Doktorarbeit mit dem Mac

Euch allen bis hierher erst einmal vielen Dank; wenn ich Pages nutzen kann (!), dann würde ich das vorziehen. Daher die Frage, wie es um die Gliederung bestellt ist bzw., weil ich es bisher nie gebraucht habe, welchen Nachteil ich durch das Nicht-Vorhandensein einer automatischen Gliederungsfunktion habe.

Natürlich unter der Voraussetzung, das mein Dr.-Vater nicht auf Office besteht; im Grunde sollte aber ein *.doc-File weder im Ex- noch Import große Schwierigkeiten machen, oder?
 
Gliederung geht in Pages schon, jedoch nur mit Einschränkungen. Ob du bei 200 Seiten jedes Mal Lust hast, die - wahrscheinlich kleinen - Fehler zu suchen und zu beheben, die durch den Import / Export-Vorgang entstanden sind, ist eine wichtige Frage. Wenn es dir um Kompatibilität zu Word geht, bist du mit Pages sicher besser bedient als mit Latex oder Mellel, auf jeden Fall aber schlechter als mit Word.

Gruss Gustav
 
Zur Schrift heißt es nur "Times New Roman 12pt oder äquivalent" (was für mich bedeutet KEINE Times New Roman zu benutzen, sondern was hübscheres… Kann ich mit Tex eigtl. jede Schriftart nutzen?). Was meinen Doktorvater angeht, den habe ich genau deswegen vorhin angeschrieben.

Bei LaTeX: Nimm die ComputerModern Schriften (CM-Super). Die werden automatisch benutzt, wenn du die KOMA-Klassen verwendest (Google: KOMA-Script, scrguide).
 
Die Packages sind doch eigentlich unabhängig vom verwendeten Betriebssystem... :suspect:

Und dass LaTeX auf dem Mac nicht ausgereift ist... hm... also mir ist TeXShop z.B. noch nie abgestürzt oder sowas. :noplan:

Ok, mag sein, dass ich mich auf diesem System erst einmal zurechtfinden muss. Während ich die Usability des Mac OS X ganz hervorragend finde, habe ich vielleicht noch eine Eingewöhnungszeit bei Tools, die ich so, oder ähnlich, vorher auf Windows benutzt habe, und mit denen ich dort klar gekommen bin.

mfg
 
Was haben hier eigentlich alle immer gegen Times?
 
serifen Schriften sind einfach total unleserlich, gerade bei fachlichen Texten ist es ein Greul, wenn man mittels Überfliegen den Inhalt erfassen oder was suchen will.
 
sehr sachdienlicher und vor allem aussagekräftiger Kommentar...
mir ist bewusst worauf Du anspielen willst, komisch nur, daß man in jedem Moderationsseminar nahegelegt bekommt, eben keine Serifenschriften zu verwenden, da sie, entgegen ihrer Natur und Intention, nunmal nicht leserlichlicher sind, sondern nur zu dem üblichen "ich mache meine Texte/Präsentationen möglichst bunt, abwechslungsreich, verwende tausende von Animationen, Grafiken, emoticons und cliparts gepaart mit mindestens 5 verschiedenen Serifenschriften in verschiedensten Kombinationen von fett, kursiv, unterstrichen und weil es so drollig ist auch durchgestrichen .... "

Für mich geht nichts über einen sauber strukturierten Text in einer serifenlosen Schriftart und bestensfalls 2 Schriftgraden. Es geht hier ja um einen Fachtext und eben nicht um ein Magazin, wo es auf Layout ankommt, das Interesse weckt.

zum Thema, ich würde mich bei einem 200 Seiten Text nicht von einer software leiten lassen, können wirklich alle.
Praktisch finde ich die automatischen Inhaltsangaben etc. bei Word, kann man aber ebensogut manuell machen, wenn man seine Quellen mit geeigneten Programmen verwaltet und daher gut im Blick hat.
Alle Mathematiker und Physiker in meinem Umkreis schwören allerdings auf Latex, ich habe es trotz Maschinenbau nie benötigt.
 
