Gesellschaft 20 Jahre sind genug - Gegen die Vertafelung der Gesellschaft

Ich finde es fatal was manche hier niederschreiben, die Leute die zur Tafel rennen sind am Boden, da ist nicht mehr viel mit helfen, die paar dreisten Pansen die sich da hin hocken und trotz Hartz IV und Wohnung bei der Tafel abziehen............... Die Pauschalen hier sind teilweise haarsträubend.
 
Ich finde es fatal was manche hier niederschreiben, die Leute die zur Tafel rennen sind am Boden, da ist nicht mehr viel mit helfen, die paar dreisten Pansen die sich da hin hocken und trotz Hartz IV und Wohnung bei der Tafel abziehen............... Die Pauschalen hier sind teilweise haarsträubend.

Ähm, ich gehe mal davon aus, dass 99% der Nutzer der Tafel MINDESTENS Einkommen in Höhe von H4 haben...
 
Friseure bekommen (nächstes Jahr?) einen einheitlichen Mindestlohn von 8,50€, derzeit liegt der im Osten bei 6.50€. Noch Fragen?
aber nur, wenn der AG Mitglied der Friseurinnung, und der AN Mitglied der Gewerkschaft ist :crack:
 
Es ist schon hart, wenn ein Single nach Bezahlung seiner halbwegs beheizten Unterkunft nur noch so 12 Euro pro Tag zur Verfügung hat. Edit: Besser gesagt, für das Leben zur Verfügung hat.
 
Die "Vertfafelung" ist ein Lösungsversuch für ein Problem, das andere Ursachen hat. Das Geldproblem ist in Deutschland nur ein vordergründiges Problem. Ich finde es immer wieder überraschend, mit wie wenig es Menschen schaffen, sich einzurichten bzw. mit wie viel sie es eben nicht hinkriegen. Der durchschnittliche (lower?) middle-class amerikanische Familie hat weniger zur Verfügung als eine deutsche Hartz 4 Empfänger Familie. In England gibt es Sozialhilfedynastien - Familien, die seit vielen Generationen Hilfeempfänger sind, für die der Lebensstil die Norm ist. In Südkorea war ich mal in einem Slum, in dem die Menschen Backsteine hergestellt haben, als einzige Einkommensquelle (Einkommen 2-4 Euro am Tag) - bei denen war es sauberer als in meiner Studentenbude.

Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem ein Kulturverlust. Die Menschen in Industrienationen verarmen auch in ihren Fähigkeiten. Ganz früher waren die Menschen arm und ungebildet. Sie haben aber noch ihr Essen anpflanzen können, konnten kochen und wussten, dass sie sich im Winter warm anziehen müssen um nicht todkrank zu werden, das gleiche galt für eine rudimentäre Hygiene. Irgendwann waren Mama und Papa arbeiten und kauften sich bestimmte Dienstleistungen ein. Deren Kinder haben vielleicht noch 3x Tag was zu essen gekriegt, konnten aber selbst nicht mehr kochen. Der Erziehungsstil änderte sich auch, plötzlich war viel mehr erlaubt. Das Familienbild änderte sich, Rollenbilder auch. Während die einen die Freiheiten nutzen, zogen sich andere hinter die Glotze/PC zurück. Viele Selbstverständlichkeiten gingen Verloren. Man kann nicht mehr kochen, man bekommt Zähneputzen nicht beigebracht, viele Kinder wissen noch nicht mal mehr wie man sich korrekt den Hintern abwischt (ist v.a. für Frauen wichtig), dann werden sie im Winter ohne Jacke in der Kindergarten geschickt, regelmäßige Mahlzeiten sind spiessig, mit Besteck essen können nicht mal mehr die Eltern (dafür ist ja die Schule zuständig), noch nie ein Buch gelesen, usw usw.

Letztendlich muss man in den Kindergärten und Grundschulen ansetzen. Der Beruf des Erziehers müsste aufgewertet werden. Viele Elternhäuser schaffen es heute nicht mehr ihren Kindern eine rudimentäre Erziehung mitzugeben, das muss irgendwo ausgeglichen werden.
Die Amerikaner sind da in ihrer Verblödung noch viel weiter fortgeschritten. Es gibt irgendwann eine Verblödungsgrenze, wo kein Monatsgehalt der Welt mehr einen würdigen Lebensstil garantiert.
 
aber nur, wenn der AG Mitglied der Friseurinnung, und der AN Mitglied der Gewerkschaft ist :crack:

Ersteres dürfte wohl fast immer der Fall sein und zweites spielt in der Praxis keine Rolle.
 
