Alle Lieder sind weg !!! Bitte helft mir !!

>>Wollen wir eine zivile Kultur, kostet uns das was. Wenn wir das nicht begreifen, gibt´s in Zukunft nur noch Werbefernsehen.

DAS wäre einen Fred - ach was, 1000 Freds!! - in allen Foren wert! Allerdings!
Ich stimme zu, daß "wehret den Anfängen" oder hier besser: wehret den Kleintätern ein möglicher Ansatz ist, aber weiter kommt man mit Aufklärung und........Preissenkung! Ich habe selber CDs gemacht und weiß, was die einzelnen Punkte kosten, der heute zu zahlende Preis ist lächerlich, und solange die Öffentlichkeit keinen Aufschluß darüber bekommt, wer sich denn nun die Taschen so richtig vollstopft, und ihn dann zum Teufel jagen kann (siehe Arenz und Konsorten) wird es Leute geben, die sagen: mit mir nicht, verarscht bitte andere.
 
@ olibar

...ich möchte Dir hier absolut beipflichten!
Die Preise für CD's sind viel zu hoch...
und
@ Aida

weisst Du denn mehr über die Gewinnverteilung der Verkäufe? Dann mal raus damit...

aber kann einer Mal ein Produkt nennen, bei dem man nicht verarscht wird? Am Ende entscheiden doch die Konsumenten, ob ein Produkt kaufenswert ist, oder ob nicht.
 
Es wird gerade gestritten, aber geht es nach den Wünschen der Tonträgerindustrie wird zukünftig der Vergütungssatz für die Lizensierung von Tonträgern von 9,009 % vom Händlerabsatzpreis auf 5,6 % sinken. Hier meine ich die Vergütung der Autoren auf dem Weg der GEMA-Ausschüttungen. Findest Du die auch zu hoch, Locke?
Das ganze Gerede entbehrt doch jeder Grundlage und ich habe den Verdacht, es soll ohnehin nur des einen oder anderen Gewissen beruhigen.
Musik oder Filme zu produzieren kostet nun mal Geld, wo, wenn nicht vom Konsumenten soll das denn herkommen? Sicher, der Industrie fällt schon was ein. Fernsehsender machen Ihre eigenen Schlagerstars und diese dienen dann Hauptberuflich als Werbeträger. Regierungen co-finanzieren aus dem Verteidigungshaushalt Fernsehserien, die der Welt erklären, dass amerikanische Soldaten höchstens ein kleines bisschen Foltern und das auch nur wenn´s sein muss.
Aber Ihr führt einen ganz tollen Guerilla-Krieg gegen die böse Industrie, indem Ihr ´ne Platte klaut. Respekt. Gut mitgedacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Intuitiv schrieb:
...Aber Ihr führt einen ganz tollen Guerilla-Krieg gegen die böse Industrie, indem Ihr ´ne Platte klaut. Respekt. Gut mitgedacht.

bestes posting seit ausbruch der französischen revolution! *unterschreib*
 
Intuitiv schrieb:
....Musik oder Filme zu produzieren kostet nun mal Geld, wo, wenn nicht vom Konsumenten soll das denn herkommen?.....
Aber Ihr führt einen ganz tollen Guerilla-Krieg gegen die böse Industrie, indem Ihr ´ne Platte klaut. Respekt. Gut mitgedacht.

...ich geb Dir recht, es kostet Geld, eine LP/CD zu produzieren. Nehmen wir mal an, eine CD verkauft sich, sagen wir, 500.000 mal, kostet im Laden 16 Eur, das sind dann Erlöse von 8 Mio Eur. Davon verbleiben 4 Mio bei den CD-Händlern, und 4 Mio gehen in die Musikindustrie und werden dort (schlecht oder recht) verteilt. Was sagtest Du doch gleich kostet die Produktion einer CD? Noch dazu, wo derzeitig die Radiosender voll sind von nachgesungenen Titeln? Also man nicht mal einen Texter und Komponisten bezahlen muß!

Ich bezahle auch für die CDs, die ich im Schrank hab, aber unverschämt ist es doch!

Das ein Konzert von Sting in der Berliner Waldbühne um die 80,- Eur (!) pro Karte kostet, weißt Du sicherlich. Da passen 20.000 Menschen rein, also pro Konzert Einnahmen von 1,6 Mio €. Das finde ich auch nicht gerechtfertigt!

Wenn unsere Hollywood-Stars 50-100 Mio Dollar Gage pro Film verdienen, frage ich mich auch: für was?

Aber die Masse zahlt, und so lange sind die Preise gerechtfertigt.

Ich will hier nicht das illegale Kopieren von CDs gutheißen (wie gesagt, 99,9 % meiner CDs sind ordentlich bezahlt), wenn man damit Geld verdient, ist es ein Verbrechen!

Bekomme ich aber bei einem Gewinnspiel einen iPod geschenkt und habe meinen zwei Monate alten iPod gerade mit 20 GB Musik aus meinem Schrank bespielt und habe einen guten Freund in Good old Germany dem ich eine Freude machen will (nur mal so eine Hypothese) - ich kann daran nichts Verbrecheriches finden!

