Burnout Syndrom - Selbstmordgefahr?

Eben, der normale Mensch geht ja auch davon aus, dass er die ihm gestellten Ausgaben bewältigen kann. Erst wenn er merkt, dass es eben doch nicht geht, kann man die Reißleine ziehen. Manchmal ist es dann allerdings auch schon zu spät.
Das ist wie mit Rauchern: Die denken auch oft: ich werd schon nicht krank und wenn es soweit ist, kann man nichts mehr machen.
 
@lauroon

Es ist ja schön, wenn du das kannst... Es geht hier aber um Akzeptanz für Andersartigkeit. Es gibt eben Menschen, die können genausowenig nein sagen, wie sie aus Ihrer Haut können.

In dem beschriebenen Fall könnte der Mann auch gedacht haben, dass besser er diesen Job macht, als das er das einem anderen zumuten muss.
Oder er dachte, dass er das besser machen könnte, als andere.
Oder er dachte, er könnte noch etwas "abbiegen".
Oder, oder, oder...

Das ist doch gerade die Veranlagung, die zu einem Burnout führen kann, die hohe Wahrnehmung von Verantwortung - meinetwegen auch überhöhte. Das ist dann sozusagen, der erste Spatenstich fürs eigene Grab.

D.

Ich bin so tolerant, bis ich mich selbst verbiegen muss um NOCH toleranter zu sein. Das höchste Gut des Menschen sind das Leben selbst gefolgt von der eigenen Gesundheit.
Und diese beiden werden letztlich für Vorstellungen aufgegeben, die rein monetär sind. Die wenigsten (!!) Menschen nehmen solche Jobs aus purem Altroismus an, weil sie anderen helfen wollen. Der Grat ist schmal zwischen "lieber Chef" und "armen Willi". Es geht um Kohle. Der Mensch ist da egoitisch (vgl. Machiavelli).

Und da kann ich nunmal nur mit Kopfschütteln drauf reagieren - sorry.

Ich habe auch gern viel Geld, keine Frage. Aber nicht auf Kosten der eigenen Gesundheit. Und wenn er festgestellt hat, dass er den Job nicht packt, dann hätte er reagieren müssen.
 
Es ist ja schön, wenn du das kannst... Es geht hier aber um Akzeptanz für Andersartigkeit. Es gibt eben Menschen, die können genausowenig nein sagen, wie sie aus Ihrer Haut können.

Das ist ja richtig, allerdings sollte man dann aber wenigstens so ehrlich zu sich selbst sein und sich eingestehen, dass Führungsverantwortung und verantwortliches Teamwork überhaupt nicht zu einem passt.
 
Was sagt ihr eigentlich Depressiven? Dass die Welt nicht so schlimm ist, wie sie scheint? Dass sie sich nicht so anstellen sollt?
Meines Erachtens habt ihr absolut gar keine Vorstellung davon, was eine psychische Krankheit bedeutet. Da ist der freie Wille doch sehr stark eingeschränkt. Man kann dann morgens nicht aufstehen und sagen "Heute bin ich gut drauf". Ab einem gewissen Punkt hängt man einem Sog drin, aus dem man nicht mehr raus kommt und bei dem auch Gutzureden nicht mehr hilft.

Und Leute, denen den ganzen Tag die Sonne aus dem ***** scheint, leiden m.M.n. eher an Realitätsverlust als an einer gesunden Lebenseinstellung. Wenn ich allem nur noch Positives abgewinne, verliere ich ziemlich schnell den Bezug zu meiner Umgebung und die Möglichkeit das Geschehen um mich herum zu bewerten. Egozentrik pur. "Mir geht's gut, egal was um mich herum passiert."

