Ihr fragt beide, glaube ich, umsonst nach Argumenten. Denn die gibt es auslegungsweise für jede der vertretenen Meinungen. Nur differenziert wird da leider wenig.
Böse und gute Tools? Blöde oder kluge Anwender? OSX brauche keine Wartung, machmal aber schon, klappt aber auch ohne? Admin-Passworte nie und nimmer, es sei denn, man tippt sie nachts alleine unter der Kapuze ins Terminal?
Wenn man die Internet-Diskussionen darüber verfolgt, könnte man durchaus mal resümieren, dass weder ein rigoroses Contra noch ein Pro hinsichtlich OS-(X)- Wartungstools generalisiert richtig sein muss. Allein die
unterschiedlichen Tools verrichten sehr unterschiedlich ihre Arbeit. Mit einigen wird auch nur Geld gemacht, ohne dass der Anwender einen Vor- oder Nachteil damit erkauft. Placebo-Produkte.
(Finde ich übrigens garnicht so schlecht, weil man mit solchen noch am wenigsten kaputt macht. Wenn sich obendrein noch jemand besser mit sowas fühlt...
)
Aber selbst angesichts offensichtlichster Bugs von
OSX-Updates behaupten ja auch nicht weniger Anwender, solange es sie selbst nicht betreffe, dass es auch keine Bugs gebe und das Problem generell
vor dem Bildschirm sitze.
Da könnte man sich natürlich auch durchaus mal fragen, warum uns solche Glückspilze nicht endlich die Frage beantworten, warum Apple so emsig feist in GB-Größe bemessene
Updates veröffentlicht?
Nur aus Spaß? Zig Beta-Tester, Developer, die sich da die Zeit um die Ohren schlagen? Um die Blöden regelmäßig auf Trab zu halten? Sowohl für iOS wie OS (X) belästigen die uns aus lauter Jux mit GB-dicken Updates?
Scheint also doch nicht alles so rosa zu sein unter der Macintosh-Haube. Zumindest nicht in der oft postulierten, strickt generalisierten Dimension eines intakten Apple-Universums.
Es lassen sich im Netz auch von Seiten
versierter Anwender negative
wie auch positive Meinungen zu sehr unterschiedlichen Tools der hier besprochenen Art finden. Entsprechend müsste man die ganze Angelegenheit vielleicht auch einfach nur mal differenzieren?
Wenn ich auf manchen Websites dagegen die große Ächtung solcher Tools nachlese, muss ich schmunzeln. Denn es ist so unglaublich selbstbeflissen, wenn man sich den Normal-Anwendern als Priester der OS-X-läuft-in-einem-Guss-Religion präsentiert. Die differenzierte Empfehlung für unerschiedliche Ansprüche und etwaige Achtung vor etwas Experimentierfreudigkeit oder besonderen Anforderungen fehlt mit da zu sehr.
In gleicher Manier wurde mir vor Jahren sogar mal abgeraten, Ram-Disks zu verwenden. Kein Witz. Schon garnicht per Tool. RamDiskCreator kann das aber super, wenn man sich nicht gleich ein eigenes Script baut.
Warum mir davon abgeraten wurde? Wegen eines generellen Misstrauens solchen Tools gegenüber. Der gleiche Typ fand aber auch völlig unbedenklich, dass sein OS ständig heimfunkt, Richtung eines PRISM-integrierten Großunternehmens. Ein zig Metadaten funkendes OS erachten viele Anwender als weniger problematisch, als ein Aufräum-Tool, das lediglich während seiner Anwendung ein dazu benötigten Sudo-Zugang braucht, um völlig folgenlos Caches zu löschen. Das soll dann aber böse sein?
Beispiel Onyx:
Das Tool kann
tief in System-Konfigurationen eingreifen. Es wird kritisiert, dass der Programmierer dabei auch Konfigurationsmöglichkeiten zugänglich macht, die sich potentiell nachhaltig auf die Systemstabilität von OS (X) auswirken können.
Tatsächlich sammelt der Entwickler aber lediglich frei verfügbare Terminal-Befehle und macht sie über ein Userinterface zugänglicher. Wirklich ein Problem?
