Der gläserne Bürger

Blomquist schrieb:
- Das "Denkmodell" dürfte aus arbeitsrechtlicher Sicht teilweise recht hanebüchen sein.
Man muss sich teilweise wirklich von der Vorstellung verabschieden, gewisse Denkmodelle aus heutiger Sicht mit den jetzig gültigen Gesetzen zu sehen. Baue eine weitere Stufe ein und du kriegst "hanebüchene" Denkmodelle gebacken, die irgendwann vielleicht – wohlgemerkt vielleicht, aber vielleicht schließt immerhin die Möglichkeit ein und die sollte man deswegen unbedingt ins Auge fassen – leicht möglich sein werden. Gerade, was den Arbeitsbereich betrifft orakeln Datenschützer einiges "Hanebüchenes" . Wie gesagt, zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

Blomquist schrieb:
- Was den angedachten Punkt mit der Musik- und Filmindustrie angeht, könnte man zynischerweise sagen, daß wir diese ätzende Entwicklung den Exzessen der Raubkopierer zu verdanken haben.
Oder der Musik- und Filmindustrie. Übrigens, ich spreche mal stellvertretend für Sikomat, falls er noch schläft:p: Es gibt keine Raubkopien.:p

Blomquist schrieb:
- "Ende der freien Rede im Internet": Zum Beispiel kann ich nur sagen, daß das Internet halt kein rechtsfreier Raum ist, wo man endlich mal derbe auf die Pauke hauen kann. Auch im normalen Leben und vor dem Internet-Zeitalter hat man gewisse Formalitäten im Umgang einhalten müssen.
Naja, es geht ja darum, dass dann unter Umständen unter fadenscheinigsten Gründen deine Daten angefragt werden können. Und keiner weiß ja heutzutage, wieviele Daten zu deiner Person einmal gebündelt werden und wer Zugriff auf sie haben wird. Es müssen ja nicht Beleidigungen sein, die irgendjemandem aufstoßen.
 
heldausberlin schrieb:
@matmiksys: kopfkratz
Ich verstehe nicht, was du sagen willst. Hat der Call-Center-Mensch nun die Kennung für dich oder für deinen Kunden genannt?
Wenn du nichts weiter über den Kunden gesagt hast, ist doch klar, dass die denken, es ginge um dich und deine Rufnummer. :confused:
Dann hätte ich aber darüber kein Wort verloren...
Nein, ich habe ihm lediglich gesagt, dass ich Probleme bei der Routereinstellung bei einem Kunden hätte und er nannte mir die Zugangskennung des Kunden! Wirklich ohne jeden Hinweis, um wen es geht. Ich bin dankbar für jede harmlose Erklärung...
Matthias
 
Blomquist schrieb:
- Was den angedachten Punkt mit der Musik- und Filmindustrie angeht, könnte man zynischerweise sagen, daß wir diese ätzende Entwicklung den Exzessen der Raubkopierer zu verdanken haben.

Das ist falsch. Diese Entwicklung kommt, weil die Musikindustrie/Filmindustrie sich zunehmend als Rechteverwerter sieht, und mit kreativer Schaffung nur noch bedingt was zu tun haben will. Warum Verbraucherwünsche erfüllen, wenn man mit Klagen sein Geld verdienen kann? Darin liegt die Zukunft..
 
Also, ich kann mich über so was überhaupt nicht aufregen.

Ich habe eine Paybackkarte(da ich bei Dm arbeite und jeden Tage hunderte von Menschen fragen muss"haben sie eine Paybackkarte?", lässt sich das auch kaum vermeiden), die ich auch durchaus praktisch finde, ich bezahle 1 cent pro euro weniger, habe manchmal Vorteil und mir macht es gar nichts das irgendwer mein Konsumverhalten kennt. Ich fände es sogar durchaus praktisch, wenn ich nur über Produkte informiert würde die mich interessieren und nicht mit meinen 19 jahren antiaging produktproben zugeschickt bekomme.
Ich habe doch dieses profil selbst erstellt durch mein verhalten, und kann es doch auch weiterhin selbst prägen und ich muss doch nichts kaufen was ich nicht will.

Es ist ja nicht so das irgendwelche Privatpersonen mich auf der Straße ansprechen ach du ich habe dein Kundenprofil gelesen, du hast letzte Woche einen Schwangerschaftstest gekauft, das ist ja interessant(das war nur ein Beispiel) es sind große Konzerne, für die ich dann doch auch weiterhin recht unbedeutend bin.