Man kann nicht mehr kochen, man bekommt Zähneputzen nicht beigebracht, viele Kinder wissen noch nicht mal mehr wie man sich korrekt den Hintern abwischt (ist v.a. für Frauen wichtig), dann werden sie im Winter ohne Jacke in der Kindergarten geschickt, regelmäßige Mahlzeiten sind spiessig, mit Besteck essen können nicht mal mehr die Eltern (dafür ist ja die Schule zuständig), noch nie ein Buch gelesen, usw usw.
sprichst du jetzt von Hartz IV Empfängern oder von FDP Wählern?
 
Ersteres dürfte wohl fast immer der Fall sein....
die Friseurinnung München listet für den Stadtbereich München 167 Friseursalons auf, für München-Land 46 die Innungsbetriebe sind. Ich glaube kaum dass das "fast alle" sind
 
Es wäre schon viel gewonnen, wenn sich manche ehrenamtlich nur halb so intensiv engagieren würde, wie sie hier "abhängen", statt dessen gibt’s nur einfaches virtuelles Weltverbessertum - rund um die Uhr ...
 
Es wäre schon viel gewonnen, wenn sich manche ehrenamtlich nur halb so intensiv engagieren würde, wie sie hier "abhängen", statt dessen gibt’s nur einfaches virtuelles Weltverbessertum - rund um die Uhr ...
und du bist mittendrin :rotfl:
 
eine neuere Quelle als 2008
Bundesweit gibt es nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks fast 261 000 Friseure. Zunächst sind die Innungsbetriebe in der Pflicht.
 
Meiner Meinung nach ist das Hauptproblem ein Kulturverlust. Die Menschen in Industrienationen verarmen auch in ihren Fähigkeiten. Ganz früher waren die Menschen arm und ungebildet. Sie haben aber noch ihr Essen anpflanzen können, konnten kochen und wussten, dass sie sich im Winter warm anziehen müssen um nicht todkrank zu werden, das gleiche galt für eine rudimentäre Hygiene.

Das ist eine "goldenes Zeitalter"-Romantik, die kaum weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte. Die Menschen "damals" (und das ist noch gar nicht so lange her), wussten fast gar nichts über den Anbau von Lebensmitteln und wurden regelmässig von (eigentlich vermeidbaren) Missernten in Hungersnöte getrieben, "konnten kochen" fiel mangels Masse und basalstem Wissen über Vitamine und Nährstoffe meist aus, und von Hygiene (Körperpflege, Wundversorgung, Keimbelastung von Trinkwasser und Lebensmitteln durch Fäkalien) war rein gar nichts bekannt, nicht einmal in Königshäusern, und unter der Normalbevölkerung erst recht nicht.
Wie "toll" diese Zeiten waren, kann man an der Lebenserwartung direkt ablesen.

Irgendwann waren Mama und Papa arbeiten und kauften sich bestimmte Dienstleistungen ein. Deren Kinder haben vielleicht noch 3x Tag was zu essen gekriegt, konnten aber selbst nicht mehr kochen. Der Erziehungsstil änderte sich auch, plötzlich war viel mehr erlaubt. Das Familienbild änderte sich, Rollenbilder auch.

ja, weil Menschen heutzutage freier sind, ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen nachzugehen. Dumm aber auch, daß sich da "Rollenbilder" und das "Familienbild" verändert haben...

regelmäßige Mahlzeiten sind spiessig

"spiessig" ist das falsche Wort, aber es ist einer vernünftigen Ernährung absolut nicht zuträglich, wenn zu festen Zeiten gegessen werden muß, statt dann wenn man Hunger hat. Es führt zu einer Menge von Essstörungen, genauso wie die "tolle" alte Regel "gegessen wird was auf den Tisch kommt" - mit nichts kann man dem Menschen besser abgewöhnen, auf seinen eigenen Körper und dessen Bedürfnisse zu hören, als mit diesen beiden Regeln.
 
Das ist eine "goldenes Zeitalter"-Romantik, die kaum weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte. Die Menschen "damals" (und das ist noch gar nicht so lange her), wussten fast gar nichts über den Anbau von Lebensmitteln und wurden regelmässig von (eigentlich vermeidbaren) Missernten in Hungersnöte getrieben, "konnten kochen" fiel mangels Masse und basalstem Wissen über Vitamine und Nährstoffe meist aus, und von Hygiene (Körperpflege, Wundversorgung, Keimbelastung von Trinkwasser und Lebensmitteln durch Fäkalien) war rein gar nichts bekannt, nicht einmal in Königshäusern, und unter der Normalbevölkerung erst recht nicht.
Wie "toll" diese Zeiten waren, kann man an der Lebenserwartung direkt ablesen.