Schlimm finde ich aber, dass man Jugendliche und Kinder (so auch meine 13-jährige Tochter) pauschal zu Verbrechern macht, wenn sie mal nicht bereit sind, ihr Taschengeld in den nächsten MediaSaturn zu tragen, und damit einer Reihe von Gierpickeln das Leben zu versüßen. Und ich rede hier nicht von Musikern, die kümmerlich ihr Dasein fristen. Sondern solche Leute wie Dieter Bohlen, die für meinen Geschmack eh verboten gehören. Oder den Typen, die solche Möchtegernstars wie den Klaws ausnutzen, ihm vorgaukeln, er würde ewig gut verdienen (für was eigentlich?) und dabei dann den großen Reibach machen! Und das Ganze mit dem Geld unserer Kinder.

Sicher für Qualität muß man 'nen Euro bezahlen (hey, wir sind mehrheitlich user eines teuren und guten Produktes) aber man muß auch Grenzen setzen, auch auf der Seite, die das Geld verdienen. Und dieses ewige "mir geht's schlecht, obwohl ich gerad wieder 4 Mio Eur Umsatz gemacht habe"-Gejammere nervt mich tierisch!

Grüße

Oliver
 
@olibar:

cds mit 500000er verkaufter auflage gibt's nicht mehr viele. letzte woche im spiegel gab's die news, dass ein chart entry bereits bei 241(!) verkaufter alben möglich ist...und dass eminem wohl seine platin-scheibe zurück geben muss, weil er der platinstatus doch nicht erreichen wird.

stars wie sting müssen sich heute wieder vermehrt über konzerte finanzieren. zu sehr hohen kosten. vom umsatz eines waldbühnenkonzerts bleibt rein netto gar nicht mehr so viel übrig wie du vielleicht denken magst.

klar machen die majors reibach und heulen, wenn ihnen die kundschaft wegbricht. das heisse ich auch nicht gut und bohlen mag ich erst recht nicht.

aber: niemand zwingt dich, einen pod oder musik zu kaufen. es ist aber auf jeden fall illegal, sich via tauschbörse den pod voll zu müllen.
 
>> es ist aber auf jeden fall illegal, sich via tauschbörse den pod voll zu müllen.
Eben nicht, wenn Du es analog machst - das ist ja das Perverse!!!
 
Wenn man Musik auf einen iPod spielt und selbigen weitergibt,
ist es im Prinzip das selbe, als wenn man die Musik zum
Download anbietet.
 
olibar schrieb:
..Noch dazu, wo derzeitig die Radiosender voll sind von nachgesungenen Titeln? Also man nicht mal einen Texter und Komponisten bezahlen muß!..
Das wäre ja noch schöner. Ich bestreite keinen geringen Teil meines Einkommens dadurch, dass ich als Komponist dafür bezahlt werde wenn Fernsehen oder Radio meine Musik verwenden.
Ich möchte mir nicht die Mühe machen Dich in all Deinen Irrtümern zu wiederlegen, es sind derer ziemlich viele. Nur eines noch: falls das Ganze irgendeinen Sinn machen soll, müsstest Du die Musik stehlen, die Du nicht leiden kannst und dich nicht abhalten lassen, was Dir gefällt zu kaufen. Ach so, Geld ist auch nicht per se unmoralisch. Wenn jemand populäre Musik geschaffen hat, gibt es überhaupt keinen Grund ihm finanzielle Einünfte zu Neiden. In der Musik gilt Qualität als Maßstab. Ich bekomme nicht mehr Geld für einen Score, weil´s so lang gedauert hat. Aber dafür dauert eine musikalische Ausbildung auch länger als sechs Semester.
 
HAL schrieb:
Wenn man Musik auf einen iPod spielt und selbigen weitergibt,
ist es im Prinzip das selbe, als wenn man die Musik zum
Download anbietet.
Da komme ich nicht mit. Das musst Du mir mal erklären. Wo besteht da ein Zusammenhang?
 
Leute, nehmt's mir nicht übel, aber die ganzen Moralapostel hier, das ist schon lustig

Ja, es ist illegal, CDs für dritte (auch Freunde und Verwante) zu brennen, aber mal ehrlich: "derjenige unter Euch der unschuldig ist, werfe den ersten Stein"

Und ich frage mich, warum dieses "illegal" erst seit der Erfindung der CD so deutlich angeprangert wird? Und wo bitteschön liegt der Unterschied zwischen analogem und digitalem Kopieren bei der Frage der legalität - was die technische Seite angeht, da weiß ich bescheid! Und bitte keine Aussagen, wie "man kann jetzt Massen in hoher Geschwindigkeit ohne Qualitätsverlust kopieren". Ich rede von der privaten Kopie an einen Freund (lest nochmal mein Posting auf Seite 4 dieses Threasds). Professionelles Handeln mit kopierter Musik/Filmen/Software verurteile ich genauso wie Ihr!

Ja, es ist illegal, Software zu brennen und zu verteilen! Aber ich frage mich, warum der reichste Mann der Welt ausgerechnet der Erfinder der Software ist, welche mit Abstand am häufigsten illegal kopiert und verbreitet wurde? Bitte um eine schlüssige Erklärung!

Ja, es ist illegal, Filme aus dem Internet zu ziehen und sich diese unter Umgehung der Kinos auf seinem billig-DVD-Player in seinem Wohnzimmer anzuschauen! Aber sagt mir bitte, warum Arnold Schwarzenegger bereits in den frühen 1990ger Jahren (Jahre vor Einführung der DVD und Jahre vor Einführung des Breitband-Internets) Filmgagen bekommen hat, die ich mein Lebtag nicht verdienen werde!