Als Verkäuferin kenne ich doch auch das Konsumverhalten mancher Kunden und kann so gezielt auf ihr Wünsche eingehn, bzw. sie an was erinnern was sie veilleicht vergessen haben, und das auch ohne ein Kundenprofil....

ich finde die Diskussion also eher unnötig, bzw. sagen wir mal in wenig panisch!
 
Incoming1983 schrieb:
Das ist falsch. Diese Entwicklung kommt, weil die Musikindustrie/Filmindustrie sich zunehmend als Rechteverwerter sieht, und mit kreativer Schaffung nur noch bedingt was zu tun haben will. Warum Verbraucherwünsche erfüllen, wenn man mit Klagen sein Geld verdienen kann? Darin liegt die Zukunft..
Zum Punkt "falsch": Ich bin zwar noch nicht lange dabei, gehöre aber selbst zu dieser Industrie und habe schon etwas Einblick. Ich bin sowohl Urheber (Regisseur, demnächst auch Autor) als auch Hersteller (Produzent). Von daher verstehe ich deinen Beitrag nicht? Natürlich steht in der Unterhaltungsindustrie die Rechteverwertung an erster Stelle, schon immer. Ich bin zum Beispiel bei VG Wort, GEMA usw. und bekomme auf diesem Weg auch wieder Geld rein, wenn es gut läuft. Wenn kopiert oder geleecht wird, bekomme ich keine Tantiemen und verdiene nichts, was dann auch alle anderen betrifft, die an so einer Produktion noch mit dranhängen. Davon abgesehen gibt es genug Firmen in der Unterhaltungsindustrie, die genau auf die Kundenwünsche zugeschnitten produzieren. Ich sage nur Pop-"Superstars" oder Sendeformate wie Big Brother. Und das mit den Klagen liegt einfach daran, daß den Herstellern eine Menge Geld verloren geht, wenn sich jeder für lau bedienen kann. Damit schneiden sich die Konsumenten letztendlich nur ins eigene Fleisch, denn das führt dazu, daß diese Industrie nur noch auf bombensichere Projekte setzt und kein Risiko mehr eingeht. Was dann wiederum zu Konsumentenreaktionen führt wie "Schei* MI oder FI, produzieren so einen Mist, dann haben sie es nicht anders verdient, daß ihre Sachen gesaugt werden.". Ich habe Leute kennengelernt, die konsumieren Musik und Filme ohne Ende, haben sich aber seit Jahren keine CD oder DVD mehr gekauft... :rolleyes:
 
Tach,

ich weiss nicht recht, was ich von dem Thread halten soll :rolleyes:

Thema Payback:

Ist ja eine freiwillige Entscheidung, sich so ein Ding zu besorgen. Geiz scheint dann nicht nur geil zu sein, sondern auch kurzzeitig den Verstand zu vernebeln. Einsparen kann man durch eine Payback-Karten eigentlich nichts, man macht sich nur zum Knecht des Unternehmens/Handelskette, die das Kaufverhalten der Kunden leichter erheben können. Früher ging sowas mit Befragung, da konnte man aber auch "Nein Danke" sagen.

Ganz allgemein war das Leben in einer Gemeinschaft noch NIE anonym. Früher im kleinen Dorf konnte man noch nichtmal gepflegt einen fahren lassen, ohne das es der Rest des Dorfs wusste. So ist der Mensch. D.h. "Überwachung" gab es schon immer.

Die ganzen "Horrorgeschichten" vom "gläsernen Menschen" und "Big Brother" lassen mich unbeeindruckt.

Wenn der Staat das Geld hat 80 Millionen Bürger zu überwachen, dann bitte. Dann braucht es wahrscheinlich 15 Millionen Beamte um das Auszuwerten.

Paranoia und Lust am Grusel. Meine Meinung.

Viel Spass beim Gruseln......
 
Blomquist schrieb:
Wenn kopiert oder geleecht wird, bekomme ich keine Tantiemen und verdiene nichts, was dann auch alle anderen betrifft, die an so einer Produktion noch mit dranhängen.

Die Privatkopie ist nunmal erlaubt, und auch dafür bekommst du Geld, da mittlerweile auf Rechner, Brenner, Rohlinge Urheberrechtsabgaben drauf sind. Sogar, wenn sie nicht mit Musik bespielt werden.

