Der Konflikt in der Ukraine

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Die USA haben jedoch auch ein geostrategisches Interesse, einen Keil zwischen Deutschland und Russland zu treiben. Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe – den alten Feind Russland und den alten Konkurrenten Deutschland. Oskar Lafontaine hatte erst vor einigen Tagen beim Pleisweiler Gespräch auf diese von US-Think-Tanks erdachte Strategie hingewiesen.
Dass es im Interesse der USA ist Europa und Russland so weit wie möglich auseinander zu bringen ist ja nicht mal eine geheime Langzeitstrategie. Alle paar Jahre stolpert man über Reden von hochrangigen US-Offiziellen die das unmissverständlich aussprechen. Nur scheinbar interessiert das die europäische Politik überhaupt nicht...
 
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Wenn bald das neue Territorium offiziell ist wird die Ukraine noch eine Weile verbissen kämpfen. Der Russe antwortet mit seiner stoischen Vorgehensweise und wird den Plan bis zum Ende durchziehen. Der Westen wird irgendwann aufhören mit seinen Waffenlieferungen und sich den aktuellen Rest-Krisen widmen. Langfristig kommt es auf viele Jahre zu einem stählerner Vorhang mit massiv Aufrüstung und gegenseitigem Misstrauen. Dieser (mögliche) Ausgang wird jetzt schon von den Herren Politikern für die Zukunft bedacht.

Könnte man sowas aus der Statistik ableiten?
 
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Die Milliarden Euro, die bis zum letzten Jahr für Energielieferungen nach Russland gingen, gehen jetzt zu einem großen Teil in die USA.
Langfristig kommt es auf viele Jahre zu einem stählerner Vorhang mit massiv Aufrüstung und gegenseitigem Misstrauen. Dieser (mögliche) Ausgang wird jetzt schon von den Herren Politikern für die Zukunft bedacht.
Ja. Putin und seine Fans wollen das so. Russland wird wie Nordkorea.
 
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Ich vermute, auch die "Nicht-Fans" beziehen das in ihre Planung ein. Als der Westen.
Freundschaft wird schwierig mit einem unberechenbaren Terrorstaat. Es wird wieder Geschäfte geben, z.B. politisch Gefangene freikaufen. Jeder Terrorist ist käuflich.
 
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Russland wurde von niemanden bedroht oder angegriffen. Das Narrativ der Aufrüstung zur Selbstverteidigung können beide Parteien für sich in Anspruch nehmen.
Russland hat seit über 10 Jahren dargelegt, warum und durch was es sich bedroht fühlt. Die Nato-Osterweiterung haben sie hingenommen, zwar als Vertrauensbruch empfunden, aber sich letztendlich damit abgefunden. Als die Amerikaner begannen eine angeblich gegen den Iran gerichteten Raketenabwehr in Osteuropa zu installieren, um den nuklearen Vorteil in ihre Richtung zu verschieben hat Russland das als rote Linie bezeichnet. Alles weitere, inklusive der Installation der neuen Regierung Yatsenyuk von Amerikas Gnaden in der Ukraine, führte erstmal dazu, dass Russland sich bestätigt fühlte.

Aus westlichen Sicht kann man natürlich behaupten, dass die Ängste der Russen irrational seien und die USA/NATO nie aggressive Absichten hatten. Aber selbst wenn das stimmte, muss man damit rechnen, dass die andere Seite dies anders sieht und entsprechende Maßnahmen ergreift. Wie heikel das Thema Gleichgewicht des Schreckens und Flugzeit der Nuklearraketen ist, weiß man spätestens seit der Kubakrise und durch den NATO-Doppelbeschluss.

Das gegenseitige Mißtrauen ist in den letzten Jahren jedenfalls gestiegen. Die USA und Russland sind aus Abrüstungs- und Kontrollverträgen ausgestiegen, die USA haben in ihrer Nuklear-Doktrin seit 2018 die Entwicklung taktischer Nuklearwaffen forciert - ihrer Ansicht nach als Reaktion auf russische und chinesische Aktivitäten - was wiederum die russische Nukleardoktrin vom 2020 beeinflusst hat. Grundsätzlich scheint es aber offensichtlich, dass die USA von einem "begrenzten" Atomwaffeneinsatz in Europa weniger betroffen wären als Russland, dessen Bevölkerungszentren in Europa liegen.

Europa, als potentiell zentrale Schauplatz einer nuklearen Auseinandersetzung, während sich Washington und Moskau wahrscheinlich gegenseitig verschonen würden, schaut wie das Kaninchen auf die Schlange. (Der einzige Abrüstungsvertrag zwischen den USA und Russland ("New START") der in den letzten Jahren zustande kam, bezieht sich auf strategische Atomwaffen wie Interkontinentalraketen während Europa sich durch die Stationierung der Missile Defense-Systeme sich selbst zum Ziel macht.)
 
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Interessante Analyse: weil die Nato Russland in seiner Paranoia nicht gehört hat, und die Ukraine sich auf die Zusagen Russlands verlassen hat (Aufgabe des Nukleararsenals) muss Russland die Ukraine angreifen und die Juden dort entnazifizieren.
 