Ja, wenn man nicht weiß, was man da macht. Aber das gilt doch für alles, oder? Es gibt auch Anwender, die sind schon davon überfordert, dass OS (X) 'aktive Ecken' konfigurieren lässt.
Vor einigen Jahren, bevor das Tool seine gegenwärtige Reife erreicht hatte, konnte Onyx in einigen Fällen wohl auch Probleme bereiten, so liest man. Wenn man sich die Fälle damals aber genauer anschaute, war es nicht das Tool, das Probleme bereitete, sondern Anwender, die Funktionen ausprobierten, von denen sie die Folgen nicht bemaßen. Ziemlich dämlich. Die gleichen Anwender hätten es mit der
manuellen Eingabe der zugehörigen Terminal-Befehle aber ebenso weit getrieben, scheint mir.
Zig Konfigurationsmöglichkeiten können Anwender überfordern. Das ist unbestritten. Man sollte also
generell wissen, was man erreichen will.
Bevor man etwas ausprobiert.
Wer z.B. die Speicherkomprimierung von OS (X) ausstellt, darf sich nicht wundern, wenn OS (X)
anders arbeitet als
mit eingeschalteter Komprimierung.
Die Eingabe des Admin-Passwortes ist bei Onyx für diverse Konfigurationen wie Aufräumfunktionen notwendig. Dies wird von einigen Anwendern als Sicherheitsrisiko eingestuft.
Die Eingabe des selben ist aber auch bei der manuellen Eingabe von Sudo-Befehlen über das Terminal notwendig. Onyx macht nichts anderes, als diese Befehle über ein GUI anzubieten, also leichter zugänglich zu machen. Dazu braucht es natürlich nach wie vor die Eingabe des Admin-Passwortes. Wirklich ein Problem?
Letzten Endes gibt es recht bescheidene Tools in dem Segment. Überflüssige und entgeltliche ebenfalls. Einige Tools helfen dagegen, rudimentäre Funktionen umsetzen zu können, ohne das System groß zu verändern. Tinker Tools z.B. hat eine Einstellmöglichkeit, um auf Macs die Tastenwiederholung zu aktivieren (oder wahlweise beim anhaltenden Drücken einer Taste diaktrische Zeichen auswählen zu können). Ist hilfreich.
Mit Tinker Tools Systems kann ich die Einbindung von ext. Laufwerken konfigurieren. Mit Onyx kann ich abstellen, ob "Versions" aktiv sein soll. Das kann hilfreich sein (wenn man seine Arbeit nicht für jederman in einem Dokument an einem gemeinsam genutzten Mac nachvollziehbar halten möchte). Kann aber auch ein Desaster darstellen, wenn man ein Dokument in früherer Version rücksichern will.
Generell verteufeln oder heiligsprechen lassen sich diese Tools jedenfalls meiner Meinung nicht.Da hat der Thread-Ersteller weise gehandelt. Er hat ein Ziel, hat nachgefragt. Man sollte Anwender aber auf die Tücken solcher Tools hinweisen. Von einigen Tools darf man sogar abraten (wenn sie lediglich z.B. Einnahmen für Anbieter generieren, ohne wirkliche Gegenleistung zu bieten).
Ich hatte aber auch schon geschrieben, dass ich den Ansatz der Systemreinigung via dieser Tools generell für überdenkenswert halte. Ebenso würde ich seit einiger Zeit aber auch keinem Mac-Anwender mehr empfehlen, gleich immer das nächst verfügbare Apple-Update aufzuspielen. Die Zeiten sind vorbei. Dann hilft auch keines dieser Tools mehr.
Vernünftige Backup-Strategien und Systembackups haben aber noch nie geschadet. Dann lässt sich sogar mir diversen Tools rumexperimentieren, ohne dass man vor Apple-Apologetikern in Busshaltung versinken müsste. Nur braucht man die dann obendrein garnicht mehr, also weder die Tools noch die Apologetiker. Zumindest nicht für eine Systembereinigung.