Original geschrieben von martyx
interessant! was mich sofort zur frage bringt, wie warm darf ein G-Prozessor werden? 'Cache Control' von 'Powerlogix' zeigte gestern bei mir 32 grad an (keine vollast, nur text und internet) !? dabei schien die pralle sonne auf das book. da wo die festplatte sitzt, war es schon sehr, sehr warm. ich würde ca. 42 bis 45 grad schätzen (gefühlte temperatur; ich dusche mit ca. 45 grad - laut anzeige - daher der wert ;-).
meine fragen:
1. wie warm darf der prozessor werden?
2. welche software gibt eine ungefähre vorstellung der proz-temperatur?
Das ist eine sehr gute Frage - an sich sollten die Temperaturen genauso gesteckt sein wie bei Intel & AMD Prozessoren, wobei es hier sehr stark auf die Messmethode ankommt.
So kann man beispielsweise eine interne Diode auslesen die moderne Prozessoren eingebaut haben so wie der Pentium4 oder der AMD Athlon ab Athlon XP. Bei früheren Prozessoren wurde die Temperatur unterhalb der CPU im Sockel gemessen so dass sie gute 30°C unter der eigentlichen Kerntemperatur liegt - was jedoch ziemlich sinnlos ist. Denn entscheidend ist es eine möglichst niedrige Kerntemperatur zu haben um HotSpots zu vermeiden (HotSpots sind ganz kleine lokale Stellen im Prozessor die sich ganz stark erhitzen, so wie beispielsweise die FPU bei intensiver Nutzung). Denn besagte HotSpots können bei entsprechender Intensivität die CPU zerstören.
Ich werd mich gleich mal in den technischen Dokumenten von Motorola vergraben und etwas über die maximale Betriebstemperatur raussuchen.
Update
So hab mich jetzt mal durch das 7400 Datasheet gewühlt und so wie es aussieht, ist diese CPU sogar noch deutlich besser gestrickt als AMD oder Intel Prozessoren. Die maximale DIE Oberflächentemperatur beim MPC7400 beträgt 105°C ebenso ist dies beim neuesten G4, dem MPC7455 und auch bei allen dazwischen.
Allerdings heißt dies nichts, denn leider weiß ich nicht genau welche Messmethode Apple anwendet. Der MPC74xx hat einen internen Temperatursensor der eine Reaktionszeit von 20µs auf Taktzyklen skaliert hat - das heißt also, dass die Diode eines 400 MHz G4 träger reagiert als die eines 1 GHz G4 aber dennoch noch schnell genug um die CPU bei Abfall des Kühlkörpers beispielsweise abzuschalten und vor Zerstörung zu retten.
Sollte Apple jedoch nicht die interne Diode auslesen sondern irgend eine eigene Methode anwenden, so sind sämtliche oben genannte Zahlen für die Tonne. Die Reaktionszeit externer Sensoren kann um den Faktor 1000x schlechter sein und die gemessene Temperatur bis zu 40°C niedriger als der Realität entspricht. Da sich jedoch Apple im Gegensatz zu Motorola überhaupt nicht darüber auslässt wie die Messung erfolgt kann ich hierzu leider nichts sagen, meine Vermutung ist jedoch, dass die interne Diode verwendet wird. Dies basiert auf meiner Beobachtung, dass die Temperatur des Kühlkörpers in direkter CPU-Nähe ganz grob der von diversen Tools gemessenen Temperatur entspricht, in der Regel zwischen 5 und 10°C niedriger als diese.
Es sieht also so aus, als ob aktuelle Prozessoren bei der derzeitgen Kühlung die Apple verwendet noch gehörig Luft nach oben haben, daher kann ich es beim besten Willen nicht verstehen warum so extrem laute und leistungsfähige Lüfter verbaut werden wenn dies garnicht nötig ist. Und auch die thermische Energie/Leistung ist bei G4 Prozessoren im Vergleich zu AMD & Intel Prozessoren minimal - so ist die TP (Typical Power) eines 400 MHz G4 Prozessors grade mal 5,3W, die MP (Maximum Power) bei 100% Last 11,3W. Der 1 GHz G4 liegt mit 15W TP und 22W MP auch noch sehr gut im Rennen. Zum Vergleich: Aktuelle AMD Athlon XP Prozessoren haben eine TDP von bis zu 50W und eine MDP von über 70W, ebenso Intel-Prozessoren. Dies ist - pro-Fläche gerechnet - das zehnfache einer Kochplatte.