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Und ein weiteres Risiko ist der Fallout
Stichwort West-/Südwest-Wind. Fallout im Bereich Kyïv kommt ganz schnell in Voronež und Brjansk, und dann in Moskva an. Von weiter westlich würde Lukašenkastan beglückt. 9 000 Hektometer sind für so’ne Wolke kein Weg.
OSM.jpg(Ref.: OSM)
 
Zuletzt bearbeitet:
Da LNG deutlich teurer als leitungsgebundenes Erdgas ist, hat dies natürlich Auswirkungen auf die europäischen Energiepreise. Europa ist nicht mehr konkurrenzfähig.
Naja, deswegen auch der Qatār-Kotau. Von dort könnte es auch theoretisch noch via neuzubauender Pipeline gehen. Bremsen dürften aber wegen Qatār die Sa‘ūdīs. Lustig, wenn dann die Leitung via Īrān und Türkiye laufen müsste. Ich meine, meckern dann die Amerikaner nicht?
 
Freundschaft wird schwierig mit einem unberechenbaren Terrorstaat.
..na, das ist aber eine etwas übertriebene Bezeichnung für die USA nach dem patriot act ... aber ok, die geheiligten Grundrechte sind zumindest schon beliebig aushebelbar, gefoltert wird wohl auch, Kriege ohne UN-Mandat sind eher die Regel ... hast schon recht ...
 
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Die Nato-Osterweiterung haben sie hingenommen, zwar als Vertrauensbruch empfunden, aber sich letztendlich damit abgefunden.
Das mit der »Erweiterung« hatten wir ja hier schon:
Unterstellt, es hätte der Sowjetunion gegenüber eine entsprechende Zusage gegeben, dann wären es mit Estland, Lettland und Litauen Nachfolger der Sowjetunion gewesen, die in die NATO hineinwollten. Polen, Rumänien und Bulgarien als Nicht-SU-Staaten haben wiederum nicht mal mehr eine direkte Grenze zu Russland.

Warum erdreistet sich éin SU-Nachfolgestaat für einen Staat, den es gar nicht mehr gibt, anderen SU-Nachfolgestaaten das Mitgliedsersuchen verweigern zu wollen? Es rückt niemand mehr an die Sowjetunion heran, weil es die Sowjetunion nicht mehr gibt. Für diesen russländischen Phantomschmerz können die anderen Ex-Sowjetstaaten nichts.
 
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Warum erdreistet sich
.. was für eine kurzsichtige Denkweise ... du erinnerst dich noch an die sog. Cuba-Krise? Wenn du die verstanden hast, dürfte dir eigentlich klar sein, um welche Interessenlagen es geht. Die Idee hinter der "Nichtosterweiterung" war eine Wahrung von Abstand zwischen den Kontrahenten im West/Ost-Spiel. Ich wundere mich, dass hier einerseits gerne so getan wird, als sei "Russlandpolitik" an allen Aktivitäten aus dieser Region, egal ob Zarenreich oder SU oder nach-SU-Russland, zu messen, aber wenn es um Deeskalationsüberlegungen geht, kommt dann die nationalstaatliche Goldwaage zum Einsatz?
 
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Die Idee hinter der "Nichtosterweiterung" war eine Wahrung von Abstand zwischen den Kontrahenten im West/Ost-Spiel.
Und? Statt 1000km Polen zur Sowjetunion, sind jetzt 1000km Ukraïne zu Russland dazwischen.

Nordostostpreußen kann Russland ja wieder an Deutschland abgeben – oder an Litauen oder Polen oder so. Dann wird dadurch die NATO-Russland-Grenze auch wieder 700km kürzer.

Und das Baltikum war ja eh Sowjetunion. Für das kann eine selbstgewünschte Annäherung an die NATO nicht abträglich geltend gemacht werden, wollte Russland sich auf vorgebliche Zusagen der Sowjetunion gegenüber beziehen.

Wäre es eigentlich möglich, dass Putin Russland in Sowjetunion umtauft? Das wäre eigentlich nur logisch.
Interessanter Ansatz. Das hätte m.E. Jel’cin aber gleich 1991 gemacht haben müssen – und Boris war eher ein ausgewiesener Russlandmacher, schon um den sowjetischen Putschisten Einhalt zu gebieten. Außerdem scheint mir Putin heute eher ein Neozarist zu sein; da käme die SU als Bezugsgröße eher nicht zupass.
 
..na, das ist aber eine etwas übertriebene Bezeichnung für die USA nach dem patriot act ... aber ok, die geheiligten Grundrechte sind zumindest schon beliebig aushebelbar, gefoltert wird wohl auch, Kriege ohne UN-Mandat sind eher die Regel ... hast schon recht ...
welches UN Mandat hat Russland für den Krieg gegen die Ukraine und die Überfälle auf z. B. Georgien ?
 
stellt sich die spannende Frage: wer hat die Nordtsream Pipelines gesprengt!? Bin mal sehr gespannt, ob man das rausfinden wird.
 
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