Nein, ich neide es den Leuten nicht und ich gehe selbst oft genug ins Kino/in den CD-Laden um diese Leute auch am Leben zu halten, WEIL ES MIR SPASS MACHT!
Nein, ich ziehe mir keine Kinofilme aus dem Netz und beteilige mich nicht an illegalen Musik-Tauschbörsen! Ich kaufe meine CDs/DVDs legal im Laden. WEIL ICH QUALITÄT SCHÄTZE UND BEREIT BIN, DIESE ZU BEZAHLEN!

Aber: das kopieren einer CD (wohlgemerkt für private Zwecke, darunter verstehe ich auch, wenn man mal eine CD aus dem eigenen Bestand kopiert und an einen Freund weitergibt) ist imho NICHT der Grund für eine (fragwürdige) Krise in der Musikindustrie!

Und das will ich die ganze Zeit sagen! Glaubt doch bitte nicht jedes Gesülze, was Euch die Industrie (welche auch immer) einreden will, Ihr glaubt doch auch mir nicht, oder Schröder, oder Busch, oder sonstwem. Ein wenig mehr kritisch hinterfragen ist schon angebracht, [sarkasmusmodus]wenn sich Thomas Stein leidend auf die Couch von Oliver Geißen setzt, und uns glauben machen will, dass aufgrund des millionenfachen illegalen Musikkopierens die Umsätze so drastisch gesunken sind, dass Sony jetzt sogar das repräsentative Sony-Center am Potsdamer Platz in Berlin verlassen muß (gähn) [/sarkasmusmodus]

@intuitiv
Intuitiv schrieb:
Das wäre ja noch schöner. Ich bestreite keinen geringen Teil meines Einkommens dadurch, dass ich als Komponist dafür bezahlt werde wenn Fernsehen oder Radio meine Musik verwenden.
Ich möchte mir nicht die Mühe machen Dich in all Deinen Irrtümern zu wiederlegen, es sind derer ziemlich viele. Nur eines noch: falls das Ganze irgendeinen Sinn machen soll, müsstest Du die Musik stehlen, die Du nicht leiden kannst und dich nicht abhalten lassen, was Dir gefällt zu kaufen. Ach so, Geld ist auch nicht per se unmoralisch. Wenn jemand populäre Musik geschaffen hat, gibt es überhaupt keinen Grund ihm finanzielle Einünfte zu Neiden. In der Musik gilt Qualität als Maßstab. Ich bekomme nicht mehr Geld für einen Score, weil´s so lang gedauert hat. Aber dafür dauert eine musikalische Ausbildung auch länger als sechs Semester.
Ich weiß sehr wohl, dass bei "recycelter" Musik Tantiemen an den Texter/Komponisten gezahlt werden. Auch war meine Aussage, dass in den Radiosendern nur noch nachgesungene Titel gespielt werden, eher übertrieben gemeint. Und ich möchte Dir nochmal sagen, dass ich nicht zu den "brennern" gehöre, und jeden Berufsstand akzeptiere und respektiere, besonders Menschen, die mich und andere mit Kunst (!) von unseren täglichen Problemen abzulenken in der Lage sind. Was ich auf den Tod nicht ausstehen kann, ist gejammere von Leuten, die es nicht nötig haben, von einer Industrie, die sich über Umsatzzahlen nicht beklagen kann und Unsummen von Werbung ausgibt, die letztendlich der Konsument (oder Steuerzahler) bezahlt!

Außerdem schreibst Du
intuitiv schrieb:
Es wird gerade gestritten, aber geht es nach den Wünschen der Tonträgerindustrie wird zukünftig der Vergütungssatz für die Lizensierung von Tonträgern von 9,009 % vom Händlerabsatzpreis auf 5,6 % sinken. ...
Das ist doch das Problem der Künstler! Ihr hängt am Tropf einer Industrie, die sich die Gewinnmaximierung auf die Fahne geschrieben hat. Und dabei über Leichen zu gehen bereit ist! ABER! Gewinnmaximierung ist nun mal das Ziel der Marktwirtschaft!

Ich kann mich an Zeiten erinnern, da kostete die LP 15-20 Mark, ich behaupte, dass die Produktionskosten einer Vinyl-Platte - sowohl bezüglich der Rohstoffe als auch bezüglich der Produktionsmittel - wesentlich höher lagen, als bei heutigen CDs. Damit waren die Margen also geringer, als heute. Und ich kann mich nicht daran erinnern, dass es kopiergeschützte Platten gab, die auf ausgesuchten Plattentellern nicht liefen. Dennoch waren die Dinger fast halb so teuer, wie heute eine CD. Und das liegt nicht an der Inflation!

Über die Lebensqualitäten der damaligen Künstler kann ich nichts sagen, einige existieren noch als Künstler, andere nicht. Aber alle hatten mehr Geld auf dem Konto, als der deutsche Durchschnittsbürger, trotz Kassettenrecordern und Tonbandgeräten!


shortcut schrieb:
@olibar:

cds mit 500000er verkaufter auflage gibt's nicht mehr viele. letzte woche im spiegel gab's die news, dass ein chart entry bereits bei 241(!) verkaufter alben möglich ist...und dass eminem wohl seine platin-scheibe zurück geben muss, weil er der platinstatus doch nicht erreichen wird.

