Gesellschaft Die DDR war klasse. Also kein Unrechtsstaat?

Suruga schrieb:
Dann lass dir deine eigene Aussage mal auf der Zunge zergehen.
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:confused: Das war nur eine neutrale Feststellung. Die DDR hat ihre schwache, nicht frei konvertible Währung als Standortvorteil ausgenutzt, wie China ;) Der Arbeiter hat die Zeche gezahlt - allerdings wäre er ohne die schwache Währung nicht wettbewerbsfähig gewesen.
 
alexxus schrieb:
Da liegst du glaub ich falsch. Ich kenne NIEMANDEN, der sich die DDR zurückwünscht. Okay, manche sagen, das einiges schön war aber das meißte schrecklich.
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Ich bin ja im Allgemeinen deiner Meinung, aber hier im Thread sind doch genug, die das behaupten :noplan:
Oder verstehe ich da was falsch :confused:
 
cux schrieb:
den fehler, den die staatsmänner der ddr getan haben, war, die mauer zu ziehn. ich bin mir sicher, das hätte es diese nicht gegeben, die bürger hätten sehen können, was "drüben" los ist - sie wären zurück gekommen (zumindest hätte sich die einwohnerzahl relativiert)
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von den Selbstschussanlagen ist aber keiner deiner Familie zerfetzt worden, oder...:mad:
 
cux schrieb:
den fehler, den die staatsmänner der ddr getan haben, war, die mauer zu ziehn. ich bin mir sicher, das hätte es diese nicht gegeben, die bürger hätten sehen können, was "drüben" los ist - sie wären zurück gekommen (zumindest hätte sich die einwohnerzahl relativiert)


in diesem sinne

lg
cux
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ja deshalb war die Zahl der Rückkehrer vor dem Mauerbau so hoch, dass jeder Einzelne in den DDR-Medien erwähnt werden konnte.;)
 
Ui, was für verklärte Ansichten.

Aus eigenen Erleben, auf einer Binnenfahrt wurde ich durchaus kontrolliert, auf Nachfragen hin erhielt ich "Grenzvorkontrolle" als Stichwort genannt - die Grenze war aber gut 80-90 km Luftlinie entfernt. Die wollten nur auf den Busch klopfen "Wir sehen/beobachten Dich...!"

Da wird es viele geben, die in der einen oder anderen Richtung was erzählen können. Unvergessen, wie ich mal festgehalten wurde, weil ich zufällig nachts die Straße entlang kam- ich wäre der Übeltäter gewesen, der Plakate und Losungen heruntergerissen hätte ... Dennoch prägen viele andere, familiäre und berufliche Erinnerungen das eigene Bild- diese Gemengelage ist unbeschreiblich. Wer es mal erleben/nachempfinden will, braucht nur nach Kuba, Nordkorea oder so für eine Woche Urlaub hinfliegen, der bekommt eine Ahnung davon- aber kein Wissen, wie es jahrelange Prägung ausmacht.

In summa- ich verstehe das Bild, wenn Ältere in Ausschnitten vergleichen (die hatten eine jahrzehntelange Teilnahme, konnten nicht weg, haben Kinder groß gezogen, mußten gewollt oder ungewollt arrangieren etc.), aber nicht die, die sich das frühere Erleben verklären- weil es ein nur ausschnittsweises Rückerinnern ist.

Jock-l
 
Auch wenn ich so weit aus dem Westen bin, dass die DDR für mich schon fast Sibirien ist, so habe ich mich doch u.a. schon direkt nach der Wende und seit dem immerfort für dieses Land interessiert. Zumal ich auch ein klarer Anhänger linker Politik bin. Nach allem, was ich über die DDR weiß, war diese so ungefähr das letzte Drecksland, in dem ich hätte leben wollen. Und zwar einfach deshalb, weil persönliche Freiheitsrechte in dem Land nichts galten; es muss einem sozusagen die geistige Luft zum Atmen gefehlt haben. Das eigene Werdegang hing in zu vielen Dingen vom Gutdünken irgendwelcher fremder Leute (Parteifunktionäre, Stasi etc.) ab, als dass es dort erträglich gewesen sein könnte für mich.
 
