Die Suche nach dem Perfekten CMS

Moin Minobu,

ich sag es mal so: bis ich für einen kleinen Webauftritt das TYPO3 backend so weit angepasst habe, dass der Kunde nicht von den Optionen erschlagen wird und tatsächlich selbst seine Inhalte pflegen kann ohne selbst Dipl. Inf. werden zu müssen, bin ich z.B. mit ModX schon lange fertig und plane schon das nächste Projekt. Die Einarbeitungszeit in ModX hat in etwa 4 Stunden gekostet, das reicht um Templates, Snippets und Chunks für die meisten einfachen Sachen zu nutzen. Dafür muss man keine 20MB TYPO3-Sourcen auf den Server spielen. Zeit ist Geld. Viele Budgets sind knapp und da macht es wohl einen Unterschied, ob ich einen Tag für die Konfiguration brauche weil ich ein halbes dutzend Extensions installieren muss um valides HTML und SEO-URLs mit einem schlanken Backend zu bekommen oder 1 Stunde...

Dann kommt es für mich darauf an, wie gut man das CMS integrieren kann, z.B. in einen Webshop. Hier trumpft wieder ein anderes System.

Und bei umfangreichen, tief greifenden Modifikationen wird man beim debuggen einer so aufgeblähten (Extension-)Architektur wie T3 auch nicht glücklich. Weniger ist manchmal mehr.

Ausserdem ist es für mich eine Frage der Glaubwürdigkeit: ein Verkäufer, der nur ein Produkt hat, wird dieses auch verkaufen wollen - eine gewisse Auswahl hat noch nie geschadet und es gibt immer ein CMS, welches für einen konkreten Auftrag besser geeignet ist als ein anderes. Manche Aufträge sind Designlastig, andere Datenlastig, andere Communitylastig.

Ein weiterer Aspekt: AJAX. Für eine saubere Integration angefangen von der Datenbank bis hin zum Template ist eine klare und einfache Struktur unheimlich hilfreich bei und spart viel Zeit

Klar kriegt man mit TYPO3 alles hin...aber eben nicht so intuitiv und vieles auch nicht so schnell. Mir macht TYPO3 einfach keinen Spass mehr.

Und die Evolution hat zum thema Spezialisierung wieder ganz andere Anekdoten parat... ;)

Ciao
Fuzzel
 
Muß es unbedingt ein CMS sein oder wäre auch Rapidweaver interessant für dich?
 
ja klar das ist völlig nachvollziehbar. auch wir hauen nicht allen kunden das standard typo um die ohren. individualprogrammierung ist beim typo3 mit der ausgesprochenen (wissens)starken community und auch einer vielzahl an extensions kein problem. was da nicht abgedeckt wird, wird selber programmiert. mit typoscript/php bekommt man alles in griff. natürlich ist individualprogrammierung immer ein sensibler kostenfaktor. aber gerade hier greift wieder die langjährige nutzung des ein und desselben cms. viele probleme/wünsche kehren wieder bzw. lassen sich durch modifikationen von bestehenden lösungen wiederum kostenkünstig einsetzen. auch durch die kenntnis meines "hauscms", kann ich die angebote zu meinen projekten viel präziser gestalten(ich weiß eben einfach, das geht mit ner extensionsanpassung und das mit individualprogrammierung). Somit muß ich nicht extra für jedes problem mir ein neues cms zulegen, das diese lösung schon parat hat.
 
Somit muß ich nicht extra für jedes problem mir ein
neues cms zulegen, das diese lösung schon parat hat.

Hrhr, das ist lustig :D

Ich hoffe nicht, dass bei Dir ankommt dass wir so arbeiten?

2nd
 
@2ndreality
nein natürlich nicht. das war überspitzt.

