Asterisk – Was soll dies?

JürgenggB

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Liebe Kollegen und Kolleginnen,

ich bin ratlos! Nicht nur im SPIEGEL (Online)
finde ich immer häufiger das „Asterisk” (hoch-
gestelltes Sternchen).

Beispiel:
Rating-Agenturen stürzen mit ihren Bewertungen*ganze Staaten
in die Krise, treiben Zinsen in die Höhe - nun will die EU ihre
Macht drastisch beschneiden. Laut "Financial Times Deutschland"*
ist ein zeitweiliges Verbot von Lander-Ratings vorgesehen, es könnte
schon 2012 in Kraft treten.


In der Subhead des Artikels ist dieses Zeichen
nicht enthalten – nur in der Leserbriefseite!

Warum?

Andere Frage – gleiches Zeichen!

In den Hausaufgabenblättern meiner Tochter
(4. Klasse) sind an Stelle des Multiplikations-
zeichens (mittelstehender Punkt) ebenfalls die
„hochgestellten Sternchen”. Lasse mir ja u.U.
erzählen, dass der Punkt nicht auf der Tastatur
sichtbar ist:D.

Dass dies aber auch bei Bemassungen (x-Zeichen)

20 * 80 * 150 cm

der Fall ist, irritiiert mich doch ungemein und
stimmt mich bedenklich :confused:

Für eine plausible Erklärung wäre ich euch sehr
verbunden!

Vielen Dank:cake:

und Gruss

Jürgen
 
Steht das Asterix vor einem Satz oder Wort ist der nachfolgende Satz nicht grammatisch. Aber hier ist ja was anderes gemeint. Beim Text vom Spiegel geht es doch um Anmerkungen, also Fußnoten. In der Rechenaufgabe stehen die Sternchen für das Multiplikationszeichen und ist wesentlich besser als solches zu erkennen, wenn es hochgestellt ist. Kein Grund nachdenklich zu werden.
 
Also Le Petz,

danke für die Antwort, diese aber finde ich
total unbefriedigend;)

Zu den „Spiegelzeichen” – wenn als Fussnote
gedacht, wo ist dann der Verweis auf die Selbige?
Denn im Vorspann ist keineswegs der jeweilige
Begriff hervorgehoben.:eek:

Zu den „Malzeichen” – wieso sollte ein kleines „x”
schlechter lesbar sein als ein Asterisk? Und ein
zur
Mitte stehender Punkt sollte ebenso gut lesbar sein,
wie der Punkt am Satzende? Oder liege ich da mit
meiner Argumentation total daneben?

Ich machte mir ja sogar die Mühe und druckte für
die Lehrer meiner Tochter den „Wikipedia”-Artikel
über die Anwendung der Zeichen aus.

Langsam aber sicher überkommt mich das Gefühl,
dass die jüngeren Lehrkräfte nicht nur in Grammatik
schlechter sind als manch älterer „Hilfsarbeiter”!:D


Gruss Jürgen
 
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Hier mal kurz, was wirklich schlimm ist:

"Das Schlimmste sind die Eltern!" ;-)
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,792682,00.html

Ein kleines x hat gleich etwas von einer Funktion oder so, da empfinde ich persönlich ein hochgestelltes Sternchen doch eindeutiger. Ein einfacher Punkt reicht leider nicht aus, da der bei dem grauen Ökopapier und der 10ten Kopiervorlage schnell verschwinden oder sich zu einem Doppelpunkt mausern kann.
 
Diesen Artkel kenne ich! Zähle allerdings nicht dazu,
da ich auf Grund meiner Schulerinnerungen diese
Strietzereien meiner Tochter nicht an tun will und kann.

Eindeutiger! Was soll das?

Eindeutig sind die seit langem verbrieften Zeichen für
alle Rechenarten. Die Kiddies lernen ja nichts, was nicht
schon (erfolgreich eingesetzt) da wäre.

Wann hast Du das letzte Mal „Öko-Papier” gesehen?
Du musst lange suchen um noch das Graue zu finden/
bekommen!

Ausserdem – wenn jemand Multiplikationsaufgaben
vorliegen hat, dann sollte er schon wissen, dass ein
Mittelpunkt die einzelnen Ziffern „verbindet”.

Gruss Jürgen
 
ist wohl ein bisschen Haarspalterei.... ;-)
 
Eher Erbsenzählerei. Tschuldigung. Zur Erklärung: Das Kreuz × ist ein eigenständiges Zeichen und hat mit dem Kleinbuchstaben x nichts zu tun.