Und die MI/FI will das nicht wahr haben, und kriminalisiert ihre Benutzer für etwas, das sie idR mit vollem Recht tun, und wofür sie vorab pauschal bezahlt haben. Das war früher nicht so der Fall.

Dabei wird vergessen, daß für die Umsatzeinbußen primär die schlechte inhaltliche Qualität der Erzeugnisse, sowie überteuerte Gagen für Schauspieler und "Künstler", zu hohe Preise, und die Gängelung der Kunden mit Dingen wie Abspielschutz und DRM, sowie dubiosen Werbespots verantwortlich sind.

Gerade die zwei Dinge zeigen, daß wenig wert auf Qualität und Komfort bei den Produkten gelegt wird, und mehr und mehr versucht wird, die primären Einnahmen durch Abmahnungen und Gerichtsprozesse zu erwirtschaften. Bis heute (5 Jahre nach der DSL Welle) existiert im übrigen kein Vertrieb für den fairen, zentralen download von Musik ohne DRM in Deutschland. Da hätte mit Geld verdient werden können. Interessiert die MI aber nicht wirklich.

Ich habe auch seit Jahren keine CD mehr gekauft, und ich bin unter diesen Umständen auch nicht bereit, mehr als 10 EUR für ne Film-DVD auszugeben, geschweige denn irgendetwas drm verseuchtes zu kaufen.
Wenn ich Geld ausgebe, muß es das erstens inhaltlich wert sein, und zweitens muß die Beschaffung bzw. Abspielbarkeit nicht wesentlich umständlicher sein, als üblich.

Dagegen gibts aber Gegenbewegungen, siehe CreativeCommons. Der Film "ch7" hat mir z.B. um einiges besser gefallen, als vieles, das in den Kinos kam.
 
Blomquist schrieb:
Hintergrund von mir Daten gesammelt werden, denn derjenige (Unternehmen, Staat, wer auch immer) kann damit nichts anfangen, darf sie nicht verwenden. Wenn doch, gibt es genügend Möglichkeiten, dagegen vorzugehen und das würde sich für die Verantwortlichen als bösen Boomerang erweisen.

Noch kann man dagegen vorgehen. Aber wer weiß ob das so bleibt?
Und wer weiß wie es in 20 Jahren aussieht?
Du musst dir nur 1934 mit heutigen Möglichkeiten vorstellen... Klar ist das auf den ersten Blick weit hergeholt. Aber weißt du was in den nächsten 20 Jahren passiert?
 
Incoming1983 schrieb:
Die Privatkopie ist nunmal erlaubt, und auch dafür bekommst du Geld, da mittlerweile auf Rechner, Brenner, Rohlinge Urheberrechtsabgaben drauf sind. Sogar, wenn sie nicht mit Musik bespielt werden.
Man müßte zunächst einmal klären, was du mit Privatkopie genau meinst. Wenn du eine CD oder DVD kaufst und sie an deine Freundin und 3 oder 4 Kumpel verteilst, hätte ich als Urheber zum Beispiel keine Probleme damit. Auch wenn du dir die CD/DVD ausleihst (Mediathek, Bibliothek...) und dir davon eine Kopie machst, hätte ich nichts dagegen. Über einen Kopierschutz ärgere ich mich übrigens selber, denn ich bin ja selbst auch Konsument. Das ist schon absurd, wenn eine Musik-CD von Sony/BMG von meinem Sony-CD-Player nicht abgespielt werden kann oder wenn im Vorspann einer Kauf-DVD ein Raubkopierer-Spot kommt, den man nicht wegklicken kann. Totaler Quatsch, denn das erste, was ein Raubkopierer rausschneiden würde, ist dieser Vorspann. Man erreicht die eigentlichen Personen also erst gar nicht und verärgert eher die ehrlichen Käufer..... Wie auch immer, jedenfalls wird in all diesen Fällen Geld an den/die Urheber ausgeschüttet, die damit (hoffentlich) die Produktionskosten wieder reinbekommen.

Ganz anders sieht es bei den Tauschbörsen aus. Durch die entsteht ein Schaden in Millionenhöhe. Und durch die GEMA-Abgaben auf Leermedien wird die Raubkopiererei und Leecherei kein Stück legaler. Von einer anteiligen Ausschüttung dieser (Zwangs-)Abgaben habe ich bislang jedenfalls noch nichts mitbekommen. Es gab auch schon tatsächlich einige Fälle, bei denen Unternehmen wegen der Raubkopien dichtgemacht haben.


