50 Jahre Gewaltverherrlichung, wann werden Asterix & Obelix endlich verboten?

WoW hat beispielsweise ein enorm höheres Suchtpotenzial als alle "Killerspiele". Dabei hat es eine Comicgrafik und spielt in einer frei erfundenen Welt ohne jeglichen Zusammenhang zu realistischen Dingen.

Trotz dieser Tatsachen kommt es durch dieses Spiel zu mehr "seelischen Störungen" als durch irgend ein anderes Spiel momentan.

Ebenso haben Lenkräder für Rennspiele nicht dazu geführt, dass im Straßenverkehr mehr gerast wird.

Erst seitdem irgendwelche Vollhobel auf den Trichter gekommen sind alles Idiotensicher machen zu wollen ("Bedienen Sie dieses Navigationssystem nicht während der Fahrt","Fahren Sie Rennen nur auf Rennstrecken","Achtung: Enthält Gewaltszenen"..) werden Gefahren aufgebaut wo keine sind.

Anstatt die Gesellschaft mit immer mehr Vorschriften zu unselbstständigen Idioten zu erziehen, sollte man lieber die Finger von Sachen lassen, von denen man ohnehin so viel Ahnung hat wie ich von Kernphysik.
 
Das ist in meinen Augen der entscheidende Unterschied zu Asterix. Niemand, der den liest, bekommt einen schnelleren Puls und höhere Hormonausschüttungen. Er lacht nur darüber.

Du windest Dich aber wieder raus. Denn meine Ausführungen waren auf Deine Frage bezogen, ob ein Asterix-Computerspiel mit Gegnern, die nicht sterben, sondern höchst humoristisch in die Luft gepflastert werden, um dann mit Sternchen um den Kopf im Baum zu hängen, nicht weniger gewaltfördern wäre - und Deine unterschwellige Behauptung war: Wird aber nicht gekauft.

Dass Du jetzt auf die Heftchen zurück ausweichst, wenn die Argumentationskette dünn wird, ist doof.

Und ob Killerspielespielen bei einem ohnehin mental angeschlagenen Jugendlichen gewaltfördernd wirkt, ist schon wieder eine Diskussion vorbei am Thema. Denn die Gewalt wird nicht durch die dargestellte Gewalt gefördert - sondern durch Suchtverhalten und krankhaften Eskapismus.


WoW hat beispielsweise ein enorm höheres Suchtpotenzial als alle "Killerspiele". Dabei hat es eine Comicgrafik und spielt in einer frei erfundenen Welt ohne jeglichen Zusammenhang zu realistischen Dingen.

Trotz dieser Tatsachen kommt es durch dieses Spiel zu mehr "seelischen Störungen" als durch irgend ein anderes Spiel momentan.

Ebenso haben Lenkräder für Rennspiele nicht dazu geführt, dass im Straßenverkehr mehr gerast wird.

Erst seitdem irgendwelche Vollhobel auf den Trichter gekommen sind alles Idiotensicher machen zu wollen ("Bedienen Sie dieses Navigationssystem nicht während der Fahrt","Fahren Sie Rennen nur auf Rennstrecken","Achtung: Enthält Gewaltszenen"..) werden Gefahren aufgebaut wo keine sind.

Anstatt die Gesellschaft mit immer mehr Vorschriften zu unselbstständigen Idioten zu erziehen, sollte man lieber die Finger von Sachen lassen, von denen man ohnehin so viel Ahnung hat wie ich von Kernphysik.

Danke. Danke. Danke.
 
WoW hat beispielsweise ein enorm höheres Suchtpotenzial als alle "Killerspiele". Dabei hat es eine Comicgrafik und spielt in einer frei erfundenen Welt ohne jeglichen Zusammenhang zu realistischen Dingen.

Trotz dieser Tatsachen kommt es durch dieses Spiel zu mehr "seelischen Störungen" als durch irgend ein anderes Spiel momentan.

Ebenso haben Lenkräder für Rennspiele nicht dazu geführt, dass im Straßenverkehr mehr gerast wird.

Erst seitdem irgendwelche Vollhobel auf den Trichter gekommen sind alles Idiotensicher machen zu wollen ("Bedienen Sie dieses Navigationssystem nicht während der Fahrt","Fahren Sie Rennen nur auf Rennstrecken","Achtung: Enthält Gewaltszenen"..) werden Gefahren aufgebaut wo keine sind.

Anstatt die Gesellschaft mit immer mehr Vorschriften zu unselbstständigen Idioten zu erziehen, sollte man lieber die Finger von Sachen lassen, von denen man ohnehin so viel Ahnung hat wie ich von Kernphysik.


