falkgottschalk
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Jaja, dass man in der digitalen Version der Telekom-Warteschlange eher an Überalterung stirbt als dass man jemanden zum Reden bekommt der kein Telefoncomputer ist, das ist ja hinreichend bekannt. Also bleibt als letzte Anlaufstelle zur Fragestellung ein Besuch in einer Filiale des T-Punkts.
Also gehe ich da heute rein.
Problemstellung: Verlängerung eines iPhone-Vertrages mit Geräteupgrade auf 4G.
Es war relativ voll, natürlich waren mehr Kunden als Berater im Laden. Es ist ja auch sehr ungewöhnlich, dass Samstags vor Weihnachten Kunden in einen Laden kommen, um dort trendige Produkte zu kaufen. Da reicht es natürlich, wenn man am Samstag nur jeden zweiten Arbeitsplatz besetzt...
Es stürmt eine nette junge Dame auf mich zu, fragt was ich will, und ich erkläre es ihr. Sie nickt artig, bestätigt wie im Lehrgang geübt durch zyklisches "Jaja" und "Hmmm" ihre Fähigkeit zum aktiven Zuhören und lässt mich meinen Wunsch bis zum Ende erzählen. Was sagt sie dann zu mir? "Wie ist ihr Name". Das war eine Gegenfrage, auf die ich so überhaupt nicht vorbereitet war - hat sie doch mit meinem Problem so rein gar nichts zu tun. Also frage ich sie, wozu sie den denn braucht. Antwort: "Den schreibe ich dann hier auf dieses Kärtchen, lege das zu den anderen in die Warteschlange und Sie werden dann namentlich aufgerufen".
Mit einer bösen Vorahnung schaute ich auf diesen zur Warteschlange umfunktionierten Stehtisch, der sah schon so aus wie eine Lostrommel im Geiz-und-Blödmarkt. Ziemlich viele Karten... Ich ahnte, dass ich Geduld brauchen würde.
Ich lernte heute das W A R T E N in einer neuen Dimension kennen. Ich stehe dort so herum und beobachte mangels anderer Beschäftigung den Laden, die Verkaufsthresen und die Umgebung. Eiszeiten kamen und gingen, Mammutherden zogen gemächlich vorbei, entfernte Kontinente bewegten sich rasend schnell aufeinander zu.
Positionswechsel bei den Kunden fanden fast keine statt (jedenfalls standen die ganzen Kunden immer ewig lange am selben Platz), die Jungs und Mädels, unterwegs im Namen und der Kluft des magentafarbenen Riesen, liefen emsig zwischen Lager, Drucker, Bildschirm und Kunden hin- und her.
Unterbrochen wurde das Warten nur durch wiederkehrende Kunden die alle deshalb wieder kamen, weil die Diebstahl-Etiketten der gekauften Waren nicht entwertet worden waren und die Leute ihren Spaß im nächsten Kaufhaus und dem dortigen Kaufhausdetektiv hatten. Nein nein, man habe das Entwerten nicht vergessen, der Laden sei frisch renoviert, dabei habe man das Gerät zum Entwerten leider vergessen und daher habe man keins mehr. Man möge das Etikett abziehen (was bei einer Diebstahlsicherung traditionell eher schwer geht) oder es mit einem Schlüssen wegrubbeln. Der Gedanke, den Kunden das vor dem Verlassen des Laden zu sagen, ist offenbar noch keinem gekommen.
Irgendwann, ich bekam schon langsam Hunger, wurde ich wirklich aufgerufen und trage der Dame mein Anliegen erneut vor.
Aha, iphone.. was für einen Vertrag wollen Sie denn?
Ich will ihn verlängern, also den behalten den ich habe.
Das geht nicht, Sie bekommen einen neuen Vertrag.
Also bekomme ich das Gerät gesponsort wie bei einem Neuvertrag?
Nein, Sie verlängern ja.
Seuftz...
Dann bot sie mir den neuen Vertrag an, der zusätzlich zur Flatrate in alle deutschen Netze obendrauf sogar 120 Freiminuten habe. Was ich mit Freiminuten bei einer vorhandenen Flatrate solle, konnte sie mir nicht sagen und blätterte leicht nervös weiter in der Tarifübersicht der Telekom, die vom Umfang her eher an eine Gesamtausgabe der Ersatzteile von IBM der letzten 50 Jahre erinnert.
Unterm Strich war ich 2 Stunden in dem Laden, bezahle jetzt 5 Euro mehr im Monat habe in iPhone 4.