Incoming1983 schrieb:
Und die MI/FI will das nicht wahr haben, und kriminalisiert ihre Benutzer für etwas, das sie idR mit vollem Recht tun, und wofür sie vorab pauschal bezahlt haben. Das war früher nicht so der Fall.
Für was haben die Benutzer bezahlt? Du meinst für die Rohlinge? You must be joking...? Und früher war es insofern anders, weil es für den Consumer nicht so leicht möglich war, Kopien ohne Qualitätsverlust zu erstellen. Es ist schon ein Unterschied, ob man sich früher ein rauschiges Mixed-Tape zusammengestellt hat oder heute eine CD.


Incoming1983 schrieb:
Dabei wird vergessen, daß für die Umsatzeinbußen primär die schlechte inhaltliche Qualität der Erzeugnisse, sowie überteuerte Gagen für Schauspieler und "Künstler", zu hohe Preise, und die Gängelung der Kunden mit Dingen wie Abspielschutz und DRM, sowie dubiosen Werbespots verantwortlich sind.
Das Lieblingsargument der Raubkopiererliga: Heute ist alles von der MI und FI so scheiße, da müssen diese Bonzen sich nicht beschweren, wenn raubkopiert wird. Das Argument haut (von der rechtlichen Seite mal abgesehen) schon alleine deswegen nicht hin, weil wenn die Musik und Filme heutzutage wirklich so mies sind, warum werden sie dann millionenfach über p2p gesaugt und getauscht? So schlecht können die Veröffentlichungen also doch nicht geworden sein. Sie werden auch weiterhin nachgefragt, nur bezahlen will keiner mehr dafür.

Der Punkt mit den Gagen etc. ist ein weites Feld. Stars zählten auch vor 50 Jahren schon zu den Spitzenverdienern und die hohen Gagen sind auch völlig gerechtfertigt. Tom Cruise, Meg Ryan oder Vin Diesel bekommen deshalb zwischen 10 und 25 Millionen Dollar für einen Film, weil sie den Film "tragen", wie man sagt. Das eine bedingt das andere. Na ja, und was die Herstellung von Filmen oder einer Musik-CD angeht: Kommt natürlich auf den Künstler drauf an (Indie oder Mainstream), aber für ein Appel und ein Ei kann man das halt nicht produzieren. Es hängen manchmal Hunderte oder Tausende von Leuten an so einer Produktion dran, die alle bezahlt werden wollen (nicht nur die Künstler, sondern vor allem die Techniker).

Was den Ausgangsbeitrag angeht, sind wir aber schon lange offtopic.
 
Wenn ich daran denke was interne Datenspeicherung (ohne gleichzeitige Sicherung der Hintergründe) innerhalb _eines_ Konzernes mir schon eingebracht hat...
Umgezogen - Telekom hat mir den neuen Anschluss nicht freigeschaltet. Logischerweise hab ich auch die Rechnungen für Grundgebühr zurückgezogen. Anruf bei der Telekom hat gebracht dass ich dort keinen Anschluss zu erwarten hätte, da ich als zahlungsunwilliger Kunde geführt werde.
Letztens beim Autovermieter: aus Sicherheitsgründen hatte ich 2 (!) Festnetznummern anzugeben. Trotz Kreditkarte.
Wenn Arcor mich nicht gewollt hätte, hätte ich heute noch keinen einzigen Festnetzanschluss. Und Arcor hat bis jetzt noch jeden berechneten Cent von mir gesehen. Die lassen mich ja auch telefonieren... .

Irgendwann werden wohl die Verweigerer moderner Technik, Plastikkarten etc. pp. zur sozialen Unterschicht gehören :rolleyes:
 
Blomquist schrieb:
Ganz anders sieht es bei den Tauschbörsen aus. Durch die entsteht ein Schaden in Millionenhöhe. Und durch die GEMA-Abgaben auf Leermedien wird die Raubkopiererei und Leecherei kein Stück legaler.

Das Herunterladen ist nunmal erlaubt, das einstellen nur unter gewissen Bedingungen. Das wäre eine Veröffentlichung und müßte entsprechend bezahlt werden. Das sind dann aber keine Raubkopien (Sikomat läßt grüßen), sondern eine nicht genehmigte Veröffentlichung. Komischerweise wird in den Spots gar nicht drauf eingegangen, sondern es wird vermittelt, daß das Kopieren illegal wäre. Die eigentliche illegale Tat interessiert somit nicht, viel schlimmer ist, daß die Leute ohne extra viel zu bezahlen, an das Zeug herankommen.