Mit Romantik hat das gar nichts zu tun. Es ging ums nackte Überleben. Noch vor 100 Jahren waren ca. 40% aller Menschen landwirtschaftlich tätig (heute ca. 2%).
Die Lebenserwartung war, wenn man erst mal das Kindesalter überlebt hat, im übrigen durchaus vergleichbar zu heute. Gebadet wurde traditionell 1x Woche. Kochen ist keine Wissenschaft, das konnten die damals auch schon recht ausgeglichen. Es wurde halt gegessen was saisonal da war.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2672390/ ganz interessanter Artikel - wenn auch etwas früher angesiedelt.

Wenn Du Lehrer oder Kindergärtner im Bekanntenkreis hast, frage die mal was die Kinder heute futtern, ob sie jahreszeitengerecht angezogen sind und ob sich regelmäßig gebadet wird.
 
also die FDP Wähler :crack:
 
ist schon wirklich Klasse - die Tafeln machen offenbar mit den 1 Euro Jobbern die dort arbeiten Gewinn:

"Das ist wirklich widerlich, Viele Tafeln verschweigen auch,
das sie von der Arge pro 1 Euro Jobber, mindestens 300 € monatlich
erhalten.
"

ein lesenswerter Kommentar bei Heise:
http://www.heise.de/tp/blogs/foren/S-Das-Recht-mit-Fuessen-getreten/forum-254343/msg-23432124/read/

BVerfG vom 09.Februar 2010 ... "Leitsätze"

1. Das Grundrecht auf Gewährleistung eines menschenwürdigen
Existenzminimums aus Art. 1 Abs. 1 GG in Verbindung mit dem
Sozialstaatsprinzip des Art. 20 Abs. 1 GG sichert jedem
Hilfebedürftigen diejenigen materiellen Voraussetzungen zu, die für
seine physische Existenz und für ein Mindestmaß an Teilhabe am
gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben unerlässlich
sind.

...

Grundsatzurteil des Bundesverfassungsgerichts: Sanktionen gegen
Hartz-IV-Empfänger sind verfassungswidrig

Quelle: http://www.onlinezeitung24.de/article/4439
 
Junge junge, Leute die man bisher lesen mochte, schiessen sich ins Abseits...

Die Tafeln sind sicher nicht das gelbe vom Ei, aber anscheinend musste von euch noch keiner H4 beantragen. Das kann, aus Selbstständigkeit (gerade wenn man einen 1-Mann-Betrieb hat) mal ganz flink gehen - sogar dann, wenn man jahrelang beschäftigt war. Ist man deswegen faul? Und bis so manche Ämter Papiere bearbeiten (Antragsannahme - dann wirst du erst mal zur Arge geschickt - Termin drei Wochen später - ERST, wenn du da warst, wird der Antrag auf H4 weiter bearbeitet, sofern der nicht ganz unten im Stapel liegt und wirklich alle Unterlagen da sind, gern werden noch mal Dinge angefordert, die schon drei mal abgegeben wurden).

Ich habe hier im Landkreis Leute gesehen, die wochenlang, teils mehrere Monate auf Geld gewartet haben. Der Vermieter springt im Dreieck, der Stromanbieter auch, ebenso die Telefongesellschaft. Einen Ausweis für die Tafel haben sie allerdings sofort bekommen. Wie hätten diese Menschen ihre Familien denn sonst durchbringen sollen? Geld vom Amt gibt es nämlich erst, wenn man selbst auf Grund ist. Und zwar richtig. Und da wird selbst vorm Sparguthaben der Dreijährigen nicht halt gemacht.

Dasselbe mit Strom: Hier im Landkreis leben derzeit über 200 Familien (viele davon mit Kindern) ohne Strom - teils, weil sie einfach die Nachzahlungen nach Erhöhungen nicht mehr reissen können. Diese Dinge sind nämlich im Regelsatz nicht wirklich vorgesehen. Wenn da nicht wenigstens Brot von den Tafeln käme, damit sie teure Alternativen (Kartuschengaskocher usw.) zahlen könnten, würde es bei vielen noch viel, viel schlechter aussehen.

Und wie gesagt, lieber lars munich. Die Falle kann schneller zuschnappen, als man denkt. Und gerade ab einem gewissen Alter liegen die Jobs nämlich nicht mehr auf der Straße...
 
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