen sogar in 5 Min. Takt.
Damit weiß der Kunde, dass das Ändern eines Kommas keine 60 Euro
kostet, nur weil der Grafiker das Dokument aufmachen muss.

Flyer: zwei Entwürfe nach Vorgaben des Kunden (diese nochmals verschriftlichen und ins Angebot mir reinnehmen)
Termin Präsentation: GAAANZ wichtig
Kostet: xx,xx Euro plus einer Autorenkorrektur

Alle weitere Korrekturen kosten je 1/4 Stunde: xx,xx

Abgabe Druckfertige Dateien: GAAANZ wichtig

Kurz: Dein Angebot muss nicht nur den genauen Umfang beinhalten sondern
auch die Termine. Je genauer Du es formulierst um so weniger Ärger am Ende.
 
Hallo Franken, das mit den Korrekturphasen war noch ein wichtiger Punkt -- Danke.
Da gibt es dann wohl kein drumherum um ein Stundenlohn.

Aus Sicht des Kunden würde ich aber nicht verstehen, warum du Festpreise und Stundensätze abrechnest.
Du könntest doch die Festpreise für ein Logo auch in 6 Arbeitsstunden abrechnen? Ist das nicht seltsam?

An diejenigen die die Bezeichnung Festpreis für heikel halten -- wie nennt man das denn sonst? Pauschalpreis?
 
Pauschalpreis, bzw. Pauschale – richtig. :teeth:

Eine Pauschale (abgeleitet von Bausch, „dickes Stück“, mhd.: busch, „Wulst, Gewölbtes“) ist ein Geldbetrag, durch den eine Leistung, die sich aus verschiedenen Einzelposten zusammensetzt, ohne Spezifizierung nach ihrem Durchschnittswert abgegolten wird.

wiki
 
„…Aus Sicht des Kunden würde ich aber nicht verstehen, warum du Festpreise und Stundensätze abrechnest. Du könntest doch die Festpreise für ein Logo auch in 6 Arbeitsstunden abrechnen? Ist das nicht seltsam?…”


So kannst du eine RZ abrechnen, aber nicht Kreativ-Arbeit. Wie willst du deine Ideen in Zeit erfassen? Deshalb gibt es hier „Pauschalen” nach Kundengrösse, Einsatzgebiet (national/international), weiters berechnest du bei Kreativ-Arbeit die sog. Nutzungsgebühr. Welche bei mir nur bei Reinzeichnungen anfiel, wenn sie mehrmals verwendet wurden. Waren in den Folgen aufwändige Änderungen zu machen, so verlangte ich nur RZ-Gebühr nach Aufwand (bei guten Kunden).

Gruss Jürgen

Nachtrag: Wie willst du einen Kunden einen Stundensatz in Druckverlagenherstellung darlegen? Der eine RZler ist schnell, der andere langsam.
 
(...)
Abgabe Druckfertige Dateien: GAAANZ wichtig

Kurz: Dein Angebot muss nicht nur den genauen Umfang beinhalten sondern
auch die Termine. Je genauer Du es formulierst um so weniger Ärger am Ende.


Habe ich noch nie gemacht. Ich schreibe nichts ins Angebot, das mir selbst nichts bringt,
ich aber (bei Verzögerung, Krankheit, Unfall etc.) mir selbst damit schaden kann. :no:

Ich lasse mich nicht auf einen Termin festnageln. Wenn der Kunde auf eine schriftliche
Fixierung bestehen würde, ok. Aber das hatte ich in 20 Jahren nicht.


An diejenigen die die Bezeichnung Festpreis für heikel halten -- wie nennt man das denn sonst? Pauschalpreis?

Man muss das gar nicht benennen. Du listest dein Angebot auf, und schreibst drunter „zusammen“ oder „komplett“
oder gar nichts, einfach den Preis. Fertig. :)
 
Hallo Franken, das mit den Korrekturphasen war noch ein wichtiger Punkt -- Danke.
Da gibt es dann wohl kein drumherum um ein Stundenlohn.

Aus Sicht des Kunden würde ich aber nicht verstehen, warum du Festpreise und Stundensätze abrechnest.
Du könntest doch die Festpreise für ein Logo auch in 6 Arbeitsstunden abrechnen? Ist das nicht seltsam?

An diejenigen die die Bezeichnung Festpreis für heikel halten -- wie nennt man das denn sonst? Pauschalpreis?