Mittlerweile bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich – wie schon jemand hier im Thread anmerkte – die Arbeit nicht nur ohnehin noch selbst schreiben muss, sondern tatsächlich auf das Vertraute zurückgreifen werde (Zumal die reine Textmenge kein Problem zu machen scheint).

Meine Gliederung wird 9 Punkte haben, dabei nur die Punkte 4-8 auch Unterverzeichnisse (bis max. 1.1.1.1). Das bekomme ich i.d.T. auch noch manuell auf die Kette. Dazu (zu Pages) scheint mir Sente als Quellenverwaltung eine prima Ergänzung; das Programm werde ich mal testen.

Bleibt noch: 2. Organisation/Mindmapping/Projektplanung/Brainstorming: was empfiehlt sich, um bspw. die Gliederung nach Kapiteln zu bearbeiten, etwa verschiedene Unterpunke zeitlich zu planen, zu kommentieren und via Brainstorming inhaltlich vorzubereiten, mit Hinweisen zu versehen, Literaturhinweise einzubauen, etc.? Ich habe mir verschiedene (MindNote, etc.) angesehen – sehe aber den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und wüsste gerne, wer mir da ggf. was empfehlen kann.

Ideen? Danke! :)
 
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Leicht offtopic: Du meintest, du wirst jetzt deine Diss erst mal anfangen. Das zieht sich ja normalerweise über paar Jahre hin. Du weißt jetzt schon, dass du 9 Gliederungspunkte hast/brauchst? Respekt vor deiner genauen Planung ;)
 
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Die Vorbereitungen sind bereits sehr weit gediehen; natürlich kann es noch Änderungen geben – aber das Projekt wird ohnehin auf 2 1/2 Jahre ausgelegt und ist demenstprechend dimensioniert. ;)
 
@ huegenbegger: Pass bei deinem nächsten Moderationsseminar bitte besser auf, dann weißt du das nächste Mal, warum Serifenschriften sich in bestimmten Schriftgraden nicht für z. B. Beamerpräsentationen eignen... :) ;)

Ich finde nicht, dass Serifenschrifen besser oder schlechter zu lesen sind als serifenlose. Allerdings sind schlechte Schriften weniger gut lesbar als gute.

Der Times schlechte Lesbarkeit vorzuwerfen ist schon ziemlich mutig. Diese Schrift wurde für Mengentext entwickelt und ist in ihrer Effizienz fast ungeschlagen.

Für meine Doktorarbeit würde ich sie vielleicht auch nicht benutzen, aber das hat dann andere Gründe. Hässlich ist sie aber sicher nicht.

Abgesehen davon gibt es außer der verwendeten Schriftart noch viele weitere Gründe, warum du ein Dokument möglicherweise als schwer zu erfassen empfindest.
 
Schlecht lesbar bestimmt nicht, aber ich würde gerne auch optisch eine "eigene" Note setzen. Ich finde die Hoefler-Text ziemlich nett, laienhaft gesprochen "freundlicher" als die Times.

Welche Schrift könntest du ggf. noch empfehlen?
 
Mal abgesehen von der Schriftart...

Für meine Augen ist es irgendwie anstrengender einen mit Word geschriebenen Text zu lesen als einen mit LaTeX gesetzten Text... ich denke, es liegt daran, dass LaTeX etwas intelligenter die Zeichenabstände setzt (oder so)...

Ich habe das letztens mal verglichen. Den gleichen Text, gleiche Schriftart und Größe... und dann ausgedruckt. Aber mit Word sah es schlimmer aus. Irgendwie nicht so leserlich. :confused:



Ich habe sonst immer die normale LaTeX-Schrift verwendet (Computer Modern), aber jetzt versuche ich es auch mal mit der Times. Das sieht auch nicht schlecht aus. :)
 
Hallo,

das mit den Schriften geht aber ganz schön durcheinander. Die Schriften mit Serifen sind für Fließtexte gedacht - in Büchern oder Zeitungsartikeln. Die kleinen Serifen sind keineswegs nur Zierde, sondern helfen den Augen, die Zeilen zu halten. Deshalb kann man eben längere Texte besser lesen, wenn die Zeichen Serifen haben. Die Times hat als zusätzliche Spezialität die Eigengeschaft, sehr schmale Zeichen zu haben. Damit passt mehr Text in eine Spalte - beim Zeitungsdruck war das mal wichtig. Daher auch der Name. Das wussten schon die Schreiber in den Klöstern - deshalb nennt man diese Schriftfamilie auch Antiqua.