Woran glaubst Du liegt das? Ist das vielleicht auch eine Frage der Marktübersättigung (vieviele gleichklingende Boygroups gab's doch gleich, wie viele gleichklingende deutsche Superstars, Gangsta-Rapper, Retorten-Bands etc. Habe neulich eine Kritik über die neue Scheibe von Eminem gelesen, richtig gelobt hat der Kritiker auch nicht...) Ich glaube, die oft zitierte Krise der Musikindustrie ist ein Qualitätsproblem aufgrund von Massenware, die sich nicht mehr sehr voneinander unterscheidet. Die echten Superstars, die auch in 20, 30 Jahren noch das Potential haben, gute Musik zu machen, da fallen mir derzeitig nur recht wenige ein.

Sicherlich ist alles nur eine Frage des Geschmacks, was dem einen gefällt, geht dem anderen auf den Kranz. Aber ich glaube einfach, dass die Musik zur Zeit einfach viel zu auswechselbar ist. Eben aufgrund der Tatsache, dass es immer schneller gehen muß, jedes Jahr ein deutscher Superstar, eine britische Boygroup, Girl-Rapper aus der Bronx und und und. Kein Wunder, wenn da die Abwechslung zu kurz kommt und die Qualität leidet.

So, nun hab ich genug gelabert, meinen Standpunkt kennt Ihr.

Schönen Abend

ein etwas genervter


Oliver

...der sich immer wieder über Unsummen von Sylvesterraketen wundert, von Leuten in die Luft gejagt, die noch sechs Wochen vorher auf der Anti-Hartz IV-Montagsdemo waren!
 
Es geht doch hier nicht um Moral, sondern um Recht und wir leben nicht in Sherwood Forest.
Um die Sache mit dem geistigen Eigentum zu verstehen muss man sich schon mit konkreten Argumenten auseinandersetzen. Das Dieter Bohlen unsymphatisch ist und das Teilnehmer einer Demonstration gegen Hartz IV Silvester einen Böller gekauft haben kann ja sein, aber es hat überhaupt nichts mit der Sache zu tun.
Die wichtigsten Argumente sind (mal wieder) genannt worden und wenn man Ihnen nicht ausweicht könnte die Diskussion (zur Abwechslung) richtig interessant werden.
Und übrigens hängen wir auch nicht am Tropf. Im Gegenteil, wir arbeiten ziemlich hart. Es ist keine Seltenheit das Nachtschichten eingelegt werden und was schnell mal einfach so kopiert wird ist für andere ein Haufen arbeit. Aber es ist ja so einfach sich zurückzulehnen und so zu tun als hätte man den totalen Überblick. Ein bisschen Kulturkritik - jaja und alles wird teurer. Das ist so schauderhaft blöd.
Was spricht eigentlich dagegen, dass jemand für Musik die Ihm gefällt, Geld ausgibt?
 
ich hab diesen thread mit interesse verfolgt und kann die argumente beider seiten gut nachvollziehen...meine meinung zu dem thema haben hier schon andere vorgebracht, also verzichte ich darauf mal weitestgehend...

aber einen anderen punkt möchte ich einmal ansprechen:

natürlich, musik, filme, SW, etc für andere zwecke als private sicherungskopien zu kopieren ist illegal und kann nicht gutgeheißen werden! ABER: diese ganze diskussion um finanzielle verluste ist auch nicht ganz wasserdicht...

ich hab in früheren jahren auch hier und da mal was kopiert, obwohl mir die lizenz gefehlt hat. heute tue ich das nicht mehr und verzichte auf die sachen, die es mir nicht wert sind, das geld dafür auf den tisch zu legen...

in der retrospektive stelle ich mir aber auch die frage: wieviel ECHTEN finanziellen schaden habe ich den jeweiligen industrien dadurch zugeführt? ich persönlich wohl keinen, denn keines der produkte hätte ich für den preis gekauft (again: preispolitik). alle anderen, die mir das geld wert waren, habe ich auch bezahlt... im endeffekt ist der industrie dadurch also kein schaden entstanden...

alleine auch ich werde älter und reifer und erliege nicht mehr dieser jugendlichen Leichtsinnigkeit und Verantwortungslosigkeit... allerdings rührt diese motivation eben nicht daher, dass ich mir des schadens bewusst bin, den ich angeblich angerichtet habe (auch wenn es sich nur um ein paar CDs dreht, und nicht um 4800 songs :D), sondern lediglich der respekt vor den gesetzen...

letzten endes möchte ich noch einmal die markttheorie aufgreifen. jemand hier hat schon angesprochen, das die preise gerechtfertigt sind, solange der konsument dafür bezahlt. aber genau das scheint ja das problem: viele konsumenten zahlen eben nicht mehr sondern "stehlen" mit hilfe des internets...

in meinen augen reagiert die industrie nur völlig falsch auf dieses phänomen...es kann ja irgendwie nicht sein, dass auf einmal ein beträchtlicher teil der westlichen welt als kriminell abgestempelt wird (z.B. die 13-jährige tochter eines anderen members hier)...

am ende rechtfertigt das natürlich nicht, zu illegalen mitteln zu greifen, um die "revolution" gegen die industrie zu beginnen. das überlasse ich lieber andernen, vielleicht "erreichen" die ja trotzdem am ende noch was...
aber die industrie verhält sich dem verbraucher gegenüber auch äußerst ungeschickt, um es mal vorsichtig zu formulieren! sie sollte ihr augenmerk lieber auf die menschen richten, die im großen stil raubkopieren und damit auch noch geld verdienen...und sich währenddessen überlegen, wie man diesen leuten das wasser abgraben kann...