Für was haben die Benutzer bezahlt? Du meinst für die Rohlinge? You must be joking...? Und früher war es insofern anders, weil es für den Consumer nicht so leicht möglich war, Kopien ohne Qualitätsverlust zu erstellen. Es ist schon ein Unterschied, ob man sich früher ein rauschiges Mixed-Tape zusammengestellt hat oder heute eine CD.

Das Argument zieht nicht. Wieviele Leute (auch ich) kaufen sich Musik und machen ein MP3 draus? Da ist die Qualität auch minderwertig.
Und bloß, weil der Kunde nun ein Mp3 in der Hand hält statt einer MC macht die MI so stunk? Kann ich nicht nachvollziehen.

Das Argument haut (von der rechtlichen Seite mal abgesehen) schon alleine deswegen nicht hin, weil wenn die Musik und Filme heutzutage wirklich so mies sind, warum werden sie dann millionenfach über p2p gesaugt und getauscht? So schlecht können die Veröffentlichungen also doch nicht geworden sein. Sie werden auch weiterhin nachgefragt, nur bezahlen will keiner mehr dafür.

Auch das ist falsch. Meine letzten Musikkäufe und sonstige Beschaffungen waren alles Musikstücke, die definitiv nicht in den letzten Jahren veröffentlich wurden. So gehts vielen. Der Clou: Viele Musik ist gar nicht legal ohne DRM zu bekommen.

Zum anderen spielt der Preis die Musik. Wenn jemand (z.B. aus Geschmacksverirrung) ein aktuelles Album haben möchte, dann ist er bereit, dafür einen bestimmten Preis zu bezahlen. Oft ist ihm der Ladenpreis das aber nicht wert, er ist viel zu hoch. Das heißt im Umkehrschluß, daß er sich die CD niemals kaufen würde, auch wenn er das Album nirgends sonst herbekäme. Daher kann das nicht als Verlust angesehen werden, auch wenns die MI so gerne rechnet.

Der Punkt mit den Gagen etc. ist ein weites Feld. Stars zählten auch vor 50 Jahren schon zu den Spitzenverdienern und die hohen Gagen sind auch völlig gerechtfertigt.

Das war erstens nicht schon immer so, und zweitens ist der Preis für das wenige Talent nicht gerechtfertigt. Die Schauspieler im Theater haben meist viel mehr drauf, als irgendwelche Hollywood Stars.
Solange Mi und FI eben bereit sind, völlig überteuerte Gagen für schlechte Schauspieler und Künstler zu bezahlen, glaubt auch niemand, daß sie in Geldnot stecken. Die haben es, und meckern rum, weil sie halt mal 5 Millionen im Jahr weniger verdienen, woran sie oft noch selber Schuld sind. Sie haben es nicht nötig, ihr Zeug zu vermarkten, geschweige denn etwas zu produzieren, gut ist. Dafür werden lieber Leute verklagt, weils halt grad modern ist.
 
Desi schrieb:
Umgezogen - Telekom hat mir den neuen Anschluss nicht freigeschaltet. Logischerweise hab ich auch die Rechnungen für Grundgebühr zurückgezogen. Anruf bei der Telekom hat gebracht dass ich dort keinen Anschluss zu erwarten hätte, da ich als zahlungsunwilliger Kunde geführt werde.

Lol - sowas macht eplus auch gerne.

Ich frage mich, wie Konzerne so dreist sein können, daß sie erwarten, daß Leute bezahlen, ohne daß sie je eine Gegenleistung erhalten.
Und dann sind sie beleidigt wie kleine Kinners, wenn man sie freundlich darauf hinweist, daß sie das Geld gerne haben können, sofern sie auch eine Leistung anbieten.

Edit: BTW: Mehrmals mit dem Anwalt drohen hilft. Dann streichen sie irgendwann ihre nie erbrachten Leistungen aus dem System, weil sie angst vor Gerichtsprozessen haben, und gleichen intern das Kundenkonto aus. Danach sollte es wieder gehen.
 
