Burnout Syndrom - Selbstmordgefahr?

Wenn z.B. jemand den geforderten Leistungen gerecht werden will,
weil er muss, weil evtl. der nächste Kandidat für seine Position bereits
"vor der Tür steht" und er seine körperlichen Warnsignale daher "in den Wind schiebt",
damit er die Leistung auch bringen kann, damit er auch evtl. die nächste Rate
z.B. für das Haus seiner Familie bezahlen muss; der Wasserrohrbruch im Keller auch noch Geld kostet; sein Urlaub sowieso schon wegen Geldmangels ausfallen muss, wobei er ja auch lieber arbeitet – des Geldes wegen... etc.

Das ist mit Druck in Verbindung zu bringen; mit Lebenserhalt und Verpflichtungen. Wahrscheinlich auch mit unglücklichen Lebensumständen paralell u.s.w.

Menschen mit Burn-Out sind weder bekloppt noch Mimosen.
Lebensumstände sind bindend und manchmal unwiderruflich.

Ich habe weder behauptet dass solche Menschen bekloppt sind. Ebensowenig, dass es sich um Mimosen handelt.

Von was du da redest sind aber größtenteils Dinge, die in den "Macht & Geld" Sektor gehören. Wenn einer scharf auf den nächsthöhren Posten ist und Konkurrenten aus dem Feld schlagen will, weil er auf die höchste Stufe der maslowschen Bedürfnispyramide klettern will - bitte. Aber das ist dann gewollt und kein erzwungener Umstand.

Bemitleidenswert wäre die persönliche Härte, wenn die Frau arbeitslos würde und z.B. der Mann die Tilgungsraten allein zu tragen hat, dann noch Kinder im Spiel sind und er dann einen Burn-out erleidet. OK, sowas ist sehr hart, keine Frage.

Aber ich bin der Meinung, dass viele Burnouts dadurch hervorgerufen werden, weil viele Menschen den Hals vom Leben nicht voll kriegen, immer mehr wollen, keine Grenzen kennen und die Warnsignale ihres Körpers nicht beachten.

Bevor es zum Burn-Out kommt sendet dir dein Körper genug Vorwarnsignale wie Übelkeit, Kreislaufprobleme, Zusammensacken im Büro, Herzstechen, etc. Wenn Du das alles ignorierst und immer noch dem Chefsessel entgegeneifern willst, wirds halt übel.
 
(...)

nur akzeptiere ich es nicht wegen meiner meinung angefahren zu werden.

mit sicherheit bin ich provokativ in dieses thema eingestiegen.

war auch beabsichtigt allerdings nicht das gleich alle auf einen los gehen :)



Deine Äusserung hatte nichts mit "Meinung" zu tun.

Sie zeugte von fataler Desinformation, gefährlicher Ignoranz und war eine primitive Beleidigung der Betroffenen.


Aber lassen wir`s....
 
jedoch kann man doch gegen so gut wie alle umstände etwas unternehmen

Wenn es aber deine Lebensumstände nicht zulassen und du deswegen völlig
neben dir stehst, weil du quasi "alles gleichzeitig" regeln musst, weil es sonst
niemand anderes für dich machen würde, dann könnte man schon mal ins
routieren kommen und den Überblick verlieren.
Und chick die Pausen bei der Arbeit vergessen, sich deswegen auch noch schlecht ernähren, weil es schnell gehen muss etc.

Wenn dich das Leben "beutelt", dann bleibt oftmals nur der bekannte schmale Grat...

Wenn die Probleme derart gebieterisch werden, dass du deine rudimentären Belange völlig ausser Acht lässt – das fällt dir dann ja nicht mehr auf, weil du
mit anderem beschäftigst bist.

Burn-Out zu vermeiden z.B. geht meistens auch nur, wenn man es mal hatte.
Man kommt ja nicht selbst darauf, dass man es mal bekommen kann.
 