am ende möchte ich noch einen deutschen künstler zitieren: "scheißegal ob Ihr es kauft oder brennt, es is alles promotion...."

so, und jetzt bin ich mal gespannt :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen Intuitiv,

um das nochmal klarzustellen, vielleicht hab ich zu viel und damit unkonkret geschrieben: Ich bin grundsätzlich auch dafür, Geld dafür zu bezahlen, wenn ich mir mit Musik und anderen Dingen die Lebensqualität erhöhen will. Aber ich habe ein Problem damit, jemanden (wie hier im Thread geschehen) pauschal als Verbrecher hinzustellen, wenn der mal eine (hier zugegebenermaßen ziemlich große) handvoll nicht bezahlter Musik bekommt.

Ein Umsatzproblem der Musikindustrie herbeizureden und das Ganze dann den massenweise schwarz gebrannten CDs in die Schuhe zu schieben, das ist schauderhaft blöd, weil man hier die Auswirkung zur Ursache erklärt!

Wenn ich mit marktwirtschaftlichen Überlegungen herangehe, zeichnet sich doch folgendes Bild ab: Die Nachfrage bestimmt den Preis! Wenn also die Nachfrage aufgrund millionenschwerer Schwarzbrennerei zurückgeht, müßte doch der Preis der CDs auch zurückgehen. Vor etwa 10 Jahren hab ich zwischen 29 und 34 DM für eine CD bezahlt, jetzt liegt der Preis bei 14 und 16 Eur, also umgerechnet zw. 27 und 32 DM. Wenn ich das richtig rechne ergeben sich Preissenkungen von 6-7 % in 10 Jahren. Das könnte ich aber auch mit der Steigerung der Produktivität erklären, oder mit der Verringerung der Gemeinkosten durch Nutzung von Synergieeffekten (Zusammenschluß größerer Musikfirmen...) Der Preisrückgang geht in diesem Fall nicht gleich mit dem Gewinnrückgang der Produzenten einher.

Wenn sich nun Menschen oder Firmen, die sich im Grunde genommen wirtschaftlich nichts auszustehen haben, hinstellen und immer herumjammern über ihre schlechte wirtschaftliche Situation, statt diese Zeit des Jammerns kreativ zu nutzen, das stört mich eben. Wenn ich es mir nicht leisten kann, einen Mercedes zu fahren, dann tu ich es nicht. Oder ich fahre ihn, kann es mir leisten und freue mich darüber!

Und wenn Du hart für Dein Geld arbeitest und auch mal eine Nachtschicht einlegst dann darf ich fragen, ob es Dir nicht vielleicht auch ein wenig spaß macht? Hast Du dabei Erfolgserlebnisse, schüttet Dein Körper Endorphine aus, wenn Du nach einer langen Nachtschicht ein Stück geschrieben hast, dass Dir so richtig gut gefällt?

Wer nur des Geldes wegen schuftet [edit]bis zum umfallen[/edit], dabei aber keinen Spaß hat, Selbstbestätigung und Erfolgserlebnisse feiert, hat für meine Begriffe den Beruf verfehlt. Denn Erfolg im Beruf wird nach meiner Erfahrung durch Unlust am Beruf nur behindert.

Dass Dein geistiges Eigentum durch schwarz gebrannte CDs geschädigt wird verstehe ich sehr wohl, deshalb bezahle ich auch für meine CDs, aber versetz Dich bitte auch mal in die Gedankenwelt eines Jugendlichen, der nur Spaß am Leben will und dem geistiges Eigentum einerlei ist. Versuche zu verstehen! Nicht immer nur anklagen, auch tolerieren, da liegt die Stärke eines intelligenten Menschen. Und nicht aus jeder Mücke einen Elefanten machen und nach dem Staatsanwalt rufen.

shortcut schrieb:
...wenn dieser "bekannte" dann 4800 songs überspielt, dann entspricht das etwa 400 kompletten cds (bei angenommenen 12 songs pro album), respektive einem gegenwert von ca. 5.000 euro (bei 12 euro pro album). das ist dann kein kavaliersdelikt mehr und auch keine private verbreitung unter freunden mehr. so ziemlich jedes gericht würde einer solchen behauptung die grundlage entziehen, denn das eht über das normale und erlaubte mass weit hinaus...

Wer ist denn hier der Geschädigte? Im schlimmsten Fall ein Künstler, der um 450,- Eur (9,009 % vom Händlerabsatzpreis - Deine Worte) Einnahmen gebracht wurde. Im günstigsten Fall 400 Künstler, welchen 1,08 Eur entgeht. Hast Du Dir mal überlegt, was ist, wenn tom30as nach Hören seines iPods 5 Freunden von der tollen Musik berichtet, diese sich dann die CDs kaufen und so weiter? Das mein lieber ist die Antwort auf die Frage "warum der reichste Mann der Welt ausgerechnet der Erfinder der Software ist, welche mit Abstand am häufigsten illegal kopiert und verbreitet wurde?" Der Werbeeffekt! Und das hat Peter Gabriel erkannt mit seiner Aussage.

