Antivirenprogramm für Mac nötig?

Da schaut ich mal wieder bei MacUser rein und was sehe ich?

Ein "Vieren" Thread und dann auch noch in Großbuchstaben.

Hole mir mal Knabbereien und Getränke..
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wegus, ekki161, bigmatze und 3 andere
Hey Toco da hast auch wieder recht. Servus schon lange nix mehr vernommen von dir.
Alles paletti?
 
Da muss ich noch etwas warten erst im Mai hab ich zwei Wochen.
 
Da schaut ich mal wieder bei MacUser rein und was sehe ich?

Ein "Vieren" Thread und dann auch noch in Großbuchstaben.

Hole mir mal Knabbereien und Getränke..

Musste gerade ebenfalls grinsen und mich an den guten alten Vieren-Thread erinnern :D
 
Hallo,

ich habe bei meinen Mac bis vor kurzen Kaspersky laufen gehabt. Jetzt habe ich erfahren, dass es für den Mac besser ist, überhaupt kein weiteres Programm laufen zu lassen. Kann mir jemand helfen was das beste ist?

Diese Frage ist - auch auf dem Mac - gar nicht so einfach zu beantworten. Sich komplett auf den Mac zu verlassen und den gesunden Menschenverstand auszuschalten ist sicherlich ebenso verkehrt wie dem Glauben zu verfallen, das ein Antivirenprogramm immer alles richtig macht und/oder nichts kaputt machen kann.

Um das richtig zu verstehen, sollte man sich einmal kurz damit beschäftigen, was Viren eigentlich sind. "Schadprogramme" trifft es zwar als Definition, hilft aber nicht wirklich. Denn woran soll eigentlich erkannt werden, das ein Programm "Schaden" anrichtet und was ist die eindeutige Definition eines "Schadens"? "Ein Programm, das etwas tut, was es nicht soll"? Ja, gut, aber was ist das konkret? Wenn es Daten löscht oder verschiebt? Wenn es Passwörter / Berechtigungen ändern kann? Wenn es Ports öffnet, so das gezielt bestimmt Daten ausgelesen und ausgewertet werden können?

Ja? Ist es das? Leider nein - Es gibt viele Programme, die solche Dinge tun können und keine Viren sind, die wir im Gegenteil sogar kaufen und sehr bewusst täglich nutzen. Also ist häufig von sogenannten "Signaturen" die Rede. Elegante Bezeichnung, die Hightech implizieren soll, aber eigentlich nur der simple Versuch ist, eine Datei anhand der "Machinencodestruktur" (das, was ein Compiler aus der für Menschen geschaffenen Programmiersprache in "echte" Computersprache übersetzt) zu identifizieren. Da ich aber Viren mit so gut wie jedem "herkömmlichen" Programmierwerkzeug erzeugen kann (es ist je eigentlich ein stinknormales "herkömmliches Programm" und kein Hexenwerk), ist die Identifizierung viel schwieriger als es zunächst scheint und die Fehlerquote viel höher als vordergründig erkennbar.
So kann z.B. ein seriöses Programm oder sogar ein Bestandteil des Betriebssystems eine ähnliche Signatur haben. Ebenso aber ein leicht modifizierter Virus, der sogar ganz bewusst den Anschein einer bestimmten Systemkomponente - auch für Schutzprogramme - erwecken soll. Und es gibt ständig Systemupdates und neue Programme mit ggfs. wieder ähnlichen oder neuen "Signaturen". Und das soll zuverlässig funktionieren? Nein, kann es gar nicht, wie hoffentlich offensichtlich geworden ist.

Hat das Antivirenprogramm schließlich auch noch den Anspruch, Schadcode zu entfernen, müssen ihm dafür sehr hohe Rechte gewährt werden, weshalb es dann eben auch vorkommen kann (und in der Praxis leider schon sehr häufig vorgekommen ist) das Dateien entfernt werden, die gar kein "Schadcode" sind und das System vielleicht sogar schützen sollten. Tatsächlich wurden mir dieser Technik in der Vergangenheit deutlich mehr Rechner abgeschossen als durch "echte" Viren.

Was aber macht einen Mac nun eigentlich sicherer als Windows bzw. ist das überhaupt noch so? Im Vergleich mit Windows 10 sind die Unterschiede hier bereits sehr klein geworden, da Windows inzwischen sehr ähnliche Schutzmachanismen anwendet. Da Windows aber hinsichtlich der Ausführungsverhinderung noch nicht so konsequent (bzw. nervig, je nach Situation und UserLevel) ist und auch deutlich mehr Programme aus deutlich mehr Quellen verfügbar sind, ist das Risiko unter Windows nach wie vor höher.

