in2itiv schrieb:
....den besten artikel über Jobs den ich in den letzten jahren gelesen habe, der war im vergangenen herbst in der
brandeins
...ist sehr schön geschrieben....wird sowohl den "jüngern" zusagen, als auch die kritiker werden sich verstanden fühlen
)
ciao
stefan
Nach der Lektüre dieses Artikels hat sich bei mir ein schlechtes Gefühl breit gemacht. Ich finde den Artikel sehr negativ. Der (bescheidene) Erfolg von Apple (und damit von Jobs) wird hier einzig und allein der Gabe Steve Jobs' zugeschrieben, seine Um- und Mitwelt zu blenden, sie so zu manipulieren dass sie ihm alles aus aus der Hand frißt, dass sie selbst den größten Mist von ihm für gut befindet.
Seit fast 17 Jahren bin ich begeisterter Anhänger der Apple'schen Philosophie der Art des Umgangs mit einem Computer. Bevor ich 1988 den Apple Macintosh kennenlernte waren für mich Computer Geräte die sehr schwierig zu bedienen waren. Man mußte zunächst eine Programmiersprache erlernen um mit ihnen arbeiten zu können. Begonnen habe ich während des Studiums 1973 mit dem damals sehr hoch gehandelten 'Pascal', später kam HP Basic und noch später etwas HP Fortran dazu. Das Betriebssystem des jeweiligen Computers spielte eher eine Nebenrolle. Ich war froh wenn ich meine selbst entwickelten Programme zum Laufen bekommen habe.
Dann legte ich mir privat einen Atari zu, dessen Betriebssystem ebenfalls eher bescheiden war und auch nur dazu diente, einige Programme zu starten und etwas auszudrucken. Die erste Bekanntschaft mit DOS an meinem Arbeitsplatz war für mich der gewohnte Umgang mit Computern: Ohne Kenntnis der Befehle läuft nichts!
Dann lernte ich eine Workstation mit grafischer Bedieneroberfläche kennen (Apollo-Workstation, wer erinnert sich noch daran?) Das fand ich schon sehr gut, speziell die darauf vorhandene Desktop Publishing Software (Ich glaube sie hieß 'Intergraph') kam meinem Ideal eines einfach zu bedienenden Computers schon ziemlich nahe.
Als ich dann den Macintosh kennenlernte und mit ihm ein vernetztes Hypercardsystem realsierte welches 5 Jahre vor der Erfindung des Internet bereits genau dessen Erfolgsrezept 'Navigate by klick' vorwegnahm, hatte ich damit endgültig den nach meiner Meinung idealen Computer gefunden.
Beruflich arbeite ich heute mit XP. Das beste OS von Microsoft war meiner Meinung nach jedoch NT, weil es sehr stabil läuft. Kein Wunder, denn MS hat WinNT nicht selbst entwickelt, sondern von DEC gekalut. XP ist gegenüber NT keinerlei Fortschritt. Was kann XP was nicht schon NT konnte? Ich vermisse die vielen kleinen nützlichen Dinge des MacOS immer wieder.
Privat arbeite ich immer noch am Mac, leider noch nicht mit MacOS X, aber hoffentlich bald! Am alten MacOS 9 stören mich die vielen Abstürze. Wenn man die Kiste starkt beansprucht, viel surft und gleichzeitig noch ander Dinge erledigt, dann gerät man schnell an die Grenzen dieses OS. Die Kiste bleibt einfach stehen und friert ein, es hilft dann nur der Resetknopf. Hoffentlich ist MacOS X da besser!
Summa Summarum:
Es stimmt nicht dass der Erfolg des Steve Jobs nur eine Illusion ist. Der Mac mit seiner Software ist der einfacher zu bedienende Computer!