Das Burn-Out-Syndrom ist darüber hinaus ein schleichender Prozess. Man steht nicht morgens auf und hat B.S.-Symptome. Das entwickelt sich langsam, nur stellt man irgendwann fest, dass man schon ganz tief drin steckt. Wenn man Glück hat, hat man jemanden, der einen rechtzeitig darauf hinweist – das kann aber keiner sein, dem den ganzen Tag die Sonne aus dem ***** scheint.
Das hat auch nichts mit Karrieregeilheit oder sonst was zu tun. Es entscheiden sich ja nur wenige Leute dafür, unbedingt jetzt noch mehr Stress zu haben. Eher was mit Ehrgeiz und Selbstverwirklichung durch den Job oder andere Aufgaben (man kann auch durch soziales Engagement zu einem Burnout kommen). Wenn es nur um Geld gehen würde, frage ich mich, warum gerade Studenten immer häufiger unter dem B.S. leiden. Und wer mir jetzt kommt, mit "Aber das machen sie ja nur, damit sie nachher mehr Geld verdienen": Dann dreht sich alles um Geld. Das macht auch jede Diskussion überflüssig.
Und gerade dann ist das ein schleichender Prozess, der sich über mehrere Monate hinzieht.
Würde das von heute auf morgen passieren, würde das jeder Mensch sofort erkennen. Wie bei 'ner Erkältung: Auf einmal ist sie da.

Wie es schonmal gesagt wurde: Bei manchen Mitpostern hier kann man m.M.n. ein gehöriges Maß an Ignoranz und Realitätsverlust unterstellen.
 
Ich habe auch gern viel Geld, keine Frage. Aber nicht auf Kosten der eigenen Gesundheit. Und wenn er festgestellt hat, dass er den Job nicht packt, dann hätte er reagieren müssen.
Ich glaube, das stellst Du Dir ein wenig zu einfach vor.
Menschen mit Burnout und/oder Depressionen kommen nicht ausschließlich aus Berufen, in denen viel verdient wird; will sagen: Einem erkrankten Hauptschullehrer, der seinen Beruf vielleicht mal aus Berufung gewählt hat, wird man wohl kaum unterstellen können, er habe die Warnsignale seines Körpers aus finanziellen Erwägungen heraus missachtet. Dies gilt für viele andere Berufe analog.
Versicherungsstatistiker wissen seit langem, daß bei Menschen mit Schreibtischberufen oder mit geistiger und kreativer Tätigkeit ohne körperliche Belastungen die psychischen Belastungen höher sind als bei Menschen mit körperlich anstrengenden Berufen.
So gibt es eine Langzeitstudie aus dem Medienbereich, in dem nun auch keine Vermögen verdient werden:
Streß im Beruf macht krank, Berufe in der Medienbranche gelten als besonders stressig: Allgemein verbreitete Ansichten, die belegt werden konnten. Eine berufsspezifische Untersuchung der Allianz-Lebensversicherung (veröffentlicht in der medizinischen Fachzeitschrift Versicherungsmedizin), belegt, daß Menschen mit Presseberufen am häufigsten wegen seelischer Erkrankungen ihren Beruf nicht mehr ausüben können.
Die Versicherungsstatistiker untersuchten die Gründe für Berufsunfähigkeit anhand eines großen Gruppenvertrages aus dem Bereich Medien über einen Zeitraum von 25 Jahren und zwar nur jene Fälle, in denen eine Berufsunfähigkeitsrente auch tatsächlich bewilligt wurde. Von den über 1000 Journalisten und Redakteurinnen, Verwaltungskräften, Kameraleuten und Fotografen (30 Prozent Frauen) mußte mehr als ein Viertel ihre Arbeit wegen psychischer Erkrankungen aufgeben.
In diesem, wie in vielen anderen Berufen, sind seelische Erkrankungen inzwischen die mit Abstand häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit.
Diesen erkrankten Menschen vorzuwerfen, sie seien "Schlappschwänze" oder sie seien selber schuld, ist infam.
 
Ich habe auch gern viel Geld, keine Frage. Aber nicht auf Kosten der eigenen Gesundheit. Und wenn er festgestellt hat, dass er den Job nicht packt, dann hätte er reagieren müssen.