Sicherlich sind unbekannte Künstler mehr vom schwarzen Brennen betroffen als Chartbreaker, aber sag mir bitte, wessen CD öfters schwarz gebrannt wird: ist es die aktuelle CD von U2 oder die von (mir fällt gerade leider kein unbekannter ein...)

Grüße

Oliver
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin zwar keine BWL'erin, aber mit meinen bescheidenen Kenntnissen seh ich das so:
Jedes Unternehmen, das etwas verkaufen möchte, muss für sein Produkt oder seine Dienstleistung einen Preis festlegen. Die Kunst besteht darin, mit dem Preis genau das zu treffen, was die Kunden zu zahlen bereit sind, nicht mehr und nicht weniger.
Wird ein zu hoher Preis verlangt, kaufen weniger Kunden. Ist der Preis zu niedrig, kaufen zwar mehr, der Umsatz ist aber uU trotzdem niedriger, als wenn der Preis geringfügig höher wäre und ein paar Kunden weniger das Produkt kaufen.

Man weiß im Vorfeld nicht, ob man richtig liegt und Experimente sind wahrscheinlich schlicht zu riskant für die Unternehmen. Zumal man sich und seine Künstler nicht verramschen darf. Mir fällt grad auf, dass sich eine Freundin tierisch aufgeregt hat, als sie gesehen hat, dass der Verlag ihre recht neue CD für 10€ rausgehauen hat. Solange die anderen CDs im Angebot noch 16, 17€ kosten wirkt das nicht so gut.

Eine Idee wäre es sicher, die Produkte zu gestaffelten Preisen mit unterschiedlicher Ausstattung zu verkaufen, wie das bspw. bei den Büchern ohne Cover gemacht wird (weiß grad nicht, wie die heißen).

Die Frage, die ich mir stelle, ist aber, ob dann tatsächlich mehr Leute kaufen statt zu saugen. Wenn die Einstellung inzwischen so geworden ist, dass ein großer Teil der Leute nicht einsieht, warum sie für Musik Geld ausgeben soll, dann nützt es auch nichts, wenn die CDs nur noch 7,99€ kosten. Genau so wenig wie es mehr legale MS Office-Versionen gäbe, wenn das Paket nur noch 100€ kostete.

Mir scheint, es gibt eine große Erwartungshaltung, möglichst wenig bezahlen zu müssen, was auch immer es ist. Im MOment wird alles so verramscht und ständig mit Rabatten und Aktionen gelockt, dass die Verbraucher doch schon gar nicht mehr wissen, was das Zeugs mal alles gekostet hat bzw. was da für Kosten dahinter stecken. Wer macht sich denn schon Gedanken, wer alles an einer CD verdient?

Gibt es nicht irgend welche Umfragen zum Thema, ob die Leute überhaupt auf das Musiksaugen verzichten würden? Fänd ich sehr spannend.
 
olibar schrieb:
Dass Dein geistiges Eigentum durch schwarz gebrannte CDs geschädigt wird verstehe ich sehr wohl, deshalb bezahle ich auch für meine CDs, aber versetz Dich bitte auch mal in die Gedankenwelt eines Jugendlichen, der nur Spaß am Leben will und dem geistiges Eigentum einerlei ist.

Hm, ich frage mich, ob das nicht Teil des Lernprozesses ist, zu erkennen, dass ich nicht alles haben kann bzw. im großen Stil nur das haben kann, was ich mir leisten kann. Seinen Spaß auf Kosten anderer zu haben ist halt nur bedingt sozial verträglich.
Es ist ja gar nicht per se illegal, CDs zu brennen. Wenn ich von meinem besten Freund eine neue CD gebrannt bekomme (die keinen Kopierschutz hat ;) ) ist das in Ordnung.
Überdimensioniert find ich es aber, wenn Jugendliche ohnen einen Cent dafür zu bezahlen, tausende von Songs besitzen. Zum einen werden sie die wohl eh kaum hören und es geht mehr ums Haben. Zum anderen wird dadurch aber nicht klar, dass man für Musik (wie eben für vieles, das man haben möchte) bezahlen muss. Dass es Menschen gibt, die dafür arbeiten, dass man Musik hören kann und die das nicht aus reinem Altruismus tun.

Eine der Sachen, die Jugendliche lernen müssen, ist mit ihrem Geld klar zu kommen. Es gibt viel das sie wollen und dafür steht nur ein begrenzter Betrag zur Verfügung. Es gilt also, Prioritäten zu setzen, damit das Geld ausreicht. Klar muss ich mir nicht jede CD selbst kaufen. Aber ich muss auch nicht jede haben. Kein Jugendlicher glaubt, dass Bier nix kosten soll. Aber Musik möchte jeder für lau.
Wenn sich das ändert, der Bedarf sich den Möglichkeiten wieder anpasst, dann sehe ich kein Problem darin, Musik auch zu brennen.
 
Das hast du jetzt sehr gut ausgedrückt, das unterschreibe ich. Das gleiche gilt, denke ich, auch für Software. :)
 
Wattschaf schrieb:
Ich bin zwar keine BWL'erin, aber mit meinen bescheidenen Kenntnissen seh ich das so:
Jedes Unternehmen, das etwas verkaufen möchte, muss für sein Produkt oder seine Dienstleistung einen Preis festlegen. Die Kunst besteht darin, mit dem Preis genau das zu treffen, was die Kunden zu zahlen bereit sind, nicht mehr und nicht weniger.
Wird ein zu hoher Preis verlangt, kaufen weniger Kunden. Ist der Preis zu niedrig, kaufen zwar mehr, der Umsatz ist aber uU trotzdem niedriger, als wenn der Preis geringfügig höher wäre und ein paar Kunden weniger das Produkt kaufen.

