Der ultimative "Helf' mir bei den Schulaufgaben" - Thread

Och, alle anderen lateinisch alphabetisierten schriftsprachen bekommen das hin.
Da brauchst du aber schon einen ausreichenden kontext: Etwa »Siegmar Gabriel und Andrea Nahles berichten der nachrichtenagentur, sie hätten liebe genossen« reicht da als Rahmen schon nicht aus (und baut nebenbei die nächste ambiguität mit dem hätten ein, das anstelle des mit haben im indikativ und konjunktiv I in der berichtsform formengleichen worts durch die form des konjunktiv II hätten ersetzt wird, was aber leider unklar lässt, ob’s nicht doch als irrealis gemeint ist).

Oder frei nach diddschitl kommischina Öddinga: »Dschörmen ise werri hewwi längwidsch«.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da brauchst du aber schon einen ausreichenden kontext:
Womöglich ja. Glaubst du, andere sprachen haben keine oder weniger interpretationsmöglichkeiten ohne kontext? Wann schreiben wir ohne kontext?
 
Wann schreiben wir ohne kontext?
Im kreuzworträtsel: »Was heißt seite auf englisch?« – »In welchem kontext?« – »Steht hier nicht.« Klar, ist auch kein platz für im fragekästchen. Dummerweise sind side und page auch noch gleichlang. »Is’ schon was drin?« – »Ja, ein e als letztes.«

Letztlich hilft die durchgängige Substantivgroßschreibung, die es seit 1948, als die Dänen damit aufgehört haben, nur noch im Deutschen und im Lëtzebuergeschen gibt, dem Lesenden – und behindert den Schreiber, der ja weiß, was er meint.
 
im Lëtzebuergeschen
Was gelernt, das kannte ich nicht, danke!

Ich finde, schriftsprache muss dem schreiber gerecht werden. Da würde ich die regeln qualitativ und quantitativ möglichst gering halten. Der leser packt das eher.

In deinem kreuzworträtsel finde ich mit den anderen wörtern noch buchstaben. Kannste dann kontext nennen. Da benutze ich übrigens nur großbuchstaben.
 
In deinem kreuzworträtsel finde ich mit den anderen wörtern noch buchstaben. Kannste dann kontext nennen. Da benutze ich übrigens nur großbuchstaben.
Ich habe übrigens nie verstanden, warum Buchstaben mit Diakritika in deutschen Kreuzworträtseln nicht verwendet werden. In skandinavischen oder türkischen käme ja auch keiner auf die Idee, Ä, Æ, Ö, Ø, Å, Ç, Ğ, Ş, İ und Ü nicht zu benutzen.
 
Ich finde, schriftsprache muss dem schreiber gerecht werden.

Irrtum. Wer etwas mitteilen möchte, sollte es dem Empfänger so leicht wie möglich machen.
Wenn ich einen Text erst mühsam entziffern muss, lasse ich es schon einmal bleiben.
Der Schreiber will etwas von mir, nicht ich von ihm.
 
Ich finde, schriftsprache muss dem schreiber gerecht werden. Da würde ich die regeln qualitativ und quantitativ möglichst gering halten. Der leser packt das eher.

Ds sh ch gnz ndrs. N Txt wrd n dr Rgl nml gschrbn, br mhrmls glsn. Wnn d nn fr ds Vrfssn ns Txts n nr llgmn gbrchlchn Schrftsprche 10 Mntn lnger brchst und jdr Lsr m Mttl 10 Skndn fr das ntzffrn dns Texts n dnr prsnlchn Sprchschrft brcht, dnn brcht s nr 60 Lsr nd dr Ztfwnd st glch. Zdm snkt ntrlch d Mtvtn bm Lsr Txt n dnr prsnlchn Sprchschrft z lsn, wnn dr Lsflss f Grnd dr Sprchschrft hfg ntrbrchn wrdn mss.

PS: Ch hff mn Sprchschrft strt dch ncht, ds Wglssn dr Vkal sprt (mr) Zt.
 