Für mathematische Gleichungen sollte jedoch der Malpunkt · eingesetzt werden.

Der Einsatz und die Unterscheidung beider Zeichen haben eher typografischen Hintergrund. Korrekte Typografie erleichtert das Verständnis des Geschriebenen, wird jedoch im Unterricht vernachlässigt, weil die Lehrer selbst keine Ahnung davon haben. Meine Freundin, angehende Lehrerin, muss sich da auch immer wieder was von mir anhören, wenn ich ihre Arbeitsblätter korrekturlese. :)
 
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das *-Zeichen ist das gängie Multiplikationszeichen in nahezu jeder Programmiersprache! Dies schließt auch Anwendungen in denen gerechnet wird, wie etwa Excel ein. In einem Rechner-Kontext kann also das *-Zeichen durchaus als bekannter Multiplikations-Operator angesehen werden. Ein mittig stehender Punkt gehört meines Wissens nicht zum guten alten ASCII-Zeichensatz. Die etablierten Operatoren sind daher +, -, / und * sowie das %-Zeichen für Moduloberechunungen.

Das man eine beliebige Zahl von * für Fußnoten verwendet ist ebenfalls alt, wenn Du mich fragst.
 
Ach so ... die plausible Erklärung!

  • Habe es ja schon angedeutet: Die wenigsten wissen um den Unterschied und die Bedeutung der verschiedenen typografischen Zeichen.
  • Die Zeichen sind auf der Tastatur (und in den ersten Zeichensätzen der Betriebssysteme) nicht vorhanden und können nicht ohne Umwege in die Texte eingefügt werden.
 
das *-Zeichen ist das gängie Multiplikationszeichen in nahezu jeder Programmiersprache! Dies schließt auch Anwendungen in denen gerechnet wird, wie etwa Excel ein. In einem Rechner-Kontext kann also das *-Zeichen durchaus als bekannter Multiplikations-Operator angesehen werden. Ein mittig stehender Punkt gehört meines Wissens nicht zum guten alten ASCII-Zeichensatz. Die etablierten Operatoren sind daher +, -, / und * sowie das %-Zeichen für Moduloberechunungen.

Das man eine beliebige Zahl von * für Fußnoten verwendet ist ebenfalls alt, wenn Du mich fragst.


Lieber Wegus,

soll dies nun im Klartext heissen, dass nur wegen der Nachlässigkeit
von Programmierern Althergebrachtes (ausnahmsweise auch Bewährtes)
über den Haufen geworfen wird? Das kann und will ich nicht verstehen!

Ich habe Schweizerdegen gelernt – mit Blei! – bereits da gab es einen
mittelstehenden Punkt. Und auch der Code „Windows-1252” kannte/kennt
dieses Zeichen.

Das Malzeichen „x” (kleines x etwas hochgestellt) für Bemassungen wird ja bei
meiner Tochter in der Schule ebenfalls mit Asterisk ersetzt! Und da hört bei mir
das Verständnis endgültig auf. Ausserdem – meine Tochter lernt in der Schule diese so geannte Mathe (früher war dies ganz simpel Rechnen!) noch von Hand, also nix mit Computer-Tastatur.

Es stimmt ja, dass man eine beliebige Anzahl von Fussnoten mit „Sternchen”
kennzeichnen kann. Üblich ist aber bei mehreren Fussnoten die Kennzeichnung
mit fortlaufenden Ziffern (hochgestellt – okay, gibt's im ASCII-Satz nicht), dann
aber erkläre mir bitte bei wissenschaftlichen Abhandlungen – mit unzähligen
Fussnoten – wie dies mit dem Asterisk vonstatten gegen soll?

Meine Eingangsfrage war aber explizit auf die Leserbriefseite von SpON abgestellt,
denn weder auf der redaktionellen Seite, noch der Leserbriefseite sind Fussnoten zu
finden. Ausserdem, wenn Fussnoten, dann werden diese vom nachfolgendem Wort
mit einem Zwischenraum getrennt, was bei erwähnter Seite auch nicht der Fall ist!

Gewaltig irritiert!

Gruss Jürgen


Übrigens, seit über einer Woche warte ich auf eine Auskunft seitens
der Spiegelredaktion über dieses „Phänomen”.
 