Bedeutet: Je mehr Modifikation und Individualisierung ich Programmen auf Systemebene gestatte, desto höher ist das Risiko. Je weniger ich zulasse, umso weniger kann man mit einem System (positiv wie negativ gesprochen) machen. Jeder Hersteller versucht nun, hier abzuwägen. Zuletzt hat sich Windows mit dem App-System und Sandboxartigen Strukturen hier immer stärker OSX angenähert, aber es bleibt auch immer noch breiter modifizierbar (also universeller einsetzbar).

Last but not least: In welchen Situationen macht ein Schutzprogramm Sinn? Als permanenter Scanner meiner Meinung nach nie, wohl aber dann, wenn es eine bestimmte aktuelle Bedrohung zuverlässig entfernen kann und dies auch an vielen Stellen im Netz belegt ist. Besser ist aber meist, die Systemupdates nicht zu verpassen, da hier häufig auf gleiche Weise seitens der Hersteller auf potentielle Bedrohungen reagiert wird - die ihr System meistens besser kennen als jeder Antivirenprogramm- Hersteller.
Also macht ein Virenschutz dauerhaft eher auf veralteten Systemen Sinn, die vom Hersteller nicht mehr supportet werden. Besser ist hier allerdings, solche Systeme nicht mehr als Hauptsystem und auch überwiegend offline zu verwenden.

Der beste Schutz vor Viren bleibt allerdings der eingeschaltete Kopf. Also nicht auf jede Virenwarnung im Browser klicken, als riskant bekannte Seiten am besten nur auf einer virtuellen Maschiene ansurfen und dort keine Permanantspeicherung zulassen, Adminpasswörter nicht unüberlegt eingeben, etc... Damit fährt man - übrigens auf jedem aktuellen Betriebssystem - letztlich besser (und billiger) als mit Programmen, die behaupten, diesen Kopf ersetzen zu können:)

Mann, so lang sollte das eigentlich gar nicht werden (und ist trotzdem bei weitem noch nicht vollständig) Vielleicht hilft es aber dem ein oder anderen, zukünftig logischer, besser und damit sicherer mit diesen Thema umzugehen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: avalon, mreball, Macschrauber und 2 andere
IMG_1356.JPG
In allen Foren das gleiche :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wegus, Gwadro und SwissBigTwin
Mann, so lang sollte das eigentlich gar nicht werden (und ist trotzdem bei weitem noch nicht vollständig) Vielleicht hilft es aber dem ein oder anderen, zukünftig logischer, besser und damit sicherer mit diesen Thema umzugehen.

Wurde ja auch erst ca. 2953mal durchgekaut und erklärt... ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Gwadro
Antivieren? Was denn dann? Dreien? Oh man. Und dann noch in Großbuchstaben. Mein Beileid.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: wegus und Gwadro
Wurde ja auch erst ca. 2953mal durchgekaut und erklärt... ;)

Des weiteren: Es GIBT hierzu viele Beiträge, aber warum Antivirenprogramme schädlich sein können und wann/ob sie nötig sind, wurde noch nicht 2953x erklärt.
Häufig wird eben nur gesagt: Auf dem Mac nie nötig, schlimm, machen alles kaputt. Seltener werden hier Hintergründe erklärt. Und das keine dieser Pauschalantworten richtig ist.
 
ich habe bei meinen Mac bis vor kurzen Kaspersky laufen gehabt. Jetzt habe ich erfahren, dass es für den Mac besser ist, überhaupt kein weiteres Programm laufen zu lassen. Kann mir jemand helfen was das beste ist?
Besser kein Antivirenprogramm und vor allem keine Tools wie Norton Utilities, Clean My Mac, MacKeeper usw.
 
@hr47

Da hast Du schon nicht ganz unrecht. Dazu müsste man dann (und das hat Du ja versucht) noch viel mehr ins Detail gehen. Ich denke, dass ein Passiv-Scanner, den ich ab und zu mal anschmeisse, durchaus sinnvoll ist. Dazu muss er natürlich auch immer aktuell gehalten werden. Trotzdem steht auch dahinter ein Fragezeichen, da viele moderne Schadprogramme sich vor Scannern verstecken können. Ein Antiviren-System besteht ja auch immer aus mehreren Komponenten (Emaileingangsscan, Dateiscan auf Systemebene, Intrusion-Detection-System, etc.pp.), und nicht jedes System ist gleich sinnvoll oder auch nötig. Manche dieser Systeme haben IMHO noch nicht mal was auf einem schnöden Nutzerrechner verloren.