Wenn es aber deine Lebensumstände nicht zulassen und du deswegen völlig
neben dir stehst, weil du quasi "alles gleichzeitig" regeln musst, weil es sonst
niemand anderes für dich machen würde, dann könnte man schon mal ins
routieren kommen und den Überblick verlieren.
Und chick die Pausen bei der Arbeit vergessen, sich deswegen auch noch schlecht ernähren, weil es schnell gehen muss etc.

Wenn dich das Leben "beutelt", dann bleibt oftmals nur der bekannte schmale Grat...

Wenn die Probleme derart gebieterisch werden, dass du deine rudimentären Belange völlig ausser Acht lässt – das fällt dir dann ja nicht mehr auf, weil du
mit anderem beschäftigst bist.

Burn-Out zu vermeiden z.B. geht meistens auch nur, wenn man es mal hatte.
Man kommt ja nicht selbst darauf, dass man es mal bekommen kann.


hm

ok das akzeptiere ich

aber wie oft kommt so ein extrem fall vor?

und wieviele burnout patientien haben wir?

das ist eine zahl die wohl weiter auseinander geht.
 
Ich habe einen diagnostizierten Fall von Burn-Out in der weiteren Familie. Leider wurde erst relativ spät von den Ärzten reagiert, so dass nun mit Medikamenten gearbeitet werden muss.
Leider wird der Begriff Burn-Out mittlerweile inflationär gebraucht. Es sollte eine Diagnose durch einen Psychiater (nicht nur Psychotherapeuten) erfolgen und anschließend eine Psychotherapie durchgeführt werden. Burn-Out kann zu schweren Depressionen führen und damit auch zu Suiziden. Das ist dann nur noch ein kleiner Schritt.
Durch entsprechende Therapie bzw. Medikamentation ist ein relativ normales Leben möglich.
Ich möchte dringend anraten, sich hier professionelle Hilfe zu holen.
 
Ich habe einen diagnostizierten Fall von Burn-Out in der weiteren Familie. Leider wurde erst relativ spät von den Ärzten reagiert, so dass nun mit Medikamenten gearbeitet werden muss.
Leider wird der Begriff Burn-Out mittlerweile inflationär gebraucht. Es sollte eine Diagnose durch einen Psychiater (nicht nur Psychotherapeuten) erfolgen und anschließend eine Psychotherapie durchgeführt werden. Burn-Out kann zu schweren Depressionen führen und damit auch zu Suiziden. Das ist dann nur noch ein kleiner Schritt.
Durch entsprechende Therapie bzw. Medikamentation ist ein relativ normales Leben möglich.
Ich möchte dringend anraten, sich hier professionelle Hilfe zu holen.

darf man erfahren wieso sich diese person einen burnout zugezogen hat?

ist jetzt nicht böse gemeint nur rein informativ
 
[…]
das ist eine zahl die wohl weiter auseinander geht.
Keine Ahnung, weil man eben nicht im Nächsten drinsteckt.
Deine Aussage ist eine bloße Vermutung, die man leicht als Provokation begreifen könnte, wenn man selbst mal von dem Phänomen betroffen war, weil man sich als Hypochonder hingestellt fühlt. Daß es Menschen gibt, die sich selbst furchtbar gestresst fühlen und mehr jammern, als tatschlich geboten wäre, die gibt es immer und überall. Wie hoch die aber beim BOS ist, ist sicher sehr schwer zu beantworten.
 
Ich denke mal, dass die Leute mit Symptomen des Burn-Out richtig hoch sind,
weil die meisten selbst oder der behandelnde Arzt das erkennen müssen – wenn nicht
rennst du halt mit Gesichtsnervenschmerzen z.B. zum Zahnarzt und der bohrt die im Mund rum und findet nichts...

