Deutschland ist besser als Du denkst!

HAL schrieb:
Meine Frage hat nichts mit dem "Jetzt" oder dem "Gestern" oder dem
dunklen Kapitel der Geschichte zu tun, dass uns ja immer wieder gerne
als Maulkorb umgehängt wird.

Ich meine das Allgemein. Stadt Land Fluss Leute Menschen sozusagen.

;)

Das Problem ist, das alles das, auf das man zu recht stolz sein könnte derzeit gerade heftigst demontiert wird. Vor nicht allzu langer Zeit waren wir noch eine _Vorzeigenation_. Deutschland war für viele Länder das Maß aller Dinge. Zu der Zeit wäre auch Patriotismus angesagt gewesen - durfte aber nicht sein. Wie gesagt, wenn es den Bach runter geht dürfen wir wieder stolz sein.
 
@Wuddel,

wenn man im Ausland lebt, sieht man sein "Heimatland"
ohnehin distanzierter. Ich kenn das von meinem Bruder,
der seit längerem in Bangkok lebt.

Ich war vor vier Jahren mal vier Wochen in Kanada
(2x das Land gequert). Als ich zurück war, kam mir D
irgendwie komisch vor. Als ich dort war, habe ich mir
über einige Merkwürdigkeiten die Augen gerieben.

Ich glaube man sollte/kann auf kein Land dieser Welt
wirklich Stolz sein.
 
ZoopCube schrieb:
Ich finde den Begriff "stolz" etwas zu hoch angesetzt, Positive Dinge halten sich mit Negativen oft die Waage, so daß ich persönlich (wahrscheinlich) nie sagen würde, ich bin "stolz", in Deutschland zu leben oder ein Deutscher zu sein.
Trifft übrigens auch für ne Menge anderer Länder zu.

ich bin aber »froh« in deutschland zu leben. ich wüsste nicht wo ich mich sonst wohler fühlen würde. hier bin ich daheim und hier finde ich für mich die bestmöglichen bedingungen. bestimmt ist es z. b. in schweden, oder in österreich auch nett, aber hier ist meine heimat. das hat was von einem nest.
 
Zuletzt bearbeitet:
ZoopCube schrieb:
Ich finde den Begriff "stolz" etwas zu hoch angesetzt, Positive Dinge halten sich mit Negativen oft die Waage, so daß ich persönlich (wahrscheinlich) nie sagen würde, ich bin "stolz", in Deutschland zu leben oder ein Deutscher zu sein.
Trifft übrigens auch für ne Menge anderer Länder zu.

Der Begriff "Stolz" ist ja leider auch irgendwie negativ behaftet.
Aber ein wenig Patriotismus ist schon völlig in Ordnung.

Ich finde RETRAX trifft es mit seinem Posting eigentlich ganz gut. :)

Edit:
Ja Pamela, auch Du hast völlig recht mit dem sich heimisch fühlen!
Mir gefällt es in Bremen sehr gut und ich fühle mich hier sauwohl.
Immerhin bin ich auch hier geboren, wenn auch mit einem türkischen
Pass. Aber mir Bremer Beteiligung (Hi Muttern!)... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
RETRAX schrieb:
Ich bin etwas vorsichtig mit dem Begriff "stolz". In erster Linie bin ich stolz auf das was ich selber erreicht und geschaffen habe.

Stolz auf ein ganzes Land zu sein, an dem ich recht wenig mitgewirkt habe...mhm...schwierig.

Bringt die Sache auf den Punkt. Ich bin auch nicht stolz, Schweizer zu sein, sondern einfach *glücklich* darüber. Stolz bin ich auf meine Schulnoten, die habe ich mir selber erarbeitet. Daher muss ich immer wieder lästern, wenn ein Landsmann sagt, er sein stolz auf zB unsere Berge. Wieso? Die haben wir noch nicht selber aufgeschüttet...

Alex
 
Na endlich, wir werden wach...
Ich bin stolz darauf, dass ich Deutscher bin. Und wenn mir jetzt jemand wieder die jungste Geschichte mal vor die Augen führt und darauf hinweist, wie schlimm alles gewesen ist und wir alle immer noch Schuldgefühle haben sollten...bla, bla, bla
Unsere Geschichte liegt ja nicht nur zwischen 1933 und 1945.
Was ist mit Mozart, Dürer, Schiller, Goethe, Bach, Grünewald, Neumann usw? Was ist mit unseren deutschen Tugenden, von denen viele ja keine Ahnung mehr haben? Was ist mit NEIN zum Irak-Krieg?
Warum gibt es stolze Amerikaner, obwohl wir heute fast keine Indianer mehr haben, die eigentlichen Leidtragenden unserer Neuzeit?
Was ist mit Engländern, die die ganze Welt mal versklavt haben? Genau so die Franzoden, Spanier usw...
Die Vergangenheit ist eine Lehre für alle Nationen auf diesem Planeten. Sie darf aber die Zukunft nicht diktieren, sondern sie korrigieren...

Dementsprechend stolze Amis, da Apple, Rock n´Roll, stolze Deutsche wegen Bier, Kultur, Autos, stolze Juden wegen hervorragenden Ärzten, Mathematikern und Humanisten usw...bla bla bla...
 
pamela schrieb:
ich bin aber »froh« in deutschland zu leben.
'Froh' bin ich auch ...
superspike schrieb:
Der Begriff "Stolz" ist ja leider auch irgendwie negativ behaftet.
Aber ein wenig Patriotismus ist schon völlig in Ordnung.

