Die Kunst, ein Volk zu verarschen

Kannst du das mal erklären? Irgendwie habe ich das nicht verstanden. Zu den Staatspleiten muss man aber auch sagen, dass DE in seiner jüngsten Geschichte (mit Vorläufern wie Preußen) meines Wissens 8x Pleite war. Und gerade wenig Schulden haben wir hier jetzt wieder nicht.

Deutschland war nach verlorenen Kriegen und einmal während der 20er Jahre vorübergehend nicht kreditwürdig, das waren Ausnahmesituationen und vorübergehender Natur. Für einen halbwegs normal vor sich hinwirtschaftenden Staat ist es fast unmöglich sich in die Insolvenz zu befördern.


Island hat die Banken pleite gehen lassen. Wollte ja GR auch machen, aber dann hat -um es mit seinen Worten zu sagen- Mama ganz schnell nein gesagt. Man kann Apple ja auch nicht wirklich mit Android vergleichen.

Ist das so? Hast Du dafür eine Quelle? Ich habe nämlich immer das isländische Vorgehen auch für die Griechen als beste Lösung angesehen. Wenn die 2 Jahre kein Geld bekommen hätten wäre die Welt nicht untergegangen. Bei dem vielen billigen Geld was von der Fed und der EZB produziert wird und eine Heimat sucht, würden die Investoren schon längst wieder Schlange nach griechischen Staatsanleihen stehen. Was den Isländern die Fische ist den Griechen der Tourismus.
 
Die Touristen sind nur die letzten Jahre seit Beginn der Krise weggeblieben.

Kein Wunder, wurde durch die Medien doch ein Bild vermittelt, als würden dort bürgerkriegsähnliche Zustände von Deutschenhassern herrschen.

Und nein, diese Zustände haben dort nie geherrscht, auch wenn in wenigen Fällen ein paar hundert Demonstranten medienwirksam Flaggen angezündet haben, so sind diese Zustände genauso wenig Dauerzustand gewesen, wie hier in Deutschland das Chaos, das durch die Bilder vom 1. Mai in Hamburg und Berlin vermittelt wird.

Im Gegenteil, man wurde als Deutscher nach wie vor sehr freundlich empfangen geheißen, nur den Namen Merkel hörte man nicht mehr so gerne. (Merkel hat sich auch alles andere als feinfühlig verhalten. Nationalstolz wird bei den Griechen groß geschrieben und das Gefühl, fremdregiert zu werden, war für viele eine Beleidigung)

Der Tourismus hat eigentlich erst im letzen Jahr wieder angefangen, sich zu erholen.
 
Für einen halbwegs normal vor sich hinwirtschaftenden Staat ist es fast unmöglich sich in die Insolvenz zu befördern.
Was erzählst du? USA, Japan und viele "halbwegs normal vor sich hinwirtschaftenden Staaten" (was bedeutet das überhaupt) sind fast Bankrott...

Ist das so? Hast Du dafür eine Quelle? Ich habe nämlich immer das isländische Vorgehen auch für die Griechen als beste Lösung angesehen.
Vielleicht solltest du dir im klaren sein, dass Island = Isländische Krone, Griechenland = Euro. Ich denke, spätestens hier müsste es doch deutlich sein, warum man nicht das isländische Modell auf Euro-Staaten anwenden konnte. Habs dir vorhin schon geschrieben, Apple ist ja auch nicht Android, nur weil beides Smartphone Betriebssysteme sind.
 
Was erzählst du? USA, Japan und viele "halbwegs normal vor sich hinwirtschaftenden Staaten" (was bedeutet das überhaupt) sind fast Bankrott...

Betonung liegt auf "fast" - es "ganz" hinzukriegen ist die Kunst. Wobei USA und Japan die vermutlich schlechtesten Beispiele sind, die es gibt. Die USA hat keinerlei Schulden in ausländischer Währung und Japan hat eher ein Deflationsproblem. Venezuela und Argentinien wäre das bessere Beispiele.

Vielleicht solltest du dir im klaren sein, dass Island = Isländische Krone, Griechenland = Euro. Ich denke, spätestens hier müsste es doch deutlich sein, warum man nicht das isländische Modell auf Euro-Staaten anwenden konnte. Habs dir vorhin schon geschrieben, Apple ist ja auch nicht Android, nur weil beides Smartphone Betriebssysteme sind.
Deshalb hätte Griechenland den Euro aufgeben müssen, sonst kann das natürlich nicht funktionieren.
Der Tourismus wäre dann auch nicht eingebrochen, weil Griechenland im Vgl. mit Türkei/Agypten etc preislich extrem konkurrenzfähig gewesen wäre.
 
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Ein Zitronenfalter faltet Zitronen, ein Volksvertreter vertritt das Volk, iss so......:rolleyes:
 
Bei der Demokratie wird das aber so langsam gefährlich: Wenn wir sie erhalten wollen, muss das Volk aktiver, empfindlicher, kritischer und vor allen Dingen sachkundiger werden. Und da mache ich mir echt Sorgen! Die Probleme sind heute komplex, sie erfordern gerade nicht denjeneigen Wähler, der Politik als Dienstleistung versteht, sondern den, der sich mit der Materie intensiver auseinandersetzt, als man sich es früher noch hat leisten können.
Ich bezweifle, dass die Materie Politik komplexer geworden ist, als sie es vor 20, 30 oder meinetwegen 80 Jahren war. Auf jeden Fall war das Bildungsniveau und der Informationsstand der Menschen früher erheblich niedriger, der Radius, den man überblicken konnte, kleiner.

Meine Großeltern waren politisch ungebildet, sie vertrauten bestimmten Leuten. So dürfte es den meisten gegangen sein. Oft waren es Pfarrer und Lehrer, oder Gewerkschafter, je nach sozialer Schicht, eben die ortsansässigen "Eliten", deren Einschätzungen und Bewertungen die Leute übernommen haben.

