Digitale Assistenten - Fluch oder Segen

Und der wirklich offene Mensch hinterfragt, welche Alltagstätigkeit kann ich ersetzen und welche nicht.
kann und will ich ersetzen. Ja.
Aber da sind wir bei dem, was Saugkraft schon geschrieben hat. Wer sich solche Fragen stellt, der hat da wenige Probleme.
Wenn ich aber sehe, dass ganze Familien im Restaurant am Tisch sitzen und jeder in sein Handy schaut und diese Familie über eine halbe Stunde kein Wort wechselt, finde ich das gruselig. Und wenn wir anfangen, so etwas normal zu finden, erst recht.
Wenn es Leute gibt, die ein Phantom-vibrieren spüren (die spüren den Vibrationsalarm vom Handy in der Hosentasche ohne das es vibriert). Wenn man ansieht, wie oft man so ein Gerät unter Tags in die Hand nimmt:
Ben Bajarin, ein Analytiker von Apple, fand nämlich vor Kurzem heraus, dass Nutzer ihr iPhone im Schnitt 80 Mal am Tag entsperren. Tagsüber sind das ungefähr alle 12 Minuten. Ganz schön oft, oder? Das gleiche fanden auch Forscher der Universität Bonn heraus, die das Nutzungsverhalten von Studenten anhand einer App untersuchten. Bei dieser kann jeder selbst seinen Smartphone-Gebrauch überprüfen.
https://www.zukunftsinstitut.de/fileadmin/user_upload/Trend_Update/Mindful_Business/Info01-Smartphone-User.pdf schrieb:
Wie oft und wie lang nutzen wir unsere Smartphones am Tag? Für eine britische Studie sollten die Befragten (18-22 Jahre) ihre tägliche Smartphone-Nutzung im Laufe von 15 Tagen schätzen. Zugleich wurde auf ihren Smartphones eine App installiert, um die tatsächliche Nutzung (inklusive Telefonieren und Musikhören) zu messen. Die Ergebnisse zeigen: Ein Smartphone wird pro Tag durchschnittlich 85 Mal gecheckt – doppelt so oft wie die Befragten selbst annahmen. Insgesamt beträgt die Nutzungsdauer 5 Stunden täglich, wobei mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller Aktionen weniger als 30 Sekunden dauern. „Es handelt sich um ein gewohntes, automatisches Handeln, das wir bewusst gar nicht wahrnehmen“, folgert Dr. Sally Andrews, Hauptautorin der Studie.
 
Ist es wirklich so wichtig eine Karte lesen zu können..
Ich glaube schon.

Weil es nicht um die Fähigkeit geht, das Ziel zu erreichen, sondern darum, zu lernen, wie man das Ziel erreicht. Ob das jetzt eine Karte sein muss.. Das lasse ich mal dahin gestellt. Ich glaube nicht. Ein Sextant und eine präzise Uhr sind super, um Navigation zu lernen. GPS macht uns aber auch nicht zu verblödeten Affen.

Deshalb denke, ich dass die Hilfmittel gar nicht so sehr das Problem sind. Sondern die Frage, wie man damit umgeht. Das Problem haben wir doch auch nicht erst seit gestern. Ganz andere Ecke: Früher gab's bei Hunden das Stachelhalsband, heute das "Halti". Weil sich irgendwann mal jemand überlegt hat, dass Lernen durch Schmerzen bei Hunden kontraproduktiv ist. Trotzdem muss der menschliche Rudelführer seinen Job erledigen und dem Hund Ansage, Sicherheit und Abwechslung bieten.

Oder noch plakativer: Ein Airbag (in den 70ern gab es den noch nicht) ist keine Überlebensgarantie wenn du ein Depp bist.

Manchmal ist umgekehrt auch besser: Wenn du zum Rafting willst.. Nimm statt dem Mont-Blanc-Füller vielleicht einfach einen simplen Ikea Bleistift mit. :noplan:

Ich hab beim Tauchen trotzdem meine GoPro dabei. Es geht aber auch ohne. Weil ich eben kein Sklave der Technik bin. Ich nutze sie nur.
 
Das Navigations-Beispiel ist für mich ein absolutes Non-Beispiel wenn ich vergleiche wie wenig Fertigkeiten junge Menschen heutzutage in wirklich wichtigen Bereichen haben. Da bin ich dann einfach Realist und sage auf Navigation kann ich heutzutage verzichten, da es im Alltag eben sehr selten benötigt wird. Und zur Not kann ich mir eben am Tablet vorher die Route anschauen, brauche nicht die 10 Jahre alte Karte hinten im Auto.