pancho0815 schrieb:
… Und zwar einfach deshalb, weil persönliche Freiheitsrechte in dem Land nichts galten; es muss einem sozusagen die geistige Luft zum Atmen gefehlt haben. Das eigene Werdegang hing in zu vielen Dingen vom Gutdünken irgendwelcher fremder Leute (Parteifunktionäre, Stasi etc.) ab, als dass es dort erträglich gewesen sein könnte für mich.
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Das galt für "normal angepasste" Bürger! Es gab aber, vor allem in Großstädten, eine von der Volkswirtschaft völlig losgelöste Szene von vor allem "Kreativen", und auch einfachen Geschäftemachern, die der Gängelei entkamen indem sie ihr Geld mit z.B. Klamotten nähen, Schmuck fabrizieren oder Autos schrauben verdienten! Steuern wurden nicht abgeführt, oder nur pro forma indem man irgendwo als "Privatsekretär" oder Ähnlich angestellt war. Ärzte kannte man, und es wurde nie nach 'ner Krankenversicherung gefragt …
Ich hab auch ende 80er Jahre Klamotten genäht, und hatte nix mit dem normalen Arbeitsleben zu tun! Weg wollte ich trotzdem ...
 
pancho0815 schrieb:
Auch wenn ich so weit aus dem Westen bin, dass die DDR für mich schon fast Sibirien ist, so habe ich mich doch u.a. schon direkt nach der Wende und seit dem immerfort für dieses Land interessiert. Zumal ich auch ein klarer Anhänger linker Politik bin. Nach allem, was ich über die DDR weiß, war diese so ungefähr das letzte Drecksland, in dem ich hätte leben wollen. Und zwar einfach deshalb, weil persönliche Freiheitsrechte in dem Land nichts galten; es muss einem sozusagen die geistige Luft zum Atmen gefehlt haben. Das eigene Werdegang hing in zu vielen Dingen vom Gutdünken irgendwelcher fremder Leute (Parteifunktionäre, Stasi etc.) ab, als dass es dort erträglich gewesen sein könnte für mich.
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Ich bin zwar auch im Westen geboren, war aber häuig, auch wegen Verwandchaft "drüben".

Und ja, ich kann dir nur zustimmen, du hast vollkommen recht. Hätte ich dir so gar nicht zugetraut (auf Anhänger linke Politik bezogen). ;)
 
cux schrieb:
2. Das Thema Stasi - jeder schnattert drüber - es wäre eine Frechheit ausgehorcht zu werden ect.

was der BND veranstaltet und was nicht, weiß kaum jemand - wird aber auch gar nicht weiter drüber gesprochen. das der bnd auch nur ein geheimdienst ist, wie jeder andere auch (eben auch die staatssicherheit) interessiert nur wenige
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Wer allen ernstes einen Auslands(!)geheimdienst eines demokratischen Staates mit dem inneren Unterdrückungsapparat einer Diktatur, hier Stasi, gleichsetzt, hat entweder nie etwas von Geschichte gehört, ist ideologisch verblendet oder einfach nur ein Idiot. Das meinst du doch nicht wirklich, oder?
 
lars_munich schrieb:
Wer allen ernstes einen Auslands(!)geheimdienst eines demokratischen Staates mit dem inneren Unterdrückungsapparat einer Diktatur, hier Stasi, gleichsetzt, hat entweder nie etwas von Geschichte gehört, ist ideologisch verblendet oder einfach nur ein Idiot. Das meinst du doch nicht wirklich, oder?
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....ja, den BND in diesen Vergleich zu setzen, ist schon recht unsinnig.

....dagegen den Verfassungsschutz (und gerade den einiger Länder) kann man hier schon in einen Vergleich setzen. Allerdings sind dort "ungenehmigte" Abhörmassnahmen die Ausnahme ..... aber sie kommen vor.

...aber die Stasi bestand ja nicht nur aus "Abhören" ...... das war ja nur ein kleiner Teil. das System Stasi war ja sehr komplex in die Gesellschaft eingewoben.
 
Ich empfehle jedem das Stasi-Museum in Berlin, Nähe Brandenburger Tor (in der Behörde zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit).

