Analoge SLR - Kaufempfehlung!

jockster

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Hallo Leute,

nach etlichen Jahren mit Mittelformat würde ich mich mal gerne im 35mm Bereich umschauen. Habt ihr da eine Empfehlung für mich? Bin wie gesagt neu im 35mm Bereich und habe so gar keine Ahnung.

Vielen Dank

Gruß
jockster

EDIT: AF wäre eine feine Sache. Habe bislang nur MF benutzt und würde mir AF mal gerne anschauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Ebay reingucken, analoge SLR werden Dir hinterhergeschmissen, teilweise mit recht guten Objektiven.

Warum möchtest Du analog und nicht digital?
 

In manchen Fotoläden gibt es noch Schnäppchen. Da kannst du das Teil auch anfassen, was ich für wichtig halte bei einer Kamera.
 
Mutiger Entschluss. Die 35mm meine ich, nicht das analog.

Je nachdem was Du fotografieren willst, wirst Du von dem Fotos her enttäuscht sein. Habe selbst noch ne Hassi hier liegen. Der Blick durch den Sucher ist einfach eine Pracht. Die Plastizität habe ich immer geliebt.

Falls Du doch den Weg probieren willst, dann gibt es aus meiner Sicht nur die Marken Canon und Nikon in Frage und hier das mittlere Segment. Diese bieten ordentlichen AF (ohne Spitzenleistungen) und das Gehäuse ist stabil genug. Bei Canon (hier bin ich zuhause) sind das die Gehäuse mit den zweistelligen Nummern. Aktuell dürfte es noch die 30er oder 33er geben. Aus meiner Sicht sind die Marken im Grundsatz gleichwertig mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Das analoge Topmodell von Nikon (F5) ist eine noch relativ junge Entwicklung (7-10 Jahre).

Selbst habe ich auch noch eine 30er mit Handgriff. Die werde ich aber dann doch demnächst hergeben.

Die Objektive von Canon haben eher im Telebereich, die Objektive von Nikon eher im WW die Nase vorn. Tilt-Shift ware lange Jahre die Domäne bei Canon. Seit diesem Jahr hat auch Nikon wleche im Sortiment. Ich liebe das 90er von Canon - Bildwirkung ist so selektiv wie im MF.
 
Hallo Leute,

nach etlichen Jahren mit Mittelformat würde ich mich mal gerne im 35mm Bereich umschauen. Habt ihr da eine Empfehlung für mich? Bin wie gesagt neu im 35mm Bereich und habe so gar keine Ahnung.

Vielen Dank

Gruß
jockster

EDIT: AF wäre eine feine Sache. Habe bislang nur MF benutzt und würde mir AF mal gerne anschauen.

Hallo jockster,

Dir ist aber schon klar, daß Du eine professionelle E-6-Entwicklung nur noch in Großstädten findest und eine ebensolche C-41. Es sei denn, Du kannst mit Postversand leben.

Das Filmesortiment wurde in den letzten Jahren ebenfalls immer mehr ausgedünnt. Kunstlichtfilme sind selten, ebenso gute Highspeeds.

Viel Glück beim Umstieg auf die Briefmarke :)
 
Die Filmauswahl ist kein Thema. Es ist ja nicht so dass das meine erste analoge SLR werden würde. Fotografiere ja auch schon seit Jahren im Analogbereich und dort schon auch gelegentlich mal - hauptsächlich als Grundlage für Vorlesungen - mit einer 35mm. Aber über das was ich wissen musste bin ich noch nicht rausgekommen.

Aber dass absolute Ausnahmefilme wie der Kodachrome 64 nicht mehr wirklich entwickelt werden können betrübt mich schon sehr. Velvia und Provia sind auch lange nicht mehr so einfach zu bekommen wie man möchte und die Entwicklung des Tri-X 400 stellt schon einige Labore vor immense Schwierigkeiten. Bleibt also nur noch der Ilford XP2 und der (für mich eher uninteressante) Kodak BW400CN.