Inzwischen sind die sozialen Grenzen durchlässiger geworden, der Zugang zu Informationen für alle so unproblematisch, dass auch die alten "Voreinstellungen" ihre Bedeutung verloren haben. Die intellektuellen Eliten sind zerbröselt. An ihre Stelle sind Medienmenschen getreten, deren Bühnen quotenabhängig sind. Ihr Gewicht bestimmt sich über Einschaltquoten, Klicks, Zugriffen. Das Volk bestimmt selbst, was an Einschätzungen zu hören bekommt. Es bekommt das zu hören, was es hören will.
 
Ich bezweifle, dass die Materie Politik komplexer geworden ist, als sie es vor 20, 30 oder meinetwegen 80 Jahren war.

Das ist ganz sicher falsch. Die Globalisierung mit ihren extremen gegenseitigen Abhängigkeiten, die weltweite blitzschnelle Vernetzung über das Internet, eine wesentlich komplexere Zusammensetzung der Bevölkerung, und die massiv gestiegenen Anforderungen an (Kosten-)Effizienz sind nur ein paar Aspekte, die die Politik heute um ein vielfaches komplexer macht als noch vor ein paar Jahrzehnten.
 
Inzwischen sind die sozialen Grenzen durchlässiger geworden, der Zugang zu Informationen für alle so unproblematisch, dass auch die alten "Voreinstellungen" ihre Bedeutung verloren haben. Die intellektuellen Eliten sind zerbröselt. An ihre Stelle sind Medienmenschen getreten, deren Bühnen quotenabhängig sind. Ihr Gewicht bestimmt sich über Einschaltquoten, Klicks, Zugriffen. Das Volk bestimmt selbst, was an Einschätzungen zu hören bekommt. Es bekommt das zu hören, was es hören will.

Da würde ich fast uneingeschränkt zustimmen (Einschränkung: die sozialen Grenzen mögen heute durchlässiger sein als vor 100, 80, meinetwegen auch 60 Jahren, aber keinesfalls so durchlässig, wie es scheint). Es ist schon richtig: Die Wahrnehmung der Menschen hat sich aufgrund der Informationsflut und der rasant abnehmenden Bedeutung weltanschaulicher Orientierungshilfen verändert, und vermutlich ist noch vor wenigen Jahren so einiges in der Politik unbemerkt gelaufen, was heute ein (kurzlebiger) Aufmacher oder gar Aufreger im Internet wäre. Dennoch glaube ich, dass auch die Politik komplexer geworden ist. Das muss sie allein schon deshalb sein, weil die Welt nicht mehr in zwei Machtblöcke aufgeteilt und damit auch die Pattsituation aufgehoben ist, die allzu große Spielräume nicht bot. Zweitens ist der Kapitalismus - von dem all unser Wohl und Wehe abhängt - unübersehbar in eine neue Phase eingetreten, was man daran erkennt, dass innerhalb eines Jahrzehnts drei Krisen hereinbrachen: die Dotcom-Blase, die Lehman-Pleite und die Eurokrise. Der Kapitalismus läuft unrund wie nie, ein permanenter Ausnahmezustand. Das ist schon was anderes als noch vor 20, 30 Jahren.
 
Hallo,

ich schiebe den Artikel mal in diese Thread, weil ich glaube, das Mutti und Co glauben uns alle verarschen zu können.

Wann wird es zum Zusammenbruch kommen?
http://www.heise.de/tp/artikel/41/41939/1.html

Matthias Weik und Marc Friedrich halten den Zusammenbruch des Weltfinanzsystems für unvermeidlich

Die Wirtschaftswissenschaftler Matthias Weik und Marc Friedrich veröffentlichten vor zwei Jahren ein Buch über die Finanzkrise, das zum Überraschungserfolg wurde und sich fast zwei Jahre lang in der Bestsellerliste hielt: Der größte Raubzug der Geschichte - Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden. In ihrem neuen Buch Der Crash ist die Lösung propagieren sie, dass der große Zusammenbruch des Weltfinanzsystems erst noch kommt und unvermeidlich ist.
 
Steht in dem Buch auch wann das alles zusammenbricht? Wäre hilfreich; ich plane eben den Urlaub... :)
 
der zweite Donnerstag nach Deinem Urlaub

Hast Du den Text denn mal gelesen?

Danke! :)

Ja, eben gerade fertiggelesen. Im Grunde nichts neues abgesehen von der Annahme, dass der Crash sich nicht vermeiden lässt. Gefallen hat mir die Forderung nach der Verursacherhaftung - diese ist längst überfällig und könnte in Zukunft wirklich das ein oder andere Problem vermeiden weil es durch bedachteres Handeln erst gar nicht entsteht.

Ansonsten bin ich, wie so viele, eh nur Passagier und muss mit ansehen, wie der Kutter evtl. abgluckert. Nun aber los ins Reisebüro. :)
 
Ansonsten bin ich, wie so viele, eh nur Passagier und muss mit ansehen, wie der Kutter evtl. abgluckert. Nun aber los ins Reisebüro. :)

tu uns allen einen Gefallen und fahre sehr lange in Urlaub - der Crash passiert ja dann erst danach :d
Dein Urlaub ist also gut für unser aller Finanzen - wenn das mal kein Grund ist …. Shaddy mache Urlaub für Deutschland.
 
So, wieder zurück vom Buchen! :)

Oh ja! Am Ende bin ich gar voll der Held weil ich das gesamte System alleine gerettet habe - und das nur durch Urlaub. Jetzt hoffe ich nur, dass sich die Jungs im Buch nicht verkalkuliert haben - ich habe nämlich keine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen. :(
 
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