Afrikanischen Schweinepest-Hysterie in Deutschland

Sakrosant

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Die Afrikanischen Schweinepest wirft ihre Schatten voraus und die Hysterie-Maschinerie läuft sich warm.
Der MacUser, an und für sich, wird ja eher selten mit Natur konfrontiert.
Vielleicht fällt mal etwas Regen aufs Display, aber auch das überlebt ein iPhone mittlerweile.
Umso erstaunlicher, das nun das Hipster-Portal: Spiegel Online mal wieder Weltuntergangs-Artikel triggert.
Der Präsident des Bauernverbands, Joachim Rukwied, warnte, ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland würde "katastrophale Folgen" für die Schweinehalter haben. "Die Märkte würden zusammenbrechen", sagte er der "Heilbronner Stimme". Deshalb müssten "alle Abwehrmaßnahmen gegen die Tierseuche ergriffen werden".
Und noch weiter:
Zur Vorbeugung gegen die Afrikanische Schweinepest fordert der Bauernverband den Abschuss von 70 Prozent der Wildschweine in Deutschland. Auch die Tötung von Muttertieren und Frischlingen müsse erlaubt werden, sagte der Vizepräsident des Bauernverbands, Werner Schwarz, der "Rheinischen Post". Das Leid der Tiere bei einer Jagd sei deutlich geringer als durch die Pest. Zudem werde kein Jäger "das Muttertier erlegen und die Frischlinge laufen lassen".

Dabei ist das Problem Hausgemacht.
Die unsäglichen Maisschläge geben dem Schwarzwild Monatelang Deckung und Nahrung im Überfluss.
Die milden Winter sorgen hier für Eichel- und Buchen-Mastjahre ohne Ende.
Das Schwarzwild ist ergo, per se, der geborene "Gewinner" der globalisierten Landwirtschaft!
Und die Jäger sollen wieder mal Probleme lösen, die sie nicht verursacht haben!

Als ich vor Jahrzehnten auf dem Land aufgewachsen bin, waren die Bauern meist sehr naturverbundene Menschen, die ein sehr enges Verhältnis zu ihren eigenen Tieren und zur umgebenden Fauna insgesamt hatten.
Sicherlich gibt es solche auch heute noch, was jetzt jedoch Bauernfunktionäre zur Wildschweinjagd absondern, zeugt nur von völligem Unverständnis für die Schöpfung.
Schwarzwild wird zum bloßen Schädling degradiert, die industrielle Massenproduktion hat sie zu Empathie-unfähigen Managern und naturfernen Geschäftemachern degenerieren lassen.
 
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Schwarz hat einen an der Waffel. Das wird die Sache vielleicht verzögern, aber nicht aufhalten. Aber wie immer in der Politik, an echten Problemlösungen ist man nicht interessiert.
 
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Wiedermal ein Untergangs-Szenario, mit dem sich wunderbar von anderen Dingen ablenken lässt. Mit Angst lässt sich am effektivsten Politik machen.
 
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Obwohl die Schweinepest dem Menschen nicht gefährlich werden kann, hoffe ich, dass weniger Schweinefleisch gekauft wird, und dieser Vorstoß der Schweinemast-Mafia nach hinten los geht.
 
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Wir hatten das Problem ja schon im Wolfsthread am Wickel: Die Landwirtschaft ist tatsächlich Hauptverursacher der Zustände, die sie jetzt bedrohen. Aber wegen der Schweinepest werden sie mit Sicherheit keine Änderungen ihrer Maisanbauflächen vornehmen. Zumal Ackerbau und Schweinehaltung zwei verschiedene Zweige innerhalb der spezialisierten Landwirtschaft sind, die nicht unbedingt in einem Betrieb zusammen betrieben werden. Warum sollte sich ein Ackerbauer mit Rücksicht auf die Probleme einer Mastanlagenbetreibers einschränken?

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Probleme der Schweinehalter nicht den innerdeutschen Absatz betreffen. Die Versorgung der Bevölkerung wird also auch durch die Schweinepest nicht bedroht. Es geht um die Exporte, und da sind es nicht Filet und Schinken, die auch immer noch importiert werden. Sondern die nicht-edlen Teile – Innereien, Hirn, Kopf oder Pfoten – die ins Ausland gehen. (Das ist da ähnlich wie beim Geflügel.) Und bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland müsste der Schweinefleischexport gestoppt werden.

Nicht die Bauern oder "die Landwirtschaft" sind bedroht, sondern ein ganz bestimmtes Geschäftsmodell der Fleischindustrie. Das allerdings macht in Niedersachsen und Westfalen so viel Umsatz, dass ein Exportstopp kurzfristig erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen in den betroffenen Regionen hätte.

Langfristig könnte es sich dagegen zum Vorteil erweisen, denn die Schweinebranche sorgt genauso für massive Umweltbelastungen.
 
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[…]Und bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland müsste der Schweinefleischexport gestoppt werden.
[…]
Langfristig könnte es sich dagegen zum Vorteil erweisen, denn die Schweinebranche sorgt genauso für massive Umweltbelastungen.