Wie ich schon geschrieben habe.
Zum einen weiß ich aus Erfahrung, wie lange ich an - sagen wir - 6-seitigen Flyer - sitze.
Dann gebe ich noch etwas Puffer hinzu und daraus berechne ich dann den Pauschalpreis.

z.b.
6-seitiger Flyer, vier/vier farbig, Blindtext, Fotos vom Auftraggeber gestellt, zwei Entwürfe: xx,xx Euro

Und dann muss man ja auch noch die Konkurrenz einplanen und es gibt Richtwerte vom BDG.
Und irgendwie zwischen diesen Preisen sollte man dann liegen.

Ein weitere Grund ist, weshalb ich für den Entwurf einen festen Preis veranschlage ist, dass ich nicht
gegenüber dem Kunden belegen muss, wie lange meine kreative Phase dauert.
Du kennst das vielleicht, erst kaut man zwei Stunden am Bleistift und nix fällt einem ein,
und dann holt man sich einen Kaffee ums Eck - und bei Tür aufschließen kommt dann der Geistesblitz.
… wie will man so was in Zeitstunden fassen?
Manchmal weiß ich schon gleich nach dem Briefing, wie das Teil aussehen wird. Das Teil bau ich dann in 10 Minuten.

Wenn der Kunde - was er bei mir noch nie getan hat - nachfragt, weshalb Du einerseits Pauschalen nimmst und
für die Korrekturen dann Stundenpreise, wäre dies genau mein Argument: Ideen lassen sich nicht in Zeiteinheiten
fassen.
Doch die Kundenwünsche nach Freigabe des Entwurfs (auch noch ein wichtiger Punkt, den Du berücksichtigen solltest,
Du brauchst unbedingt eine Freigabe bevor Du mit der Reinzeichnung anfängst) kannst Du ja nicht absehen
oder kalkulieren. Da ändern sich Bilder, Inhalte, Texte ... oder eben auch nicht.
 
Habe ich noch nie gemacht. Ich schreibe nichts ins Angebot, das mir selbst nichts bringt,
ich aber (bei Verzögerung, Krankheit, Unfall etc.) mir selbst damit schaden kann. :no:

Ich lasse mich nicht auf einen Termin festnageln. Wenn der Kunde auf eine schriftliche
Fixierung bestehen würde, ok. Aber das hatte ich in 20 Jahren nicht.




Man muss das gar nicht benennen. Du listest dein Angebot auf, und schreibst drunter „zusammen“ oder „komplett“
oder gar nichts, einfach den Preis. Fertig. :)

Da hab ich mich vielleicht nicht genau genug ausgedrückt.
Termine würde ich immer besprechen und dann auch schriftlich festlegen.
Ich schreib dann auch mal rein: Ende August oder so, wenn es nicht ein
festes Datum gegeben ist. Ansonsten läuft man Gefahr, dass der Kunde sagt:
"Aber wir hatten doch besprochen, dass die Druckvorlage am 1.1. fertig sein muss, weil..."
Und wie belegst Du dann, dass es eben doch nicht besprochen wurde?

Meine Schiene: je genauer das Angebot formuliert ist, umso erfolgreicher die Zusammenarbeit.
 
Wie ich schon geschrieben habe.
Zum einen weiß ich aus Erfahrung, wie lange ich an - sagen wir - 6-seitigen Flyer - sitze.
Dann gebe ich noch etwas Puffer hinzu und daraus berechne ich dann den Pauschalpreis.

z.b.
6-seitiger Flyer, vier/vier farbig, Blindtext, Fotos vom Auftraggeber gestellt, zwei Entwürfe: xx,xx Euro

Dann musst Du Dein Geschäft aber auch perfekt beherrschen. Ich mache das auch schon seit über 20 Jahren, kann aber nie genau die Zeit einschätzen. Entweder ich biete "stino"-Flyer nach Vorlage, da geht das, oder individuell, nach Kundenwunsch und meiner Empfehlung. Deswegen biete ich die Flyer trotzdem zu Pauschalpreis an. Bei dem einen Kunden brauch ich halt länger, bei dem anderen kürzer. Letztendlich rechnet es sich dann.
 
Dann musst Du Dein Geschäft aber auch perfekt beherrschen. Ich mache das auch schon seit über 20 Jahren, kann aber nie genau die Zeit einschätzen. Entweder ich biete "stino"-Flyer nach Vorlage, da geht das, oder individuell, nach Kundenwunsch und meiner Empfehlung. Deswegen biete ich die Flyer trotzdem zu Pauschalpreis an. Bei dem einen Kunden brauch ich halt länger, bei dem anderen kürzer. Letztendlich rechnet es sich dann.


Verstehe ich das richtig? Du hast einen Festpreis für Flyer, egal wie sie geartet sind? beispielsweise 4 Seiten, egal wie, für 1.000 € – 8 Seiten für 1.600 €?
 
Zurück
Oben Unten