Nervliche Schäden und Überbelastungen können überall im Körper die seltsamsten
Beschwerden auslösen – deswegen wird ja der Kram oftmals mit Hypochrondrie in Verbindung gebracht.
Und deshalb fällt das Burn-Out auch so gestaltvoll unterschiedlich aus.
 
darf man erfahren wieso sich diese person einen burnout zugezogen hat?

ist jetzt nicht böse gemeint nur rein informativ

Die Person wurde in ihrer Firma zum Geschäftsführer/Personalleiter in einer Person ernannt. Der Chef forderte ständig Kosteneinsparungen und Entlassungen. Hierbei handelte es sich um Menschen, mit denen die Person über Jahre bekannt war (auch mit den Kindern/Familie). Weiterhin wöchentliche Reisen in alle Regionen der Welt (Südamerika, Asien, China). 6 Tage Woche, hoher Druck durch fast alleinige Verantwortung für den Umgang mit millionenteuren Maschinen und hochgefährlichen Substanzen.
Dazu kam noch ein Problem mit einem Sohn...
 
ok gut zu wissen.

aber wie vorredner schon gesagt haben ist er wohl zum teil selber schuld.

er war wohl zu gierig nach erfolg bzw hat den hals nicht vollbekommen in der karriere.

das mit dem Sohn ist natürlich etwas anderes.
 
Früher gab es auch kein Altzheimer oder Krebs. Die Leute sind einfach so gestorben. Vielleicht waren das ja früher alles Schlappschwänze?

Nur wenn etwas anders heisst, heisst es nicht, dass es das nie gab.
 
das mit dem Sohn ist natürlich etwas anderes.

...gehört aber zweifelsohne damit zu!
Das ist es ja – völlig nebensächlich, ob jemand ganz viel will oder einfach nur seinen Job in Ruhe durchziehen.
Die Umstände organisieren das Chaos.
 
ok gut zu wissen.

aber wie vorredner schon gesagt haben ist er wohl zum teil selber schuld.

er war wohl zu gierig nach erfolg bzw hat den hals nicht vollbekommen in der karriere.

das mit dem Sohn ist natürlich etwas anderes.

Das hat mit gierig herzlich wenig zu tun. Er wurde nach und nach in die Position gedrängt, bzw Kollegen entlassen und ihm die Aufgaben ungefragt übertragen. Kündigung wäre die Alternative gewesen. Das ist bei einer zu versorgenden Familie und hohem Alter keine einfache Entscheidung.
 
...gehört aber zweifelsohne damit zu!
Das ist es ja – völlig nebensächlich, ob jemand ganz viel will oder einfach nur seinen Job in Ruhe durchziehen.
Die Umstände organisieren das Chaos.

mit dem "ist was anderes" meinte ich ja das du gegen solche ding wohl nie etwas unternehmen kannst.

gehört ganz klar dazu.

das ist eben ein umstand gegen den du wohl äußert wenig unternehmen kannst.
 
ok gut zu wissen.

aber wie vorredner schon gesagt haben ist er wohl zum teil selber schuld.

er war wohl zu gierig nach erfolg bzw hat den hals nicht vollbekommen in der karriere.

das mit dem Sohn ist natürlich etwas anderes.

Mir scheint es als ob Du hier mit der Keule mitredest. Betroffenen hilft so eine Argumentation schlicht überhaupt nicht. In einigen mir bekannten Fällen mussten die Betroffenen vieles erst einmal hinnehmen. Wenn dann neben dem Job noch das private aus den Fugen gerät, hast Du einfach keine Chance mehr.
 
Ich habe einen diagnostizierten Fall von Burn-Out in der weiteren Familie. Leider wurde erst relativ spät von den Ärzten reagiert, so dass nun mit Medikamenten gearbeitet werden muss.
Leider wird der Begriff Burn-Out mittlerweile inflationär gebraucht. Es sollte eine Diagnose durch einen Psychiater (nicht nur Psychotherapeuten) erfolgen und anschließend eine Psychotherapie durchgeführt werden. Burn-Out kann zu schweren Depressionen führen und damit auch zu Suiziden. Das ist dann nur noch ein kleiner Schritt.
Durch entsprechende Therapie bzw. Medikamentation ist ein relativ normales Leben möglich.
Ich möchte dringend anraten, sich hier professionelle Hilfe zu holen.