Es ist eine Frage des Abwägens. Für mich gilt aber pauschal, dass auf einem normalen Privatanwender-Mac maximal ein Passiv-Scanner was verloren hat, den man ab und zu mal anschmeissen kann. Alles andere greift entweder zu weit ins System ein, und macht es dadurch eher anfälliger, oder gehört in den Gateway eines Netzwerks.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: hr47 und Gwadro
Des weiteren: Es GIBT hierzu viele Beiträge, aber warum Antivirenprogramme schädlich sein können und wann/ob sie nötig sind, wurde noch nicht 2953x erklärt.
Häufig wird eben nur gesagt: Auf dem Mac nie nötig, schlimm, machen alles kaputt. Seltener werden hier Hintergründe erklärt. Und das keine dieser Pauschalantworten richtig ist.

Ich verlinke mal diesen Artikel. Zwar bin ich kein Fachmann, doch erscheinen mir die Erklärungen schlüssig.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Laserdirk und KumpelKalle
Hallo DerdenMacliebt,

ein klasse Artikel den Du verlinkt hast. Ich stimme dem "AV-Software ist Mist" zu!
Seit 1996 arbeite ich mit Apple-Rechnern und hatte niemals ein Schadsoftwareproblem. - lade mir natürlich auch nie irgendwelche unbekannten Online-DingsBums-Spiele-Software runter!
 
Interessant ist ein Virenscanner auf dem Mac evtl. dann, wenn viele potenziell gefährdete Dateien weitergegeben werden und man verhindern möchte, daß man etwaigen enthaltenen, für Windows gefährlichen Schadcode weiterverteilt. Ansonsten einfach mal überlegen, wo die Masse der Fremddaten eingeht, bei mir ist das bspw. via Mail. Hier kann man sich den lokalen Scanner durch ein vernünftiges Mailgateway sparen, oder ggf. mit einem Provider, der die Prüfung der Mails als Service anbietet.

Ansonsten hängt viel vom Benutzerverhalten ab, denn die meisten aktuellen Schädlinge werden per Mailanhang verteilt, dazu kommen noch etwaige infizierte Websites. Wenn man sein Hirn einschaltet und aufmerksam liest, bevor man irgendwo draufklickt, dann geht das Infektionsrisiko gegen Null...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: electricdawn
Antiviren Software ist 1. gefährlich (viele kritische Sicherheitslücken werden erst DURCH die Installation der Software geöffnet) und 2. unsinnig, die Virenhersteller passen ihre Software genauestens darauf an, so dass sie eben NICHT entdeckt werden
(sieht man ganz gut in den CIA Dokumenten von Wikileaks neulich, wo genau beschrieben wird, wie man die Software umgeht (und ja da wurde auch zb Little Snitch als Firewall für den Mac erwähnt nur mal so für die die meinen, dass auf dem Mac noch alles heile Sonnenschein ist))
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Impcaligula und electricdawn
Ich verlinke mal diesen Artikel. Zwar bin ich kein Fachmann, doch erscheinen mir die Erklärungen schlüssig.

Ich kenne diesen - übrigens sehr guten - externen Artikel. Der Autor ist ein bekannter und sehr kompetenter Entwickler. Mein Beitrag richtete sich eher an User, die keine/wenige Kenntnisse in diesem Bereich haben und denen ich erklären wollte, warum man nicht zu viel Vertrauen in Antivirus-Lösungen haben sollte. Keine Ahnung, ob mir das gelungen ist.
 
Weniger ist mehr
Es ist ein Irrglaube, daß man ein System durch zusätzliche Software sicherer machen kann. Das sicherste System ist eines, auf dem möglichst wenig Programme laufen. Jede Software hat Fehler und je mehr Rechte sie hat, desto größer sind die Auswirkungen ihrer Fehler.

Amen! Dieses Zitat sollte man gross hier auf MacUser auf der Frontseite anbringen.
 
Nicht zuletzt durch die cloudifizierung werden lokale virenscanner immer belangloser.

Denn wenn alle Daten in der Cloud liegen sind die anbieter für diese mit verantwortlich.
Es ist dann auch kein Problem mehr, das lokale endgerät einfach und schnell ganz neu aufzusetzen.
 
Zurück
Oben Unten