Tip Top :clap::upten:
 
die Rolle der Frau wurde in den letzten Posts nicht ausreichend gewürdigt - als Frauenbeauftragter muß ich evtl. ein Parteiausschlußverfahren gegen einzelne Personen hier im Thread anstrengen.
Ausser dem bestehe ich darauf, dass es "Killerspieler(in)" zu heißen hat.
 
die Rolle der Frau wurde in den letzten Posts nicht ausreichend gewürdigt - als Frauenbeauftragter muß ich evtl. ein Parteiausschlußverfahren gegen einzelne Personen hier im Thread anstrengen.
Ausser dem bestehe ich darauf, dass es "Killerspieler(in)" zu heißen hat.

Ist das Binnen-I aus der Mode?
Emanzipiert formulierende Männinnen schreiben doch KillerspielerIn, nein?

Erinnert mich dran, wie mir eine höchst emanzipierte Freundin mir einmal erzählte, Englisch sei höchst patriarchalisch als Sprache, es heiße schließlich "History - his story".

DAS war ein Spaß. :D
 
Nein, das heisst es nicht, ich habe doch schon zuvor geschrieben, dass das durchaus problematisch sein kann, gerade bei Kindern. Deswegen sollte man sich auch an die Altersempfehlungen orientieren. Denn Kinder merken oft nicht, das es nur ein Film ist, das muss man erst mal lernen, das Film und Realität nicht das Gleiche ist.
Also was das für nen humbug mit den altersempfehlungen ist kann man schön in der schweiz sehen wo es sogar von stadt zu stadt unterschiede gibt welche altersklassefizierung ein film bekommt. und das muß nichtmal eine stufe sein es können auch mal mehrere sein. 3sat hatte dazu mal einen beitrag gezeigt wo sich kino betreiber drüber aufregen wie unterschiedlich Harry Potter eingestuft wird.

oder versuch mal eine 18er fasung von Psycho im laden zu kaufen, da findest du nur 16er... im fernsehen läuft die 18er dafür gelegentlich.
auf telopolis gab es dazu mal einen schönen artikel.
 
die Rolle der Frau wurde in den letzten Posts nicht ausreichend gewürdigt - als Frauenbeauftragter muß ich evtl. ein Parteiausschlußverfahren gegen einzelne Personen hier im Thread anstrengen.
Ausser dem bestehe ich darauf, dass es "Killerspieler(in)" zu heißen hat.
Solange Du uns nicht bewiesen hast, das Du den berühmten kleinen Unterschied zwischen den Beinen hast, müsste man eigentlich auch Frauenbeautragte(r) schreiben ;)
Also was das für nen humbug mit den altersempfehlungen ist kann man schön in der schweiz sehen wo es sogar von stadt zu stadt unterschiede gibt welche altersklassefizierung ein film bekommt.
Dann ist das in der Schweiz anscheinend anders geregelt. Hier gelten die Einstufungen bundesweit.
oder versuch mal eine 18er fasung von Psycho im laden zu kaufen, da findest du nur 16er... im fernsehen läuft die 18er dafür gelegentlich.
Diese unterschiedlichen Fassungen halte ich auch für Schmarrn.
 
Ist das Binnen-I aus der Mode?
Emanzipiert formulierende Männinnen schreiben doch KillerspielerIn, nein?

Erinnert mich dran, wie mir eine höchst emanzipierte Freundin mir einmal erzählte, Englisch sei höchst patriarchalisch als Sprache, es heiße schließlich "History - his story".

DAS war ein Spaß. :D

Bei Dir weiss man das nicht soooo genau:D
 
Fazit:
Spiele wie "Call of Duty" verhalten sich zu "Asterix&Obelix" wie "Rambo" zu "Forrest Gump".
Mag sein. Ich finde, beide Filme vermitteln eine Botschaft. Die Stilmittel sind aber unterschiedlich.

Da würde ich dir zustimmen: Die familiäre Herkunft und die Sozialisation ist vermutlich viel mehr daran beteiligt. Aber wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist?

Um mal ein Beispiel zu nennen: Ein männlicher Jugendlicher mit bildungsfernem Hintergrund, emotional verwahrlost und mit geringer Frustrationstoleranz. Die typische Kundschaft für tägliches stundenlanges Ego-Shooting.
Würde der jeden Tag 5 Stunden Asterix lesen und sich dabei cool fühlen?

Ich glaube nicht.
Computerspiele schieben das, was Donquichotte fehlende "Unterdistanz" genannt hat, weiter in das Erwachsenenalter hinein. Sie verringern mit ihren technischen Möglichkeiten diese Distanz des Spielers zum Geschehen. Derzeit werden Grafik&Sound immer perfekter, in absehbarer Zeit werden 3D-Spiele hinzukommen.