Nicht so ganz richtig: Umsatz = Menge mal Preis, kaufen also 100 Leute eine CD zu 10 Eur ergibt das 1.000,- Eur Umsatz, das Gleiche gilt, wenn bei einer Preishalbierung die doppelte Menge verkauft wird. 200 Leute kaufen zu 5 Eur ergibt 1.000 Eur Umsatz. Der drohende Verlust liegt im Einkaufspreis der CD, wenn dieser konstant sagen wir 4,- Eur kostet. Im ersten Fall bleiben 6 Eur pro CD beim Hänlder, im zweiten nur 1,- Eur. Soweit zur Theorie. In der Praxis werden aber Mengenrabatte ausgehandelt, da der Händler davon ausgeht, mehr zu verkaufen, wird er bei mehr eingekaufter Menge nicht mehr 4 Eur pro Stück bezahlen sondern nur noch 2,- (ACHTUNG: Hypothese!). Über die Mehrmenge verteilen sich dann auch noch die Gemeinkosten anders - aber das würde zu weit führen...

Wattschaf schrieb:
Man weiß im Vorfeld nicht, ob man richtig liegt und Experimente sind wahrscheinlich schlicht zu riskant für die Unternehmen. Zumal man sich und seine Künstler nicht verramschen darf.

m.E. auch nicht ganz richtig, denn die derzeitigen Rabattaktionen der großen Ketten laufen genau nach o.G. Prinzip “Verkaufe mehr Menge bei günstigeren Preisen“ Und der Künstler hat das gleiche Ergebnis, denn er bekommt 9,009 % des Preises (War das so, intuitiv?)

Wattschaf schrieb:
Eine Idee wäre es sicher, die Produkte zu gestaffelten Preisen mit unterschiedlicher Ausstattung zu verkaufen, wie das bspw. bei den Büchern ohne Cover gemacht wird (weiß grad nicht, wie die heißen)

Ganz meine Meinung, das war die beste Idee der Konzerne im vergangenen Jahr!

Wattschaf schrieb:
Die Frage, die ich mir stelle, ist aber, ob dann tatsächlich mehr Leute kaufen statt zu saugen. Wenn die Einstellung inzwischen so geworden ist, dass ein großer Teil der Leute nicht einsieht, warum sie für Musik Geld ausgeben soll, dann nützt es auch nichts, wenn die CDs nur noch 7,99€ kosten....

Ich würde Deine Frage mit einem ganz klaren JA beantworten. Warst Du am Montag/Dienstag mal im Saturn/MediaMarkt? Es ist unglaublich, was sich da abgespielt hat. Die Leute haben gekauft, als müssten sie morgen in ihren Atombunker, dabei waren die Preise teilweise nicht mal doll gesenkt, aber die Kunden haben daran geglaubt, so funktioniert das. Hast Du mal die Preisschilder im Winterschlussverkauf gesehen, ist Dir aufgefallen, das die roten Kreuze auf jedem Schild identisch sind? Massenweise vorgedruckt, teilweise Ware nur für den Schlussverkauf produziert, die Leute glauben’s und sind der Meinung, ein Schnäppchen geschlagen zu haben.

Wattschaf schrieb:
Mir scheint, es gibt eine große Erwartungshaltung, möglichst wenig bezahlen zu müssen, was auch immer es ist. Im MOment wird alles so verramscht und ständig mit Rabatten und Aktionen gelockt, dass die Verbraucher doch schon gar nicht mehr wissen, was das Zeugs mal alles gekostet hat bzw. was da für Kosten dahinter stecken. Wer macht sich denn schon Gedanken, wer alles an einer CD verdient?

Seit Euch sicher, die Rabattaktionen werden nicht aus reiner Menschenliebe durchgeführt, die Artikel werden in jedem Fall mit Gewinn verkauft (Außer vielleicht bei Karstadt...)

Wattschaf schrieb:
Gibt es nicht irgend welche Umfragen zum Thema, ob die Leute überhaupt auf das Musiksaugen verzichten würden? Fänd ich sehr spannend.

Kenne ich leider nicht würde mich aber auch brennend interessieren, aber bei solchen Umfragen muß man auch immer auf den Auftraggeber schauen, will sagen, es gibt Untersuchungen, wonach das Rauchen nicht so gesundheitsschädlich ist, wie immer behauptet, die Auftraggeber dieser Untersuchungen sitzen in den Tabakkonzernen...

Schöne Grüße

Oliver


EDIT:

Wattschaf schrieb:
Hm, ich frage mich, ob das nicht Teil des Lernprozesses ist, zu erkennen, dass ich nicht alles haben kann bzw. im großen Stil nur das haben kann, was ich mir leisten kann. Seinen Spaß auf Kosten anderer zu haben ist halt nur bedingt sozial verträglich. .

Ja, ich denke auch, dass da ein Lernprozess stattfindet

Wattschaf schrieb:
Überdimensioniert find ich es aber, wenn Jugendliche ohnen einen Cent dafür zu bezahlen, tausende von Songs besitzen. Zum einen werden sie die wohl eh kaum hören und es geht mehr ums Haben. Zum anderen wird dadurch aber nicht klar, dass man für Musik (wie eben für vieles, das man haben möchte) bezahlen muss. Dass es Menschen gibt, die dafür arbeiten, dass man Musik hören kann und die das nicht aus reinem Altruismus tun.