Gott sei Dank haben einige (meist kleinere) Fotoläden die Leidenschaft für Analogfilm noch nicht ganz aufgegeben und bieten ihren Kunden doch noch ein recht großes Angebot an Filmen (auch ISO 1600 Filme sind hier noch gut zu kriegen, nur bei den Polaroid Sofortbildfilmen wurde mir nahegelegt dann doch auf einen Canon Selphy zu wechseln da die Filme bald so immens teuer sind dass sie keiner mehr kaufen wird bzw. es wird die Filme wohl allgemein bald nicht mehr geben - Banausen ;) - als ob es bei einer Polaroid darum ginge das Foto gleich in Händen zu halten.
 
Hallo jockster,

ich möchte Dir keinesfalls zu nahe treten, aber Deine Posts lesen sich, als ob Du ein wenig zu sehr analogbehaftet bist. (Velvia, Tri-X, Polaroid) Das analoge Filmangebot wird drastisch weiter schrumpfen und damit auch die Entwicklungsmöglichkeiten. Was nutzt Dir der letztverbleibende Profifilm vo Kodak oder Fuji, wenn Du ihn nicht mehr oder nur noch sehr teuer entwickelt kriegst.

Und was ist mit der Weiterverarbeitung? Fotoabzüge von Dias und Negativen zum Beispiel? Du begibst Dich damit meiner Meinung nach in eine Kostenfalle.
 
Naja, rpoussin.

Digital ist nett (besitze selber eine sehr ausufernde digitale Ausrüstung), nur reicht digital eben leider immer noch nicht an analog heran.

Viele meiner herausragenden Fotos wurden analog gemacht in Situationen wo eine digitale Kamera leider nicht annähernd die Ergebnisse bringen konnte. Die einzige Möglichkeit dauerhaft in die Digitalecke zu gehen kann nur eine H3DII oder eine 645AFDIII sein, aber das sprengt meinen Rahmen voll und ganz.
 
... nur reicht digital eben leider immer noch nicht an analog heran ... in Situationen wo eine digitale Kamera leider nicht annähernd die Ergebnisse bringen konnte

jockster, es würde mich -ernsthaft- interessieren, in welchem Bereich Deiner Erfahrung nach eine digitale Kamera "nicht annähernd" die Ergebnisse bringen kann. Ich möchte hiermit keine Pro-/Contra-Diskussion anfachen, sondern DEINE ERFAHRUNGEN hören.

Besten Gruß
schlunki
 
Es waren hauptsächlich Situationen in denen viel Kontrastumfang nötig war. Ich komme mit der digitalen Kamera für meine Verhältnisse viel zu oft in Situationen in denen ich einfach nicht mehr rettbare Überstrahlungen oder nicht rettbar abgesoffene Tiefen habe.

Die Fuji S5 Pro die ich mal testweise hier hatte war recht in Ordnung in der Hinsicht, aber der Großteil der Kameras (inkl. der "großen" 1D/5D etc.) haben da noch immense Defizite.

Ausserdem sind mir die digitalen Fotos viel zu clean. Mir geht da der Charme, die Wärme, die Tiefe und die (teilweise gewollte) Unperfektheit ab. Sie sind einfach kühl und zu perfekt und damit langweilig. Ein echtes Tri-X 400 Foto hat einfach was Einzigartiges.

Ich fotografiere auch immer noch gerne mit meiner alten Agfa Clack, weil es einfach was anderes ist. Man weiß nicht was dabei raus kommt. Es kann sehr genial sein, aber auch nur totaler Schrott. Beim Polaroid ist es genauso: Die Fotos sind absolut einzigartig und ausser durch Scannen nicht zu digitalisieren (und dann ist der Charme wiederum weg). Und dabei so herrlich einfach und einfach für den Moment. Durch die knapp 2,00 Euro pro Foto überlegt man mehr was man fotografiert, bei der DSLR drückt man einfach mehr und mehr ab und irgendeins passt dann schon. Das hat einfach irgendwie keinen Charme.

Geh mal mit einer DSLR und einer Polaroid und EINEM Film, also 10 Fotos (alternativ einer Mittelformat Kamera mit 120er Rollfilm und 8 Fotos) auf ein Fotoshooting und ich gebe Dir Brief und Siegel drauf dass Du (auch wenn Du ein guter Fotograf bist) mit der DSLR zwar gute Fotos, aber mit der Polaroid/Mittelformat die besten Fotos an dem Tag machst!