@Fuzzelabbe

Fuzzelabbe schrieb:
ich sag es mal so: bis ich für einen kleinen Webauftritt das TYPO3 backend so weit angepasst habe, dass der Kunde nicht von den Optionen erschlagen wird und tatsächlich selbst seine Inhalte pflegen kann ohne selbst Dipl. Inf. werden zu müssen, bin ich z.B. mit ModX schon lange fertig und plane schon das nächste Projekt. Die Einarbeitungszeit in ModX hat in etwa 4 Stunden gekostet, das reicht um Templates, Snippets und Chunks für die meisten einfachen Sachen zu nutzen. Dafür muss man keine 20MB TYPO3-Sourcen auf den Server spielen. Zeit ist Geld. Viele Budgets sind knapp und da macht es wohl einen Unterschied, ob ich einen Tag für die Konfiguration brauche weil ich ein halbes dutzend Extensions installieren muss um valides HTML und SEO-URLs mit einem schlanken Backend zu bekommen oder 1 Stunde...

genau das meine ich. für die basics haben wir "out of the box" configs, so daß wir eben nicht bei null anfangen müssen bei dem standard krams bzw. für häufige anfragen/probleme.


zum thema glaubwürdigkeit

ich sehe ein cms nicht als ein produkt an. sondern als eine plattform, mit der der kunde auf meine individuellen produkte/lösungen zurückgreifen kann.


Fuzzelabbe schrieb:
Mir macht TYPO3 einfach keinen Spass mehr.

ich denke das ist auch ein ganz wichtiger punkt. mein standpunkt ist ja, mit jedem der top 10 cms kann ich jedes problem vernünftig lösen, so daß immer ein produktives ergebnis herauskommt. auch wenn der weg ein anderer ist. aufwand/zeit sind projektspezifisch (siehe baseconfigs oben). somit ist die "liebe" zum cms ein wichtiges kriterium. arbeit ist ja auch leben, oder nicht? ;) in einer (gefühlt)guten umgebung leiste ich bessere ergebnisse, als in einer schlechten.
 
Moin Minobu,

dagegen ist nichts zu sagen - zumal die Anforderungen einer Agentur und die eines Freelancers verschieden sind. Wenn der Freelancer in Punkto Personentage / Monat ein Projekt nicht mehr zeitnah umsetzen kann, wird es für eine Agentur doch erst richtig interessant. Eine große Installation mit komplexen Workflows und Templatestrukturen und tagelangen Redakteurschulungen, wie Sie z.B. ein Livelink WCMS erfordert (wogegen TYPO3 wiederum ein Spielzeug ist) kann nicht wirklich von einer Person realisiert werden. Auf der anderen Seite kann man bei so einem Kunden als Agentur nicht mit einer Mini-Lösung aufschlagen und man kann es sich auch leisten, Spezialisten "durchzufüttern" oder nach Bedarf anzuwerben.

2nd hat es recht treffend formuliert: wir können uns Spezialisierung nicht leisten, weil der nächste Job wiederum völlig andere Skills erfordern kann. ("A one man show, not a one trick pony"). Gute Generalisten hat man in den verschiedensten Disziplinen schnell eingephast und produktiv im Thema.

Und genau das ist der Punk: Typo3 ist mir zu unhandlich, meine typischen Projekte setze ich mit einer anderen Plattform effizienter um. Und für große Dinge, die TYPO3 rechtfertigen würden, fehlt wieder die Manpower.

Anfangs war ich auch der Überzeugung, dass TYPO3 die Eierlegendewollmilchsau ist - aber nach einigen Projekten wuchs die Erkenntnis, dass meine Projekte ein zu großes Spektrum darstellen, als dass eine Spezialisierung auf TYPO3 sich rechnen würde. Consulting, Online-Shops, CMS, Individualprogrammierung, Gastspiele in Projektteams ...

Ein Glück, dass es bei all den Plattformen und Systemen für jeden Anspruch die richtige Lösung gibt ;)

In diesem Sinne - tolle Diskussion, wenn auch am Rand zu anderen Themen.

Ciao
Fuzzel
 
ist wordpress gut?
 
Zuletzt bearbeitet:
wordpress ist kein cms sondern eine blog-software und meinermeinung nach nicht vergleichbar. in wordpress kann man zwar seiten anlegen und einige erweiterungen einbinden. dennoch wird man nicht den umfang und die funktionen eines guten cms erreichen.
 
... was natürlich immer auf das Einsatzgebiet ankommt. Ich habe schon viele Webseiten mit Textpattern und WordPress realisiert und bin einigermaßen zufrieden. Bei Textpattern gefällt mir das BackEnd nicht und WordPress ist im Vergleich zu Textpattern nicht skalierbar genug.