Sehr interessant.
 
oh mein Gott! Was man hier zum Teil lesen muss ....

Ich gebe gleich zu ich bin 19 Jahre alt und habe nur einige Monate meines Lebens in der DDR gelebt. Meine Meinung bildet sich auf Erzählungen enger Verwandte und von Büchern.

Einige hier versuchen irgendwie ihren eigenen Staat zu gründen nach dem Motto ... "ich hätte gerne einmal das Bildungssystem der DDR und die "Freiheit" der Westdeutschen zum mitnehmen".

Man sollte nicht versuchen irgendwas gutes an der DDR zu finden. Klar sicherlich hatten einige Leute ihren Spaß in der DDR, aber das dürfen dann auch die gewesen sein die mit dem System gekämpft haben.

Man hatte Arbeit ... aber auch die die man wollte? Gutes Bildungssystem .... um studieren zu können musste man in die Partei eintreten ... und Bildung, die aus Kommunistischer Propaganda bestand? .
Klar es gab ja auch reichlich Veranstaltungen für die Jugend, für die mit dem Blauen FDJ Halstüchern ... wo ihnen Kommunistische Werte eingetrichtert wurde.
Ich habe nicht großartig in der DDR gelebt aber ich mag es zu entscheiden ob ich einen Volkswagen oder einen Audi fahre. Toll ist es auch das ich die Musik hören darf die ich hören will usw. .

Und irgendwann denke ist auch mal Schluss mit der Paranoier von einigen hier, glaubt ihr wirklich ihr werdet überall beobachtet ? Das euer Leben so interessant ist? Vielleicht ja noch sie wie in der DDR? Mensch lebt euer leben.... und vergleicht nicht die DDR mit dem jetzigen Staat.
Es gibt ein Deutschland und irgendwann sollte das Thema DDR mal abgeschlossen sein. Seid froh das ihr nicht im Kommunismus lebt, ihr werdet vielleicht die ersten sein die Heulen werden wenn es heißt "Ne Apple ist eine kapitalistische Marke, wir nutzen nur nur Linux .... " ( nur als Beispiel, bevor die Diskussion hier los geht das Linux auch kapitalistisch ist und bla bla bla ...)
 
lars_munich schrieb:
Ich empfehle jedem das Stasi-Museum in Berlin, Nähe Brandenburger Tor (in der Behörde zur Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit). Sehr interessant.
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Och, mir reichen die Stasi-Zellen die ich von innen gesehen habe und meine Akte! Auch sehr interessant! :crack:
Was wären wir nur ohne die netten Bayern, die uns die DDR erklären …
 
in2itiv schrieb:
....dagegen den Verfassungsschutz (und gerade den einiger Länder) kann man hier schon in einen Vergleich setzen. Allerdings sind dort "ungenehmigte" Abhörmassnahmen die Ausnahme ..... aber sie kommen vor.
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Ja, und zu kommt, dass die Genehmigung der Abhörmassnahmen nicht durch einen Richter erfolgt oder gerichtlich überprüft wird sondern nur ein Antrag des VS beim Innenministerium notwendig ist womit man den Bock zum Gärtner macht :)
 
lars_munich schrieb:
Ich bin zwar auch im Westen geboren, war aber häuig, auch wegen Verwandchaft "drüben".

Und ja, ich kann dir nur zustimmen, du hast vollkommen recht. Hätte ich dir so gar nicht zugetraut (auf Anhänger linke Politik bezogen). ;)
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Für mich als Linken (nenn mich jetzt einfach mal so) ist es enorm wichtig, sich von der DDR oder ihren "Bruderstaaten" abzugrenzen. Diese Systeme gehören erst mal auf den Misthaufen der Geschichte, bevor man politisch wieder von vorne anfängt.
Denn eine soziale ökonomische Gesellschaftsordnung nützt ohne maximale persönliche Freiheit und Rechtstaatlichkeit niemandem; und genau das Fehlen letzter hat IMHO diesen Pseudosozialismus unerträglich gemacht und letztlich zu Fall gebracht.

Außerdem kann man IMHO nicht die DDR bagatellisieren und auf Schäubles Sicherheitspolitik rumtrampeln, wie sich das gehört.
 
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