Warum ich bei dem Laden geblieben bin obwohl das iPhone anderswo zu haben ist? Weil ich nicht wirklich wissen will was passiert wenn ich versuche, die Rufnummer zu portieren.
Also gehe ich da heute rein.
Problemstellung: Verlängerung eines iPhone-Vertrages mit Geräteupgrade auf 4G.
Es war relativ voll, natürlich waren mehr Kunden als Berater im Laden. Es ist ja auch sehr ungewöhnlich, dass Samstags vor Weihnachten Kunden in einen Laden kommen, um dort trendige Produkte zu kaufen. Da reicht es natürlich, wenn man am Samstag nur jeden zweiten Arbeitsplatz besetzt...
Es stürmt eine nette junge Dame auf mich zu, fragt was ich will, und ich erkläre es ihr. Sie nickt artig, bestätigt wie im Lehrgang geübt durch zyklisches "Jaja" und "Hmmm" ihre Fähigkeit zum aktiven Zuhören und lässt mich meinen Wunsch bis zum Ende erzählen. Was sagt sie dann zu mir? "Wie ist ihr Name". Das war eine Gegenfrage, auf die ich so überhaupt nicht vorbereitet war - hat sie doch mit meinem Problem so rein gar nichts zu tun. Also frage ich sie, wozu sie den denn braucht. Antwort: "Den schreibe ich dann hier auf dieses Kärtchen, lege das zu den anderen in die Warteschlange und Sie werden dann namentlich aufgerufen".
Mit einer bösen Vorahnung schaute ich auf diesen zur Warteschlange umfunktionierten Stehtisch, der sah schon so aus wie eine Lostrommel im Geiz-und-Blödmarkt. Ziemlich viele Karten... Ich ahnte, dass ich Geduld brauchen würde.
Ich lernte heute das W A R T E N in einer neuen Dimension kennen. Ich stehe dort so herum und beobachte mangels anderer Beschäftigung den Laden, die Verkaufsthresen und die Umgebung. Eiszeiten kamen und gingen, Mammutherden zogen gemächlich vorbei, entfernte Kontinente bewegten sich rasend schnell aufeinander zu.
Positionswechsel bei den Kunden fanden fast keine statt (jedenfalls standen die ganzen Kunden immer ewig lange am selben Platz), die Jungs und Mädels, unterwegs im Namen und der Kluft des magentafarbenen Riesen, liefen emsig zwischen Lager, Drucker, Bildschirm und Kunden hin- und her.
Unterbrochen wurde das Warten nur durch wiederkehrende Kunden die alle deshalb wieder kamen, weil die Diebstahl-Etiketten der gekauften Waren nicht entwertet worden waren und die Leute ihren Spaß im nächsten Kaufhaus und dem dortigen Kaufhausdetektiv hatten. Nein nein, man habe das Entwerten nicht vergessen, der Laden sei frisch renoviert, dabei habe man das Gerät zum Entwerten leider vergessen und daher habe man keins mehr. Man möge das Etikett abziehen (was bei einer Diebstahlsicherung traditionell eher schwer geht) oder es mit einem Schlüssen wegrubbeln. Der Gedanke, den Kunden das vor dem Verlassen des Laden zu sagen, ist offenbar noch keinem gekommen.
Irgendwann, ich bekam schon langsam Hunger, wurde ich wirklich aufgerufen und trage der Dame mein Anliegen erneut vor.
Aha, iphone.. was für einen Vertrag wollen Sie denn?
Ich will ihn verlängern, also den behalten den ich habe.
Das geht nicht, Sie bekommen einen neuen Vertrag.
Also bekomme ich das Gerät gesponsort wie bei einem Neuvertrag?
Nein, Sie verlängern ja.
Seuftz...
Dann bot sie mir den neuen Vertrag an, der zusätzlich zur Flatrate in alle deutschen Netze obendrauf sogar 120 Freiminuten habe. Was ich mit Freiminuten bei einer vorhandenen Flatrate solle, konnte sie mir nicht sagen und blätterte leicht nervös weiter in der Tarifübersicht der Telekom, die vom Umfang her eher an eine Gesamtausgabe der Ersatzteile von IBM der letzten 50 Jahre erinnert.
Unterm Strich war ich 2 Stunden in dem Laden, bezahle jetzt 5 Euro mehr im Monat habe in iPhone 4.
Warum ich bei dem Laden geblieben bin obwohl das iPhone anderswo zu haben ist? Weil ich nicht wirklich wissen will was passiert wenn ich versuche, die Rufnummer zu portieren.