Dock- und Stack-Objekte mit Federspeicher
So könnte man den englischen Original-Ausdruck "spring-load actions" vielleicht übersetzen. Es handelt sich um ein
wirklich cooles und erweitertes Feature im Leoparden. Eine Art fortgeschrittene Maus-Akrobatik für Power-User.
Diese Option verleiht unter 10.5 auch
allen Elementen im Dock sowie in den Stack-Fontänen und -Grids so etwas wie einen
virtuellen Federspeicher. Das heißt: Wenn der Cursor (Mauszeiger), an dem eine Datei hängt (die also gerade räumlich verschoben wird), über ein Icon gehalten wird (engl. hover = schweben), springt das Element nach einer kurzen Blink-Animation auf, und sein Fenster zeigt sich. In das Fenster eines Ordners zum Beispiel kann die Datei durch Auslassen der Maustaste dann fallengelassen werden (wenn ein grünes Plus-Zeichen erscheint, wird sie kopiert; mit der Alt-Taste kann man auf Verschieben umstellen und vice versa).
Solange das Datei-Icon aber noch "an der Maus hängt", werden weitere per Cursor angesteuerte (unter- oder übergeordnete) Folder nach ein paar Millisekunden (justierbare) Wartezeit mit Federspeicher-Power automatisch geöffnet. Man kann sich mit der Datei im Rucksack (und dem Finger auf der gedrückten Maustaste) sozusagen durch die Hierarchien hanteln -
ohne klicken zu müssen! Das funktioniert natürlich auch - wie bisher - in Finder-Fenstern.
Wird eine Datei gleich über dem mit Federspeicher ausgestatteten Dock- oder Stack-Icon eines Programms fallengelassen, so wird sie automatisch in dem Programm geöffnet (auch wenn das Programm vorher noch nicht gestartet war), und das dazugehörige Fenster rückt in den Vordergrund. Man könnte auch etwa eine HTML-Datei (.webloc) über das Browser-Icon ziehen, um dann den WWW-Hyperlink im aufspringenden Fenster in einem bestimmten Tab zu öffnen (erst über der Tab-Leiste fallenlassen).
Selbstverständlich wird mindestens genauso sprunghaft und
vollautomatisch der Space gewechselt, falls das Programm oder der Ordner bereits woanders geöffnet sein sollte. Ohne einen einzigen Mausklick und ohne jedes Betätigen irgendeiner Taste!
Um dieses Feature zu aktivieren oder zu deaktivieren, in den Einstellungen des Finders unter "Allgemein" die - nun auf Dock & Stacks sehr sinnvoll erweiterte - Option
"Aufspringende Ordner und Fenster" mit Häkchen versehen oder nicht. Hier kann auch die Reaktionszeit des Betriebssystems zum Auslösen des Federspeichers in weiten Grenzen eingestellt werden:
Just my two Alpen-Cents: Dieses Ausstattungsmerkmal hat es in sich, wenn man erst mal alte und umständliche Gewohnheiten über Bord geworfen hat. Es ist wie mit dem Erlernen des Zehn-Finger-Systems beim Tippen: Ein bisschen Konzentration, Übung und Einarbeitung wird über die Jahre belohnt mit der enormen Ersparnis von Zeit und Klickvorgängen. Wozu hat der Mensch den Computer erfunden? Wenn schon Maus, dann richtig!
Außerdem zeigt es, wie tief und gründlich das Betriebssystem von den Programmierern durchforstet und feingeschliffen wurde. Es wurde wirklich fast kein Winkel übersehen.
BTW:
Beitrag #143 (Bereich
ORTE in Öffnen/Speichern-Dialogen) aktualisiert.