Hehe,

ein uralter Text zu dem Thema:

Fünf Schritte zur modernen Orthografie

Erster Schritt

Wegfall der Großschreibung
einer sofortigen einführung steht nichts im weg, zumal schon grafiker und werbeleute zur kleinschreibung übergegangen sind.

zweiter schritt

wegfall der dehnungen und schärfungen
dise masname eliminirt schon di gröste felerursache in der grundschule, den sin oder unsin unserer konsonantenverdopelung hat onehin nimand kapirt.

driter schrit

v und ph werden durch f - z, tz und sch durch s ersetzt
Das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasinen fereinfachen sich, wertfole arbeitskräfte könen der wirsaft sugefürt werden.

firter srit

q, c und ch werden durch k - j und y durch i - pf durch f ersest
iest sind son seks bukstaben ausgesaltet, di sulseit kan sofort fon neun auf swei iare ferkürst werden.
anstat aksig prosent rektsreibeunterikt könen nüslikere fäker wi fisik, kemi oder reknen ferstärkt qelert werden

fünfter srit

di seiken ä, ö un ü werden durk a, o und u ersest

ales uberflusige ist iest ausgemerst. di ortografi ist wider slikt und einfak. naturlik benotigt es einige seit, bis dise fereinfakung uberal riktig ferdaut ist, fileikt sasungsweise ein bis swei iare.
anslisend durfte als nakstes sil di fereinfakung der nok swirigeren und unsinigeren gramatik anfisirt werden.
 
Und dann vereinfachen wir die Sprache als solches noch erheblich. Der Wortschatz im Deutschen ist meiner Meinung nach viel zu umfangreich, den kann man erheblich verkleinern und vereinheitlichen. Analog gehen wir mit der Grammatik vor, die kann man auf wenige, einheitliche Regeln zusammenstreichen. Ich bin dafür die neue Sprache Neusprech zu nennen.
 
Wie kommt ihr denn mit geschriebenen texten in anderen sprachen klar, in denen ja fast ausnahmslos gemäßigte kleinschreibung verwendet wird?
 
Und dann vereinfachen wir die Sprache als solches noch erheblich. Der Wortschatz im Deutschen ist meiner Meinung nach viel zu umfangreich, den kann man erheblich verkleinern und vereinheitlichen. Analog gehen wir mit der Grammatik vor, die kann man auf wenige, einheitliche Regeln zusammenstreichen. Ich bin dafür die neue Sprache Neusprech zu nennen.

Läuft, Digga!

Wie kommt ihr denn mit geschriebenen texten in anderen sprachen klar, in denen ja fast ausnahmslos gemäßigte kleinschreibung verwendet wird?

Jede Sprache hat ihre eigene Kultur, daher halte ich die Frage für sinnlos.
 

Wenn schon vereinfachen, dann aber auch richtig.

Wie kommt ihr denn mit geschriebenen texten in anderen sprachen klar, in denen ja fast ausnahmslos gemäßigte kleinschreibung verwendet wird?

Ich habe damit kein Problem. Ich sehe allerdings keinen Vorteil darin im Deutschen gemäßigte Kleinschreibung zu verwenden. Ich würde dadurch nicht wesentlich schneller schreiben. Letztlich käme ich aber auch dort mit gemäßigter Kleinschreibung klar.
Ich halte es allerdings für problematisch, wenn beide Stile parallel genutzt werden oder eine kleine Minderheit meint (aus irgendwelchen Gründen) andere Stile verwenden zu müssen. Denn dann muss ich als Leser bei jedem Text erstmal feststellen nach welchen Regeln der Autor den Text verfasst hat. Gemäßigte Kleinschreibung geht da noch. Als Internetnutzer ist man da schon schlimmeres gewohnt. Wenn ich allerdings einfach mal alle Kommata weglasse oder Vokale einspare, weil mir das als Autor die Arbeit erleichtert, stört das den Textfluss schon erheblich.
 
Ds sh ch gnz ndrs. N Txt wrd n dr Rgl nml gschrbn, br mhrmls glsn. Wnn d nn fr ds Vrfssn ns Txts n nr llgmn gbrchlchn Schrftsprche 10 Mntn lnger brchst und jdr Lsr m Mttl 10 Skndn fr das ntzffrn dns Texts n dnr prsnlchn Sprchschrft brcht, dnn brcht s nr 60 Lsr nd dr Ztfwnd st glch. Zdm snkt ntrlch d Mtvtn bm Lsr Txt n dnr prsnlchn Sprchschrft z lsn, wnn dr Lsflss f Grnd dr Sprchschrft hfg ntrbrchn wrdn mss.
Selbst modernes Hebräisch kommt mit durch Konsonantenzeichen »gestützt« wiedergegebenen Vokalen daher: So gesehen schriebe sich dein Text etwa so:
»Ds sh’ jch gnz ’ndrs. Jn Txt wjrd jn dr Rgl jnml gschrjbn, ’br mhrmls gl’sn. Wnn dj nwn fwr ds Vrfssn jnjs Txts jn nwr ’llgmjn gbrwjchljchn Schrjftsprch’ zhn Mjnwtn lngr brwchst wnd jdr Lsr jm Mjttl zhn Skwndn fwr ds ’ntzjffrn djns Txts jn djnr prswnljchn Sprchschrjft brwcht, dnn brwcht ’s nwr 60 Lsr wnd dr Zjt’wfwnd jst gljch…«