Um noch einmal ein neues Projekt in die Runde zu werfen (allerdings nur für Server, auf denen PHP5 installiert ist): Schaut euch mal
- Typolighthttp://www.typolight.org
an. Wie der Name schon sagt handelt es sich theoretisch um eine "abgespeckte Typo3"-Version. Natürlich nur funktional. Die Projekte sind nämlich vollkommen unabhängig voneinander.

Typolight ist hervorragend programmiert und sehr benutzerfreundlich: Das BackOffice ist vorbildlich und viele Zusatzfunktionen wie Bildergalerie, Dateimanager etc. sind von Haus aus eingebaut.
 
Flexibel wie Typo3, aber deutlich weniger leistungshungrig ist Drupal. Der Einstieg erfordert zwar etwas Einarbeitungszeit, wenn man aber mal das Konzept geschnallt hat, will man nie wieder eins der der anderen Systeme nutzen, welche meist nicht an die Flexibilität von Drupal heranreichen. Es gibt unzählig gute Module für Drupal und sogar beim Wysiwyg-Editor hast du freie Wahl.
 
es gibt immer ein CMS, welches für einen konkreten Auftrag besser geeignet ist als ein anderes. Manche Aufträge sind Designlastig, andere Datenlastig, andere Communitylastig.l

Das hier war für mich der interessanteste Denkansatz in diesem Thread. Klar, auch da wird es Unterschiede und Favoriten geben. Aber die jeweiligen Antworten im Durchschnitt dürften für Interessierte sicherlich bessere Ansätze und Hilfe geben, als eine Diskussion über "was ich mag und was nicht"...

1. Wer arbeitet bei designorientierten Aufträgen mit welchem CMS?
2. Wer arbeitet bei datenorientierten Aufträgen mit welchem CMS?
3. Wer arbeitet bei communitylastigen Aufträgen mit welchem CMS?

Ich selbst beschäftige mich nur mit Communities, daher meine Antwort:

zu 3: Joomla mit Community Builder Enhanced (CBE) für kleine bis mittlere Anforderungen
 
1. Wer arbeitet bei designorientierten Aufträgen mit welchem CMS?

Gerade in Hinsicht auf validen Code und Skalierbarkeit würde ich hier Textpattern empfehlen (mein neuestes Projekt hiermit wäre das der JungenBläserPhilharmonie NRW


2. Wer arbeitet bei datenorientierten Aufträgen mit welchem CMS?
Je nach Umfang: Für größere Projekte würde ich vielleicht auf ein kommerzielles CMS setzen. Hat jemand hier Erfahrungen? Kostenfreie Variante wäre Typo3, das ist zumindest seit Jahren für diesen Bereich erprobt.

Für kleinere Projekte reicht Typolight allemal.


3. Wer arbeitet bei communitylastigen Aufträgen mit welchem CMS?

Habe selber wenige Aufträge gehabt, in der Communities im Vordergrund standen. Denke aber, dass Drupal dafür geeignet sein sollte (dafür ist es zumindest konzipiert).


Freue mich auch auf weitere Empfehlungen!
 
Gibt es eine Alternative zu Exposé 4.6

Verzeihung, bin falsch hier.
 
Ui, ich habe bis dato immer für jedes Projekt TYPO3 benutzt, jedoch ist mir das alles zu umständlich, weil typo3 einfach so riesig ist, so dass meine Fehler suche ewig dauert.

ich schaue mir mal cotrexx, expressionengine sowie typolight an ;)

//EDIT ich weiß gar nicht warum ich mich immer mit typo3 geplagt habe :( - weches der drei kann man am besten mit einem Onlineshop koppeln? (xt-commerce.com z.b?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Flexibel wie Typo3, aber deutlich weniger leistungshungrig ist Drupal. Der Einstieg erfordert zwar etwas Einarbeitungszeit, wenn man aber mal das Konzept geschnallt hat, will man nie wieder eins der der anderen Systeme nutzen, welche meist nicht an die Flexibilität von Drupal heranreichen. Es gibt unzählig gute Module für Drupal und sogar beim Wysiwyg-Editor hast du freie Wahl.

:cool:
danke
grad den thread ertdeckt und war erschrocken dass noch niemand drupal erwähnte
 
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