Das ist einfach das System. Die Zahlungseingänge werden in einem ganz anderen Bereich des Unternehmens geführt, als die Information, dass ich mich mehrfach über den nicht freigeschalteten Anschluss beschwert habe. Die Telekom-Mitarbeiter wissen doch teilweise selber nicht, wer für ein Thema der richtige Ansprechpartner ist.

Das fatale ist die Bereitschaft der Kunschaft jedes Fehlverhalten bei Vertragspartnern zu entschuldigen, und bei sich selber zu suchen.

"Oh du kriegst keinen Telefonanschluss - vielleicht hast du da was falsch beantragt... Bist du sicher dass deine Schufa in Ordnung ist? Vielleicht hast du ja mal was nicht bezahlt... " Das waren Zitate aus meinem Bekanntenkreis als ich erklärt hab dass ich halt nur ne Handynummer herausgeben kann.

Viele sind doch der Ansicht dass wir es doch gar nicht anders verdienen vollkommen überwacht zu werden, weil wir(?) es doch nicht schaffen und gegen Terroristen, Verbrecher (die anderen halt) zu wehren... . Bei solch einer Argumentation kommt mir regelmäßig die Galle hoch.
 
Desi schrieb:
Das ist einfach das System. Die Zahlungseingänge werden in einem ganz anderen Bereich des Unternehmens geführt, als die Information, dass ich mich mehrfach über den nicht freigeschalteten Anschluss beschwert habe. Die Telekom-Mitarbeiter wissen doch teilweise selber nicht, wer für ein Thema der richtige Ansprechpartner ist.

Das ist aber genau die Absicht, um die Leute eben zahlen zu lassen, ohne daß man eine Leistung erbringen muß.
Ich habe es, obwohl ich in den letzten Jahren mehrmals umgezogen bin / DSL beantragt habe (4x) gerade einmal erlebt, daß es zum Termin geklappt hätte. 75% der Anschlußfreischaltungen gehen also schief bei der Telekom, egal ob Umzug oder Neubeantragung.

Das fatale ist die Bereitschaft der Kunschaft jedes Fehlverhalten bei Vertragspartnern zu entschuldigen, und bei sich selber zu suchen.

Das stimmt. Selbst bei offensichtlichen Betrügereien gibts noch Leute, die zahlen, damit sie "keinen Ärger" haben. So hat Tiscali z.B. die Anschriften seiner InternetbyCall Kunden gesammelt, und 1,5 Jahre später Rechnungen verschickt, daß angeblich noch Beträge offen wären, und gleich mit dem Inkassobüro gedroht. Und es gab wohl echt Leute, die bezahlt haben.

Ich wehre mich immer. Hoffe, daß ich nicht alleine bin.
Eplus hat schon kräftig bluten müssen. Waren insgesamt 5x Rücklastschriftgebühren (afaik 10 bis 13 EUR pro Vorfall), plus ca. 10x Porto a 0,55ct (je Rechnung + Mahnung) + interne Bearbeitungsgebühren (Zeit für Hotline, Kundenbetreuung etc.). Die Tage kam endlich ein Brief an, daß sie den (nie abgeschlossenen) Vertrag stornieren würden, nachdem ich ein Ticket geschrieben habe, und mit dem Anwalt gedroht habe.

Offensichtlich funktionierts bei vielen, sonst würde es sich für die nicht rechnen. :-(

Viele sind doch der Ansicht dass wir es doch gar nicht anders verdienen vollkommen überwacht zu werden, weil wir(?) es doch nicht schaffen und gegen Terroristen, Verbrecher (die anderen halt) zu wehren... . Bei solch einer Argumentation kommt mir regelmäßig die Galle hoch.

Mir auch. Besonders, weil soviele Leute an Terrorismus sterben. Grippe, Verkehrsunfälle, Herz/Kreislaufversagen etc., das spielt doch kaum eine Rolle bei den vielen Menschen, die in die Luft gesprengt, oder vom Flugzeug überfahren werden in Deutschland.
 
trepidus schrieb:
Noch kann man dagegen vorgehen. Aber wer weiß ob das so bleibt?
Und wer weiß wie es in 20 Jahren aussieht?
Du musst dir nur 1934 mit heutigen Möglichkeiten vorstellen... Klar ist das auf den ersten Blick weit hergeholt. Aber weißt du was in den nächsten 20 Jahren passiert?

Eben…

"Das Netz", "Die Bourne-Identität" oder ähnliche werden als Fiktion abgetan.