Das ist in meinen Augen der entscheidende Unterschied zu Asterix. Niemand, der den liest, bekommt einen schnelleren Puls und höhere Hormonausschüttungen. Er lacht nur darüber.
Auch richtig. Asterix und Obelix abstrahieren Gewalt so sehr, dass es für Kinder geeignet ist. Das ist bei "Killerspielen" nicht so.

Daraus lässt sich aber kein Umkehrschluss wie der, den du dezent unterschiebst, ableiten. Ein emotional verwahrloster Jugendlicher mit bildungsfernem Hintergrund wie du ihn skizzierst ist selten in der Lage, adäquat mit dem Thema Gewalt umzugehen. Irgendeine Gewaltbereitsschaft im richtigen Leben existiert bei dem bereits. Wenn der also loszieht und irgendeine Art von Gewalt ausübt, dann ist nicht das Killerspiel die Ursache, sondern seine emotionale Störung.

Asterix und Obelix bereiten kleinen Kindern doch auch Nervenkitzel und liefern ggf. eine Vorlage für irgendwelche Handlungen. Wenn ein 7-jähriger losgeht und seine Klassenkameraden nach Galliermanier vermöbelt weil er das im Asterixheft so gesehen hat, ist vorher schon was schief gelaufen.

Die Frage ist nicht, ob und wie Gewalt dargestellt werden, sondern ob die Konsumenten in der Lage sind, damit umzugehen und welche Schlüsse sie daraus ableiten.

Ein CoD Spieler, der eben nicht aus bildungsfernen Kreisen kommt und vielleicht auch noch ein ausgeprägtes Interesse an Geschichte hat, gelegentlich mal ein Buch liest und sich einfach gerne die Zeit mit ein bisschen - ich nenne es mal - "Geschicklichkeit" beim Ballern vertreibt, der kann die CoD Handlung auch in den richtigen Kontext einordnen.

Ein Kind, das ein Asterix-Comic liest, sieht abstrahierte Darstellungen von alle möglichen Ereignissen. Die Besetzung Galliens durch die Römer, gallische Saufgelage, die Unterdrückung der keltischen Kultur durch die Römer, ein bisschen lateinische Sprache, und und und.

Das will erstmal auf die Realität übertragen werden. Und hier ist die Frage, wie das passiert. Genauso wie beim Killerspiel.

Man könnte glauben, sie passten nicht mehr ins Kinderleben von heute zwischen Gameboy, Notebook und Wii. Aber dem ist überhaupt nicht so: Kinder brauchen Märchen wie eh und je, sagt die Zeitschrift ELTERN in der aktuellen Ausgabe und begründet dies mit vier aktuellen Thesen.
Märchen machen Mut: Die Struktur der Geschichten ähnelt sich – der Held oder die Heldin kommen in schier aussichtslose Situationen, müssen sich gegen das Böse behaupten und reifen an ihren Aufgaben. Am Ende siegt das Gute. Märchen sagen den Kindern so: Wenn du zupackst, schaffst Du es! Dieses Urvertrauen ins Leben brauchen Kinder für eine gesunde Entwicklung.
Märchen spenden Trost: Kinder fühlen sich verstanden, wenn sie die Geschichten von Hänsel und Gretel oder dem Aschenputtel hören. Da ist ja noch einer, der Angst hat, nicht geliebt zu werden. Der sich manchmal schrecklich blöd vorkommt. Der nicht selbstständig werden will. Einer, der wie ich Ärger mit Bruder oder Schwester hat.
Märchen lassen Gefühle zu: Im Märchen sind moralische Zuordnungen eindeutig. Es gibt ganz klar Gut und Böse, Schwarz und Weiß, keine Zwischentöne. Das entspricht der Entwicklung, denn auch für ein Kind im Vorschulalter sind Menschen entweder gut oder böse. Wenn es aber in alle Rollen schlüpfen kann, darf es beide Seelenanteile erleben, die guten und die bösen. Es kann das arme Stiefkind sein, aber auch die Prinzessin, die Hexe oder die böse Stiefmutter.
Märchen vermitteln Werte: Held oder Heldin von Märchen beweisen nicht nur Mut. Sie sind auch besonders tugendhaft. Sie sind treu, fleißig, demütig, geduldig, bescheiden, ehrlich – und diese Werte können Kinder gut durch ihr heutiges, ziemlich kompliziertes Leben leiten.
Quelle

Auf Asterix Comics trifft das zu. Auf Killerspiele auch. Nur die Zielgruppe ist eine andere. Die Botschaft (Gut, Böse, Held, Verlierer, Gewinner..) ist dieselbe. Nur auf einer anderen intellektuellen Ebene. Was meinst du denn, warum im Singleplayer von CoD die richtig bösen Schurken auftauchen, die die Weltherrschaft übernehmen wollen. Und warum Kameradschaft, Heldentum und das Kämpfen für die gute Sache derart überzogen dargestellt werden?