Ziemlich bedauerliche Sache. Vor allem, dass er Leute entlassen musste, mit denen er befreundet war. Aber ich kann nicht glauben, dass er nie eine Wahl hatte. Die Frage ist, wie sehr man sich zum Knecht der Chefs machen will/muss. Ich habe durchaus meine eigene Meinung habe letztens meinen Chef gesagt, dass ich dies und das "scheisse finde". Er überlegte 5 Sekunden und sagte dann: "Herr XXXXXX, es gibt bestimmt einfacher zu führende Menschen als sie, aber ich brauche nunmal keinen Ja-Sager"! Nette Bestätigung.

Der Fall von dem entfernten Familienmitglied scheint der eines sog. "High-Potentials" zu sein, also jemand, der überall in der Wirtschaft Fuß fassen könnte. Richtig also wäre gewesen, den Stress im Vorfeld abzuklären (Unterhaltungen mit Kollegen, Chefs oder auch "Flurfunk") und dann zu entscheiden, ob er das machen will.

Wenn nicht, so hätte er "NEIN" sagen können. Er hätte sicherlich auch anderweitig adäquate Arbeit gefunden. Kann mir keiner erzählen, dass er seine "Seele verkaufen MUSSTE". Es war mit Sicherheit auch sein freier Wille.
 
Na ja es war wohl eher ein schleichender Prozess und es kommt dann einfach der Tag, wo es nicht mehr geht.
Zum Thema "einfach neuen Job suchen": Nach monatelanger Krankschreibung ist die Person dann letztendlich entlassen worden. Es hat über 1 1/2 Jahre gedauert, bis ein neuer Job gefunden war. Diese Zeit war bezüglich der Depressionen usw. ebenfalls nicht sonderlich förderlich. Ganz so einfach ist es eben doch nicht...
 
Na ja es war wohl eher ein schleichender Prozess und es kommt dann einfach der Tag, wo es nicht mehr geht.
Zum Thema "einfach neuen Job suchen": Nach monatelanger Krankschreibung ist die Person dann letztendlich entlassen worden. Es hat über 1 1/2 Jahre gedauert, bis ein neuer Job gefunden war. Diese Zeit war bezüglich der Depressionen usw. ebenfalls nicht sonderlich förderlich. Ganz so einfach ist es eben doch nicht...

Ja, aber in diesem schleichenden Prozess gibt es vom Körper einige Signale, die es richtig zu deuten gilt (hatte ich eben beschrieben). Wenn man darüber hinwegsieht, gibt es irgendwann die Quittung - Traurig, aber wahr.

Ich bin sicher der Bekannte würde sich wünschen, er hätte damals die Reißleine gezogen. Wenn er heute sagt: "Ach, ich würd alles nochmal so machen", hat er null gelernt. Abgesehen davon zeichnet ein richtiger Burnout ja auch bis zum Ende des Lebens.
 
@lauroon

Es ist ja schön, wenn du das kannst... Es geht hier aber um Akzeptanz für Andersartigkeit. Es gibt eben Menschen, die können genausowenig nein sagen, wie sie aus Ihrer Haut können.

In dem beschriebenen Fall könnte der Mann auch gedacht haben, dass besser er diesen Job macht, als das er das einem anderen zumuten muss.
Oder er dachte, dass er das besser machen könnte, als andere.
Oder er dachte, er könnte noch etwas "abbiegen".
Oder, oder, oder...

Das ist doch gerade die Veranlagung, die zu einem Burnout führen kann, die hohe Wahrnehmung von Verantwortung - meinetwegen auch überhöhte. Das ist dann sozusagen, der erste Spatenstich fürs eigene Grab.

D.
 
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