Probiers einfach mal aus ;)

P.S.: Das Experiment habe ich mit meinen Studenten getestet und es hat in 8 von 10 Fällen funktioniert.
 
Besten Dank für Deine Infos.

Hier einige meiner Erfahrungen/Beobachtungen:

"Mangel" (= begrenzte analoge Kapazitäten, jeder "Klick" kostet) sowie "Überfluss" (nahezu unbegrenzte digitale Kapazitäten, kostet "nur" Festplattenkapazität) erzeugen unterschiedliche EINSTELLUNGEN des Fotografen zum Fotografieren. Das hat mit der Technik an sich (digital vs. analog) m. E. aber nichts zu tun.

Gerade mit meiner kompakten Digitalkamera habe ich einen neuen Zugang zu Motiven bekommen (ich schreibe hier extra nicht "zum Fotografieren"), weil ich hier mehr experimentiere und weniger plane. Es sind wohl meistens die klassischen Schnappschüsse, die durch das Intuitive (draufhalten und abdrücken) zuweilen dynamisch wirken.

"Wichtige" Aufnahmen (= zur Veröffentlichung vorgesehen) mache ich mit DSLR (bis vor 2 1/2 Jahren ausschließlich analog). Die Arbeitsweise während der Aufnahme hat sich BEI MIR nicht geändert, ist eigentlich so wie zu Ananlog-Zeiten, nur dass ich an anderen Knöpfen drücke und an anderen Einstellrädern drehe. Die Nachbearbeitung und Bereitstellung geht jedoch schneller. Mit dem Output bin ich sehr zufrieden.

Schwarz-Weiß habe ich schon lang nicht mehr gemacht (außer von Farbe in SW konvertiert ;)). Schwarz-Weiß finde ich noch die Stärke der Analogfotografie, solange man selbst auf der Klaviatur von Belichtung, Entwicklung und Vergrößerung spielen kann. Wenn ich in Rente bin, mache ich vielleicht wieder schwarz-weiß. :)

Anfangs hat mich an den digitalen Kameras sehr gestört, dass Sie träge und langsam waren (Auslöseverzögerung, Zeit zum Abspeichern, etc.). Obwohl sich das deutlich verbessert hat, finde ich manuelle Kameras (die dann ja zwangsläufig analog sind) auch heutzutage noch deutlich schneller.

So much for now.
 
Ich denke, wir sind in einem Bereich angekommen, der mit diesem Forum nicht kompatibel ist. Natürlich kann man Empfindungen wie Charme, Schmelz, HumanTouch und weitere nicht digitalisieren. Wir haben eben ein neues Medium mit neuen Stärken und Schwächen, die eine neue Betrachtungs- und Vorgehensweise erfordern.
 
dennoch wurde eine Frage gestellt - und die kann man ohne weiteres beantworten. ;)

Aaalso - an den TE:
Wenn Liebe zu Analog vorhanden ist - und auch noch zu analogem SW (ja: ein TriX ist durch nichts zu ersetzen, schon gar nicht durch digital!) -, dann solltest du dir auch überlegen, ob du nicht selbst entwickeln willst. Das spart eine Menge Geld, mit Ausnahme natürlich von der Beschaffung der wichtigsten Utensilien. Wir machen das seit einem Jahr - auch qualitativ kein Vergleich.

Und was Kameras betrifft: Lyn hat schon gesagt, am besten im Laden anschauen. Es ist ja auch eine Frage, mit welchen Objektiven du knipsen willst.
Ich persönlich würde zu einer gebrauchten Leica R8 raten - dazu einige wenige Festbrennweiten, die man z.T. echt günstig bei eBay erwischen kann. Das 2/50 z.B. hat eine echt tolle Qualität. (Mein Lieblingsobjektiv an der R5 ist allerdings das 2,8/60 macro.)

Mein verstorbener Mann hatte alles von Nikon - F2 - und hat dann das Ganze zugunsten von Leica (erst M, später auch R) verkauft. Und nie bereut.
Aber die Nikons (F4, aber auch F3M) sind auch sehr gute und robuste Kameras.