Das Smartphone ist heutzutage selbstverständlich und selbst bei älteren Mitbürgern sehe ich ein Verhalten das sie vor wenigen Jahren als unmögliches Verhalten der heutigen Jugend gebrandmarkt hätten. Also versuche ich eben auf ein vernünftiges und bewusstes Nutzen heute aktueller Geräte hinzuarbeiten. Muss ich irgendwohin wo ich mich nicht auskenne, schaue ich mir die Route grob auf dem iPad an, stelle dann den Navi an und achte darauf dass das iPhone genügend Strom hat.

Digitale Assistenten und SmartHome-Geräte dagegen sehe ich noch länger nicht als Geräte die ich nutzen werde.
 
Man sollte aber schon ne Karte lesen können bzw zumindest interpretieren (Höhenlinien, Himmelsrichtungen etc)...
 
#Cosmic,

Lesen können würde ja schon oft ausreichen, ob Karte oder was auch immer.. und: schreiben können - die tsunami-artige Verwendung von Emoijs (hab ich das neue Wort für "Hieroglyphen" richtig geschrieben?) stiftet des Öfteren Verwirrung, allein wenn ich sehe, was die apple-Vorschläge für Herz und Glück bedeuten (sollen) - die sind nämlich gleich. Allerdings nur bildlich. Tatsächlich gibt es da litrarisch erfassbare Unterschiede.

Und was "digitale Helferlein" angeht - weder beim Auto- noch beim Motorradfahren möchte ich aufs ABS verzichten, während ich die Schlupfkontrolle gelegentlich ausschalte ;-)

Also nutzen was hilft (oder Spass macht) und darüber nachdenken, was verzichtbar und anderweitig ggfs. sogar besser kontrollierbar ist.
Auch ohne apple watch hatte ich fast 70 Jahre lang nicht das Atmen vergessen...
(aber das ABS meiner Yamaha hat mir 2x las Leben gerettet)

Gruss, Ciccio
 
ob dieser Effekt bei einer Blindverkostung auch wirklich bestätigt werden kann
Ja, ist tatsächlich so. Du kannst mir beim Essen vermutlich alles mögliche unterjubeln was ich nicht mitbekommen würde.

Es gibt aber eine bestimmte Art von "Eiweißgeruch" (ich weiß nicht, wie ich es anders formulieren kann), bei dem meine Nase sofort anspringt.

Du glaubst gar nicht, wie sch.. das ist. Stell dir vor, ich sitze bei den "Schwiegereltern" am Tisch, nehme einen Bissen (passiert in der Regel bei Huhn oder Schweinefleisch, das vorher mal eingefroren war) und bekomme fast einen K*tzanfall. Die halten dich für eine Sissi oder vollkommen durchgeknallt.

Das macht so überhaupt keinen Spaß. Ich hab eine "teilbegabte" Nase. Etwa so, dass ich dir bei der Weinverkostung genau sagen kann, in welchem Wein Beeren und xy Stoff zu schmecken ist, sonst bin ich da aber "blind". Mix Wodka oder Spüli mit rein, ich schmecke es nicht.

Das kannst dir wirklich so vorstellen. Ich erkenne auf einem Bild 5000 verschiedene Blautöne (das ist die Eiweißgeschichte), Gemüse ist für mich aber einfach nur grün oder so ähnlich.

Ganz ganz seltsam.

Ist ja eigentlich auch ziemlich OT, aber wirklich nicht eingebildet. Ich kann das jederzeit 1:1 reproduzieren. Ich wurde dafür auch schon ausgelacht und du glaubst gar nicht wie oft ich "probier doch mal" in meinem Leben.. :hum:

Hast du schonmal per Nasenfaktor verglichen, wie oft das eine und das andere Olivenöl in der Sonne stand? So eine völlig sinnlose Sch.. kann ich. Olivenöl kippt irgendwann in Richtung.. auch den Geschmack kann ich nicht beschreiben.. wenn es zu oft bzw. zu lange in der Sonne gestanden hat. Gilt für gehärtete Fette noch mehr.

Falls du sowas verwendest: Lager mal zwei Maggiwürfel unterschiedlich. Muss auch tatsächlich Maggi sein. Den einen legst du einen Tag in die pralle Sonne, den anderen dunkel und kühl. Und dann probier mal 2-3 Krümel pur.
 