Dabei ist es Heute ohne Probleme möglich jemandem, aus welchen Gründen auch immer, "auf's Korn zu nehmen".

Man kann jemanden einfach aus der Gesellschaft "verschwinden" lassen, oder im irgendwelche Taten anhängen.

Weil heute alles elektronisch gespeichert wird, ist es Heute in nur wenigen Minuten möglich, jemandem einen anderen Lebenslauf zu basteln, und das alles in einer kaum vorstellbaren Geschwindigkeit…

Wenn jemand etwas "getan" hat, oder eben nicht, kann man seinem Auto eine Kralle versetzen, somit kann er sich nicht mehr "bewegen".
Man sperrt sein Konto, damit kann er nicht mehr bezahlen.
Man vermerkt seinem Pass ein "Gesucht", damit kann er nicht mehr ausser Landes.
Man kann ihn jederzeit per Handy orten, damit ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis man ihn "hat"..


Das Hauptproblem besteht m. E. darin, das man die Daten ändern kann, ohne das jemand nachfragt.
Niemand kann überprüfen, ob das was die Daten aussagen, stimmt.
Was im Computer steht, ob wahr oder nicht, ist ein Fakt, und wird als Wahrheit angesehen.



Oder wer von euch hatte schon nicht mal Probleme, mit irgendwelchen Ämtern, die darauf bestanden, die Fakten auf dem Tisch liegen (Auf dem Monitor) zu haben, ohne auch nur mal ein Blick in irgendwelche Ordner zu werfen, um die richtigen Formulare zu finden.

Der Computer, und alles was er sagt, ist unfehlbar, ob wahr oder nicht.

Eine gewisse skepsis, oder fehlendes Vertrauen, in Sachen Computer, zeugt nicht nur von gesundem Menschenverstand, sondern ist auch zwingend erforderlich.


Aber Menschen, die "ihre" Privatsphäre schützen wollen, sind Heute allgemein üblich bloß Spinner, oder Freaks… und somit schonmal GRUNDSÄTZLICH VERDÄCHTIG, weil sie sich nicht wiederstandslos in ein Raster einfügen wollen…
 
Ben-1512 schrieb:
Wenn Du meinst... :rolleyes:

Tut mir leid, aber ich lass mich nicht durch irgendeine Scheisse und irgendeine verdammte, küntlich geschürte Angst weich kloppen. Wenn Du (aus welchen Gründen auch immer) die Zeit dafür hast, kann ich Dir nicht helfen. Ich jedenfalls hab genug um die Ohren und lass mir von so nem Mist nicht die Zeit stehlen.

Ben

Nun nicht Incoming 1983 ist der Panikmacher, sondern die Herren die gezielt die Terrorangst der Bürger schüren, dort musst Du mal den Hebel ansetzen.

Abermilliarden werden für dieses bisschen an mehr Sicherheit ausgegeben, denk mal darüber nach.

Gruss
Marti
 
Es gibt noch ein anderes implizites
Problem, was ich immer wieder höre.
Was hast du gegen einen Kopierschutz? Du willst doch wohl nicht etwa
etwas kopieren? Und das ist IMHO ein ernstes Problem.
Das bedeutet nämlich weitergedacht:
Was hast du gegen Telefon/Internet/eMail-Überwachung, flächendeckende
Erhebung deines Gen-Materials, RFID-Ausweisen etc etc? Du hast doch
nichts zu befürchten oder verbergen? Damit wird man automatisch
verdächtig, wenn man etwas gegen solche Dinge hat. Unsere Vorfahren
haben vor nicht allzu langer Zeit hart für die Rechte gekämpft, die
wir (oder viele von uns) heute sehr bereitwillig aufzugeben bereit
sind.
TCPA ist da auch so eine Sache...

Und ich habe keine Lust, dass irgendwann am Morgen die Polizei
klingelt "Hausdurchsuchung, sie haben doch nichts zu verbergen?".
Oder "wir haben gehört, sie haben sich da über ein sehr heikles Thema
mit ihrem Freund x unterhalten, können wir sie deswegen mal
sprechen?"
Die Suchkriterien kann man schnell anpassen. Politische Systeme und
Meinungen verändern sich auch.

Mag sein, dass ich nichts dagegen haben muss, wenn meine
Telefongespräche mitgehört werden oder meine eMails gespeichert
werden wenn ich mich mit einem Kumpel über harmlose Dinge austausche
wie was ich mit meiner Freundin letzte Nacht tolles gemacht habe.
Aber es gibt z.B. US-Bundesstaaten da ist tatsächlich Oralverkehr
verboten. Den Rest kann man sich selbst zusammenreimen.