Hmm?
Die Zeichen x, und haben doch in der in DE üblichen mathematischen Notation unterschiedliche Funktionen. Das erste ist einfach der Buchstabe Icks, der auch als Zeichen für eine Variable genutzt wird. Das etwas hochgestellte Kreuz entstammt m.W. der Mengenlehre (und bedeutet keine Multiplikation im arithmetischen Sinne) und der hochgestellte Punkt letztlich ist das Multiplikationszeichen.

Dass ein Asterisk (*) als Multiplikationszeichen verwendet wird, hat m.E. allein mit dem Umstand zu tun, dass es in früheren Zeiten einfach diese mathematischen Sonderzeichen nicht auf der (noch dazu amerikanischen) Schreibmaschine (und später Tastatur) verfügbar waren und man sich mit dem dort vorhandenen Sternchen als hinreichend eindeutiges Zeichen beholfen hat.

Dass (computer-)technische Beschränkungen heute dank Unicode, Dritt- und Viertbelegung der Tastatur oder eben der Zeichenpalette kein Rolle mehr spielen müssen, sollte man dem Mathelehrer, der seine Arbeitsblätter verfertigen will, aber auch mal sagen. Ich habe in meinem Bekanntenkreis genug Leute, die täglich mit Word und Co arbeiten, aber nicht wissen, wie sie Zeichen eingeben sollen, die nicht auf der Tastatur zu finden sind.

Hinzu kommt, dass die Gepflogenheiten bei der mathematischen Notation mitnichten so international einheitlich sind, wie man glauben mag. Das schwappen dann jahrzehnte- bis jahrhundertealte Traditionen anderer Länder über. Im deutschen Kontext ist etwa einfach das Kolon (:) Divisionszeichen. Der waagerechte Bruchstrich darin (÷) wirkt aus der EN-Notation über. Der Schrägstrich (/) wiederum als schräger Bruchstrich scheint wieder ein historischer Notbehelf für die Division zu sein.

Und erst der Dezimaltrenner. Dass sich das nur auf zwei gängige Notationen (Komma , und Punkt .) reduziert hat, ist vielleicht 150 Jahre alt. Davor gab's zusätzlich hochgestellte oder kleiner hochgestellte Nachkommazahlen, oder die Ganzzahlen wurden fett, die Nachkommastellen dünn geschrieben.

Oder die Uhrzeiten: Wir alle kennen das Hochstellen der Minuten hinter einer normalgroßen Stundenzahl (12¹⁵). Wer weiß aber noch, dass der waagerechte Strich unter den Minuten im DE-Raum die Nachmittagsstunden bezeichete (12¹⁵); was freilich nur aus einer Zeit heraus erklärlich ist, in der die 24-Stunden-Uhr nicht die übliche geschriebene Methode der Uhrzeitangabe war (12¹⁵ war also Viertel nach Mitternacht).

Hat zwar alles nix mit SPON zu tun, aber wollte raus :D
 
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Ich habe Schweizerdegen gelernt – mit Blei! – bereits da gab es einen
mittelstehenden Punkt. Und auch der Code „Windows-1252” kannte/kennt
dieses Zeichen.

Das Malzeichen „x” (kleines x etwas hochgestellt) für Bemassungen wird ja bei
meiner Tochter in der Schule ebenfalls mit Asterisk ersetzt! Und da hört bei mir
das Verständnis endgültig auf. .
Du vergisst, dass diese ganzen Sachen, die mal eben auf die schnelle am Computer erstellt werden, wie Arbeitsblätter oder sonstiges, mit dem hergebrachten Buchdruck und Satz rein gar nichts zu tun haben. Wenn Du etwas mit z. B. Indesign machst, dann kannst Du da auch die Satzregeln und korrekte Zeichen berücksichtigen...
 
soll dies nun im Klartext heissen, dass nur wegen der Nachlässigkeit
von Programmierern Althergebrachtes (ausnahmsweise auch Bewährtes)
über den Haufen geworfen wird? Das kann und will ich nicht verstehen!