Eben.. Eiweiß aus zweifelhafter Quelle ist halt nix. :sick:

Jetzt müssen wir nur überlegen wie wir die Kurve zurück zum Thema kriegen. :teeth:
 
Man sollte aber schon ne Karte lesen können bzw zumindest interpretieren (Höhenlinien, Himmelsrichtungen etc)...

Na ja ich bin schon ein paar mal bei einem Kunden oder Mitarbeiter im Auto als Beifahrer mit dabei gewesen. Wenn dann ein Ziel Koblenz oder Lüdenscheid Nord oder Köln heißt .... das Navi läuft und dann auf einmal ein Stau oder gar Sperrung kommt - dann verzweifeln da manche schon. Die wissen nicht mal wie sie grob das ganze Umfahren können und welche Richtung es dann gilt ein zu schlagen.

Wenn ich nach Jena fahre - als Beispiel - und höre schön dass die Strecke Würzburg / Schweinfurt / Erfurt klemmt - weiß ich dass ich auch gerade hoch nach Frankfurt fahren kann und dann halt "rechts" Richtung Erfurt auch abbiegen kann. Bekommen habe heute viel gar nicht mehr hin - weil 100% Verlass auf den Navi Assistenten.
 
ne, die gabs auch damals schon :D das waren die, die mit einem deutschen kennzeichen aufm Rasthof in ihrer Karte rumwuselten ;)
 
Lüdenscheid Nord
Äh.. Wo? :kopfkratz: :hehehe:

Muss im Sauerland sein. Mein letztes Modellauto von Siku ist gefühlte 40 Jahre her, aber die hatten damals LS als Kennzeichen. Mittlerweile MK. Und in Arnsberg hatte ich mit 12 mal eine Flamme, deren Eltern HilfeSieKommen als Kennzeichen hatten.

Analog spielen war schon toll. Ob ich meine Carrera Bahn mal aufbaue? :freu:

Im Pott muss ich mich aber auch auf grobes Nord-Süd/Ost-West Wissen verlassen und eine Stunde mehr einplanen wenn ich ohne Navi fahre. So von Osten über die Südstrecke nach GE oder Oberhausen ist schon "interessant". Kurz mal nen anderen Sender eingestellt, 2 Sekunden keine Schilder gelesen, zack, biste in Köln oder auf der A1 nach Minden.
 
Biene Maja Land...
Stadt der Doofen...
Zecken Gebiet...
Die Unaussprechlichen...
Ja das ist klar.

Aber welche von den 50 Kandidaten in Deutschland meinst du jetzt genau? :crack:

Kassel hat übrigens auch den Ruf, dass hier keiner wohnen will. :D

Ich warte noch darauf, dass Google ansagt: "Achtung! Da wollen Sie nicht hin wenn Sie nicht müssen!"

Edit: Und wenn jetzt irgendwer das Wort "Flughafen" fallen lässt, gibt's den Rauswurf gratis. :hehehe:
 
Das heisst "Fluchhafen" und ich weiss wovon Du redest.
Hier über Münden fliegen die Dinger ja schon ziemlich tief, aber eher "selten" :cool:
 
Ruhrgebiet ist als Ortsunkundiger echt gefährlich - einmal falsch abgebogen ist man in einer völlig anderen Stadt o_O
 
Ruhrgebiet ist als Ortsunkundiger echt gefährlich - einmal falsch abgebogen ist man in einer völlig anderes Stadt o_O

Ändere das in falscher Stadt. Uns passiert nach einem Fußballspiel nachdem wir in blau / weißer Montur sitzend & essend festgestellt haben, dass in dieser Gaststätte ganz andere Farben herrschen...
 
Ändere das in falscher Stadt. Uns passiert nach einem Fußballspiel nachdem wir in blau / weißer Montur sitzend & essend festgestellt haben, dass in dieser Gaststätte ganz andere Farben herrschen...
Kann ja nicht so schlimm gewesen sein. Du lebst ja noch.
 
Auch nur weil die Leute drin uns als Schwaben und nicht ortskundige erkannt haben. Dürften aber kein Wort während dem Essen sagen und nach dem Zahlen direkt aus dem Lokal gehen.

Das war in den 90ern und die Gaststätte von RW Essen. Und das wäre normalerweise ganz anders ausgegangen. In der Zeit in blau / weiß da rein zu marschieren gleicht Selbstmord ....

Dabei sind wir nach dem Stadion doch gefühlt nur 2x abgebogen....
 
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