Denke mal, dass Burn-Out-Kandidaten mehr im unteren Gehalt-Niveau zu finden wären.
Weil es doch wohl eher der Druck ist, den Job zu halten, als die Karriere-Leiter erklimmen zu wollen.
Kann natürlich aber auch beides zutreffen.

Das aber führende Politiker oder Lobbisten damit behelligt sind – wäre mir neu.

Ferner dürfte man Schwierigkeiten haben, eine solche Situation nachvollziehen zu können,
wenn man diesen "Cocktail an Lebensumständen" nicht kennt.
Von den Leuten, die ich kenne, die Burn-Out hatten, ist niemand Karriere-geil.
 
Meines Erachtens habt ihr absolut gar keine Vorstellung davon, was eine psychische Krankheit bedeutet.
Nicht wenige Nerds haben selbst ein überdimensionales psychisches Problem. Hier sitzen Leute stundenlang vor dem Computer oder "im" Internet. Sie verwechseln den virtuellen Raum mit Leben. Das Netz ist ihr sozialer Lebensraum. Sie sind im höchsten Maße computer-/internetsüchtig ohne sich dessen bewusst sein zu wollen. Ein nicht geringer Anteil ist krankhaft exhibitionistisch. Wie kommt man also dazu, solche zum Burnout-Syndrom bzw. zu einer Erkrankung der Psyche zu befragen? Irgendwie so, als wenn man einen Metzger fragt, wie man sich vegetarisch ernähren soll.
 
Da stimme ich Dir so weit zu...
Aber ... 1. hat der TE (nach meiner Auffassung) lediglich eine Frage unter dem Motto "wer nicht fragt, bleibt dumm" gestellt - weil er es einfach mal erklärt haben wollte - und 2. sind nicht alle "hier" so nerdy, wie Du sie gern hättest.
 
Ich glaube, das stellst Du Dir ein wenig zu einfach vor.
Menschen mit Burnout und/oder Depressionen kommen nicht ausschließlich aus Berufen, in denen viel verdient wird; will sagen: Einem erkrankten Hauptschullehrer, der seinen Beruf vielleicht mal aus Berufung gewählt hat, wird man wohl kaum unterstellen können, er habe die Warnsignale seines Körpers aus finanziellen Erwägungen heraus missachtet. Dies gilt für viele andere Berufe analog.
Versicherungsstatistiker wissen seit langem, daß bei Menschen mit Schreibtischberufen oder mit geistiger und kreativer Tätigkeit ohne körperliche Belastungen die psychischen Belastungen höher sind als bei Menschen mit körperlich anstrengenden Berufen.
So gibt es eine Langzeitstudie aus dem Medienbereich, in dem nun auch keine Vermögen verdient werden:
Streß im Beruf macht krank, Berufe in der Medienbranche gelten als besonders stressig: Allgemein verbreitete Ansichten, die belegt werden konnten. Eine berufsspezifische Untersuchung der Allianz-Lebensversicherung (veröffentlicht in der medizinischen Fachzeitschrift Versicherungsmedizin), belegt, daß Menschen mit Presseberufen am häufigsten wegen seelischer Erkrankungen ihren Beruf nicht mehr ausüben können.
Die Versicherungsstatistiker untersuchten die Gründe für Berufsunfähigkeit anhand eines großen Gruppenvertrages aus dem Bereich Medien über einen Zeitraum von 25 Jahren und zwar nur jene Fälle, in denen eine Berufsunfähigkeitsrente auch tatsächlich bewilligt wurde. Von den über 1000 Journalisten und Redakteurinnen, Verwaltungskräften, Kameraleuten und Fotografen (30 Prozent Frauen) mußte mehr als ein Viertel ihre Arbeit wegen psychischer Erkrankungen aufgeben.
In diesem, wie in vielen anderen Berufen, sind seelische Erkrankungen inzwischen die mit Abstand häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit.
Diesen erkrankten Menschen vorzuwerfen, sie seien "Schlappschwänze" oder sie seien selber schuld, ist infam.