Das Beispiel (deins und meine Variante der Umsetzung) hinkt natürlich, weil es einerseits bekannte Regeln für die Ersatzschreibung geben muss, und andererseits benutzt Deutsch Di- und Trigrafen für die Darstellung éines Lauts/Fonems, was dann beim Weglassen von Vokalzeichen unklar macht, ob und wo bspw. bei sch noch systematisch nichtgekennzeichnete Vokale zwischenkommen. Kurz: Die Sprache selbst und das verwendete Schriftsystem muss dem Nichtkennzeichnen von Vokalen entgegenkommen. So wird Jiddisch zwar in hebräischer Schrift geschrieben, da es aber eine (west-)germanische Sprache ist, erwies es sich den Sprechern/Schreibern dieser Sprache offenbar als angezeigt, alle Vokale dieser Sprache durch umfunktionierte Konsonantenzeichen wiederzugeben – Ausnahme: Hebraismen, die wie im Hebräischen geschrieben werden.
 
Wie kommt ihr denn mit geschriebenen texten in anderen sprachen klar, in denen ja fast ausnahmslos gemäßigte kleinschreibung verwendet wird?
Naja, sobald dem deutschmuttersprachigen Leser einer Konstruktion wie Youtube klar ist, dass dieser Name eines bekannten Dienstes im Englischen als Satzname zu verstehen ist – und nicht wie in deutschen Benennungen gewöhnlich als komponiertes Substantiv, dann geht’s ;)
 
Jede Sprache hat ihre eigene Kultur, daher halte ich die Frage für sinnlos.
Da die brüder Grimm zweifellos ein solider pfeiler der deutschen sprachkultur sind, bemüht auch die taz mal deren ansicht: "Warum kleinschreibung? Erstens hat sie sich weltweit bewährt. Zweitens ist sie mit sicherheit eine vereinfachung. Schon die brüder Grimm haben den 'albernen gebrauch groszer buchstaben' kritisiert. Die taz machte einen ersten schritt im übrigen bereits am 19. oktober 1982, als sie den titelkopf der seite 1 von 'die Tageszeitung' in das heutige 'die tageszeitung' änderte.
Die kleinschreibung in der heutigen ausgabe ist selbstverständlich nicht kategorisch vorgeschrieben, der anspruch jedes menschen auf seine eigene rechtschreibung bleibt unangetastet.
Wir, die das experiment mitmachen, haben uns aus gründen der besseren lesbarkeit zunächst einmal für die gemäßigte kleinschreibung entschieden: groß geschrieben werden wörter am satzanfang, eigennamen, das geschlechter-I und der begriff Außerparlamentarische Opposition."

http://www.taz.de/!713748/

Ich will da gar nicht missionieren, ich finde das einfach klasse und konsequent im umgang mit anderen lateinisch alphabetisierten lesern (das geschlechter-I lasse ich aus).

Edit:
Im Norwegischen wurde die gemäßigte Kleinschreibung 1869 wieder eingeführt. Dänemark folgte 1948. Seither schreibt man innerhalb des lateinischen Schriftsystemsnur noch im Deutschen (einschließlich der deutschen Varietäten des Niederdeutschen), Luxemburgischen und einigen (nicht allen) nordfriesischen SchriftdialektenSubstantive groß.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinschreibung
 
Kurze Frage: Primteiler = Primfaktor?
 
Ganz einfach, wenn ich eine (natürliche) Zahl als Produkt von Primzahlen schreibe, heißen die einzelnen Zahlen in dem Produkt Primfaktoren. Eine Zahl p ist ein Primteiler einer anderen Zahl n, wenn p n teilt und p eine Primzahl ist. Folglich gilt, jeder Primteiler einer Zahl ist folglich auch ein Primfaktor dieser Zahl und jeder Primfaktor dieser Zahl auch ein Primteiler dieser Zahl (man schaue sich die Definitionen an und überlegt sich, sollte eine Zahl eine der Definitionen erfüllen, erfüllt sie auch die andere).
 
Zurück
Oben Unten