Die serifenlosen Schriften (z.B. die Helvetika/Arial) sind für kurze Texte, Zusammenfassungen, Überschriften oder eben Präsentationen gedacht. Sie geben dem Text ein eleganteres Aussehen und sie heben sich von den klassischen Typen ab - deshalb nennt man sie auch Modern.

Richtig ist auch: im traditionellen Satz werden die Buchstaben leicht ineinander gesetzt: z.B. das kleine e unter dem großen T. Diesen Versatz kann Word zumindest bis zur Version von office:2004 nicht - deshalb wirken diese Texte etwas luftiger. Das machen aber auch andere Satzsysteme nicht, deshalb sieht man es immer häufiger auch bei gedruckten Büchern. LaTeX kann das schon korrekt setzen - das ist auch die große Stärke und deshalb sehen die mit LaTeX gesetzten Texte prinzipiell professioneller aus.

Zu iWork: nach meinen Erfahrungen kann iWork fast alles - nur halt keine Gliederung, die auch ins Inhaltsverzeichnis übernommen wird. Das sollte aber ein überschaubares Problem sein - denn Pages kann ja das Inhaltsverzeichnis automatisch erstellen und dann erkennt man Fehler sofort. Ausserdem ändert sich die Gliederung ja nicht ständig. Ein weiteres Thema können Verweise (auf Tabellen, Diagramme, Kapitel usw.) sein. Das beherrschen wiederum die großen Pakete besser...

Zur Schrift: Derzeit nutze ich für Fließtext häufig die Georgia; am liebsten ist mir jedoch die Garamond. Ein Tipp: wähle mal die Kombination 12 Punkt für die Schrift und 18 Punkt für den Zeilenabstand... Das wirkt etwas ausgewogener als die 1,5-Zeilen-Einstellung.

Das wichtigste Organisationsmittel auf dem Computer ist für mich die Literaturdatenbank. Da ich viel mit "richtigen" Büchern arbeite, habe ich mich in BibDesk/BibTeX bzw. Bookends eingearbeitet. Letzteres verwende ich ausführlich in der Kombination Mellel/Bookends. Das funkt prima. Ansonsten geht nichts über den klassischen Karteikasten. HyperCard wäre toll... ist mir aber zu teuer.

Gruß
Peter
 
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Office 2008 scheint das Ineinandersetzen der Zeichen auch noch nicht zu können. :hum:
 
Viele meiner (geisteswiss.) Hausarbeiten und auch meine Examensarbeit habe ich mit Gentium als Schriftartgeschrieben. Ist wirklich sehr schön und super zu lesen.
Als Schreibprogramm empfehle ich Papyrus. Ist zum Verfassen und v.a. auch Formatieren sehr komfortabel und intuitiv zu bedienen.
 
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Hallo,

vielen Dank für den Hinweis auf die Schrift. Die sieht wirklich gut aus...

Peter
 
Nur der Richtigkeit halber (ich arbeite weder mit noch für Papyrus):
Eine Lizenz für Studenten kostet €79.-
Darin eingeschlossen sind DTP-Funktionen, Tabellenkalkulation sowie ein Datenbank-Tool. Die Software ist für Win- wie für Mac-Plattformen verwendbar (wobei auch nach dem Kauf geswitcht werden kann oder eine gleichzeigige Installation auf beiden Plattformen möglich ist)

Unabhängig von allem anderen: Davon zu sprechen, dass Papyrus teurer sei als Office für Mac 2008 ist einfach nicht richtig.

Gruss Gustav
 
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