Sehe ich anders. In den weitaus meisten Fällen sind persönliche Fehlentscheidungen (ich "muss" jetzt dass und das beruflich erreichen) Schuld an dem Burn-Out und weniger Umstände, die von außen kommen.

Ferner habe ich nie behauptet, dass solche Menschen Schlappschwänze sind. Sie haben einfach (größtenteils, bis auf die Ausnahmen, wie eben beschrieben) die falschen Prioritäten im Leben.
 
Sehe ich anders. In den weitaus meisten Fällen sind persönliche Fehlentscheidungen (ich "muss" jetzt dass und das beruflich erreichen) Schuld an dem Burn-Out und weniger Umstände, die von außen kommen. Ferner habe ich nie behauptet, dass solche Menschen Schlappschwänze sind. Sie haben einfach (größtenteils, bis auf die Ausnahmen, wie eben beschrieben) die falschen Prioritäten im Leben.

Ok, ich gebe es auf; bei einer solchen Ignoranz und Unwissenheit gehen mir die Argumente aus. Zum Schluss nur das noch: Ich wünsche Dir, dass Du niemals seelisch erkrankst. Es ist - wie gesagt - die Hölle. Und sei Dir niemals sicher, dass es Dich nicht treffen wird: Das habe ich auch geglaubt.
 
Ok, ich gebe es auf; bei einer solchen Ignoranz und Unwissenheit gehen mir die Argumente aus. Zum Schluss nur das noch: Ich wünsche Dir, dass Du niemals seelisch erkrankst. Es ist - wie gesagt - die Hölle. Und sei Dir niemals sicher, dass es Dich nicht treffen wird: Das habe ich auch geglaubt.

Ignoranz und Unwissenheit zu unterstellen ist leicht und ein Garant dafür, dass man keine weiteren Argumente mehr auf der Hand hat, als persönliche Beleidigungen. Ich bin zufrieden! ;-)

Ich danke Dir aber für die positiven Wünsche für meinen weiteren Lebensweg. Es kennzeichnet Dich immerhin noch als Mensch mit einem Gewissen Grad an Anstand!

Viele Grüße
Laurooon
 
Sehe ich anders. In den weitaus meisten Fällen sind persönliche Fehlentscheidungen […] Schuld an dem Burn-Out und weniger Umstände, die von außen kommen.
Falsch, eher anders herum.

laurooon schrieb:
Ferner habe ich nie behauptet, dass solche Menschen Schlappschwänze sind. Sie haben einfach (größtenteils, bis auf die Ausnahmen, wie eben beschrieben) die falschen Prioritäten im Leben.
Seelische Erkrankungen mit physischen Folgen haben doch nichts mit Prioritäten zu tun. :kopfkratz:

Wie kommst du denn darauf?
 
Falsch, eher anders herum.


Seelische Erkrankungen mit physischen Folgen haben doch nichts mit Prioritäten zu tun. :kopfkratz:

Wie kommst du denn darauf?

Lass uns doch mal von Beginn an anfangen, vielleicht kommen wir ja so zum Ziel: Was ist ein Burn-Out?
 
Als ich noch meinen Amischlitten fuhr, hatte ich auch jedes mal ein Burnout-syndrom.
 
Ja, super Idee und gute Sache!
Informiere dich mal darüber und dann diskutieren wir gerne weiter. :)

Ich denke eher, dass Du diese Definition nötig hast. ;-) Schau mal auf Wiki und dann sagste Bescheid, wenn Du es gelesen und verstanden hast.

Bis dahin drehe ich mit supremacy zusammen noch ne Runden in seinem Ami-Schlitten und mach ein paar Burn-outs!
 
Erst eine Gegenfrage als Antwort und nun eine haltlose Behauptung. :hehehe:

Ne, lass mal – mich beschleicht gar nicht mal so das Gefühl der vergebenen Liebesmüh,
als viel mehr das, des Kollegen Sisyphos' Arbeit.
 
...Ignorierliste öffnen...lauroon rein...Liste schließen...

Selten so ein dummes Geschwätz gehört...Ich bin raus...
 
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