Das ist wohl ein Problem unserer Gesellschaft, meine Epfehlung: Daniel Quinn “Ismael“, ISBN 3442423767

Nachdenkliche Grüße

Oliver
 
Zuletzt bearbeitet:
ich schließ mich Lyn an und unterschreibe wattschafs äußerung :D

allerdings gilt noch zu bedenken, dass viele, viele raubkopierer eben nicht jugendliche mit begrenzten finanziellen möglichkeiten sind, die nur auf "spaß im leben" aus sind und aus rücksichtslosigkeit raubkopieren...
meiner meinung (und teilweise erfahrung) nach, gibt es eine menge erwchsener, die den trend einfach mitmachen. wenn man sie aber "aufklärt" und sie ihr tun erstmal hinterfragen, dann sind viele davon bereit, ihr verhalten zu ändern. demzufolge denke ich schon, dass durch niedrigere preise (in kombination mit SINNVOLLEN rechtlichen schritten gegen raubkopierer) auch der absatz deutlich stimuliert werden kann! meines wissens nach sind z.B. die office versionen für studies recht beliebt. viele von den heutigen studenten benutzen office schon seit den schuljahren und haben es früher raubkopiert. als sie dann ein wenig älter und verantwortungsvoller wurden, und sie die recht preiswerten office for education versionen gesehen haben, sind viele zu nutzern lizenzierter versionen geworden. die erfahrung habe ich jedenfalls an der uni gemacht...

abgesehen davon sind viele probleme der industrie (hier mehr SW, weniger Musi) hausgemacht. die kunden immer erst mit kostenfreien angeboten locken und später gebühren erheben beeinflusst eben die denke und erwartungshaltung der kunden in eine weniger gute richtung. leider treffen diese auswirkungen zweifelhaften marketings auch viele "unschuldige", die nachher mit verrringerten einnahmen leben müssen...

und bei produkten, die selbst bei deutlich niedrigeren preisen keinen absatz finden (auch wenn sie noch raubkopiert werden), muss man sich schon fast die frage stellen, ob sich die hersteller dann nicht selbst finanziellen schaden beifügen, indem sie nicht marktfähige produkte auf den markt werfen...und nachher bei anderen die schuld suchen!
ich kann ehrlich gesagt verstehen, dass "jugendliche" musik von klaws und co eher kopieren als kaufen. hört sich doch inzwischen eh alles gleich an... richtig gute künstler haben bisher keine probleme mit fehlenden einnahmen (genauso wie billy g.)...und werden diese meiner einschätzung nach auch nicht bekommen. ich denke eher, dass niedrigere preise helfen würden, den markt ein wenig zu bereinigen. auch die hersteller müssen irgendwann begreifen, dass man nicht allen scheiss gewinnbringend verkaufen kann...
 
Hi Oliver,

olibar schrieb:
Nicht so ganz richtig: Umsatz = Menge mal Preis, kaufen also 100 Leute eine CD zu 10 Eur ergibt das 1.000,- Eur Umsatz, das Gleiche gilt, wenn bei einer Preishalbierung die doppelte Menge verkauft wird. 200 Leute kaufen zu 5 Eur ergibt 1.000 Eur Umsatz.

Schon klar. Aber kaufen denn gleich doppelt so viele Leute die CD, wenn sie die Hälfte kostet?
Deshalb meinte ich ja, dass man den richtigen Preis treffen muss. Angenommen 100 Leute kaufen die CD für 10€. Verkaufe ich sie nun für 7€ und es kaufen sie 130 Leute, dann hab ich 90€ weniger Umsatz.
Das ist halt das Risiko. Vielleicht würden bei einem Preis von 11€ immer noch 100 Leute die CD kaufen. Oder zumindest mehr als 90 Leute, dann hätte ich mehr Umsatz. Das weiß ich aber nicht. Wenn ich den Preis anhebe oder senke, kann ich nicht sicher sagen, dass ich mehr Umsatz mache. Wenn die Absatzzahlen stärker sinken, als ich das berechnet habe, hab ich Pech und wäre mit der alten Lösung besser gefahren. Der Künstler übrigens auch. Denn verkalkuliert sich jemand mit den Preisen und der Gesamtumsatz sinkt, dann bekommt auch der Künstler weniger. Oder er bekommt weniger, als möglich gewesen wäre, wenn der Preis mehr den Markt getroffen hätte.

olibar schrieb:
Seit Euch sicher, die Rabattaktionen werden nicht aus reiner Menschenliebe durchgeführt, die Artikel werden in jedem Fall mit Gewinn verkauft (Außer vielleicht bei Karstadt...)

Ja, davon gehe ich auch aus. Aber Gewinn ist nicht gleich Gewinn. Ein Unternehmen ist ja schließlich auf Gewinnoptimierung aus. Klar ist es schön, wenn ich 4€ Gewinn an einem Pack Polohemden mache. Aber es ist schöner, 6€ Gewinn mit dem gleichen Produkt zu machen. Und das ist eben möglich, wenn man genau den richtigen Preis trifft. Nur dass der sich eben nicht vorhersagen lässt.

Grüße vom Schaf
 
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