Nein Jürgen, Du vergißt aber dass die 70er bis Ende 90er keine Sekunde sind, sondern eben fast 30 Jahre! In dieser Zeit hat man im Wesentlichen Zeichensätze gehabt die mehr oder weniger auf ASCII basiert waren. Wenn sich in 30 Jahren nun einschleift, dass das *-Zeichen ein Operator ist, dann ist das keine Nachlässigkeit der Geschichte mehr sondern durchaus schon ein Wandel! Du hast ja recht, es ginge heute anders. Denn aus der Basis die Du kritisierst ist ja längst mehr geworden...nur...mal ehrlich...soll man jetzt rückwirkend alle Programme und Programmiersprachen ändern? Selbst das moderne Objective-C das Basis für OS X ist nutzt den Asterisk und kaum jemanden wundert es. Vielleicht solltest Du da einfach etwas mit der Zeit gehen, statt die Zeit zu kritisieren das sie sich bewegt?
 
Ich würde als angesprochener Lehrer so argumentieren, dass die SchülerInnen doch besonders heutzutage lernen sollen, auch mit anderen Zeichen die Aufgabe richtig lösen zu können. Überleg mal, was passieren würde, wenn dein Kind diesen Asterisk nie als Multiplikationszeichen gelernt hat, dann aber irgendwo auf so eine Aufgabe stößt und nicht weiß, was es damit anfangen soll. Dann doch lieber verschiedene Zeichen, die alle verstanden werden.
 
Überleg mal, was passieren würde, wenn dein Kind diesen Asterisk nie als Multiplikationszeichen gelernt hat, dann aber irgendwo auf so eine Aufgabe stößt und nicht weiß, was es damit anfangen soll.

Es sollte jemanden Fragen? ;)

...wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt bleibt dumm.
 
Oweia, da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt!:eek:

Ich bin nicht fortschrittsfeindlich, ich gehe mit der Zeit.
Weil vor 30 Jahren (sic!) nur ein beschränkter Zeichensatz
zur Verfügung stand, müsste doch dann auch fortschrittlich
gedacht und gehandelt werden – eben mit der Zeit gehen!
Heute stehen mehr Zeichen zur Verfügung!:D

Was mich so gewaltig an der Zeichensetzung stört – und
dies ist eigentlich meine Hauptkritik – dass das Asterisk
bei allem möglichen eingesetzt wird. Soll dies also in
Zukunft heissen – gleiches Zeichen für Multiplikation und
Bemassungen? Dann hätte man auch das „x” für alle in
Frage kommenden Rechenarbeiten einführen können.
Und dieses „Zeichen” war/ist im ASCII-Code sehr wohl
vorhanden. Weshalb dann ein neues Zeichen für Alles
kreieren? Noch dazu ein „Sternchen”, welches ja wohl
etwas schwieriger von Hand darzustellen ist als ein „x”?

Und – wo steht geschrieben, dass sich die Mathematik-
Ausbildung am ASCII-Code orientieren soll/muss? Werden
zu Gunsten des ASCII-Satzes alle mathematischen Zeichen
in die Tonne gekloppt? :D

Gleiches Recht für alle (Zeichen)!:cake:

Was mich noch gewaltig stört! Im Mathe-Unterricht haben sie
fotokopierte oder am Computer erstellte Aufgaben mit dem
Asterisk, die Aufgaben aber müssen mit mittelstehenden
Punkt und/oder „x” gerechnet werden. Irrsinn hoch Drei!:confused:

Dass unser Schulsystem unter aller Sau ist – wohlbekannt!

Ich bin nicht reaktionär oder dem Alten behaftet, ich bin lediglich
für klare Richtlinien, speziell wenn die Kiddies auf die Zukunft
vorbereitet werden sollen. Heute hü – Morgen hot! :(

Gruss Jürgen
 
Ich bin nicht fortschrittsfeindlich, ich gehe mit der Zeit.
Weil vor 30 Jahren (sic!) nur ein beschränkter Zeichensatz
zur Verfügung stand, müsste doch dann auch fortschrittlich
gedacht und gehandelt werden – eben mit der Zeit gehen!
Heute stehen mehr Zeichen zur Verfügung!
Und wie soll das gehen, einfach mal ein festgelegtes Zeichen in einer Programmiersprache ändern? Der Compiler muss neu geschrieben werden, wenn es blöd läuft, müssen alle existierenden Programme geändert werden, etc. etc. Der Zeichenumfang einer Programmiersprache wurde zu Zeiten von ASCII 7-bit festgelegt und kann nicht einfach geändert werden.

Das wäre ungefähr so, als wenn du darauf bestehst, dass sämtliche existierenden Bücher nach den Regel der neuen deutschen Rechtschreibung neu gedruckt werden sollen...
 
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Reaktionen: conbrio und wegus
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