Vielleicht habe ich ja einen genetischen Defekt so dass ein um 500%
erhöhtes Herzinfarktrisiko habe - man weiß nur nicht genau wann es
passiert. Dann könnte man auf die Idee kommen mir bspw. das
Autofahren zu verbieten, weil es könnte ja auf der Autobahn passieren.

Mag sein, dass Kopierschutz nichts schlimmes ist. Aber wenn ich DVDs
gekauft habe und morgen eine weite Reise antrete, dann möchte ich mir
ein paar DVDs aufs Notebook ziehen und die unterwegs anschauen. Das
gleiche gilt für Musik.
Und ich möchte nicht dass es plötzlich heißt, sie haben die DVD jetzt
10mal angeschaut, jedes weitere Betrachtung kostet xEuro. Oder dass
die überhaupt wissen können, was ich mir wo wie oft anschaue.

Man kann das beliebig weiterdenken.
Die Rechte werden aufgeweicht. Beim harmlosen TV fängts an und man
gewöhnt sich dran....

P.S. Das hatte ich neulich schonmal woanders gepostet. Aber ich finde es passt auch hier - auch im Hinblick auf die oben zitierte Antwort von Ben - bzw. den Gedankengang der ein paar dutzend Beiträge weiter vorne dahinter steckte. :)
 
Dem kann ich nur zustimmen…

smartcom5 schrieb:
Aber Menschen, die "ihre" Privatsphäre schützen wollen, sind heute allgemein üblich bloß Spinner, oder Freaks…
und somit schonmal GRUNDSÄTZLICH VERDÄCHTIG, weil sie sich nicht widerstandslos in ein Raster einfügen wollen…
 
Man sieht ja in den USA wie schnell ein politisches System kippen kann. Gelangt eine abgedrehte Regierung an Datensätze kann man sich leicht ausmahlen auf was für Ideen diese kommen kann.
 
Desi schrieb:
Umgezogen - Telekom hat mir den neuen Anschluss nicht freigeschaltet. Logischerweise hab ich auch die Rechnungen für Grundgebühr zurückgezogen.
Anruf bei der Telekom hat gebracht dass ich dort keinen Anschluss zu erwarten hätte, da ich als zahlungsunwilliger Kunde geführt werde
Incoming1983 schrieb:
Ich frage mich, wie Konzerne so dreist sein können, daß sie erwarten, daß Leute bezahlen, ohne daß sie je eine Gegenleistung erhalten…

Das ist ja grade das schlimme:
Sie erwarten es nicht, sie können es !

Die Telekom und andere Rundfunk-Geier können ohne den Beweis zu erbringen, einem Kunden bei dem kleinsten finanziellen Mißverständnis einen Eintrag in die SchuFA stellen.
Oder man bekommt einen Vollstreckungsbescheid, mit der folgenden Begründung:

"Der Antragsteller hat erklärt, daß der Anspruch von einer Gegenleistung abhänge, diese jedoch erbracht sei."

Nach dieser Logik könnte ich einem Wildfremdem mit einem Vollstreckungsbescheid ins Haus stolpern, ohne das Ich beweisen muss, wofür…
Erschreckend ist, dieser Titel bleibt 30 Jahre Rechtskräftig, selbst wenn er nur über 1 Cent geht, ob berechtigt oder nicht.


Ein Bekannter hat mal einen Eintrag in die SchuFA bekommen, wegen einer nichtbezahlten Handy-Grundgebühr oder so…
Daraufhin konnte er weder eine EC-Karte bekommen, noch ein (lange geplantes) Auto erwerben, und er war gerade im Hausbau…


Desi schrieb:
…da ich als zahlungsunwilliger Kunde geführt werde…
Und bei einer allgemeinen "Bonitätsprüfung" bekommt das das nächste (Telefon-} Unternehmen mit, die Bank usw. und schon ist man als Zahlungsunwilliger Kunde außen vor.
Kein Handy, Computer, Konto, Dispo, Auto, Wohnung, etc. pp.


Was ich damit sagen will:

Das gefährliche daran ist, NIEMAND PRÜFT ES !
Es wird einfach als wahr angenommen.
 
Zurück
Oben Unten