Ganz einfach. Weil es ein Comic für Erwachsene ist, das die Realität vereinfacht, verharmlost und abstrahiert darstellt. Irgendwo findet man sich in irgendeiner Rolle wieder, kämpft, leidet mit, siegt, steckt Rückschläge ein, etc. pp.

Im Kern sind Märchen, Comics, Computerspiele, Bücher, Hörspiele usw. genau das gleiche. Es kommt nur in anderer Gestalt daher.

Wenn jemand die Lektüre von Hänsel und Gretel nicht verträgt und die Nachbarin in ihrem Ofen verfeuert dann ist daran nicht die Lektüre schuld sondern die Tatsache, dass die Fähigkeit zur Abstrahierung nicht vorhanden ist und derjenige nicht in der Lage ist, die Handlungsarchetypen in der Geschichte adäquat auf sein eigenes Leben zu übertragen.
 
ja ja "political correctness" die sanfteste form der inquisition ;-)

btw. politsch korrekt 2.0 wäre asterix nicht kleinwüchsig sondern "besonders herausgefordert" in diesem fall also vertikal herausgefordert und obelix dementsprechend nicht dick sondern anlog dazu horizontal herausgefordert.
 
ja ja "political correctness" die sanfteste form der inquisition ;-)

btw. politsch korrekt 2.0 wäre asterix nicht kleinwüchsig sondern "besonders herausgefordert" in diesem fall also vertikal herausgefordert und obelix dementsprechend nicht dick sondern anlog dazu horizontal herausgefordert.

Wunderbar. :)
 
Naja glaub was du willst, aber das 5 menschen (oder bei unstimmigkeit 12) darüber entscheiden können wie filme deutschlandweit eingestuft werden, finde ich auch mehr als fragwürdig.

und wenn man Pech hat ist jemand wie ich dabei der schon beim kleinsten gruseln Horrorfilme ab 18 einstuft :p
 
Im Kern sind Märchen, Comics, Computerspiele, Bücher, Hörspiele usw. genau das gleiche. Es kommt nur in anderer Gestalt daher.
Sie sind insofern das Gleiche, als das sie alle die gleichen Mythen, Grundkonflikte usw. aufgreifen. Wie alle erfundenen Geschichten.

Trotzdem gibt es diesen Unterschied in der Distanz zum erzählten Geschehen, die du ausser Acht lässt, ich nehme an: Bewusst ausser Acht lässt, um deine Argumentation zu stützen.
Nämlich: Der Computerspieler ist Teil der Handlung und bewegt sich in ihr in der Illusion, er könne sie mit seinen speziellen Fähigkeiten beeinflussen. Das passiert in keinem anderen Märchen.

Die Programmierer haben dafür gesorgt, dass ihm sein Handeln so realistisch wie möglich erscheint. Der Computerspieler reagiert entsprechend stark darauf mit körperlichen Reaktionen. Diese Reaktionen rufen andere Medien so nicht hervor.

Schließlich das Lachen bei Asterix: Es zeigt, dass der Rezipient die Widersprüche zwischen der erwarteten Realität und dem Geschehen im Comic begriffen hat. Er reagiert erleichtert – nichts anderes ist Lachen. In dem Moment entsteht eine gesunde Distanz zur erzählten Geschichte, der Leser ist wieder ganz bei sich und in der Realität.

Lachen kommt bei Actiongames auf dem Computer nicht vor. Sie nehmen alles ganz ganz furchtbar ernst – weil sie Realität vorspiegeln müssen, um Wirkung zu erzielen. Lachen würde ihre Wirkung beeinträchtigen.
WoW würde ansonsten gar nicht funktionieren.
Und stell dir vor, man würde den Handlungsfaden einer CoD-Mission jemandem erzählen: Das könnte man ganz leicht ins drastisch Lächerliche ziehen, so simpel sind diese Geschichten.

Ihre Wirkung beruht einzig darauf, dass sie mit grösstem technischen Aufwand verhindern, dass der Spieler eine natürliche Distanz zur Geschichte entwickelt.
Aus diesem Grunde kann man Computerspiele mit anderen Medien nicht in einen Topf tun und behaupten, ist doch alles nur erfunden und deswegen alles das Gleiche.
 
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