Gruß tridion
 
Ich denke, wir sind in einem Bereich angekommen, der mit diesem Forum nicht kompatibel ist. Natürlich kann man Empfindungen wie Charme, Schmelz, HumanTouch und weitere nicht digitalisieren.
Es ist wie mit der Schallplatte und dem CD-Player. Eine CD kann den gesamten Umfang einer Schallplatte nicht erreichen und mit etwas gutem Gehoer kann man das sogar hoeren, die raeumliche Tiefe ist bei Schallplatten vorhanden, entgegen bei der CD...
 
ja, genauso isses, diesen Vergleich verwende ich auch immer.
 
Das Angebot an Film ist immer noch super-reichhaltig, finde ich ;)
Aber zur Frage: Ich habe mich letztes Jahr für eine Nikon F4 entschieden. Die bekommt man in der Bucht in gutem Zustand für ca. 200-250 Euro und das Objektivangebot ist riesig. Ausserdem ist es ein extrem schönes Stück Kamerahardware ;)
 
Aber hallo SirSalomon,

vielleicht solltest Du an den CD-Kauf die gleichen hohen Maßstäbe anlegen wie an den Vinylkauf. Dann klappt es auch mit der räumlichen Tiefe. Und daß die LP einen höheren Dynamikumfang als die CD hat, wage ich schlichtweg zu bezweifeln.


@tridion

Ich widerspreche Euch Nostalgikern (was nicht abwertend, sondern charmant gemeint ist) gar nicht, weise nur darauf hin, daß der Kauf einer Kameraausrüstung nicht das Ende der Bemühungen ist. Qualitativ ausreichende Filme und deren fachgerechte Ausarbeitung sind vonnöten. Und an dieser Stelle habe ich wenig Vertrauen in die Zukunft.
 
Das Angebot an Film ist immer noch super-reichhaltig, finde ich ;)

Dann vergleiche mal den Kodak-Katalog von 1995 mit dem von heute. Oder Fuji. Oder, uuups-geht nicht mehr, Agfa. Geh mal in ein gutes Fotofachgeschäft und zähle die Filmekühlschränke.
 
Ich widerspreche Euch Nostalgikern (was nicht abwertend, sondern charmant gemeint ist) gar nicht, weise nur darauf hin, daß der Kauf einer Kameraausrüstung nicht das Ende der Bemühungen ist. Qualitativ ausreichende Filme und deren fachgerechte Ausarbeitung sind vonnöten. Und an dieser Stelle habe ich wenig Vertrauen in die Zukunft.
naja - also qualitativ hervorragende Filme gibt es noch immer ausreichend. Und, oh Wunder, es werden immer noch Filme entwickelt. Der Kodak Ektar 100 ist so einer. ;)
Und auch Agfa APX gibt es noch - der heißt jetzt "Rollei retro". ;)
Ich habe, was die Zukunft betrifft, keine Bedenken. Wußtest du, daß in Japan analoge - auch gebrauchte - Kameras der Renner sind? Es ist alles eine Frage der Zeit(qualität). Und das hat mit Nostalgie nichts zu tun - sondern eher mit Qualität und dem Wunsch nach ... ich nenne das mal "Atmosphäre".

Aber ich denke, das alles weiß der TE auch, hat er doch lange im MF zugebracht, wie er schreibt.
Jemand, der längerfristig analog qualitativ hochwertig arbeiten will, kommt allerdings zumindest an der Entwicklung im Heimlabor nicht drumrum.

Gerade weil es heute analoge Kamerasysteme so günstig am Gebrauchtmarkt gibt, spricht m.E. rein gar nichts dagegen, sich darauf zu konzentrieren.

Gruß tridion
 
Es ist alles eine Frage der Zeit(qualität). Und das hat mit Nostalgie nichts zu tun - sondern eher mit Qualität und dem Wunsch nach ... ich nenne das mal "Atmosphäre".

Jemand, der längerfristig analog qualitativ hochwertig arbeiten will, kommt allerdings zumindest an der Entwicklung im Heimlabor nicht drumrum.

Das lasse ich gerne gelten und sehe es genauso. :) Das, was ich aus Deinem Zitat entfernt habe, sehe ich dagegen anders.
 
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