Bücher schreiben unter OS X 10.7

  • Ersteller Killerkaninchen
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MS Word ist schon alleine deswegen gut geeignet, weil jeder, der 100 größten in Deutschland ansässigen Verlage das Dateiformat .doc(x) gut weiterverarbeiten kann.

Kommt drauf an. Wenn der Autor das Layout selbst übernehmen muss, dann muss natürlich ein Programm her, das es einem Amateur-Layouter ermöglicht zumindest ein halbwegs vernünftiges Layout zu erstellen. Das kann man mit Word erreichen.
Wenn das Layout hingegen von Dritten/Profis übernommen wird, ist das Word-Format völlig unnötig. Da reicht dann auch einfachster Plain-Text oder Markdown. Das kann auch wirklich jeder verarbeiten, das „Dateiformat“ ist quasi unkaputtbar und auf Grund seiner Einfachheit ist Plain-Text auch noch in 50 und mehr Jahren lesbar. Und man kann die Texte mit sehr, sehr vielen Programmen lesen und bearbeiten, da ist für jeden Geschmack etwas dabei.
 
An die LaTeX-Empfehler: Kommt Ihr wirklich aus einem literarischen Umfeld und habt schon mal erfolgreich jemanden diesbezüglich beraten? Oder ist das eine "Müsste-eigentlich-funktionieren"-Idee aus dem MINT-Bildungsbetrieb?
 
Kommt Ihr wirklich aus einem literarischen Umfeld

Nein.

habt schon mal erfolgreich jemanden diesbezüglich beraten?

Ist nicht mein Job. Ich kenne allerdings genug Fachbücher, die mit LaTeX verfasst (oder zumindest gelayoutet) wurden.

Oder ist das eine "Müsste-eigentlich-funktionieren"-Idee aus dem MINT-Bildungsbetrieb?

Nein, es ist eigene Erfahrung. Wenn ich längere Texte verfasse (kommt vor, wenn auch nicht mit der Seitenzahl eines Romans), mache ich mir einmal vor bzw. nachdem der Text steht Gedanken über das Layout (von Feinjustierung am Ende mal abgesehen). Beim Schreiben des Inhalts braucht man abgesehen von Tabellen, Formeln oder Graphiken (die erstelle ich meist mit TikZ) kaum LaTeX-Befehle verwenden. Und selbst dann sind es eigentlich nur simple Auszeichnungsbefehle wie „\wichtig{}“ oder „\fachBegriff{}“ oder ähnliches, denn ein guter LaTeX-Nutzer trennt Inhalt und Layout strikt und benutzt im Inhalt nur Auszeichnungen. Bei einem Literaturschaffenden ist die Situation sehr einfach, der muss in der Regel nur Fließtext verfassen können und bräuchte nichtmal groß Ahnung von LaTeX haben (wenn die Erstellung des Layouts ein anderer, beispielsweise ein Verlag übernimmt). Die paar Befehlsnamen, die er braucht, kann man problemlos lernen (andernfalls würde ich mir das Schreiben generell nochmal überlegen). Ansonsten braucht es nur einen einfachen Text-Editor und man kann losschreiben. Man kann sein Dokument dabei auf beliebig viele Dateien aufteilen, du kannst darin Kommentare hinterlegen und bist an kein Betriebsystem und teure proprietäre Software gebunden. Und die Software läuft auch auf recht alten Systemen problemlos (LaTeX selbst braucht beim Setzen kaum Ressourcen und würde bei schwachbrüstiger Hardware einfach nur länger zum Setzen brauchen; und wenn der Texteditor schon nicht läuft, dann braucht man sich über Alternativen keine Gedanken machen, denn die laufen dann erst recht nicht)

Von daher, nein, ich habe noch keinen Roman in LaTeX geschrieben (das trifft aber auch auf jede andere Software zu), ich verfasse nur alle Texte, die länger als eine Seite sind (und selbst ein einseitger Brief ist dank eigener Vorlage kein Problem), mit LaTeX und komme damit stressfrei zu qualtitativ sehr hochwertigen Ergebnissen.
 
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Reaktionen: Leslie
ich möchte nochmal den "iBooks Author" in den Ring werfen. Spricht etwas gegen dieses kostenlose Produkt?
 
Nur, das es EOL ist.
Echt? Habe ich gar nicht gelesen ...
Aber nutzen wird man es sicherlich noch einige Zeit (Jahre?) können.
Ich meinte aber auch eher eine Bewertung aus funktionaler Sicht. Ich habe damit schon das ein oder andere (kürzere, 10-30 Seiten) Dokument verfasst, und an Bekannte, die "nur" oder sehr gern eBook-Reader nutzten, weitergegeben.
 
Na ja, es existiert ja noch keine EOL Meldung seitens Apple ...
Aber gut - ich wollte ja nur auf eine kostenlose und aus meiner Sicht als "Wenigschreiber" gute Alternative zu den kommerziellen Produkten hinweisen.
 
Na ja, es existiert ja noch keine EOL Meldung seitens Apple ...
richtig, hatte die News seinerzeit nur oberflächlich wahrgenommen.
Andererseits, Apple hat das Programm viele Jahre nur sehr, sehr stiefmütterlich gepflegt. Was das bei Apple typischerweise heisst weiß man ja.
 
Na ja, es existiert ja noch keine EOL Meldung seitens Apple ...
Aber gut - ich wollte ja nur auf eine kostenlose und aus meiner Sicht als "Wenigschreiber" gute Alternative zu den kommerziellen Produkten hinweisen.

Wenn's in die Richtung gehen soll, würde ich aktuell eher auf Pages setzen.
Damit würde ich übrigens mal wirklich starten. Und dann weitersehen, ob im Bereich Struktur/Gliederung/Informationsverwaltung/Ideensammlung noch was fehlt. Weniger "Features" als ein Moleskine-Buch oder die gute alte Schreibmaschine hat das auch nicht, und so schlecht waren einige Bücher, die ohne Schnickschnack auf Papier entstanden sind, ja auch nicht ... Würde heute nicht mehr auf Papier setzen, aber "keep it simple" ist auch am Rechner kein schlechter Ausgangspunkt.
 
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