Ich finde RETRAX trifft es mit seinem Posting eigentlich ganz gut. :)
"stolz sein" bedeutet für mich "kann ich alles, was hier passiert vertreten", und - jetzt mal die Geschichte aussen vor - nein, das kann ich nicht.

Stimmt, Retrax hat es besser ausgedrückt!
 
allerdings haben wir Deutschen evtl. eine besondere
Pflicht demokratisch und tolerant zu handeln

... weil sich Die Deutschen nach 45 nie wirklich in der Weltpolitik emanzipiert haben.
Und ich befürchte da wird sich auch so schnell nichts ändern und weiter
jährlich Milliarden an gewisse Länder bezahlt werden, obwohl die "Täter-
generationen" fast ausgestorben sind.
 
Trotzdem läuft es immer wieder auf die Altschuld des Krieges hinaus.
Und das ist es, was ich nicht mag. Andere Länder haben auch ihre
dunklen Schatten in der Geschichte. WIR allerdings dürfen die Klappe
halten. Warum?
 
Dr. NoPlan schrieb:
@Wuddel,

wenn man im Ausland lebt, sieht man sein "Heimatland"
ohnehin distanzierter.

Offengesagt habe ich den Begriff "Heimat" und nicht "Heimatland" bewusst verwendet. Mein Heimatland hat vor gut 15 Jahren aufgehört zu existieren. Während ich nie richtig zur DDR gehört habe, bin ich in der BRD nicht wirklich angekommen. Und will es glaube ich auch nicht, dazu haben mir zuviele Leute zu lange ein schlechtes Gefühl gegeben. Vielleicht reagiere ich ein wenig empfindlich. Vielleicht auch nicht.

PS: Die BRD hat mir meine Freundin mitgebracht. Insofern alles in Butter.
 
Ich finde wenn man was findet, auf das man stolz sein kann, darf man das auch ruhig sein :D
 
HAL schrieb:

Damit sich Geschichte nicht wiederholt.
Ich bin wie gesagt gegen Kollektivschuld, aber das was damals im 3. Reich verbrochen wurde ist einzigartig. Sowas gab es noch nie zuvor.

Staatlich geplanter Massenmord, vollzogen mit einer technischen Perfektion die beispielshaft war. Und das in einem Land der Aufklärung, in einem Land von Lessing, Goethe, Schiller und Kant.

Das ist das Unbegreifbare, wie sowas hat passieren können, in einem Land mit einer so humanistischen Tradition. Das ist unbegreiflich schlimm. Eine deutsche Tragödie.

Als Prävention um, wieder aufkeimende Übel schon in der Wurzel zu bekämpfen erfordert es gelebte Demokratie. Es erfordert ein Bewusstsein von den Deutschen welches sich in Toleranz und gegen Totalitarismus und Intoleranz wiederspiegelt.

Geschichte kann sich allzuleicht wiederholen, das lehrt uns die Geschichte.


Gruss

Retrax
 
Dr. NoPlan schrieb:
... weil sich Die Deutschen nach 45 nie wirklich in der Weltpolitik emanzipiert haben.
Und ich befürchte da wird sich auch so schnell nichts ändern und weiter
jährlich Milliarden an gewisse Länder bezahlt werden, obwohl die "Täter-
generationen" fast ausgestorben sind.
du kannst meine Gedanken lesen...
 
@retrax: Wie ich bereits gesagt habe:

HAL schrieb:
Trotzdem läuft es immer wieder auf die Altschuld des Krieges hinaus.
Und das ist es, was ich nicht mag. Andere Länder haben auch ihre
dunklen Schatten in der Geschichte. WIR allerdings dürfen die Klappe
halten. Warum?

Oder anders ausgedrückt: Was hat meine Generation noch
mit dem Krieg gemeinsam? Soll ich ewig gebückt herum
laufen, nur weil vor langer Zeit ein Krieg stattgefunden hat?

Wenn Du Dir die Rolle des ewigen Sünders aufbrummst, okay.
Ich für meinen Teil sehe das anders.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
HAL schrieb:
Oder anders ausgedrückt: Was hat meine Generation noch
mit dem Krieg gemeinsam? Soll ich ewig gebückt herum
laufen, nur weil vor langer Zeit ein Krieg stattgefunden hat?

Diese Verbrechen waren ein Novum in der Weltgeschichte. Und es war nicht "irgendein Krieg". Es war die gewollte Vernichtung von Vernunft und Aufklärung in Europa.

Ich finde nicht, daß die heutige Generation "ewig gebückt" herumlaufen muss. Das finde ich auch nicht in Ordnung wenn es so ist.

Allerdings finde ich es gut wenn man ein Bewusstsein bzgl. dem Wert der Demokratie in der wir jetzt leben haben. Und dazu gehört eben auch ein Wissen um die Vergangenheit. Nur wenn man weiss was damals geschehen ist kann man den Anfängen wehren, und Toleranz und Humanismus leben.

Du spielst wahrscheinlich auch auf Entschädigungszahlungen etc. an die es auch heute noch gibt. Dazu kann ich nichts sagen, da ich nicht soviel Wissen habe um da alle Seiten gebührend zu betrachten und auszuwerten.


Gruss

Retrax
 
Und welche Konsequenzen ziehst du daraus für dein Handeln, HAL?
 
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