Zum Einen – und zum Anderen:
Steht noch die immer mitgelieferte Medien-Aussage, daß es "kein Gegenmittel", keine Impf-Optionen dagegen gäbe und deswegen
würden "alle Schweine-Landwirte" komplette mögliche Tötungen ihrer Bestände bei Verdacht erwarten müssen.
Und bei Verdacht haben die Schweine-Wirte ja auch noch lebende Schweine weiterhin zu versorgen. Nur will die dann wohl niemand mehr… usw.

Und das folgende nochmals hervorgehoben:

Nicht die Bauern oder "die Landwirtschaft" sind bedroht, sondern ein ganz bestimmtes Geschäftsmodell der Fleischindustrie.
^^ Exakt.
 
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Und bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland müsste der Schweinefleischexport gestoppt werden. Nicht die Bauern oder "die Landwirtschaft" sind bedroht, sondern ein ganz bestimmtes Geschäftsmodell der Fleischindustrie. Das allerdings macht in Niedersachsen und Westfalen so viel Umsatz, dass ein Exportstopp kurzfristig erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen in den betroffenen Regionen hätte.
Langfristig könnte es sich dagegen zum Vorteil erweisen, denn die Schweinebranche sorgt genauso für massive Umweltbelastungen.
Darauf hoffe ich. Dass das absurde Schweinemast- und Schweineschlacht-System an ihren eigenen mafiös-ökonomischen Strukturen erstickt. Aber wie ich die Landwirtschaftspolitik kenne, würden Verluste auch noch großzügig vom Steurzahler übernommen werden.
 
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Solche "Bedrohungen" wie aktuell die afrikanische Schweinepest gehören zur industriell-globalisierten Landwirtschaft nun mal so wie Twitter zu Forrest Trump. Und "bedroht" ist hier in erster Linie nicht die Gesundheit von Menschen, sondern ein bestimmtes Geschäftsmodell.

Der Präsident des Bauernverbands, Joachim Rukwied, warnte, ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland würde "katastrophale Folgen" für die Schweinehalter haben. "Die Märkte würden zusammenbrechen", sagte er der "Heilbronner Stimme".
Was ja nicht das Schlechteste wäre. Oink!

Es werden schon keine Versorgungsengpässe und Hungerkatastrophen hierzulande auftreten, nur weil keine deutsche Leberwurst mehr ins Ausland exportiert werden kann... :kopfkratz:
 
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Ich warte ja nur darauf, dass uns hier der erste Verschwörungstheoretiker erklärt, dass die Schweinepest von islamistischen Flüchtlingen eingeschleppt wurde, um unsere christliche Leitkultur zu zerstören...
 
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Es ist genau wie beim Autoverkehr. Wir wissen ganz genau, dass es so nicht weitergehen kann, aber anstatt uns Gedanken über echte Lösungen des Problems zu machen, versuchen wir, mit allen noch so idiotischen Mitteln den Status Quo zu erhalten.
 
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Die Schweinepest wurde von islamistischen Flüchtlingen eingeschleppt, um unsere christliche Leitkultur zu zerstören. :mad:





(Dieser Post kann Spuren von Ironie (und Nüssen) enthalten)
 
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Mal 'ne Wildsau durchs Dorf getrieben, mal was neues.:hehehe:
 
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Ich warte ja nur darauf, dass uns hier der erste Verschwörungstheoretiker erklärt, dass die Schweinepest von islamistischen Flüchtlingen eingeschleppt wurde, um unsere christliche Leitkultur zu zerstören...
Jetzt wo Du es sagst .... :cool:
 
Jetzt wo Du es sagst .... :cool:
Und ich war zwischenzeitlich mal schön einkaufen und nun köchelt hier gut ein 2kg Schweine-Nacken im Sud.
Gibbet dann noch ein lecker Tomaten-Birnen-Couscous dazu… :D
 
Ich ess keine afrikanischen Schweine, da bin ich mir sicher. Auf den Schwenker kommt nur "gutes" aus deutschen Landen :D
 
Ich habe den Eindruck ,dass es euch in Anbetracht des Themas am gebührendem Ernst gebricht.
 
Ich habe den Eindruck ,dass es euch in Anbetracht des Themas am gebührendem Ernst gebricht.
Du hast unabsichtlich durch deinen Hinweis auf »Verschwörungstheoretiker« den nötigen Ernst aus dem Thema genommen. Lass lieber mal deinem angestauten Frust über dieses mafiöse Schweinesystem freien Lauf.
 
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:)
 
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Und die Jäger sollen wieder mal Probleme lösen, die sie nicht verursacht haben!
... was jetzt jedoch Bauernfunktionäre zur Wildschweinjagd absondern, zeugt nur von völligem Unverständnis für die Schöpfung. Schwarzwild wird zum bloßen Schädling degradiert, die industrielle Massenproduktion hat sie (die Bauernfunktionäre) zu Empathie-unfähigen Managern und naturfernen Geschäftemachern degenerieren lassen.
Wie recht du hast.
 
Darauf hoffe ich. Dass das absurde Schweinemast- und Schweineschlacht-System an ihren eigenen mafiös-ökonomischen Strukturen erstickt.
Darauf hoffe ich ebenso, jedoch liegt es momentan noch etwas außerhalb meiner Vorstellung.
Da ist im Laufe der letzten Jahrzehnte jedes Maß der Vernunft (den Vernunft ist nie maßlos!) verloren gegangen.
Von mir aus könnte man im Gegenzug 70 % Reduktion des Maisanbaus und der Massentierhaltung fordern!
 
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