Leute, Leute. Bereits an anderer Stelle im Forum habe ich aufgezeigt und darauf hingewiesen, was notwendig ist, um kostengünstig all das zu realisieren, was einige Branchen, die hauptberuflich vom Gestalten leben, nicht wahr haben möchten.
Zeitaufwand/Kostenberechnung Imagebroschüre
Gern möchte ich das wiederholen, denn es zeigt auf, was ein Kosten-Nutzungsplan ausmacht. In der Abteilung meiner Freundin, die bei der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, kurz BAM, beschäftigt ist, werden solche Sachen wie Kataloge, Flyer, Berichte, Folien usw. bereits durch Mitarbeiter selbst erledigt. Dafür haben die Vorgesetzten ein preiswertes Komplettsystem für EUR 466,- zur Verfügung gestellt. Basis ist ein AMD-System, mit Serif PagePlus 11 und PDF Experte 5 von Pearl. Erstaunlich, wie gut das bei denen funktioniert. Der Mac arbeitet nur noch im Prüflabor. Und exakt mit diesem Equipment ist auch ein Katalog zu stemmen, denn auch der Freiberufler kocht nur mit Wasser. Für einen gut ausgerüsteten Grafik-Arbeitsplatz braucht niemand einen Mac. Es ist ein Irrglaube anzunehmen, dass es teurer Software oder Hardware bedarf, um einen Katalog zu gestalten und die dafür erforderlichen Druckvorlagen zu erstellen. Dazu benötigt man weder Adobe noch Apple. Die Software Serif PagePlus 11 kostet lediglich 9,99 Euro im Online-Versand und was letztendlich mit Software und Hardware möglich ist, entscheidet sich bei der Anwendung.
Der Freiberufler gibt selbst vor, kein Profi-Fotograf zu sein und verfügt nicht mal über eine eigene Ausrüstung. Sein Ausgangspunkt ist deshalb nicht schlechter als von jedem anderen Amateur-Fotografen und diese finden sich in jedem Unternehmen. Oder wie es der Teilnehmer Fantômas stets in seiner Signatur anführt: „Das handwerkliche Können steckt nun in der Digi-Knipse, in InDesign, in Photoshop. Wirkliche Scheiße kann niemand mehr machen, das verhindern Hard- und Software.“
Richtig, und das haben die Entscheidungsträger in vielen Unternehmen längst für sich erkannt, denn sie wollen mit ihren Ergebnissen keinen Design Contest gewinnen sondern neue Kunden. Und diese haben ähnliche Sehgewohnheiten wie die Unternehmen selbst. Es kostet auch keinen Cent mehr, einen bereits existierenden Arbeitsplatz mehrfach zu belegen, wenn man sich die Kosten von 25 000 Euro vor Augen führt, die nur ein Katalog kosten soll. Das ist irrwitzig! Vor allem geht es Unternehmen um eine optimale Auslastung bereits vorhandener Mitarbeiter und bereits vorhandener Arbeitsplätze. Der Mediengestalter könnte sogar als Teilzeitkraft im Unternehmen arbeiten und das wäre über eine Beschäftigungsdauer von 12 Monaten immer noch effektiver, als sensible Daten aus dem Unternehmen zu geben und für Nutzungsrechte zu bezahlen, das für Arbeitgeber heraus geworfenes Geld bedeutet. Wer dagegen Mitarbeiter beschäftigt, muss sich in Fragen der Ergebnisse nicht mehr damit rumärgern. Für 25 000 Euro kann man auch 2 Mediengestalter als Teilzeitkräfte im Unternehmen beschäftigen, wobei niemand in Abrede stellen kann, das diese nicht ebenso in der Lage wären, einen Katalog ins Leben zu rufen, wie ein Diplom-Designer. Entwürfe müssen beide machen und was nicht gefällt, muss neu gemacht werden. Da macht es keinen Unterschied, wer welchen Berufsabschluss verfügt, denn es muss dem Auftraggeber gefallen – nicht den Mitarbeitern oder Freiberuflern. Letztendlich sollte es Unternehmen um Fragen der Wirtschaftlichkeit gehen und nicht um den verletzten Stolz irgendwelcher Anbieter, die sich als Künstler verkaufen möchten. Das spielt bei Unternehmen keine Rolle und dafür gibt es auch keinen Cent mehr oder weniger.
Außerdem tritt der Freiberufler hier als One-Man-Show auf und das überzeugt auch nicht. Was ist denn, wenn er durch Krankheit ausfällt? Dann bricht seine Kalkulation ein. Für das Unternehmen, das dagegen 2 Mediengestalter auf Teilzeitbasis beschäftigt, ist das kein Problem, denn Ersatz steht Schlange. Knapp 25 000 Euro für einen Katalog, zzgl. Druckkosten erscheint völlig unrealistisch. Da sollten Auftraggeber, die diesbezüglich keine Mitarbeiter in ihrem Unternehmen wollen, den Auftrag direkt an eine Druckerei geben, die zusätzlich zu ihrem Kerngeschäft auch Mitarbeiter für Fotodesign und Text anbieten kann. Gibt es in Großstädten wie Sand am Meer und wird in jedem Fall günstiger als ein Freiberufler, der nur alles alleine machen möchte, aber trotzdem noch auf eine Druckerei angewiesen ist. Die Aufschläge auf den Zwischenhandel können und sollten sich Auftraggeber sparen, denn moderne Druckereien sind bereits Fullservice-Anbieter.